VERkaufberatung LANEY GH100L Stack - behalten oder verscherbeln ??

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Ich bin seit ca. 22 Jahren Besitzer eines Laney GH100L samt zugehöriger 4x12er Box (mit H|H Speakern). Da ich seit langem nicht mehr Gitarre in Bands spiele und der Amp schon ein paar Jahre nicht mehr eingeschaltet war, überlege ich, ihn zu verkaufen (samt Box). Nun hätte ich ein paar Fragen an die werte Community:

Es ist ja ein ziemlich simpler Amp, der nicht teuer war, dessen Sound mich aber immer glücklich gemacht hat. Würdet ihr ihn zu den Dingen zählen, die man lieber nie hergibt oder sagt ihr eher "ach, was Vergleichbares gibt's doch überall" ?
Es ist eine komische Situation. Vielleicht spiele ich mal wieder Gitarre in Bands, vielleicht auch nicht. Ich will mir einfach nicht irgendwann die letzten Haare raufen, weil ich ein geiles Teil verscherbelt hab. Meine Paula aus dem selben Jahr gebe ich sicher niemals her. Klingen Amps heute anders? Kann man das Alter (oder besser: die Reife) eines Amps hören, so wie's bei Gitarren ja teilweise auch ist? Oder ist Amp gleich Amp, egal wie alt (zerrümpelte Röhren nicht mitgerechnet :D)?
Der praktische Nutzen eines solchen 100W-Vollröhrenmonsters läßt ja etwas zu wünschen übrig, heutzutage sind ja eher Tiny Terrors und Konsorten angesagt. Da Recording für mich ein Thema ist, frage ich mich, ob man den Unterschied in der Wattzahl bei Aufnahmen hört? Hätte ein Track des Laneys mehr Eier als einer mit einem dieser aktuellen Baby-Amps? Oder sind die großen Schlachtschiffe einfach nur noch unzeitgemäß, unpraktisch und zum Angeben geeignet?
Keine Glaubensdiskussionen, bitte. Mir geht's um trockene Fakten, zum Angeben bzw. Kompensieren habe ich ein Drumset, das größer ist als jeder Amp :D. Gibt es diesen Satz im Studio: "Damit der Sound so fett wird, brauchen wir einen 100W Vollröhrenamp"? Oder sind die Kleinen jeglicher Situation gewachsen?

Und zum Schluß noch: was könnte man für Amp und Box verlangen (Zustand ist top)? Lohnt sich ein Verkauf überhaupt? Wenn ich nur 100,- erwarten kann, behalt ich ihn natürlich lieber.


Vielen Dank schonmal :great:
 
Eigenschaft
 
Würdet ihr ihn zu den Dingen zählen, die man lieber nie hergibt oder sagt ihr eher "ach, was Vergleichbares gibt's doch überall" ?
Ich persönlich würd ihn behalten. Das ist aber eine sehr persönliche Frage, die du nur für dich allein beantworten kannst.

Da Recording für mich ein Thema ist, frage ich mich, ob man den Unterschied in der Wattzahl bei Aufnahmen hört?
Nein. Die Wattzahl ist einfach die Leistung, ergibt sich aus der Spannung und Stromstärke. Die Wattangabe ist ein grober (und oft unzuverlässiger) Richtwert und hat noch am ehesten Aussagekraft bei Konzerten, wo du dich gegen das laute Schlagzeug und so durchsetzen musst, um auch in der hintersten Reihe noch gehört zu werden. Laut klingt geil, aber für's Recording ist die Wattzahl unerheblich. Zumindest ist es in einem Homestudio mit geschätzten 10-20m² unerheblich, ob du die Gitarre mit 10, 100 oder 1000 Watt befeuerst. Laut genug ist es so oder so.

Hätte ein Track des Laneys mehr Eier als einer mit einem dieser aktuellen Baby-Amps? Oder sind die großen Schlachtschiffe einfach nur noch unzeitgemäß, unpraktisch und zum Angeben geeignet?
Da scheiden sich die Geister. Letztendlich musst du wissen, ob deine Gitarre nach Röhre, Transistor oder IC klingen soll.

Gibt es diesen Satz im Studio: "Damit der Sound so fett wird, brauchen wir einen 100W Vollröhrenamp"? Oder sind die Kleinen jeglicher Situation gewachsen?
Es gibt den Satz "shit in - shit out", d.h. nur was reinkommt, kommt auch raus. Wenn du einen Röhrensound willst, machst du ihn am besten mit einem Röhrenverstärker. Du kannst den Röhrenamp zwar simulieren, aber es wird sich nie ganz genau so anhören wie mit dem echten Equipment.

Und zum Schluß noch: was könnte man für Amp und Box verlangen (Zustand ist top)? Lohnt sich ein Verkauf überhaupt? Wenn ich nur 100,- erwarten kann, behalt ich ihn natürlich lieber.
In dem Alter und mit der Vermutung, dass er technisch einwandfrei, aber nicht mehr neuwertig ist, würde ich so 300-400€ als fairen Preis erachten. Neu kostet er übrigens 898€.
 
350€ kann man für das Top eigentlich schon verlangen. Die Box bringt dann auch nochmal was.

Ob du ihn behalten willst musst natürlich du allein wissen, aber so wie du schreibst kommst du mir eher unsicher vor und das ist ein Indiz fürs nicht verkaufen ;)
Ähnlichen Sound bekommt man schon, aber eher von Laney selber sprich Laney TI, VH100R, vielleicht auch Ironheart (in bestimmtem Maße). Laney hat einen ganz eigenen Klang und eine eigene Zerrstruktur wie ich finde, die gibt es so mMn nirgendwo anders. Klasse Amps, die sich nirgendwo verstecken müssen.
 
was Du hast, das hast Du. andere suchen ihr leben lang nach einem sound, der sie zufriedenstellt. Du bist mit Deinem schon gefundenem zufrieden. das ist viel wert. man weiß nie, was kommt. wetten - kaum hast Du ihn verkauft, findest Du wieder eine band... :p ;). ich habe vor ca vier jahren einen Marshall DSL verkauft. aus frust, weil ich keine band nach meiner vorstellung gefunden habe. heute könnte ich mich schwarz ärgern. würde gerne wieder in einer band spielen (auch eine, die nicht zu 100% meiner vorstellung entspricht), nur fehlt mir jetzt ein passender amp. finanziell ist frühestens in einem halben jahr einer drin (u.a. habe ich übrigens einen Laney GH100 im visir... :D). stört er Dich nicht, z.b. weil er zu viel platz in anspruch nimmt, oder wenn Du das geld nicht unbedingt brauchst, würde ich ihn nicht verkaufen.

damit ein speaker gut klingt, braucht er schon eine gewisse lautstärke. allerdings sicherlich keine 100W. bei abnahme reicht zu hause auch ein 5W amp. das mit dem voll aufdrehen im studio ist noch ein überbleibsel vergangener tage, als es nur röhrenamps ohne mastervolume gegeben hat. wollte man die verzerren, mußte man sie eben übersteuern. die lautstärke eines Marshall Plexis ist dann aber infernal. um das zu umgehen hat man das master eingeführt und die verzerrung in der vorstufe geformt. einer der ersten amps mit master war der Marshall 2203.

jetzt klingt die endstufenverzerrung aber anders und fühlt sich beim spielen anders an, als die der vorstufe. viele wollen genau diesen sound einer übersteuerten endstufe, aber nicht den pegel. das war einer der gründe für die in den letzten jahren immer stärker auftretenden röhrenamps mit vergleichsweise geringer leistung. wobei man aber bedenken muß, daß selbst eine 5W vollröhre höllisch laut sein kann (physikalisch benötigt man für die doppelte lautstärke die zehnfache leistung).

aufgrund des alter würde ich für den amp nicht mehr wie 300€ bezahlen. bei technisch einwandfreiem zustand. optischer zustand wäre für mich zweitrangig. die box kenne ich leider auch nicht. was war ihr neupreis ? was sagt z.b. ebay dazu ?

gruß
 
Das ist genau der Punkt. Ich muß ihn nicht verkaufen, brauche weder das Geld noch den Platz. Als jemand, der mehrere Instrumente spielt, hab ich einfach viel zu viel Krempel und will ausmisten. Aber ich will mich eben nicht hinterher drüber ärgern, daß ich irgendwas hergegeben hab. Es hat sich halt auch viel Kram angesammelt, für den man einfach nix mehr kriegt (eine Johnson J-Station, ein Behringer V-Ampire Kombo, ein Luxor Amp, unten genanntes Korg A4, ein Chandler Tube Driver etc. - und das ist nur mal aus dem Stegreif der Gitarrenkram, beim Schlagzeugkram hab ich komplett den Überblick verloren :weep:). Zwei Gitarren hab ich schon verkauft.....und bei einer hat's mir hinterher übel leid getan :(

Bei eBay hab ich noch nicht gekuckt, Neupreis war damals irgendwas zwischen 700-750 D-Mark - jeweils für Amp und Box. Hatte noch ein Korg A4 mitgekauft, das hat dann die 2000,- ziemlich genau vollgemacht.

Ein Aufnahmeraum ist vorhanden, ich kann also auch richtig laut machen und es soll schon Röhrensound sein. Ich dachte einfach, so ein kleines 15W/5W/1W Amplein wäre praktischer und transportabler. Aber ich würd mir in den Ar$(h beißen, wenn ich den Laney verkaufe und mir dann irgendwann einen Tiny Terror (oder was ähnliches) zulege und der's dann einfach nicht bringt. Die Lautstärke ist sicher kein Problem, ich dachte nur, die alten Schlachtschiffe klingen vielleicht auch nach alten Schlachtschiffen, während die kleinen neuen evtl. sauberer, steriler, schwächer klingen.


Ok, von drei Leuten sagen drei Leute, ich solle ihn behalten - recht überzeugende Quote :). Vielleicht mischt noch jemand die Statistik auf, mal sehen... Auf jeden Fall mal danke an euch drei :rock:
 
Hi,
also fassen wir mal zusammen:
-dir gefallt der Sound
-du muss nicht verkaufen
-du hast genug Platz
Ich sehe da nichts was für den Verkauf spricht
Behalte es und vielleicht freuen sich mal später deine Enkelkinder
 
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Ok, von drei Leuten sagen drei Leute, ich solle ihn behalten - recht überzeugende Quote :). Vielleicht mischt noch jemand die Statistik auf, mal sehen... Auf jeden Fall mal danke an euch drei :rock:


Ich mische leider auch nicht :D
Würde auch sagen im Zweifelsfall, wenn keine akute Geld- oder Platznot herscht lieber behalten.
Ich hatte auch mal einen Laney GH 50L. Ich bin mit dem Sound damals leider nie ganz glücklich geworde und habe den Amp relativ günstig wieder verkauft.
Allerdings brauchte ich zu dieser Zeit das Geld um mir einen JTM 45 zulegen zu können und das war für mich dann ein Volltreffer.
Den Amp werde ich nicht mehr hergeben.
Was ich damit sagen will ist, wenn du mit dem Klang deines Verstärkers glücklich bist. Bleib dabei. Es gibt viele tolle Amps aber wenn man etwas hat das passt, und es gegen etwas Neues eintauscht, ist auch immer die Gefahr gegeben, dass man einen Rückschritt macht ;)
 
5 von 5 :great:

Ein Freund von mir (der noch mehr Kram hat...) lebt mittlerweile nach der Regel: Alles, was er ein Jahr lang nicht mehr benutzt hat, wird verkauft. Ich mag diese Regel eigentlich und sie funktioniert auch gut. Aber bei manchen Sachen ist es halt besser, wenn man sie doch lieber behält. Das war ja meine Frage, ob es sich bei diesem Amp um so etwas handelt. Der Behringer Kombo gehört definitiv nicht dazu. Preis/Leistung ist zwar super und das Ding ist allgemein nicht schlecht, aber sowas muß man nicht aufheben. Den behalte ich halt, weil ich nichts mehr dafür bekäme.
 
Zum Thema praktischer Wert:

Wir spielen oft in Locations in denen nur de Gesang und ein bischen Schlagzeug über die PA kommt, der Rest ist Backline. Klar würden da auch weniger Watt reichen ... aber es ist schön zu wissen das man auch weiter aufdrehen kann wenn man denn müsste.

Ansonsten halte ich es wie Rostl ... zumal das Ding im Wohnzimmer auch sehr dekorativ ist :D
 

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