...ich denke mal, dass dies von Rossini so gewollt war/ist.
Netter Versuch, Du rauschst dabei aber ganz schön durch die Jahrzehnte...
Es geht sicher nicht um "historische Aufführungspraxis", denn die Instrumente (auch Trompeten) waren modern gebaut. Ein Cimbasso konnte ich nicht entdecken, war da eines? Wäre aber auch egal.
Zur Zeit der Komposition 1832/42 lagen die Entwicklungen woanders, erst ab 1846 kamen die Ventilinstrumente von Adolphe Sax auf den Markt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Saxtromba
Francois Périnet baute das "moderne" Konett zwar bereits 1834, bekam 1839 ein Patent für sein Ventil und ab 1840 gab es auch einen Vorläufer der Tuba. Aber marktbeherrschend war Adolphe Sax mit seinen Konstruktionen und er zwang Périnet wirtschaftlich in die Knie.
http://www.perinet.fr/index.php?option=com_content&view=article&id=73&Itemid=27
Im Orchester finden sich moderne Blechblasinstrumente allmählich ab ungefähr 1850, soweit ich weiß. Ab den 1860er Jahren begann der Siegeszug des Kornett durch die bahnbrechende Virtuosität von Jean Baptiste Arban, der 1864 seine bis heute verwendete Methode veröffentlichte.
Um die Mitte des 19.Jh.s wurde neben dem neuartigen Kornett in der Regel immer abgestimmt auf Naturtrompeten und allerlei exotisches Zeug wie Trompeten mit etlichen Zügen für diverse Stimmungen geschrieben.
Zur Geschichte der Ventilposaune weiß ich leider nichts, abgesehen von dem, was aufgrund anderer Entwicklungen eben unwahrscheinlich ist.
So, wie sich das Arrangement für mich anhört, war Rossini anders als Wagner oder Berlioz auch keiner, der sich experimentell bis avantgardistisch mit Instrumentierung beschäftigt hätte.
Was die Sängerinnen betrifft, traue ich Blasmusikern natürlich zu, ihre Lautstärken so einzuhalten, wie es in den Proben vom Dirigenten gefordert wurde. Das geht mit Zugposaunen auch, kenne ich sogar aus der Amateur-Big Band.
Ich dachte als Grund für den Einsatz der Ventiltrompeten eher an Platzprobleme für das Ausziehen des Zuges wegen der Anordnung auf der konkreten Bühne, konnte das aber mangels Orchestererfahrung nicht über die Fernseh-Bilder einschätzen.
Frohe Ostern, Gruß Claus