Verkabelung: wieso nur Aludraht und kein Kupferdraht wie beim PU

[Joachim_H]

Hi,

ja, das frage ich mich und Euch.
Wieso findet fast ausschließlich Aludraht Verwendung bei der Verkabelung einer E-Gitarre.
Bei Audiokabeln im Billigpreissektor ist Kupfer ja nicht gerade selten.

Hat es mit mechanischer (Kabelbruchsicherer) Belastbarkeit zu tun bei Wartungsarbeiten?

Gruß,
Joachim

 

[hansg]

Hmm
Aludraht wird ja für viele Zwecke verwendet.
Als Kleiderbügel, zur Schmuckherstellung, für Dekrationszwecke und teilweise auch für Freileitungen.
Aber in einer E-Gitarre habe ich bisher noch keine Aludrähte gesehen. (Das wäre auch problematisch beim Löten)
Das sind in der Regel schon (oft verzinnte) Kupferdähte.

Gruss
Hans

 

[Joachim_H]

Tjoo, mir ist noch nichts Rotes bei der Verkabelung oder auf Photos einer solchen begegnet.
Was ist mit den Kondensatorbeinchen? Wenn ichs durchzwacke, sehe ich nichts kuperartiges.

Sorry, wenn ich so blöde Fragen stelle, aber es macht mich jetzt neugierig.

 

[hansg]

Die flexiblen Drähte / Litzen die normalerweise zur Verdrahtung verwendet werden bestehen aus verzinnten Kupfer.(viele dünne Drähtchen die alle einzeln verzinnt sind)
Auch die Kondesatorbeinchen sind verzinnt.
Wenn du das Zinn vorsichtig mit einem Messer abschabst siehst du dass die Beinchen in der mitte rötlich werden.
Kabel und Leitungen aus Aluminium gibt es schon. Die werden oft im Fahrzeugbau verwendet.
Aluminium hat aber die unangenehme Eigenschaft dass es von einer Oxidschicht umgeben ist und diese das Löten mit normalem Werkzeug fast unmöglich macht.

Gruss
Hans

 

[Joachim_H]

Hallo, Hans!

Alles verzinnt - wow, was n Aufwand bei der Elektrodrahtherstellung.

Ich hatte ne Zeit lang meine Verdrahtungen in der Gitarre mit sehr dünnen Audiokäbelchen (reines Kupfer, unverzinnt) aus einem Scartkabel gelötet - außer den Massekabeln. Das Resultat war ein fizzelig angehauchter Sound.
Diese Verdrahtungen habe ich durch dicke im Gitarrenbau übliche verzinnte, wie Du sie schreibst, ersetzt - auf der Suche nach dem Soundproblem.
Der Sound hat sich normalisiert, oh Wunder.
Meine Les Paul Kopie hat übrigens dünne verdrillte Audiokabel drin (Switch und E-Fach Verbindung), allerdings verzinnt - ihr Sound ist aber völlig ok.

Naja, und da kommen einem schonmal so Fragen in die Quere.

MfG,
Joachim

 

[Thhherapy]

Alu wird nur dort verwendet wo an Gewicht gespart werden muß oder wo man mit hohen Spannungen aber wenig Strom arbeitet.
Alu kann den Strom nicht so gut leiten wie Kupfer.


Sonnst ist alles Kupfer. Sieht man nicht ist aber so.
Jeder Anschlussdraht eines Bauteils ist aus Kupfer, ist einfach nur schon verzinnt.
Kupfer oxidiert nämlich auch wenn frei verläuft oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Die verzinnung ist also nur ein Schutz.

Das sich der Sound verändert hat, könnte auch an Lötstellen liegen, die duch die neuen Kabel verbessert wurde.
War warscheinlich nur Zufall. Mit den anderen Kabeln hat das nichts zu tun. In einer Gitarre fließt so wenig Strom, da reichen auch die ganz dünnen.

 

[Joachim_H]

Hallo, das ist durchaus möglich, daß ich dabei einen angeknacksten Kabel ausgemerzt habe.
Diese dünnen Adern halten wirklich kaum was aus.

Vielen Dank Euch beiden,
jetzt bin ich schlauer.

Gruß,
Joachim

 

[bluesfreak]

Alu hat im Gegensatz zu Kupfer neben der Bildung nativer Oxidschichten die Kontaktprobleme verursachen können auch noch die unangenehme Eigenschaft schnell zu brechen. Ausser im Freileitungsbau (wo es aufs Gewicht ankommt), bei Erdkabeln (dito) und bei den hauchdünnen Verbindungsschichten innerhalb Von Integrierten Schaltkreisen (ICs) ist Alu ein denkbar schlecht geeigneter Leiter und Du wirst eigentlich nur Kupferdraht oder verzinnten Kupferdraht in der Elektrotechnik finden, sogar das Schutzgeflecht bei den "alten" PU Kabeln ist aus verzinntem Kupfer hergestellt...einzige Ausnahme: der Schirm in Hochfrequenzkabeln, da reicht ne dünne Alufolie...