Hi,
die Griffe auf der Blockflöte und der Oboe sind vergleichbar, ähnlich sind auch die Saxophongriffe, jenes hat im Gegenteil zur Querflöte ja auch Oktavklappen, die es auch bei der Oboe gibt.
Also wenn du unbedingt ein Griffmäßig ähnliches Instrument zur Oboe willst, dann Saxophon. Natürlich sind auch einige Flötengriffe, identisch mit Griffen auf der Oboe, aber viele halt auch nicht.
Bei der Oboe gibt es zwei Systeme, Halbautomatik und Vollautomatik. Vollautomatik ist "einfacher" zu greifen als Halbautomatik. Halbautomatik Oboen sind in der Anschaffung etwas günstiger.
Das Griffsystem der Oboe ist natürlich dem der Querflöte in dem ähnlich, in dem es wie bei allen Holzblasinstrumten aus einem Haufen Löcher besteht, und jeder Ton seinen spezifischen Griff bekommt (beim f sind das aber auch drei verschiedene Griffe), also nicht wie bei Blechblasinstrumenten, wo man letztendlich alles über den Ansatz regelt. Aber da hören die Gemeinsamkeiten von Oboe und Flöte meiner Meinung nach schon auf. Die paar ähnlichen Griffe erleichtern dir das Lernen nicht, erschweren es sogar eher noch, weil sie halt doch oft etwas anders sind und man schnell was durcheinander bringt. Ebenso sind die Klappen auf der Oboe größenteils offen, bei der gedeckelten Querflöte ja nicht, gethrillert wird anders und die Abstände zwischen den Tonlöchern empfinde zumindest ich als deutlich größer. Viel mehr Aufgaben als bei der Querflöte bekommen bei der Oboe auch die kleinen Finger der rechten und linken Hand.
Wie meine Vorredner schon sagten, die Oboe ist ein Doppelrohrblattinstrument und daher auch vom Ansatz weder mit einer Querflöte noch mti einer Klarinette zu vergleichen. Und da liegt auch die Schwierigkeit am Oboe lernen und spielen.
Die Griffe lernt jeder "Depp" relativ schnell, die sind "einfach". Aber aus der Oboe bzw. aus dem Rohr überhaupt einen Ton rauszubekommen, fällt vielen schon schwer. Und damit mein ich nicht einen schönen Ton, sondern allein die Tatsache dass irgendetwas mal rauskommt. Wenn das klappt, muss der Ton noch in der Höhe erstmal stimmen und man muss den Ton einigermaßen halten können, die nächste Schwierigkeit ist dann das Legato-Spiel. Um einen Ton aus der Oboe herauszubekommen, muss der Ansatz stimmen, es musst genau das Richtige Verhältnis zwischen locker und gespannt da sein und man muss richtig gut vom Bauch aus stützen. Und bis der Ton schön wird, dauert es dann auch noch gerne mal Jahre. Tägliches Üben ist bei der Oboe zwingend erforderlich wenn man einigermaßen schnell voran kommen will, anderseits ist gerade das am Anfang schwierig, weil man kaum länger als ein paar Minuten überhaupt spielen kann. Stücke über mehr als eine Zeile stellen da schon eine Schwierigkeit da.
Das schreib ich alles nicht um von der Oboe abzuraten, Oboe ist ein super Instrument und macht auch echt Spaß es zu erlernen. Aber einem sollte schon vorher klar sein, dass man sich nicht unbedingt auf ein leicht zu erlernendes Instrument einlässt. Gerade der Anfang ist schwierig, aber es lohnt sich definitv. Aus der Erfahrung würde ich sagen, dass Saxophon und Querföte spielen einfacher ist, damit mein ich nicht das Spiel auf hohem Niveau, um jenes zu erreichen muss man bei jedem Instrument viel arbeiten, sondern den Einstieg. Aus dem Saxophon und der Flöte bekommt man mit guter Anweisung schnell einen brauchbaren Ton raus, auch kann man am Anfang sehr viel Fortschritte machen, relativ schnell schon ganze Stücke spielen.
Den anderen Punkt den man bei der Oboe bedenken muss, sind die relativ hohen Kosten für ein Instrument. Unter 2000 für eine gebrauchte Oboe ist ein Glückstreffer, natürlich gibt es auch Schülerinstrumente um die 1000-1500, aber die sind zum Teil kleiner, aus Kunsstoff, haben nur einen Teil der Klappen (z.B. keine 3 Oktavklappe) etc. Sind also nur für Anfänger geeignet oder für Kinder die die "normalen" Oboen noch nicht spielen können, jeder andere wird einem solchen Instrument schnell überdrüßig.
Wenn du dich wirklich für die Oboe interessierst, würde ich einfach mal eine Stunde bei einem Lehrer ausmachen. Da kannst du das Instrument in Ruhe ausprobieren und merkst dann schnell ob es etwas für dich ist oder nicht.