Vergleich - Laney MINISTACK-B-LION vs. Blackstar FLY 3 Bluetooth

winterd
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Vom Blackstar FLY 3 Bluetooth bin ich zwar schon seit einiger Zeit ziemlich begeistert, aber da ich ein kleiner Laney-Fan bin, hab ich mich die Tage erst umgeschaut was Laney an vergleichbaren Mini-Amps, im Sortiment hat. Dabei hab ich die Ministacks entdeckt, die es als Lionheart- und Ironheart-Variante gibt und optisch schön was her machen. Tatsächlich wurde mir auch gesagt, dass die beiden Varianten zumindest leicht unterschiedlich sein sollen, indem der Ironheart mehr Gain-Reserven hat.

Den Großteil der MB-User werden solche Mini-Amps für Zuhause wohl eher weniger interessieren. Aber da in einem anderen Thread die Frage nach ein paar Worten zum Laney MINISTACK-B-LION kam, dachte ich mir, dass ich mal ein grobes Vergleichs-Review zum schon länger vorhandenen Blackstar FLY 3 Bluetooth mache. Der MINISTACK-B-IRON wird deswegen, wenn überhaupt, nur am Rande mal erwähnt werden.

DSC05572_DxO.jpg


Hier eine kurze Auflistung an Gemeinsamkeiten der beiden Amps:
- Clean- und Drive-Kanal
- Delay
- Bluetooth
- sowohl Netzteil-Anschluss, als auch Batterie-Fach vorhanden (Netzteile sind nicht im Lieferumfang enthalten und müssen separat bestellt werden!)
- Kopfhörer-Anschluss
- AUX-IN
- 3W Leistung

Der Laney verfügt außerdem noch über ein Laney-Smart-Interface, für welches auch ein Klinken-Kabel im Lieferumfang enthalten ist. Damit auseinander gesetzt, hab ich mich allerdings nicht. Hier die Beschreibung von Laney:
"Außerdem besteht über das Laney-Smart-Interface die Möglichkeit, den Amp mit einem Smart-Device zu verbinden und die umfangreichen Amp- und Effektsimulationen der Ultimate Guitar Tonebridge App zu nutzen."


Preis:
Laney MINISTACK-B-LION - 129€ (Music-Store)
Blackstar FLY 3 Bluetooth - 89€ (Thomann)


Die Optik:
Beide Amps sind auf den ersten Blick schön sauber verarbeitet, ohne erkennbare Mängel. Der Blackstar FLY 3 kommt in ziemlich schlicht gehaltener Combo-Optik daher und verfügt über Regler für Gain, Volume, EQ (von Blackstar ISF genannt), Delay-Level und Delay-Time. Der Laney sieht dagegen wie in kleines Half-Stack aus und verfügt über Regler für Gain, Level, Tone, Delay-Level, Delay-Time und Volume. Hier kann die Lautstärke über Level- UND Volume-Regler eingestellt werden, wobei bei Level 0 immer noch ein bisschen Signal durchkommt, solange der Volume-Regler etwas offen ist.

Die Halfstack-Optik des Laney macht schon ordentlich was her. Außerdem sind hier tatsächlich vier 3"-Lautsprecher verbaut.

DSC05547_DxO.jpg

Screenshot 2025-04-16 143325.jpg



Nun zum wichtigsten - dem Sound:
Leider habe ich kein Aufnahme-Equipment, weswegen ihr leider mit Beschreibungen meinerseits vorlieb nehmen müsst. Sorry! 😅

Der Blackstar Fly 3 klingt hier sehr offen und klar. Singlecoils klingen hier sehr klar und perlig, sehr nah an dem wie ich mir das bei einer Strat vorstelle, egal ob komplett clean oder leicht angezerrt. Und auch Humbucker lassen hier nichts an "Wärme" vermissen. Wenn man dann noch in den Drive wechselt, bekommt man wirklich schöne rockige Rythmus- und Lead-Sounds heraus. Blackstar hat es hier wirklich gut geschafft, ordentliche Sounds in einen kleinen Batterie-Transistor-Amp zu packen.
Auch über Kopfhörer - in meinem Fall ein AKG K240 Studio - klingt das alles relativ gut. Zwar etwas höhenreicher aber nicht zu spitz oder krisselig.

Leider muss ich sagen, dass es beim Laney im Vergleich nicht ganz so gut aussieht. Die beste Beschreibung ist wohl, dass man meinen könnte, dass da ein Teppich davor hängt, wobei die Verzerrung eher leicht fuzzig klingt und gerne mehr Reserven nach oben bieten dürfte. Als Haupt-Problem würde ich hierbei die verbauten Lautsprecher vermuten, da es über die Kopfhörer wieder besser klingt, auch wenn die Verzerrung weiterhin etwas weiter gehen und runder klingen dürfte. Aber vielleicht kommen hier die eher klassischen Gene der Lionheart-Serie durch.
Obwohl mir gesagt wurde, dass der MINISTACK-B-IRON etwas heißer sein soll, war das für mich bis jetzt nicht feststellbar.

Beim Delay ist für mich kein Unterschied zwischen beiden Amps feststellbar. Es lässt sich bei beiden gut die Zeit und der Level einstellen, dass man quasi auch einen leichten Hall-Effekt erzeugen kann, was den kleinen Dingern echt nicht schadet.

Beim Thema Sound hat - für mich - der Blackstar klar die Nase vorn.


Bluetooth:
Beide Amps lassen sich auch als Bluetooth-Speaker verwenden. Beim Blackstar kommt - zusätzlich zum blauen Lämpchen - ein Signal-Ton, sobald Bluetooth eingeschaltet wird und ein weiterer, sobald er sich verbunden hat. Beim Laney ist das nicht der Fall. Dort funktioniert das aufbauen und erreichen der Verbindung rein über das Lämpchen. Es kommt dann ein sehr leiser, permanenter, schwingender Ton aus den Speakern, wenn Bluetooth aktiviert ist. Allerdings nur, wenn das Volume-Poti der Gitarre aufgedreht ist. Ohne Signal der Gitarre, auch kein Ton. Keine Ahnung, inwieweit das Teil dann evtl. in sich Probleme mit Einstreuung über Bluetooth hat. Allerdings ist dieser Ton wirklich sehr leise und ist beim abspielen von Musik oder beim spielen mit der Gitarre absolut nicht mehr zu hören.

Nutzt man die Mini-Amps zum reinen hören von Musik, Podcasts, etc. finde ich es ganz nützlich dass man beim Laney die Lautstärke mit über den Volume-Poti regeln kann. Beim Blackstar funktioniert das leider nur über das jeweilige Abspiel-Gerät.
Wenn man allerdings über den Amp zu Songs spielen möchte, sieht´s wieder anders aus. Durch die getrennte Lautstärke-Regelung von Musik und Gitarre lässt sich, beim Blackstar beides sehr gut aufeinander abstimmen. Beim Laney ist es hingegen so, dass man über Volume eine Gesamt-Lautstärke festlegen muss und dann über Level die Gitarre daran anpasst. Soweit ist das auch wirklich sehr gut gelöst... wenn die Gitarre auf niedrigster Level-Einstellung nicht immer noch einen Tick lauter als die Musik wäre. :( Zumindest für mein Empfinden.
Ich hab das aber bisher nur mit meinen "Standard-Songs" ausprobiert. Bei Backing-Tracks könnte es aber passen.

Auch bei Bluetooth +1 für den Blackstar.


FAZIT:
Preis: +1 Blackstar
Verarbeitung: +1 Beide
Optik: +1 Laney
Sound: +1 Blackstar
Bluetooth: +1 Blackstar

Laney 2 - Blackstar 4

Auch wenn der Laney MINISTACK-B-LION optisch wirklich einiges her macht, kann er in der Praxis leider nicht ganz mit dem Blackstar FLY 3 Bluetooth mithalten. Als Laney-Fan würde ich mir allerdings erhoffen, dass Laney seine Mini-Amps dahingehend vielleicht etwas überarbeitet. Kommt natürlich darauf an, wie sehr einen Hersteller dieses Segment tangiert. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. :)

DSC05291_DxO.jpg



Immer gerne her mit Fragen und Kommentaren! :)
 
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Moin,
bei der Optik der kleinen Laney kann man ja durchaus mit einer Anschaffung liebäugeln. Den kleinen Fly 3 habe ich auch schon ein paar Jahre und finde ihn eine meiner besten Anschaffungen, ein tolles kleines Gerät!
Sehr schön, dass du meinen GAS Anfall nach dem Laney mit deinem Review verschwinden lassen hast, danke :)
Grüße
Andreas
 
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@schocka, tatsächlich komm ich grad von einem Treffen mit ´nem Kumpel zurück, bei dem ich die beiden dabei hatte. Der Laney profitiert "leider" von etwas mehr Lautstärke, ähnlich wie normale Halfstacks mit größeren Speakern. Aber das "boxige", wie mein Kumpel es genannt hat, verschwindet trotzdem nicht. Vom Blackstar war er selbst sehr positiv überrascht, da er bisher nicht verstanden hat, wieso ich "von so einem kleinen Teil" schwärme. Jetzt weiß er´s. 😄
 

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