Vergleichstest: Spritzwassergeschützte Headset-Mikrofone IMG Stage Line HSE-70WP und HSE-200WP/BL

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Einleitung

Ein Bekannter von mir ist Trainer in einem Fitness-Studio, spezialisiert auf Spinning-Kurse. Die Kursleiter verwenden dort seit Jahren mehrere Funkstrecken mit AKG C544, aber trotz des Tropfrings, der die Mikrofonkapsel vor eindringendem Schweiß schützen soll, landen die Headsets immer wieder in meiner Werkstatt, um korrodierte Lötstellen zu erneuern oder "abgesoffene" Kapseln komplett zu ersetzen. Um diese ärgerlichen (und kostspieligen) Reparaturen zu vermeiden, wurde ich auf die Suche nach bezahlbaren und brauchbaren neuen Mikros geschickt, die schweißresistenter sein sollen als die vorherigen. Hierbei wurde ich im Sortiment von MONACOR INTERNATIONAL auf das IMG Stage Line HSE-70WP und das IMG Stage Line HSE-200WP/BL aufmerksam, die lt. Datenblättern eine IPX4-Schutzklasse (Schutz gegen allseitiges Spritzwasser) besitzen sollen. Kurzerhand habe ich von beiden Headsets je ein Exemplar geordert, um die Eignung der Mikros für den genannten Einsatzzweck unter die Lupe zu nehmen. Ein Dankeschön geht dabei wiederum an den MI-Produktspezialisten B_West (Björn Westphal) für die kurzfristige und unkomplizierte Teststellung.

Lieferumfang und technische Daten

Die beiden Headsets unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern auch in den technischen Daten und preislich sehr deutlich:

Das HSE-70WP ist optisch dem AKG C544 verdächtig ähnlich ;):

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Es besitzt eine Kapsel mit Nierencharakteristik, die hinter einem engmaschigem Metallgitter-Korb gut geschützt scheint.

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Der Kapselarm ist wie beim 544 als biegsamer Metall-Schwanenhals ausgeführt, der am Ohrhalter am Tragegestell angebracht ist. Die Zuleitung wird von dort aus in einem Schrumpfschlauch nach hinten geführt.

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Ungünstig, wenn man eine andere Position des Kabelauslasses benötigt; der Mitbewerber AKG verwendet hier verschiebbare Halterungen. Am Ende des Kabels befindet sich ein 3-poliger Mini-XLR-Anschluss, um das Headset an einem Bodypack von IMG Stage Line anzuschließen. Die Pin-Belegung ist übrigens AKG-kompatibel, so dass man nicht auf Funksysteme dieses Herstellers festgelegt ist :). Die Anschluss-Kupplung besitzt einen gummierten Kragen, damit evtl. am Kabel herunterlaufendes Schwitzwasser nicht direkt in den Anschluss hineinlaufen kann.

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Der Tragebügel selbst ist aus stabilem Metall gefertigt und mit einer schwarzen Gummierung überzogen. Dadurch lässt er sich durch vorsichtiges Biegen an die Kopfform des Trägers anpassen. Den eigentlichen Halt auf dem Kopf gewährleisten die auf beiden Seiten angebrachten Polster vor den geschwungenen Ohrstücken.

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Der Frequenzbereich des übertragenen Signals wird mit 100 bis 14.000 Hz angegeben - optimiert auf den Bereich der menschlichen Stimme. Die Impedanz beträgt 600 Ω. Bei einer Empfindlichkeit von 7,9 mV/Pa/1 kHz ist ein maximaler Schalldruck von 115 dB möglich. Das HSE-70WP wiegt 60 g, ein Windschutz für die Mikrofonkapsel inkl. Ersatzexemplar ist mit dabei. Ein Reißverschlusstäschen für Transport und Aufbewahrung rundet den Lieferumfang ab.

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Der Straßenpreis für das HSE-70WP beträgt ca. 90 € (Stand Mai 2015).


Eine komplett andere Optik und bietet sich beim HSE-200WP/BL, nicht nur aufgrund der blauen Farbe.

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Kapselbügel und Tragegestell, die nahtlos ineinander übergehen, sind aus dickem und schwer biegsamem Metalldraht gefertigt, der mit einer schweißresistenter Gummierung beschichtet ist. An der Seite, an der die Kapsel befestigst ist, befindet sich ein stabiles geriffeltes Gummipolster, das das Headset stabil und ohne Verrutschen am Kopf halten soll.

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Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Ohrschlaufe, die allerdings nicht von hinten um die Ohrmuschel geführt wird, sondern über dem Ohr vorne herum über den Bereich der Koteletten bis hin zum Ohrläppchen.

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Der komplette Bügel lässt sich durch Biegen an die Kopfform des Trägers anpassen und verharrt stabil in der gewünschten Form und Position. Verarbeitung und Qualitätsanmutung sowie Robustheit sind hervorragend! Das mit Gewebe ummantelte Anschlusskabel wird an mehreren Stellen mit verschiebbaren Schrupfschlauch-Stückchen am Tragegestell gehalten.

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Der 3-polige Mini-XLR-Anschluss ist wie beim HSE-70WP mit gummiertem Kragen ausgeführt.

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Der Kapselarm ist mit einem Tropfring ausgestattet, um den Großteil herunterlaufenden Schweißes bereits vor der Kapsel abgeleitet wird. Aber auch die Kapsel selbst ist gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen gut geschützt.

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Leider gibt es dieses Headset nur mit einer Kugelkapsel, was in bestimmten Konstellationen hinsichtlich Feedbackneigung etwas problematischer sein kann als mit einer Kapsel mit Nierencharakteristik. Der Frequenzbereich soll lt. Datenblatt 20 - 20.000 Hz betragen, also einen größeren Bereich als beim Testpartner umfassen. Die Impedanz beträgt 2 kΩ, die Empfindlichkeit 5,6 mV/Pa/1 kHz. Als maximaler Schalldruck sind 130 dB angegeben. Trotz der robusten Bauart wiegt das Headset nur 45 g, ist also 1/4 leichter als der Testpartner. Hier gehört ebenfalls nicht nur ein Windschutz zum Lieferumfang, sondern ein zweiter liegt als Ersatz bei. Der Straßenpreis liegt bei ca. 170 € (Stand Mai 2015).

Praxistest und Fazit

Beide Headsets wurden zunächst im heimischen Wohnzimmer einem generellen Funktions- und Tragetest unterzogen. Auffällig war hierbei zunächst der aufgrund der Empfindlichkeit gegebene Lautstärkeunterschied bei ansonsten gleichen Einstellungen - das HSE-200WP/BL produziert hörbar weniger Output als das HSE-70WP, hat dafür aber etwas mehr Reserve im Grenzbereich, den man unter normalen Umständen jedoch nicht so leicht erreicht.
Wie bereits oben erwähnt bestehen hinsichtlich der Trageweise deutliche Unterschiede, jedoch sitzen beide Kopfbügelmikros stabil und ohne zu verrutschen. Beim HSE-200WP/BL ist dazu allerdings ein wenig Ausprobieren angesagt, um das Tragegestell an die Kopfform anzupassen. Es ist für deutlich größere/dickere Köpfe konzipiert und muss bei normal gewachsenen Personen enger gebogen werden, was es aber aufgrund der stabilen Bauart problemlos mitmacht. Dennoch ist es für kleine Anwender (Kinder/Jugendliche) meiner Meinung nach weniger geeignet.
Beide Headsets besitzen einen natürlichen Klang und übertragen die menschliche Spache gut verständlich, mit leichtem Vorteil für die Kugelkapsel des HSE-200WP/BL (bauartbedingt).

Für etwa drei Wochen habe ich die beiden Testobjekte dann meinem Bekannten überlassen, der sie im Fitness-Studio gemeinsam mit seinen Kollegen intensiv ausprobieren konnte. Beim Spinning ist der gesamte Körper stark in Bewegung, und dementsprechend gut muss der Sitz des verwendeten Mikros sein. Hierbei gab sich keines der Headsets eine Blöße, trotz der unterschiedlichen Bauarten. Ausfälle traten nicht auf. Soweit sichtbar, konnte bei keinem der beiden Modelle Schweiß bis zur Kapsel durchdringen.

Als Favorit entpuppte sich letztendlich mit knappem Vorsprung das HSE-70WP, aufgrund der rückkopplungsunempfindlicheren Richtcharakteristik (Niere vs. Kugel) und des etwas höheren Outputs. Gäbe es das knapp doppelt so teure HSE-200WP/BL ebenfalls mit Nieren-Kapsel und etwas kleinerem Tragebügel, hätte es womöglich das Rennen für sich entscheiden können. Es punktet durch das robustere Anschlusskabel und den anscheinend unzerstörbaren Bügel.
Bei beiden Headsets handelt es sich um brauchbare und haltbare Arbeitsgeräte in Fitness-Studios oder bei Outdoor-Einsätzen.
 
Eigenschaft
 
Grund: Bilder aus Album verlinkt
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Allein schon wegen des blau eingefärbten Mikrofonarms des HSE-200xxxx ist das ein absolutes no go. Wie sieht das denn aus?
Gibt's das auch in roserot oder sonstwie abgestimmt auf ein Tütü.

Für den Anwendungszweck ist das HSE-70xxx die bessere Wahl und ich denke das Ding macht seinen Job. Wenn es dann mal wieder absäuft sollte ein neues kein Problem darstelle, bei dem Preis.

Ähm, wie sieht es mit übertragenen Atemgeräuschen aus. Wenn Niere, dann sollte das Mikro ja entsprechend ausgerichtet sein und da kommt eben auch immer ein Schwung Luft mit, gerade wenn man irgendwelche komischen Übungen macht und rumturnt. Hier wäre eine Kugel doch besser, da man so einen Wandler auch abseits der Hauptluftströmung platzieren kann, ohne nun gleich Einbrüche im Frequenzgang und Pegelverluste in kauf nehmen zu müssen.
 
Hallo,

Optik ist sicher immer Geschmackssache. Da die Zielgruppe beim HSE-200WP/BL recht eindeutig vorgegeben ist, kommt sicher niemand auf die Idee, ein so markantes Headset bei Theater-Jobs o. ä. einzusetzen ;).

Atemgeräusche sind definitiv kein Problem. Die Kapseln beider Headsets lassen sich so platzieren, dass sie nicht in die Nähe der Atemluft kommen, und das auch ohne Pegeleinbrüche. Und die Kapselbügel sind wie gesagt so stabil, dass sie auch bei heftigen Bewegungen in der entsprechenden Position bleiben.
 

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