Verbale Soundbeschreibungen z.B. "Pizzagogo" gesucht

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Poppotov
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Hallo! Ich spiele seit kurzem mit meinem alten Synthesizer, den ich Jahrzehnte lieblos vernachlässigt habe.
Ich besitze Bücher, lese Manuals und stöbere auch im Internet.
So ist z.B. "Pizzagogo" ein Synth-Sound, ja ich weiß, welches Gerät. Doch was hört man?
Ich höre "ein druckvolles, warmes E-Piano, das auf einer Gitarre gespielt wird mit einem sehr langen Release". Einladend musikalisch. Man fängt sofort an zu komponieren.
Ich will quasi - sinngemäß - einer KI eine "Bildbeschreibung" eines Sounds geben.
Beispiel: "Flötige Geigen tanzen auf einem Snareteppich in eine Dose. Oder
"Bellender Alienhund".
Ich suche also Bildbeschreibungen für bestehende Sounds aus Synthesizern. Am besten mit Klangmustern.
Ich kann Geigen, Trompeten usw. usw. erkennen und begrifflich benennen, beim Synthie ist das schwierig, weil teils viele Informationen ins Ohr kommen.
"Eine hyperaktive, hysterische Mundharmonika".
"Verzerrtes Fantasia" wäre nicht hinreichend für eine Vorstellung, Begrifflichkeit und damit Erinnerungsvermögen.
Danke für das Interesse. Das ist eine große Spielwiese.
Ps. An "Pizzagogo" erkennt man wie wichtig herrliche Begriffe oder einmalige Bandnamen sind. Gerade im Internet.
 
... das ist ein superspannendes Thema! :)

Es gibt ja für Sounds - im Gegensatz zu Tönen und Harmonien - so weit ich weiß gar keine formale Ausdrucksweise, die auch nur halbwegs "objektiv" wäre, und mit deren Hilfe man den beschriebenen Sound dann auch tatsächlich so hinbekommt.

Abgesehen von den technisch eindeutigen Beschreibungen, wie Filter-Einstellungen oder zugrunde liegende Wellenformen im OSC, gibt es ja nur sehr subjektiv gefärbte Begriffe aus der Alltagssprache: "weich", "schwebend", "perkussiv" etc.
Damit kann man aber niemals einen ganz bestimmten Sound so beschreiben, dass jemand, der ihn nicht kennt, ihn genau so erstellen oder zusammenbasteln kann.

Die Idee mit der "KI" hatte ich vor längerer Zeit mal bei den Arrangern erwähnt, als es darum ging, was sich bei diesen Instrumenten in der Zukunft noch verbessern ließe.
Allerdings stieß das dort nicht auf Gegenliebe, sondern wurde als "Quatsch" abgetan.

Ich denke allerdings nach wie vor, dass das eine tolle Sache wäre. Besonders für Menschen, die (noch) nicht in der Lage sind, die gewünschen Sounds selbst zu programmieren.

Um mal ein ganz simples Beispiel zu nennen: "Erstelle einen Sound, der so klingt, wie das Synthesizer-Solo am Ende von "Lucky Man". OK, DIESER Sound befindet sich bereits als Preset auf so gut wie jedem Synthesizer. Aber es sollte ja auch nur ein Beispiel sein.

Anderes Beispiel mit objektsprachlichen Begriffen: "Erstelle einen Sound, der nach einer Gitarre klingt, die an einem lauen Sommerabend während einer spanischen Fiesta gespielt wird." Oder auch die "Flötigen Geigen" aus dem Eingangs-Post.

Natürlich müsste so eine "KI" dann auch vom Besitzer erst mal ordentlich trainiert werden, damit sie lernt, WAS sich der User unter den unscharfen und subjektiven Beschreibungen so vorstellt. Ist das einmal geschafft, hätte man dann aber auch ein personalisiertes Instrument, das im Laufe der Zeit genau weiß, was man möchte.

Midjourney macht das zum Beispiel so, dass dem User hunderte oder gar tausende Bildpaare gezeigt werden. Der User wählt dann jeweils das aus, das ihm besser gefällt. So lernt MJ im Laufe der Zeit den Geschmack des Users kennen und kann immer besser passende Ergebnisse produzieren.
 
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Spannendes Thema👍
Schon mal gut, wenn andere die Frage neugierig macht.
Ich habe Zugriff auf so viele Sounds, da kann einem schwindlig werden. Eigentlich suche ich erst mal eine alphabetische Liste von 100-200 Begriffen, mit denen Klangwelten beschrieben werden. So wie es - analog - 100 Grüntöne gibt. Farngrün, Grasgrün, Mintgrün, Blattgrün, usw. Kann man sich vorstellen, ohne es zu sehen.
Und jeder hat schon Bildbeschreibungen formuliert. Sicher gibt es wo Menschen, die da ausgeklügelte Kategorien entwickelt haben. Aus den 128 GM-Midi-Sounds sind ja "Soundfamilien" geworden und jeder Sound wird einer Familie zugeordnet. Wer immer das schafft und kann ist Spezialist.
Allein 100 Bassdrums und die Leute programmieren ihren eigenen Sound. Jedem seine Welt.

Man kann ja tausend Gitarren hören, auch mit im Vollmondlicht linksgewickelten Tonabnehmern und erkennt immer "Das ist eine Gitarre! Die ist grün!". Man erkennt sogar verzerrte Gitarren, erkennt den Flanger, das Delay oder ein "super Blueston".
Bei Synthesizer ist das schwer. "Ein Synthesizer!" hilft nicht wirklich weiter.
Aber man lernt schnell, eine musikalische Idee ist immer das Wichtigste.
Mir ist in den letzten Tage auf Youtube aufgefallen, dass manche Leute einen gigantischen EDV.-Aufwand betreiben, mit enormen Geschick und viel Erklärungswissen, aber das Klangerlebnis in meinen Ohrhörern wirklich bescheiden ist.
Trotzdem ist Sounddesign reizvoll, sich damit zu beschäftigen. Eine Art von Gehörtraining.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wie klingt der Lucky-Man-Sound?
 
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