Also erstmal danke für die vielen posts.
Ich habe 3 einhalb jahre gitarrenunterricht gehabt und mein lehrer hat mir die klassische handhaltung der gitarre beigebracht. also gitarre auf linkes knie leicht erhöhte possition daumen immer schön in der mitte des halses lassen usw.
ich nenn mal ein beispiel an dem das passiert.
ich spiele die sehr bekannte petrucci übung (chromatische läufe in 16tel noten)
tempo 150 - 160 sauber aber sobald ich auf 170 180 gehe kommt die hand nicht mehr mit und ich verkrampfe.
Kennst Du die Technik "Practicing in Bursts"? Sie wird in dem Buch "speed mechanics for lead guitar" von Troy Stetina beschrieben. Vielleicht könnte sie Dir helfen.
Hier habe ich eine Beschreibung gefunden.
Bei mir hat das dazu geführt, dass ich Dinge nach relativ kurzer Zeit bei einer Geschwindigkeit spielen konnte, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. 20 BPM mehr waren locker drin.
Ich beschreibe es jetzt mal so, wie ich es auswendig im Kopf habe und verwende, garantiere aber nicht dafür, dass es 1:1 mit dem übereinstimmt, was im Buch steht.
Am besten erklärt man es vielleicht anhand eines Beispiels. Wahrscheinlich kennst Du "Bark at the moon" von Ozzy Osbourne. Ich fand es schwierig, diese Stelle bei
4:16 sauber im Originaltempo zu spielen (alles Sechzehntel):
A-Saite: --------4-4------2-2------5-5-----4-4-----
E-Saite: ----2-2-----2-2------2-2------2-2-----2-2
Ich hoffe mal, dass das so stimmt, aber für die Erklärung ist das nicht so wichtig.
Es funktioniert etwa so:
1.) natürlich braucht man ein Metronom oder einen Drumcomputer, wenn ich Sechzehntel spielen möchte, verwende ich einen Sechzehntelrhytmus (aus meinem GNX 3000). Ebenso banal ist, dass Du irgendein Lick, ein Stück aus einem Solo oder Ähnliches ausgewählt hast.
2.) Die Idee besteht dann darin, die gesamte Stelle in Teile zu zerlegen.
Beispielsweise spiele ich zuerst mehrmals:
--------4-4-
----2-2-----
Das Ganze dann so lange, bis es sauber und korrekt im Timing ist, und so dass weder die rechte noch die linke Hand verkrampft. Nach jedem Versuch eine kurze Pause (vielleicht einen halben bis ganzen Takt)
Dann fügt man eine Note hinzu:
--------4-4--
----2-2-----2
Hier habe ich dann gemerkt, dass mein Bewegungsablauf nicht stimmte, diesen dann verändert und dann alles so lange wiederholt, bis es passte.
Dann fügt man die nächste Note hinzu:
--------4-4--
----2-2-----2-2
etc.
Das Gesamtstück wird dann stückweise, buchstäblich Note für Note, aufgebaut.
Früher habe ich immer anders geübt (teilweise tue ich das immer noch, je nach Übungsgegenstand):
1.) Bei 80 BPM oder so (
so dass es sicher passt) spielen. Beim "Practicing in Bursts" gehe ich dagegen gezielt an die Grenze (
so dass es gerade noch passt)
2.) allmählich erhöhen, prinzipiell bis zum angepeilten Tempo.
Mein Problem war, dass das sehr langsam ging und ich dann trotzdem irgendwann einen Punkt erreicht habe, wo es kaum oder nur noch sehr langsam weiter ging, vielleicht deshalb, weil mir Ineffizienzen in den Bewegungen nicht so schnell aufgefallen sind.
Keine Ahnung ob Dir das hilft, mir hat es geholfen, vielleicht kannten andere die Technik ja auch noch nicht und finden es nützlich.