So ganz viele explizit stimmilche Vergleiche kann ich gar nicht bieten. Deswegen expandiere ich das Thema mal auf "allgemeine Vergleiche".
1. Zu Funk-Zeiten in den späten 80ern bezeichnete mich ein hier recht bekannter Musikjournalist (nebenbei übrigens der Bruder des berühmten Baritons Thomas Quasthoff) in der "Neuen Presse" als zumindest "optisch tadelsfreie Bootsy-Collins-Kopie". Obwohl die Band recht erfolgreich und das betroffene Konzert rappelvoll war (über 1000 Leute), war das durchaus nicht so nett gemeint, wie es zunächst klingt. Der Mann mochte mich nicht besonders und spielte zudem auch noch Saxophon in einer (zugegeben seeehr viel besseren) Konkurrenzband. Ich war offen gestanden zunächst etwas gekränkt. Dennoch auch eine gute Lektion, damit umzugehen zu lernen, dass einen nicht jeder mögen kann. Und manche von denen, die es nicht tun, arbeiten eben auch bei der Zeitung.
2. Noch mal die bereits im anderen Thread gepostete Rezension aus der "Rockszene"von 2004:
".Im Mittelpunkt der Show steht mit Antipasti ein wirklich charismatischer Sänger. Auf Grund seiner Körpersprache, seiner Mimik und Gestik, die sich durch eine beinahe aufreizend lässige Arroganz auszeichnen, meint man, es mit einer Kreuzung etwa aus einem Conferencier einer schlüpfrigen Late-Night-Varieté-Show und Willi de Ville zu tun zu haben."
Offensichtlich meint der Schreiber aber nicht meine Stimme, sondern eher meine physische Präsenz. Was insofern erstaunlich ist, da beide Vergleiche nicht in meiner Absicht lagen oder mir irgendwie bewusst waren.
3. In den Neunzigern nannten mich ein paar Leute "Ramazotti" oder auch "Celentano". Das lag aber wohl nur teilweise an der Stimme und mehr an der Tatsache, dass ich Italienische Songs gesungen habe - und etwa die gleiche Frisur wie Eros trug.
4. Ein Veranstalter nannte mich mal "den Robbie Williams von Hannover". Aber auch er meinte nicht die Stimme, sondern die Bühnenpräsenz. Tja .. umso besser. Wer will schon der stimmliche Abklatsch eines Superstars sein?
5. Der schönste Vergleich war aber dieser: Ich sang auf einem Konzert gerade "Don`t Cry for me Argentina" als ein Zuschauer hörbar bemerkte:
"Gott trägt ein graues Sakko"
6. Dann gab es noch den bereits genannten Bezug zu Robert Smith von The Cure. Und der war tatsächlich auf die Stimme bezogen. Diese Bemerkungen kam aber von einem Mann, der mit Mitte dreißig das erste mal nach 15 Jahren wieder ein Konzert besucht hatte. Heißt: er hatte seit seiner frühen Jugend nicht mehr allzu viel mit Musik am Hut, hatte früh geheiratet, Nestle gebaut und ist eher zufällig beim Konzert gelandet.
7. Nun ja. Heutzutage gebe ich ab und an Tom Waits-Tribute-Konzerte. Da ist die stimmliche Ähnlichkeit ja gewollt und nicht zufällig. Und die meisten erkennen diese auch. Ähnliches gilt für Frank Zappa, den ich auch recht annehmbar imitieren kann. Bei guter Laune kann ich laut Aussage anderer auch ein bißchen den Elvis aus mir rauskitzeln. Aber eher in den Tiefen als in den Höhen.
Das wars erstmal. Wenn mir noch was einfällt, werde ich editieren. Vielleicht such ich mal meine alte Pressmappe.