Verkrampfe bei Tempospiel

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Hallo,
Ich hab das gefühl das meine rechte hand viel langsamer ist als meine Linke.
Beim Skalen spielen zum beispiel komm ich bis zu einem bestimmten punkt und dann verkrampft die hand und kommt nicht mehr hinterher. die skala legato pack ichs vom tempo her viel weiter. ich spiele schon etwas länger und würde mich auch als forgeschritten bezeichnen ich übe auch so gut wie täglich mehrere stunden habe auch schon relativ viel ausprobiert nur bisher keinen erfolg gehabt.
wenn ihr tipps habt wäre ich dankbar
 
Eigenschaft
 
naja, nach meiner erfahrung ist legato spiel oft schneller als wenn man jeden ton anschlägt, siehe dave murray oder joe satriani, die kriegen mit dem legato spiel n ungeheurer schnelles und genaues spiel hin.
also prinzipiell ist es nicht verwunderlich, das links schneller als rechts ist, da die linke hand mit jedem finger einzelnt nen ton macht, während die ganze rechte hand schwingen muss für einen ton.

um mit der rechten hand schneller zu werden hilft natürlich wieder nur üben, mit metronom von langsam auf schneller schrittweise steigern, bis zu dem punkt, wo sich kleine fehler einschleichen, dort dann üben bis es klappt und dann erst wieder steigern.


und ich finde nebenbei ein sauberes legatospiel viel besser als einen lauf, wo jeder ton einzelnt hart angeschlagen wird, vor allem in den hohen lagen
 
Mir geht's genauso wie meinem Vorredner - legato bin ich auch schneller als wenn ich alles picke. Aber ich bin eh nicht so der Speed-Experte...

Generell kann man auf Grund der Aussage "die rechte Hand ist langsam und verkrampft schnell" nicht viel sagen. Das könnte alle möglichen Ursachen haben: Zum Beispiel suboptimale Hand- oder Plek-Haltung oder zu große Anschlagsbewegungen. Wenn du verkrampfst, ist vielleicht deine gesamte Spielhaltung nicht optimal. Vielleicht hast du die Axt zwischen den Kniekehlen? Nix gut für Speed... Eventuell ist das auch gar kein problem der rechten Hand alleine, sondern vielmehr der Koordination zwischen links und rechts... Um da was Sinnvolles sagen zu können, bräuchten wir schon fast ein Video.

Mein Vorschlag wäre, einfach mal andere erfahrenere Gitarristen auf deine Technik schauen zu lassen. Vielleicht fällt da jemandem was auf. Zur Not würde ich auch mal ein oder zwei Stunden bei einem Lehrer nehmen und ihm das Problem schildern.

Ach ja - wie sieht's denn mit Speedriffs aus? Hast du auch Probleme, wenn du über längere Zeit schnelle Rhythmus-Parts spielst oder tritt das nur beim Solo spielen auf?
 
Mir gehts ähnlich wie dir. Ich hab auch das Gefühl, dass meine Hand immer verkrampft, wenn ich schnelle Sachen spiele.
Bin zurzeit dabei es mir abzutrainieren, dabei hat mir geholfen (bzw hilft mir immernoch) beim spielen einfach auf die Rechte Hand zu schauen und nicht auf die linke bzw verträumt im Zimmer rumschauen :D
Ich weiß nicht woran es bei dir liegt, bei mir war es so (keine Ahnung wieso ich mir das angewöhnt habe) dass ich schräg von der Gitarre weg anschlage.
Wie gesagt, spiel mal ein paar Übungen wo man mit der linken Hand nich viel falsch machen kann und schau auf die rechte (nicht Analysieren sondern einfach draufschauen^^)
 
Hallo,
mir ging es genauso wie dir am Anfang mit meinem Speedtraining.
Ich wollte mit aller Gewalt den Takt des Metronoms halten und möglichst schnell möglichst weit kommen.
Das große Problem war dann dabei, dass meine rechte Schulter sich total verkrampfte und mein Unterarm auch - schnelles Spielen war somit unmöglich.
Das Mittel, was ich dagegen gefunden habe sind sehr viel Zeit, Geduld und vor allem Genauigkeit.
Fang mit deinem Training nochmal bei 0 an, stell das Metronom auf 60 oder 80 bpm.
Versuche nun 16tel zu spielen und achte darauf, dass die Schläge nur aus deinem Handgelenk kommen, Schulter und Arm dürfen sich nicht dabei verkrampfen!
Wenn du 20 Takte halten konntest, gehe 10 bpm höher.
Das Wichtigste ist, dass du auf dein Handgelenk schaust.
Man macht sich immer Gedanken über Plektrumhaltung und dergleichen, aber meiner Meinung nach ist das noch nicht mal so entscheidend. Du musst es nur so halten, dass relativ wenig dabei raussteht nach dem Daumen, nur noch eine kleine Spitze.
Aber mit der Zeit pendelt sich das von selber ein und du findest deine eigene bequeme Position.
Außerdem musst du viel Zeit in genaues Spielen investieren, es dauert mitunter Monate, bis man wieder mal einen Schritt höher gehen kann. Dein Körper muss sich dran gewöhnen. Schließlich kannst du deinen Beinen ja auch nicht sagen, dass du morgen Marathon laufen willst. ;)
Also, lass es ruhig angehen, entspann deinen Arm dabei und hol den Speed aus deinem Handgelenk (man kann es auch schön bei Eddie Van Halen sehen auf einigen Youtube-Videos, wie er es macht).
Hoffe, ich konnte dir helfen.

Grüße
 
Also erstmal danke für die vielen posts.
Ich habe 3 einhalb jahre gitarrenunterricht gehabt und mein lehrer hat mir die klassische handhaltung der gitarre beigebracht. also gitarre auf linkes knie leicht erhöhte possition daumen immer schön in der mitte des halses lassen usw.
ich nenn mal ein beispiel an dem das passiert.

ich spiele die sehr bekannte petrucci übung (chromatische läufe in 16tel noten)
tempo 150 - 160 sauber aber sobald ich auf 170 180 gehe kommt die hand nicht mehr mit und ich verkrampfe.
 
Hi!

Aber ist es mitunter nicht erstmal normal, dass der Arm etwas weh tut, vorallem wenn man das ganze quasi auf Ausdauer übt? Wenn ich jetzt überleg, 5min Downstroke bei 16tel/60BPM zu spielen, tut mir irgendwann auch der Arm weh. (Ok hab jetzt erst angefangen bissel "ausdauernd" zu üben).. das ist doch normal oder?

Auch habe ich festgestellt, dass ich bei für mich extrem langsamen Tempi eher verkrampfe als auf mittleren. Alles Hirnsache... allerdings kann ich nicht sagen "so jetzt bitte nicht verkrampfen! :)" oder "locker bleiben". Wenn ich mit so einer Haltung rangehe, krampfe ich noch viel mehr. Kann man das überhaupt bewusst steuern ob man verkrampft oder nicht? Gewöhnt man sich auf Dauer nicht irgendwann selbst an die jeweilige Problemstelle, wenn man das verkrampfen einfach ignoriert?

Gruß
 
hi, versuch mal die Übung im Anhang. Ich hab bisher auch immer sowas ähnliches wie die Petrucci-Übung gemacht, kam aber an einen Punkt, an dems einfach nicht weiterging. Ich hab dann rausgefunden, dass meine rechte Hand vom Picken her nicht hinterher kam, dann hat mir mein Lehrer diese Übung gezeigt, inzwischen komm ich weiter.

Wenn du mehr als 100 schaffst, selbstverständlich erhöhen.
 

Anhänge

  • RechteHandÜbung.gp4
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Du musst wohl bei höheren Geschwindigkeiten einfach pausen einlegen. Das die Hand nach langem spielen und hohem Tempo verkrampft ist kein Wunder.

Ein Tipp. Spiel mal auf der Geschwindigkeit auf der du dich echt sicher fühlst sehr lange. Und dann schau ob sich dann deine Hand verkrampft.
Dann merkst du das du mit deinen Geschwindigkeitssteigerungen einfach etwas kürzer treten musst.
Je höher man geht desto schwerer wird das meistern immer kleine werdenden Hürden.

Pausieren. Immer hübsch pausieren und nicht weiterspielen wenn deine Hand verkrampft und wehtut. Das ist ungefähr zu 0% Hilfreich.
 
Also erstmal danke für die vielen posts.
Ich habe 3 einhalb jahre gitarrenunterricht gehabt und mein lehrer hat mir die klassische handhaltung der gitarre beigebracht. also gitarre auf linkes knie leicht erhöhte possition daumen immer schön in der mitte des halses lassen usw.
ich nenn mal ein beispiel an dem das passiert.

ich spiele die sehr bekannte petrucci übung (chromatische läufe in 16tel noten)
tempo 150 - 160 sauber aber sobald ich auf 170 180 gehe kommt die hand nicht mehr mit und ich verkrampfe.

Kennst Du die Technik "Practicing in Bursts"? Sie wird in dem Buch "speed mechanics for lead guitar" von Troy Stetina beschrieben. Vielleicht könnte sie Dir helfen.

Hier habe ich eine Beschreibung gefunden.
Bei mir hat das dazu geführt, dass ich Dinge nach relativ kurzer Zeit bei einer Geschwindigkeit spielen konnte, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. 20 BPM mehr waren locker drin.




Ich beschreibe es jetzt mal so, wie ich es auswendig im Kopf habe und verwende, garantiere aber nicht dafür, dass es 1:1 mit dem übereinstimmt, was im Buch steht.

Am besten erklärt man es vielleicht anhand eines Beispiels. Wahrscheinlich kennst Du "Bark at the moon" von Ozzy Osbourne. Ich fand es schwierig, diese Stelle bei 4:16 sauber im Originaltempo zu spielen (alles Sechzehntel):

A-Saite: --------4-4------2-2------5-5-----4-4-----
E-Saite: ----2-2-----2-2------2-2------2-2-----2-2

Ich hoffe mal, dass das so stimmt, aber für die Erklärung ist das nicht so wichtig.

Es funktioniert etwa so:
1.) natürlich braucht man ein Metronom oder einen Drumcomputer, wenn ich Sechzehntel spielen möchte, verwende ich einen Sechzehntelrhytmus (aus meinem GNX 3000). Ebenso banal ist, dass Du irgendein Lick, ein Stück aus einem Solo oder Ähnliches ausgewählt hast.

2.) Die Idee besteht dann darin, die gesamte Stelle in Teile zu zerlegen.
Beispielsweise spiele ich zuerst mehrmals:
--------4-4-
----2-2-----
Das Ganze dann so lange, bis es sauber und korrekt im Timing ist, und so dass weder die rechte noch die linke Hand verkrampft. Nach jedem Versuch eine kurze Pause (vielleicht einen halben bis ganzen Takt)

Dann fügt man eine Note hinzu:

--------4-4--
----2-2-----2

Hier habe ich dann gemerkt, dass mein Bewegungsablauf nicht stimmte, diesen dann verändert und dann alles so lange wiederholt, bis es passte.

Dann fügt man die nächste Note hinzu:
--------4-4--
----2-2-----2-2

etc.

Das Gesamtstück wird dann stückweise, buchstäblich Note für Note, aufgebaut.



Früher habe ich immer anders geübt (teilweise tue ich das immer noch, je nach Übungsgegenstand):
1.) Bei 80 BPM oder so (so dass es sicher passt) spielen. Beim "Practicing in Bursts" gehe ich dagegen gezielt an die Grenze (so dass es gerade noch passt)
2.) allmählich erhöhen, prinzipiell bis zum angepeilten Tempo.
Mein Problem war, dass das sehr langsam ging und ich dann trotzdem irgendwann einen Punkt erreicht habe, wo es kaum oder nur noch sehr langsam weiter ging, vielleicht deshalb, weil mir Ineffizienzen in den Bewegungen nicht so schnell aufgefallen sind.

Keine Ahnung ob Dir das hilft, mir hat es geholfen, vielleicht kannten andere die Technik ja auch noch nicht und finden es nützlich.
 
Nachdem ich mal ein paar sachen ausprobiert habe bin ich zu dem schluss gekommen das es daran lag das ich zu wenig pausen gemacht habe.

wenn ich zwischen den temposteigerungen kurz ausruhe läuft es mir viel leichter von der hand und so konnte ich in der kurzen zeit seit beginn des posts schon fast auf 180 saubere 16tel spielen

für alle die ähnliche probleme haben wie ich sie hatte empfele ich einfach mal pausen zu machen und auf eine akkurate pickhaltung zu achten.
das hat bei mir zu erfolg geführt

viele dank nochmal an alle
 

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