Verliert man bei einem Tremolo Sustain?

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Stimmt es das Gitarren mit Tremolo, also nicht festem Steg weniger Sustain und Attack haben als welche mit festem Steg? Denn als ich mir meine RG1527 zugelegt habe dachte ich vielleicht brauche ich ein Tremolo, doch ich benutze ich es eigendlich kaum. Deswegen wollte ich wissen ob ich durch das Tremolo etwas an anhaltendem Ton verliere. Und ich hab auch gehört das Gitarren mit festem Steg mehr "Power" haben sollen, stimmt das?
 
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Theoretisch vielleicht ein wenig. Ich musste bei meiner Deluxe Strat feststellen, dass sie ein verdammt langes und gleichmäßiges Sustain hat. Fast mit der Paula vergleichbar. Hier hat Fender verdammt gute Arbeit geleistet. Dazu kommt, dass das Sustain bei verzerrten Sounds ohnehin vom Equippment (Amp/Effekte) unterstützt wird und ein Tremolo vermutlich in dem Bereich keinen Nachteil darstellt. So meine Meinung/Empfindung...

Gruß,
/Ed
 
meiner Meinung nach würde man keinen unterschied zwischen Tremolo und non-Tremolo Gitarren merken. Sustain und Attack sind eh immer relativ
 
Meine Ibanez ist ziemlich gut verarbeitet, hat auch ein FR Tremolo von Ibanez.
Man könnte ein Tremolo ja auch klemmen also festmachen.
 
Black Mushroom schrieb:
Deswegen wollte ich wissen ob ich durch das Tremolo etwas an anhaltendem Ton verliere.

Bei anständiger Qualität und keinen lockeren Einzelteilen sollte das nicht der Fall sein. Streng genommen eher das Gegenteil. 300-500 g Stahl mit ziemlich hoher Dichte müsste eigentlich sustainförderlich sein. :)

Mitschwingende Tremolofedern wirken rein physikalisch gesehn natürlich dämpfend, weil sie Schwingungsenergie schlucken. Allerdings unabhängig davon, ob das ein Vintage, Standard oder Floyd Rose ist.


Unterm Strich kann man da wohl drauf pfeifen. Eine Gitarre von einer exzellenten over-all-Qualität wird mit Tremolo sicher besser sein als eine miese Gitarre mit fester Brücke und umgekehrt.

Das ist wie mit den Sustain-Klischees Paula versus Strat. Die Erfahrung zeigt, dass eine exzellente Gitarre eine exzellente Gitarre ist. Egal, ob Paula, Strat, Trem oder fixe Brücke.

Hauptsache, der Hals hat keine Resonanzschwächen, also Frequenzen, auf denen er besonders gut schwingt und somit Sustain klaut. DAS ist wirklich ärgerlich und hörbar. Hier hilft nur anspielen und Stück für Stück jeden Bund durchgehen. Klingt im Gitarrenladen zwar nicht so toll wie Rumgefrickel, zahlt sich unter Umständen aber aus.
 
Jo44 schrieb:
meiner Meinung nach würde man keinen unterschied zwischen Tremolo und non-Tremolo Gitarren merken. Sustain und Attack sind eh immer relativ

Right. Man müsste die Gitarre umbauen, um das festzustellen und den Vorher-Nachher-Vergleich durch exakte Aufnahmen dokumentieren (falls man nicht ein so inniges Verhältnis zur Gitarre entwickelt hat, dass man da anschließend "irgendeine Veränderung" spürt oder hört).

Insgesamt wird sich das Resonanzverhalten der schwingenden Saiten etwas ändern, je mehr oder weniger Kontaktfläche die Bridge zum Korpus hat. Wie sich das aber genau auswirkt, hängt letztlich vom Holz bei Korpus und Hals ab. Es kann mehr oder weniger Sustain geben oder mehr oder weniger Attack- sofern man es überhaupt mitbekommt :D .

Im Extremfall kann sich der Klang subjektiv wahrgenommen verbessern oder sogar objektiv verschlechtern. Resonanzveränderungen können sich nämlich auch negativ auswirken wenn sich z.B. die Saitenschwingung und der Response des Holzes gegenseitig ausbremsen statt sich gegenseitig zu langem Leben anzufeuern.

Kurzum: Letztlich ist das Lotterie mit völlig ungewissem Ausgang.
 
OK, also bremmst ein Tremolo (wenn es nicht gerade von einer Billigitarre ist)nicht den Sustain. Es kommt eher auf das Holz an. Meiner Ansicht nach hat die RG aber schon ein langes Sustain.

Meine Gitarre hat einen Lindenkorpus, Ahornhals, Palisandergriffbrett. Und da sie runter auf A gestimmt wurde, habe ich noch eine stärke Feder dazugefügt und eine schwächere entfernt.
 
Black Mushroom schrieb:
OK, also bremmst ein Tremolo (wenn es nicht gerade von einer Billigitarre ist)nicht den Sustain. Es kommt eher auf das Holz an.

Im Prinzip richtig. Aber auch bei einer Billiggitarre muss es nicht das Sustain bremsen. Wie ich schon beschrieben habe, kann sich die Interaktion "Saitensschwungung <-> Holz" positiv wie negativ auswirken. Bei teureren Gitarren verringert sich allerdings lediglich das Restrisiko. Sicherheit gibt es jedoch nie. Auch bei Fender und Gibson werden Gurken gebaut. Und da entscheided viellicht die Tagesform des Werkstattchefs (der ist auch nur ein Mensch wie wir alle) , was in den Schredder oder in den Handel kommt.
 
Mich täte da interessieren, was als langes Sustain gilt, was nicht und wozu man langes Sustain braucht.

Wenn ich langes Sustain höre, dann denke ich so an 10 Sekunden oder so und frage mich halt, warum das so wichtig sein soll.
 
Miles Smiles schrieb:
Mich täte da interessieren, was als langes Sustain gilt, was nicht und wozu man langes Sustain braucht.

Ne Definition dafür gibts nicht. Zeitangaben auch nicht, denn jeder spielt mit anderen Saiten, anderem Anschlag, anderer Anschlagsstärke etc.

Wenn, dann musst du da professionell rangehen und ne Maschine anschlagen lassen und dann auch professionell messen.

Für dich zuhause kannst du das natürlich auch per hand und ohr machen. Wenn man lange genug vergleicht, wird man Unterschiede bei seinen Gitarren merken. Als absolute Werte kannste das aber wieder nicht gebrauchen, nur eben als relative Vergleichswerte.

Wenn ich langes Sustain höre, dann denke ich so an 10 Sekunden oder so und frage mich halt, warum das so wichtig sein soll.

Langes Sustain ist z.B. gut, wenn man Dinge auf der Gitarre macht, die viel Energie schlucken.

Ich denke da an den berühmten 5-Bund "rauf-runter-rauf"-Bend im Another-Brick-in-the-Wall-Solo von Pink Floyd.

|-------------------------------------------
|---13b(15)b(17)b(18)-rb(15)b(17)------
|---------------------------------------------
|----------------------------------------------
|-----------------------------------------------
|----------------------------------------------

Durch die starke Reiberei der Saite auf dem Bundstab kackt einem der Ton da sehr schnell ab. Dazu kommt, dass das mit nicht allzuviel Zerre gespielt ist. Hier halten Gitarren mit mehr Sustain wesentlich besser den Ton bzw. die Lautstärke. (Abhilfe schafft natürlich auch ein Kompressor mit viel Ratio und entsprechend hoher Outputlevel-Anhebung)


Im allgemeinen würde ich allerdings sagen, dass Sustain masslos überschätzt wird. V.a. bei verzerrten Gitarren.
 
Ray schrieb:
Bei anständiger Qualität und keinen lockeren Einzelteilen sollte das nicht der Fall sein. Streng genommen eher das Gegenteil. 300-500 g Stahl mit ziemlich hoher Dichte müsste eigentlich sustainförderlich sein. :)

Mitschwingende Tremolofedern wirken rein physikalisch gesehn natürlich dämpfend, weil sie Schwingungsenergie schlucken. Allerdings unabhängig davon, ob das ein Vintage, Standard oder Floyd Rose ist.


Unterm Strich kann man da wohl drauf pfeifen. Eine Gitarre von einer exzellenten over-all-Qualität wird mit Tremolo sicher besser sein als eine miese Gitarre mit fester Brücke und umgekehrt.

Das ist wie mit den Sustain-Klischees Paula versus Strat. Die Erfahrung zeigt, dass eine exzellente Gitarre eine exzellente Gitarre ist. Egal, ob Paula, Strat, Trem oder fixe Brücke.

Hauptsache, der Hals hat keine Resonanzschwächen, also Frequenzen, auf denen er besonders gut schwingt und somit Sustain klaut. DAS ist wirklich ärgerlich und hörbar. Hier hilft nur anspielen und Stück für Stück jeden Bund durchgehen. Klingt im Gitarrenladen zwar nicht so toll wie Rumgefrickel, zahlt sich unter Umständen aber aus.

da muss ich ray recht geben.ich finde,dass ich selber zwei sehr gute beispiel spiele.zum einen ist da meine weiße kramer,die hat ein FR 2 einen geschraubten hals und eine sehr tiefe saitenlage und trotzdem hat die genug sustain.dann hab ich auch noch eine strat von fender,na ray kennst du die noch?;) ,die eine 2 punkt vibrato von fender hat und wieder einen geschraubten hals,aber der hals hat für meine ohren kaum fehler.spielt sich super und hält den ton ohne ende.
 
Also ich hab gestern ne Ibanez mit und ohne Floyd getestet. Die mit Tremolo hatte viel weniger Sustain...
 
The_Horseman schrieb:
Also ich hab gestern ne Ibanez mit und ohne Floyd getestet. Die mit Tremolo hatte viel weniger Sustain...

Das gleiche Modell, nur einmal mit und einmal ohne Trem? Ansonsten kann man das vergessen, falls es zwei verschiedene Gitarren waren. Da gibts neben dem Trem nämlich noch 99 andere Faktoren, die entscheidend sind.
 
Da hätte ich noch eine Sache und zwar was klingt länger. Sagen beides sind Dean Marley Saiten, die 6 Saite ist 050 dick und die andere 046. Also die genau Frage heißt klingen dicke oder dünne Saiten länger(von gleichem Material und Hersteller etc.). Also meiner Emfinden und Meinung würde ich sagen dickere Saiten. Kann aber ja auch anders sein
 
Dicke Saiten schwingen länger, da einfach mehr Energie drin steckt, wenn man sie erstmal angeschlagen hat.
 
@Ray: Ne, warn die selben.
 

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