batman69
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Vergleichstest - Kabelgebundene InEar-Monitoring-Systeme
Behringer Powerplay P1, Fischer Amp In-Ear Monitoring BP, LD-Systems HPA 1
Intro
Vor ca. 4 Jahren habe darüber nachgedacht diese „Geschichte“ mit dem In-Ear Monitoring mal aus zu probieren. Damals habe ich handelsübliche Mp3 Ohrhörer über ein langes Kabel direkt an den Kopfhörerausgang unseres Mischpults gehängt. Ich war sehr erstaunt, wie gut das klingt und wie gut man sich und alle anderen hört... was natürlich nicht immer von Vorteil ist .
Kurz darauf habe ich mir ein günstiges In-Ear Funksystem gekauft. Leider war der Unterschied zu dem Sound aus dem Kopfhörerausgang schon immens. Es rauschte deutlich mehr. Es gab Drop-Outs. Man hat sich irgendwie total eingeschlossen gefühlt. Die Qualität des Signals leidet schon extrem. Bei den Profi-Funksystemen ist der Sound um Welten besser, allerdings bin ich zu geizig um mir ein Eigenes zuzulegen. Glücklicherweise bekommt man die Systeme bei größeren Veranstaltungen immer gestellt und ich musste mir bis heute keins kaufen.
Da ich diesen Sound auch bei kleinen Gigs und auch in der Probe wollte, habe ich mich mal nach den kabelgebundenen Lösungen erkundigt. Leider gab es vor drei Jahren nicht so die große Auswahl. Deshalb ist die Wahl auch rasch auf das Fischer Amp In-Ear Monitoring BP gefallen. Mit 180€ war der Preis fast so hoch wie das Funksystem das ich hatte, aber der Sound ist um Welten besser. Ich nutze das Gerät jetzt schon seit fast drei Jahren und bin immer noch glücklich damit.
Da das Musiker-Board auf der Suche nach jemandem war, der das LD-Systems HPA 1 testen mag und dazu ein Review schreibt und ich von meinem Kollegen das Behringer Powerplay P1 zum Testen bekommen habe, dachte ich mir, dass das doch ein guter Grund für einen kleinen Vergleichstest ist.
Äußerliches
Äußerlich gesehen kann man sagen, dass alle Drei relativ gleich groß sind. Das Behringer wiegt inklusive Batterie 316g, das Fischer Amp 276g und das LD System 201g. Das unterschiedliche Gewicht liegt sicherlich an den verschiedenen Materialien. Die ersten Beiden sind aus Metall, das LD-System ist aus Plastik.
Ich würden mal behaupten, dass alle drei auch auf Tour gut funktionieren würden, allerdings finde ich, dass das Behringer fast am besten verarbeitet ist. Alle Schrauben und Anschlüsse sind robust. Die Beschriftung ist gut gearbeitet. Das Batteriefach ist leider ein wenig eng und somit ist es nicht einfach die Batterie raus zu bekommen. Das P1 ist das einzige unter den Dreien, das auch die Möglichkeit bietet, es auf ein Stativ zu schrauben. Leider ist der Gürtelclip dadurch ziemlich weit unten angebracht und es ragt somit über den Hosenbund rüber. Es sitzt ein wenig wackeliger am Körper. Der PAN/Balance Regler hat ein Raster in der Mittelstellung.
Beim Fischer Amp sind alle Anschlüsse und auch die Knöpfe weitestgehend im Gehäuse versenkt. Dadurch kann man die Knöpfe nicht aus Versehen drücken, was aber auch für manche ein Fluch sein kann. Der Gürtelclip steht ein wenig ab. Somit löst es sich von der Hose wenn man springt (Habe aber auch schon eine andere Ausführung vom Gürtelclip bei Fischer Amp gesehen). Die XLR-Anschlüsse sind von Neutrik. Der Volume Regler ist gerastert, der PAN Regler hat nur ein Raster in der Mittelstellung.
Optisch hebt sich das LD-Systems ein wenig ab von den Anderen. Es ist leicht tailliert und sieht auch durch die matte Oberfläche sehr modern aus. Die Aufdrucke sind leider nicht so gut gearbeitet und die Anschlüsse wirken auch nicht so wertig wie bei den anderen beiden Produkten. Das Batteriefach ist sehr gut zugänglich und macht somit den Wechsel zu einer Sekundensache.
Der Gürtelclip sitzt relativ weit oben und hat nach unten eine kleine Verstrebung. Somit ist der Sitz an der Hose relativ fest. Dadurch, dass es so leicht ist, kann man damit fast alles auf der Bühne machen... wenn da nur das Kabel nicht wäre .
Der Volume Knopf ist auch gleichzeitig der Einschalter. Der Balanceregler hat einen Raster in der Mitte.
Funktionen
Zur Funktion kann gesagt werden, dass alle drei Geräte im Grunde genommen das gleiche können. Alle haben zwei Inputs an der Unterseite wo man entweder ein stereo Signal oder zwei mono Signale einspeisen kann. An der Oberseite kann dann entweder ein stereo Signal oder mono Signal ausgewählt werden. Über den PAN/Balance-Regler kann dann im mono Betrieb eingestellt werden, welches Signal lauter sein soll. Alle Drei haben ein 9V Batteriefach, einen 9V DC Eingang sowie ein Miniklinke Kopfhörerausgang. Den Limiter haben ebenfalls alle drei Geräte eingebaut. Das HPA1 hat als einziges Gerät noch einen AUX- Miniklinkeeingang an der Unterseite.
Im Einsatz
Ich habe die Geräte fast drei Wochen während den Proben und zwei Gigs dabei gehabt. Als Hörer benutze ich seit über 3 Jahren den Live Pro 2 von InEar. Glücklicherweise mussten die Limiter in dieser Zeit nicht zeigen dass sie funktionieren. Ich hoffe dass ich auch in Zukunft weiterhin von den bösen Peaks verschont bleibe. Die Geräte wurden bei mir mit einem Fischer Amp 9V Block betrieben. Sie halten bei allen Geräten ähnlich lang.
Das Behringer klingt offen und ausgewogen. Ein leichtes Rauschen ist wahrzunehmen, allerdings nur so lange bis die Band einsetzt.
Das Fischer Amp hat kein Eigenrauschen. Es leitet den Klang fast eins zu eins weiter an die Kopfhörer. Es ist schwer zu beschreiben, aber man hat hier einen sehr dreidimensionalen und räumlichen Klang. Man fühlt sich mitten im Geschehen. Es klingt sehr ausgewogen und direkt.
Das LD-System hat ein stärkeres Eigenrauschen als das Behringer. Man hört es auch teilweise noch in leisen Passagen. Es gehen meiner Meinung nach nicht ganz so viele Frequenzen durch wie bei den anderen Geräten. Man hat aber trotzdem ein ausgewogenes Signal. Das LD-System hat sehr viel Power. Man kann mit ihm auch leisere Kopfhörer oder On-Ear-Hörer einwandfrei benutzen.
Fazit
Wenn ich jetzt einen Preis/Leistungsgewinner festlegen müsste, würde ich mich für das Behringer System entscheiden, da es nur ca. 50,-€ kostet, einen sehr soliden Eindruck macht und gut klingt. Auf Platz 2 landet das Fischer Amp. Es ist mit seinen ca. 185,-€ relativ teuer allerdings hat es auch einen unschlagbaren Sound und ist sehr gut verarbeitet. Auf dem 3. Platz landet das LD-Systems HPA 1. Es ist sehr leicht, somit merkt man es kaum am Körper, allerdings ist die Verarbeitung nicht die Beste und es rauscht hörbar. Der Preis liegt mit ca. 90,-€ im Mittelmaß.
Wie schon erwähnt bin ich mit meinem Fischer Amp sehr zufrieden. Welches Gerät allerdings das Beste ist, müsste wahrscheinlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich entscheide mich bei so etwas meistens für den besten Sound. Andererseits sind 185,-€ für so wenig Technik ein stolzer Preis.
Naja, vielen Dank nochmal an Martin vom Musiker-Board und Peter von Adam Hall, dass sie mir das LD-System HPA 1 zum Testen überlassen haben sowie Mo für das Behringer P1.
Falls ihr noch Fragen habt, gerne her damit.
Bis dahin
Behringer Powerplay P1, Fischer Amp In-Ear Monitoring BP, LD-Systems HPA 1
Intro
Vor ca. 4 Jahren habe darüber nachgedacht diese „Geschichte“ mit dem In-Ear Monitoring mal aus zu probieren. Damals habe ich handelsübliche Mp3 Ohrhörer über ein langes Kabel direkt an den Kopfhörerausgang unseres Mischpults gehängt. Ich war sehr erstaunt, wie gut das klingt und wie gut man sich und alle anderen hört... was natürlich nicht immer von Vorteil ist .
Kurz darauf habe ich mir ein günstiges In-Ear Funksystem gekauft. Leider war der Unterschied zu dem Sound aus dem Kopfhörerausgang schon immens. Es rauschte deutlich mehr. Es gab Drop-Outs. Man hat sich irgendwie total eingeschlossen gefühlt. Die Qualität des Signals leidet schon extrem. Bei den Profi-Funksystemen ist der Sound um Welten besser, allerdings bin ich zu geizig um mir ein Eigenes zuzulegen. Glücklicherweise bekommt man die Systeme bei größeren Veranstaltungen immer gestellt und ich musste mir bis heute keins kaufen.
Da ich diesen Sound auch bei kleinen Gigs und auch in der Probe wollte, habe ich mich mal nach den kabelgebundenen Lösungen erkundigt. Leider gab es vor drei Jahren nicht so die große Auswahl. Deshalb ist die Wahl auch rasch auf das Fischer Amp In-Ear Monitoring BP gefallen. Mit 180€ war der Preis fast so hoch wie das Funksystem das ich hatte, aber der Sound ist um Welten besser. Ich nutze das Gerät jetzt schon seit fast drei Jahren und bin immer noch glücklich damit.
Da das Musiker-Board auf der Suche nach jemandem war, der das LD-Systems HPA 1 testen mag und dazu ein Review schreibt und ich von meinem Kollegen das Behringer Powerplay P1 zum Testen bekommen habe, dachte ich mir, dass das doch ein guter Grund für einen kleinen Vergleichstest ist.
Äußerliches
Äußerlich gesehen kann man sagen, dass alle Drei relativ gleich groß sind. Das Behringer wiegt inklusive Batterie 316g, das Fischer Amp 276g und das LD System 201g. Das unterschiedliche Gewicht liegt sicherlich an den verschiedenen Materialien. Die ersten Beiden sind aus Metall, das LD-System ist aus Plastik.
Ich würden mal behaupten, dass alle drei auch auf Tour gut funktionieren würden, allerdings finde ich, dass das Behringer fast am besten verarbeitet ist. Alle Schrauben und Anschlüsse sind robust. Die Beschriftung ist gut gearbeitet. Das Batteriefach ist leider ein wenig eng und somit ist es nicht einfach die Batterie raus zu bekommen. Das P1 ist das einzige unter den Dreien, das auch die Möglichkeit bietet, es auf ein Stativ zu schrauben. Leider ist der Gürtelclip dadurch ziemlich weit unten angebracht und es ragt somit über den Hosenbund rüber. Es sitzt ein wenig wackeliger am Körper. Der PAN/Balance Regler hat ein Raster in der Mittelstellung.
Beim Fischer Amp sind alle Anschlüsse und auch die Knöpfe weitestgehend im Gehäuse versenkt. Dadurch kann man die Knöpfe nicht aus Versehen drücken, was aber auch für manche ein Fluch sein kann. Der Gürtelclip steht ein wenig ab. Somit löst es sich von der Hose wenn man springt (Habe aber auch schon eine andere Ausführung vom Gürtelclip bei Fischer Amp gesehen). Die XLR-Anschlüsse sind von Neutrik. Der Volume Regler ist gerastert, der PAN Regler hat nur ein Raster in der Mittelstellung.
Optisch hebt sich das LD-Systems ein wenig ab von den Anderen. Es ist leicht tailliert und sieht auch durch die matte Oberfläche sehr modern aus. Die Aufdrucke sind leider nicht so gut gearbeitet und die Anschlüsse wirken auch nicht so wertig wie bei den anderen beiden Produkten. Das Batteriefach ist sehr gut zugänglich und macht somit den Wechsel zu einer Sekundensache.
Der Gürtelclip sitzt relativ weit oben und hat nach unten eine kleine Verstrebung. Somit ist der Sitz an der Hose relativ fest. Dadurch, dass es so leicht ist, kann man damit fast alles auf der Bühne machen... wenn da nur das Kabel nicht wäre .
Der Volume Knopf ist auch gleichzeitig der Einschalter. Der Balanceregler hat einen Raster in der Mitte.
Funktionen
Zur Funktion kann gesagt werden, dass alle drei Geräte im Grunde genommen das gleiche können. Alle haben zwei Inputs an der Unterseite wo man entweder ein stereo Signal oder zwei mono Signale einspeisen kann. An der Oberseite kann dann entweder ein stereo Signal oder mono Signal ausgewählt werden. Über den PAN/Balance-Regler kann dann im mono Betrieb eingestellt werden, welches Signal lauter sein soll. Alle Drei haben ein 9V Batteriefach, einen 9V DC Eingang sowie ein Miniklinke Kopfhörerausgang. Den Limiter haben ebenfalls alle drei Geräte eingebaut. Das HPA1 hat als einziges Gerät noch einen AUX- Miniklinkeeingang an der Unterseite.
Im Einsatz
Ich habe die Geräte fast drei Wochen während den Proben und zwei Gigs dabei gehabt. Als Hörer benutze ich seit über 3 Jahren den Live Pro 2 von InEar. Glücklicherweise mussten die Limiter in dieser Zeit nicht zeigen dass sie funktionieren. Ich hoffe dass ich auch in Zukunft weiterhin von den bösen Peaks verschont bleibe. Die Geräte wurden bei mir mit einem Fischer Amp 9V Block betrieben. Sie halten bei allen Geräten ähnlich lang.
Das Behringer klingt offen und ausgewogen. Ein leichtes Rauschen ist wahrzunehmen, allerdings nur so lange bis die Band einsetzt.
Das Fischer Amp hat kein Eigenrauschen. Es leitet den Klang fast eins zu eins weiter an die Kopfhörer. Es ist schwer zu beschreiben, aber man hat hier einen sehr dreidimensionalen und räumlichen Klang. Man fühlt sich mitten im Geschehen. Es klingt sehr ausgewogen und direkt.
Das LD-System hat ein stärkeres Eigenrauschen als das Behringer. Man hört es auch teilweise noch in leisen Passagen. Es gehen meiner Meinung nach nicht ganz so viele Frequenzen durch wie bei den anderen Geräten. Man hat aber trotzdem ein ausgewogenes Signal. Das LD-System hat sehr viel Power. Man kann mit ihm auch leisere Kopfhörer oder On-Ear-Hörer einwandfrei benutzen.
Fazit
Wenn ich jetzt einen Preis/Leistungsgewinner festlegen müsste, würde ich mich für das Behringer System entscheiden, da es nur ca. 50,-€ kostet, einen sehr soliden Eindruck macht und gut klingt. Auf Platz 2 landet das Fischer Amp. Es ist mit seinen ca. 185,-€ relativ teuer allerdings hat es auch einen unschlagbaren Sound und ist sehr gut verarbeitet. Auf dem 3. Platz landet das LD-Systems HPA 1. Es ist sehr leicht, somit merkt man es kaum am Körper, allerdings ist die Verarbeitung nicht die Beste und es rauscht hörbar. Der Preis liegt mit ca. 90,-€ im Mittelmaß.
Wie schon erwähnt bin ich mit meinem Fischer Amp sehr zufrieden. Welches Gerät allerdings das Beste ist, müsste wahrscheinlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich entscheide mich bei so etwas meistens für den besten Sound. Andererseits sind 185,-€ für so wenig Technik ein stolzer Preis.
Naja, vielen Dank nochmal an Martin vom Musiker-Board und Peter von Adam Hall, dass sie mir das LD-System HPA 1 zum Testen überlassen haben sowie Mo für das Behringer P1.
Falls ihr noch Fragen habt, gerne her damit.
Bis dahin
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