Verdrahtungsproblem 2 HB 1 Vol 1 Tone - kein Sound

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laundromatblues
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Hallo zusammen!

Ich habe dieses Wochenende ENDLICH Zeit gefunden, mich um die Verkabelung meines Eigenbau-Projektes zu kümmern. :)

Leider habe ich weder sonderlich viel Ahnung von Elektronik noch vom Löten... Mittlerweile "hält" alles, jedoch bekomme ich nichts aus dem Verstärker heraus :(

Im Anhang findet ihr mein verwendetes Schema + ein Foto vom Status Quo.

Meine konkrete Frage wäre, ob anhand des Bildes vll. einer von euch Gurus sofort sieht, wo der Fehler liegt oder ob ich nächste Woche zum Gitarren-Doc muss.

Ggf. nötige Informationen:

- Pickups: Gibson 490 + 498 single conductor
- Potis: 500k CTS Linear & Log
- Switch: 3-way Blade
- Die blaue Litze, die aus dem Bild führt, ist meine improvisierte Erdung der Brücke

Ich würde mich sehr über einen Rat freuen :)

M.
 
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Hi,

wenn Du wissen willst, warum kein Ton rauskommt, dann versuch mal genau nachzuvollziehen: auf welchem Weg soll das Signal bei Deiner Verdrahtung aus den Pickups über den Schalter zum heißen Anschluss der Buchse kommen:gruebel:?

So wie ich das sehe, hast Du nämlich den Schalterausgang an die Masse gelötet, und zwar auf den Deckel des Volumepotis. Ich vermute mal, Du hast den Toggle Switch im Seymour Duncan Diagramm falsch interpretiert. Das, was dort oben rechts nach hinten weggeht (und in der Tat an der Masse des Volumepotis endet), ist nämlich NICHT der Ausgang des Toggle, sondern eben sein... Masseanschluss!

Der Ausgang des Gibson-Toggle liegt dagegen perfiderweise auf der anderen Seite, mittig zwischen den heißen Anschlüssen von Neck- und BridgeHB. Von dort geht im Duncan-Diagramm denn auch ein Kabel zum linken Beinchen des Tonpotis, das dann wiederum mit einer Drahtbrücke mit dem linken Anschluss des Volumepotis (= dessen Eingang) verbunden ist. Hierüber fließt der Saft der Tonabnehmer nach dem Schalter zu den Potis weiter. Tja, und an diesem Beinchen des Tonpotis sehe ich bei Dir statt zwei nur ein Kabel angelötet, eben die Drahtbrücke zum Volumepoti.

Irgendwo muss das Signal ja erst mal in die Potis rein kommen, bevor es zum Ausgang kann, und das sollte eigentlich genau hier geschehen. Alles was Du machen musst, ist also, das weiße Kabel vom Volumepotideckel zu entfernen und stattdessen an dessen linkes Beinchen zu löten. Dieses weiße Kabel ist nämlich der Ausgang des von Dir verwendeten Schalters. Es ist dabei übrigens egal, ob Du das Kabelende an das linke Beinchen des Volumepotis oder des Tonpotis lötest, weil beide ja eine direkte Verbindung haben, ist also praktisch ein einheitlicher Anschluss.

Worauf Du natürlich achten musst - und was ich auf dem Foto nicht genau erkennen kann -: an die betreffenden Lötösen des Schalters darf natürlich immer nur der "heiße" Innenleiter des jeweiligen PU-Kabels angeschlossen sein, die Abschirmung, also das Metallgeflecht, muss davon sauber getrennt sein und darf nur Kontakt zur Masse haben. Wo, das ist dabei egal, denn bei solchen Standardschaltungen (ohne Reihen/Parallel-Schaltung oder Out Of Phase) wird immer nur der heiße Teil geschaltet, alle Masseanschlüsse bleiben fix.

Zu guter Letzt: Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wo denn nun der Masseanschluss des Schalters aus dem Duncan-Diagramm bei Dir seine Entsprechung findet. Nirgends, es gibt hier keinen. Tatsächlich hat der Gibson-Toggle einen solchen Anschluss, ein Stratschalter aber üblicherweise nicht. Hat man eine Abschirmfolie unter seinem Stratpickguard, wird das Gehäuse hierüber mitgeerdet, da es auch die Potis erfasst, und bei der Telecaster ist ja alles über ein Blech verbunden. Ohne Folie oder Metall gibts halt keine Erdung. Theoretisch kann man natürlich ein extra Kabel abisolieren, an einem Ende ebenfalls aufs Potigehäuse löten und am anderen Ende bei der Montage des Schalters um eine der beiden Befestigungsschrauben wickeln, sodass die Litze zwischen Body und Schaltergehäuse klemmt. Dann ist das gehäuse geerdet. Habe ich auch schon gemacht, nötig ist das in der Regel nicht. Solltest Du irgendwelche Geräusche bekommen, wenn Du den Schalter anfasst, kannst Du das ja noch nachrüsten, ist in 5 Minuten gemacht und braucht nur eine einzige Lötverbindung. Manchmal gibts auch Schalter mit Masseanschluss, wie den Megaswitch von Eyb, aber zwingend nötig ist es im Regelfall nicht.

Gruß, bagotrix
 
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Morgen bagotrix,

Vielen, vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :) Ich werde das gleich sofort ausprobieren...

In der Tat habe ich den Satz auf der Schalterübersetzung dann wohl falsch verstanden: "...if the guitar has one volume control, this wire (Hot Output from switch) connects to it." Über die Logik dieser Schaltung habe ich mir natürlich keine Gedanken gemacht :redface:

Ich erstatte Bericht, sobald es klappt!

Schönen Sonntag,
M.

- - - aktualisiert - - -

>>> Konnte nicht warten und habe es direkt gemacht: funktioniert tadellos! Allerherzlichsten Dank! :)

Jetzt muss ich mich nur noch um die Saitenlage kümmern und alles wird gut.

M.
 

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Hi,

das ist ja mal eine schöne und eigenständige Gitarre. Da wäre ich jetzt neugierig, etwas über das Holz und die verwendete Hardware, nach irgendwelchen Standardbauteilen sieht es ja nicht aus. Hast Du den Body von Grund auf selber gebaut? Vielleicht hast Du ja mal Lust, eine kleine Review zu schreiben.

Gruß, bagotrix
 
Nabend :)

Auch auf die Gefahr, dass es hier in diesem Unterforum in Richtung Offtopic geht, erzähle ich gerne etwas dazu:

Ein wenig Geschichte:

Die Basis jener Gitarre ist eine Ibanez aus der SA Serie (SA120, wenn ich mich nicht täusche). Vor vielen Jahren, als ich anfing mir autodidaktisch das Spielen beizubringen, habe ich sie als meine erste Gitarre für relativ wenig Geld ersteigert und damals über einen popeligen Marshall MG15 betrieben. Für die ersten Riffs á la Deep Purzle, Rush und Co. war ich damit auch einigermaßen zufrieden. Jedoch wurde mir relativ schnell klar, dass da noch viel Luft nach oben ist (Aus heutiger Sicht hat eigentlich nichts wirklich gepasst... das Tremolo-System war miserabel eingestellt, die Saitenlage viel zu hoch; klassische Symptome speziell bei ersteigerten Gitarren :D).

Im Zuge wachsender Begeisterung kam dann die erste Fender ins Haus: eine 60th Strat Classic Player... Der Unterschied war trotz bescheidener Fähigkeiten für mich unglaublich... Lange Rede kurzer Sinn: Die Ibanez brauchte ich - trotz völlig anderer Ausrichtung (im Sinne von Tonabnehmern etc.) nicht mehr... Die Elektrik rupfte ich komplett raus, ohne großartigen Grund... So landete ein Sack voller Kleinteile wie auch der Korpus samt Hals im Keller... Nach ein paar Monaten wollte ich sie noch mal wiederbeleben, was in einer großen Katastrophe mit einer weißen Lackdose endete. So schlummerte sie weiter... Bis vor etwa 2-3 Monaten :)

Zur Gitarre:

Ohne weiter ausholen zu wollen: Die erste elektrische Gitarre ist irgendwo etwas besonderes. Obwohl die SA alles andere als ein Schmuckstück ist, habe ich mir vor kurzem vorgenommen, ihr den nötigen Tribut zu zollen und sie entsprechend wieder herzurichten.

Basis dafür sind ausschließlich der Korpus und der Hals des ursprünglichen Modells (die komplette Elektrik inkl. Tonabnehmern / Tremolo / Stimmmechaniken des Halses usw. sind irgendwann mal in den Müll gewandert).

Komponentenliste:

Korpus / Hals :
- 3-teiliger Mahagoni-Korpus
- Ibanez SA-Hals
- Schaller ST6GL Nickel Stimmmechaniken
- Gibson 490R und 498T als Pickups
- flacher Chromrahmen (Neck)
- Chrom-Telebridge (Hersteller unbekannt, evtl. Gotoh)
- Selbstgefräster (CNC) Mahagonieblock für "Tremoloschacht"
- Fender Saitenhülsen (eingelassen in jenen Block)
- Göldo 3-way Bladeswitch
- Fender American Standard Gurtpins
- Fender Vintage White / Cream Tone und Volume Knob

Sontiges:

- hier und da geschirmte Litze
- 500k CTS Potis
- 22nF Kondensator

Arbeitsschritte:

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1) Am Anfang stand der mit weißem Lack "zerstörte Korpus", der völlig verstaubt und verdreckt aus dem Keller hoch in den Garten getragen wurde. Schnell war klar: Bevor es um die Details geht, muss das Ding wieder aufpoliert werden. Das bedeutete im Wesentlichen ziemlich lange Nachmittage mit dem Delta-Schleifer und Handschleifpapier.... Im Nachhinein würde ich einen Korpus übrigens nur noch per Hand schleifen... Das Schleifgerät hat teils kleine, fiese Spuren hinterlassen. Das mag auch an meiner Inkompetenz gelegen haben, aber per Hand ist das Risiko einfach deutlich geringer, etwas falsch zu machen. Auf jeden Fall musste ich sehr merkwürdigen, übel riechenden Kleber aus den Pickup-Aussparungen kratzen; Das war rückblickend mit Sicherheit nicht sonderlich gesund.. Ein widerliches Zeug!

Da mir der Korpus dann auch noch zu eckig war und ich mit mehreren Strats das ideale Vorbild für eine gerundete Korpuskante zu Hause stehen habe, wurde der Korpus dahingehend modifiziert, dass ich den Kanten minuziös einen gleichmäßigen Radius verpasst habe. Innerhalb der Hörner arbeitete ich anfangs mit einem Dremel (KEINE GUTE IDEE), was mir die ein oder andere Kerbe bescherte, die ich nachher mühsam heraus schleifen musste.

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Ansonsten wurde noch mit einer CNC-Fräse ein entsprechendes Loch für neue Klinkenbuchse gefräst, ebenso wie ein passendes Stück aus 35 Jahre altem Mahagoni, dass nachher in die Rückseite eingeleimt wurde.

2)

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2-3 mit hellgrauem Nitroprimer drüber gegangen.. jedes mal wieder neue "Fehler" entdeckt und nassgeschliffen... Schließlich dann mittels einer großartigen Konstruktion die Lackierei mit Fiesta Red (Nitro) und Nitro-Klarlack (ohne Verzögerer). Das war ne spannende Geschichte...

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Naja... Der Lack ist natürlich nicht perfekt geworden... Mit viel Politur habe ich allerdings noch ein wenig retten können...

Schließlich ging es die Tage ans verkabeln... Wie man gemerkt hat, bin ich nicht sonderlich talentiert, handwerklich und fachlich.. Doch dank herausragender Hilfe von bagotrix war der Fehler mit dem falsch angeschlossenen Schalter schnell behoben.. Nächstes Wochenende kümmere ich mich um Bundreinheit, Saitenlage und alles was sonst noch so ansteht :)

Zwischenfazit: Das Produkt all dieser Bemühungen ist genau das, was ich mir vorgestellt habe: Ein leichtbespielbare Gitarre ohne großen Schnick-Schnack mit großem sentimentalen Wert :) Gefühlt ist sie eine Strat mit Telecaster- und SG-Zügen.. sehr leicht aber nicht unbedingt dünn im Sound.. Die Tonabnehmer scheinen ganz gut zu passen... War mir dann auch doch zu teuer direkt Amber's oder ähnliches in mein erstes Semi-Selbstbau-Projekt zu stecken :)

Für die nächsten Monate steht schon ein neues Projekt an: Ich habe mir von einem netten, sächsischen Schreiner ein schönes Stück Erle besorgt.. Dank CNC-Fräse wird demnächst dann eine Olympic-White Strat bis auf den Hals komplett selber gebaut und zusammengestellt! Da werde ich auch mutmaßlich wieder die Hilfe dieses großartigen Forums in Anspruch nehmen müssen :D
 

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Hi,

vielebn Dank für den schönen Umbaubaubericht, OT oder nicht! Saubere Arbeit, vor allem das mit dem Mahagoniblock als Füllung. Die Gibson PUs haben mir zwar in der Paula nie so gefallen, aber klingen in einer Schraubhalsgitarre mit langer Mensur sicher auch anders und vielleicht gerade richtig. Muss nicht sein, dass die so filigrane PUs Ambers da zwangsläufig besser wären. Der hast Du ein schönes zweites Leben verschafft :great:.

Gruß, bagotrix
 

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