Vergleich gemacht Fender Pro jr. vs Yerasov/Fame GTA-15

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Ich setze mal voraus, dass die Amps bekannt sind; es gibt per Sufu diverse lange Threads dazu, u.a zur Baugleichheit, die denn doch nicht so ganz gleich ist ...

Ich habe nun beide Amps parallel getestet. Auch an identischer externer Box, um Speakerunterschiede auszuschließen. Alle hier in den letzen Jahren gelesen Statements, dass der Yerasov/Fame identisch ist mit dem Fender Pro, kann ich somit getrost in den Bereich der Fabel oder des Hörschadens verweisen ...

Kurzum: Aus dem Fender kommen Suchtklänge. Es perlt, schmatzt und cruncht aus einer guten Strat - je nach Vol-Poti und Anschlag - dass einem die Hose aufgeht. Jeder Ton ein Genuss. Und mit mikrofonfreundlichen straffen Bässen & Tiefmitten ohne Matsch. Erinnert mich eher an die Leiseversion eines aufgedrehten und gemikten 100er Marshall, immer nervös und pettingmäßig am Enstufenclipping.

Der fast baugleiche Yerasov/Fame klingt leider verblüffend völlig anders. Trotz der eher weichen JJ-Röhren tendenziell harsch, undynamisch, vergleichsweise eher wie ein Transistor-Amp. Bleibt zwar viele länger clean, was aber nix nützt, weil er auch länger "steif" klingt. Auch der Tonregler schafft deutlich weniger "Spanne" als beim Fender-Vorbild. Da gibt's ein Übergewicht im Bass/Tiefmittenbereich, das die Durchsetzungsfähigkeit deutlich mindert und sich nicht abstellen lässt; und Verbindung mit den kalten Hochmitten und schlecht aufgelösten Obertönen für ein unausgwogenes und zu wenig dynamisches Klangbild sorgt.

Unterm Strich ist mir das allerdings ein Rätsel. Denn es gibt kaum technische Unterschiede zwischen diesen Amps. Gravierend ist wahrscheinlich der Ausgangsübertrager. Der beim Yerasov/Fame überdimensioniert ist, und vermutlich für das "Steife" im Sound sorgt. Während der Pro Junior irgendwie grenzwertig aus Schaltplänenn der 50er Jahre konstruiert ist. Aber wohl ganau deswegen auch überragend klingt.

Der fragilere - und besser klingende - Aufbau im (Mexiko)Fender hat wohl allerdings seine Schattenseiten: Innnerhalb von 6 Wochen war er schon 2 x zur Reparatur wegen Totalausfall. Dem Yerasov/Fame traue ich ein längeres Leben zu. Vielleicht auch, weil er 2 Kg mehr wiegt und damit haptisch "stabiler" daherkommt. Was mir aber nix nützt, da er halt nur halb so gut klingt.
 
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moin hans!

das sind ja endlich mal klare worte zu dem thema - besten dank :great:

ich bedaure, dass du mit dem pro junior probleme hattest!
ich hatte schon mehrere und hatte nie ein problem - bis auf das bekannte, relativ hohe, grundrauschen ...

cheers - 68.
 
und hatte nie ein problem - bis auf das bekannte, relativ hohe, grundrauschen ...

Auffallend rauschen tut die neue Baureihe "III" eigentlich nicht. Viellicht wurde da was verbessert.Außer, dass er recht stark auf die Neonröhrentreiber in meinem Musikkeller reagiert. Anders Hinstellen um wenige Zentimeter schafft jedoch Abhilfe.
 
Danke dafür

Das sind Vergleiche auf die ich schon lange gewartet und ein wichtiger Grund für ein Forum.

Was mich immer wieder erschreckt ist das Rauschen bei Fender Amps.
 
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hallo hans!

ja, beim neuen pro junior (version III) soll insbesondere die sache mit dem grundrauschen verbessert worden sein - ich hab´aber selbst noch keinen gespielt...


hi aloitoc!

Was mich immer wieder erschreckt ist das Rauschen bei Fender Amps.

fender-amps sind eigentlich gerade NICHT für hohe nebengeräuschentwicklung bekannt - vielleicht sind deswegen die modelle bei denen das auffällig ist (pro junior, custom vibrolux, ss22) inzwischen schon ein bisschen "berüchtigt" ;)


cheers - 68.
 
Zuletzt bearbeitet:
@aloitoc:

Ich habe seit ein paar Wochen den Blues Junior III und kann außer einem sehr (!) leisen Grundrauschen und nichts feststellen. Da es etliche Schaltungsdesigns und -konstruktionen bei Fender gibt sind da wahrscheinlich pauschal nicht alle betroffen.

Falls Du Fragen zu Fender - Amps hast empfehle ich Dir folgenden Threat:

https://www.musiker-board.de/userthreads-e-git/249996-fender-amp-user-73.html

Da tummeln sich doch etliche kompetente user.

Greetz
Dutchie
 
Na gut, dass das mal einer verglichen hat, ich wär dem Märchen fast aufgesessen und hatte immer die Augen offen, falls mir ein Fame über den Weg läuft.

Also wenn ich mich recht entsinne, kam mir das Grundrauschen beim Pro Junior III recht laut vor, beim Blues Junior wars weniger, dafür klang er in meinen Ohren einfach nicht so gut.

Bei einem Kneipengig einer anderen Band war das rauschen (es müsste ein Pro Junior älterer Baureihe gewesen sein) schon sehr unangenehm in den Spielpausen vor...

Aber da ist wohl jeder unterschiedlich empfindlich und unterschiedliches gewohnt...
 
hi aloitoc!



fender-amps sind eigentlich gerade NICHT für hohe nebengeräuschentwicklung bekannt - vielleicht sind deswegen die modelle bei denen das auffällig ist (pro junior, custom vibrolux, ss22) inzwischen schon ein bisschen "berüchtigt" ;)


cheers - 68.

yepp, ich kenne die aten Fenderamps eigentlich als sehr Nebengeräuscharm.
Vielleicht bin ich bei den genannten auch wirklich arg sensibel.

Ein Amp mit zwei Knöppen sollte eigentlich garnicht rauschen ;)
und einer für 1000 eigentlich auch nicht.

Es gab ja in den (0ern schlimmes Zeug, schlimme Fehler, aber geraucscht hat da nix
Veileicht verklärt hier aber auch die Zeit so einiges

gehört eigentlich auch garnicht hierher :redface:
 
Na gut, dass das mal einer verglichen hat, ich wär dem Märchen fast aufgesessen und hatte immer die Augen offen, falls mir ein Fame über den Weg läuft.

Also wenn ich mich recht entsinne, kam mir das Grundrauschen beim Pro Junior III recht laut vor, beim Blues Junior wars weniger, dafür klang er in meinen Ohren einfach nicht so gut.

Bei einem Kneipengig einer anderen Band war das rauschen (es müsste ein Pro Junior älterer Baureihe gewesen sein) schon sehr unangenehm in den Spielpausen vor...

Aber da ist wohl jeder unterschiedlich empfindlich und unterschiedliches gewohnt...

Na ja, ich bin der Ansicht, dass es sich nach wie vor lohnt, nach einem gebrauchten Fame GTA 15 die Augen offen zu halten. Ich habe ihn selbst gebraucht vor einigen Jahren erworben und nutze ihn als Zweit-/Backup-Amp sowie fürs Üben zuhause. Ich bin damit eigentlich rundum zufrieden, insbesondere verträgt er sich gut mit vorgeschalteten Zerrern. Einen 1:1 Vergleich mit einem Pro jr. in dem Sinne, dass die beiden direkt nebeneinander standen, habe ich noch nicht gemacht. Große Unterschiede zwischen in Läden gespielten und meinem Fame zuhause konnte ich aber auch nicht feststellen.

Was ich bestätigen kann, ist, dass der Fame für seine 15 W relativ lange clean bleibt und so auch gut im (gemäßigten) Bandbetrieb zu gebrauchen ist.


Gruß Rainer
 
Ich wollte den Fame nicht bashen :D. Für sich genommen kann er einem Dienste leisten, vor allem bei dem Preis, da gibt's schlechtere und teurere. Nur halt, wer meint, damit den typischen Sound des Fender Pro zu bekommen (= "edle", perlige Auflösung des Tons plus frühzeitigem, anschlagabhängigem Übergang von clean bis satten Crunch), bekommt ihn mit dem GTA-15 - obwohl weitgehend Clone - dann eben doch nicht.

CD schrieb:
Bei einem Kneipengig einer anderen Band war das Rauschen (es müsste ein Pro Junior älterer Baureihe gewesen sein) schon sehr unangenehm in den Spielpausen vor...

Aber da ist wohl jeder unterschiedlich empfindlich und unterschiedliches gewohnt...

Also, auch der Fender PJ III rauscht hörbar, wie ich gestern noch mal getestet habe. Allerdings sind bei Gigs aller Art - und halt auch in Kneipen - die typischen Umgebungsgeräusche lauter. Rauschverstärkende Effekte sollte man in Spielpausen ja eh immer abstellen. Ich habe früher tonnenweise altes, rauschendes Vox- und Marshallzeugs gespielt. War nie ein Grund, sie nicht zu spielen.:rolleyes:

In der Praxis überlagert das Nutzsignal ja eh immer das Grundrauschen. Für mich überhaupt kein Grund, einen subjektiv gut klingenden (weil haargenau zur eigenen Spielweise passenden) Amp nicht zu spielen.

Noch ein paar kleine Beobachtungen bei den beiden Kandidaten:

# Der GTA hat kein Schutzgitter an der Rückwandöffnung für die Röhrenentlüftung. Unbedingt nachrüsten. Sonst hat eine kleine Unachtsamkeit beim Transport fatale Folgen.

# Der Fender PJ hat unten kleine, eingeschlagene Metallfüße. Total dämlich sowas. Vibrationen durch Bühnenboden, druntergestellte Box oder beim Hinstellen sollten gerade bei Röhrenamps durch möglichst weiche Füße abgeschwächt und nicht durchgereicht werden. Nicht grundlos haben die schweren Marshalltops auch diese dämmenden Federdruckfüße.

# Der PJ III hat im Vergleich zu seinen eigenen Vorgängern und dem GTA schwingungsdämpfende Kappen für die Endröhren bekommen. Nutzen bleibt jedoch dahingestellt, solange offenbar andere Probleme zu Reparaturfällen führen.

# Der GTA ist mit 11,2 kg fast 2 kg schwerer als der Fender. Grund vor allem die dickeren Trafos und die massive Chassisplatte. Durch letzere werden auch die Schrauben für den Handgriff geschickt, was zu einigem Metallstaub im Innenleben führt. Heißt: Nach Endmontage wurde nicht gründlich genug ausgeblasen.

# Der GTA kommt ohne übliches Gerätelabel daher (= kein CE-Zeichen, keine Seriennummer, keine eelektrischen Angaben etc.) Manual gibt's auch keines. In D recht unüblich. Dafür ist die Sicherung im Gegensatz zu Fender von außen zugänglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
# Der Fender PJ hat unten kleine, eingeschlagene Metallfüße. Total dämlich sowas. Vibrationen durch Bühnenboden, druntergestellte Box oder beim Hinstellen sollten gerade bei Röhrenamps durch möglichst weiche Füße abgeschwächt und nicht durchgereicht werden. Nicht grundlos haben die schweren Marshalltops auch diese dämmenden Federdruckfüße.

Ist aber doch bei allen Fender Amps so? Zumindest bei denen die habe bzw hatte war das durchgängig so. Ist also vielleicht nicht optimal, aber "vintage korrekt" ;) Mehr als die Vibrationen im Amp haben mich aber bisher die Spuren im Parkett gestört, deshalb haben meine Amps alle Filznoppen-Pantoffeln auf den Metallfüßchen :D:redface:
 
Na ja, ich bin der Ansicht, dass es sich nach wie vor lohnt, nach einem gebrauchten Fame GTA 15 die Augen offen zu halten. Ich habe ihn selbst gebraucht vor einigen Jahren erworben und nutze ihn als Zweit-/Backup-Amp sowie fürs Üben zuhause. Ich bin damit eigentlich rundum zufrieden, insbesondere verträgt er sich gut mit vorgeschalteten Zerrern. Einen 1:1 Vergleich mit einem Pro jr. in dem Sinne, dass die beiden direkt nebeneinander standen, habe ich noch nicht gemacht. Große Unterschiede zwischen in Läden gespielten und meinem Fame zuhause konnte ich aber auch nicht feststellen.

Was ich bestätigen kann, ist, dass der Fame für seine 15 W relativ lange clean bleibt und so auch gut im (gemäßigten) Bandbetrieb zu gebrauchen ist.

Bei mir dürfte der kleine schon auch mal ein Stück auf der Bühne vortragen und nicht nur in der Ecke stehen. :rolleyes:

Um es mal vorsichtig zu formulieren: Wenn der Pro Junior "subobjektiv" der bessere Amp ist, nehm ich doch lieber den, denn gebraucht kostet der auch nicht die Welt...
 
Bei mir dürfte der kleine schon auch mal ein Stück auf der Bühne vortragen und nicht nur in der Ecke stehen. :rolleyes:

Um es mal vorsichtig zu formulieren: Wenn der Pro Junior "subobjektiv" der bessere Amp ist, nehm ich doch lieber den, denn gebraucht kostet der auch nicht die Welt...

Wenn der Preis keine große Rolle spielt, nimm den Fender. Ansonsten gehen die Fame schon recht günstig her, meiner hat mich ca. 120 Euro gekostet, da kann man nicht meckern.


Gruß Rainer
 
Unterm Strich ist mir das allerdings ein Rätsel. Denn es gibt kaum technische Unterschiede zwischen diesen Amps.

Auch wenn dein Beitrag schon ein paar Monate auf dem Buckel hat, darf ich fragen welches Innenleben und Speaker dein getesteter Yerasov GTA-15 hatte?
2006 war er nämlich der Pro-Junior Clon (GTA-15R; unter dem Fame Label mit Eminence LS), wenn auch mit minimalen Veränderungen (z.B. leicht andere Capwerte, russische NN Röhren, wohl militärischer Herkunft:6P14P-EB), kurze Zeit später (1-2 Jahre) spendierte Yerasov dem Amp Wima-Caps, andere Potis (zuvor war die Volumenregelung suboptimal), warf die russischen NN-Elkos raus und steckte gematchte El84 in die Fassungen. Hinzugefügt wurde ein Line In Eingang. Die Schaltpläne sind für den Alten hier im Forum und für den neuen über die Yerasovwebseite erhältlich (bin noch am vergleichen ;) ) Yerasov begründete damals die Änderungen mit Rauschminderung, Potikorrektur und eben dem Line-IN.

Was der MStore in Köln heute oder die letzten Jahre (bei deutlich gestiegenem Preis) verkauft, ist mir unbekannt, inzwischen scheint ein Jensen Speaker drin zu stecken, einen Extra-Line-In führen die allerdings nicht auf. Sind die JJ-Röhren inzwischen Standard?
Interessant wäre der Schaltplan für den Pro Junior III, damit könnte man deutlich mehr erfahren, in welche Richtung Fender gegangen ist.
Aber ich denke du siehst, dass die Unterschiede zum Pro Junior durchaus grundlegender Natur sind, der 1:1 Vergleich ist daher nur schwer möglich, alleine schon ohne die gleiche Box eigentlich sinnlos.
 

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