Ventil - Öle kurze Frage ...

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Pfirsichrocker
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Sagt mal ist das eigentlich egal mit welchem Öl ich meine Ventile pflege oder muss man das schon beachten? Und zwar meine ich jetzt nicht den Hersteller sondern die Art des Öles. Es werden ja von den Herstellern meist mehrere Öle angeboten. Meist ein leichtes für neue Ventile und ein etwas dickeres Öl für "durchschnittlichen Spiel". Woher weiß ich welches besser ist oder ist da egal? Ab wann ust denn das Knstrument nicht neu bzw. was bedeutet wenn die zjm Artikel schreiben "durchschnittlichen Spiel"?

Vielleicht kann mich ja jemand aufklären und bestimmt stellen sich die Frage noch andere ;-)

LG
 
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Wir reden von Perinetmaschinen?

Ich empfehle unbedingt hochwertiges vollsynthetisches Öl und benutze deshalb selbst seit ein paar Jahren nur noch Hetman Produkte. Das hat den Vorteil, dass in die Maschine eingespülte Teile der Zugschmierung kompatibel bleiben und nicht auf einmal plötzlich hängenbleibenden Ventile sorgen.

Das dünnflüssigste Öl benötigt man bei nagelneuen Maschinen, da sollte man auch viel und häifger als sonst ölen. Außerdem würde ich die Ventile vor dem Ölen herausnehmen und abwischen (dunkelgrauer Abrieb).
Ob man nach dem "breaking in" der Ventile dabei bleibt oder eine Nummer weiter nimmt merkst Du an deiner Zufriedenheit beim Spielen.
Ich benutze für meine Yamaha 8335LA auch nach nun schon 4 Jahren immer noch (reichlich) Hetman Nr. 1, die Trompete wird von Anfang an gut gepflegt.

Wichtig ist vor allem, dass man vor jedem Spielen und bei längeren Konzerten auch zwischendurch ölt.

Man kann grundsätzlich nicht zuviel ölen, dann läuft die Suppe durch das Loch im unteren Ventildeckel ggf. raus.
Auch deshalb lege ich mir mein feingewebtes Mikrofaser-Wischtuch auf den Schoss, wenn ich öle.
Defintiv schlech tist zu sparsames Ölen, denn trockene Reibung des harten Ventils im relativ weicheren Zylinder ist neben eingespülten Essensresten der wesentliche Grund für Verschleiß der Maschine und solche Reparaturen sind relativ teuer.

Gruß Claus
 
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Danke Claus für die ausführliche und verständliche Info. Nun weiß ich Bescheid. Die Yamaha 8335 ist ja mal eine Ansage :) wenn ich das spielen beherrsche und noch etwas Geld beiseite gelegt habe werde ich hoffentlich auch so ein schönes Instrument spielen. :)
 
Die Yamaha 8335 ist ja mal eine Ansage...
Ja, ganz bestimmt. :)
Nur - die Yamaha 8335 ist ein wunderbares Instrument, hat aber mit der Yamaha 8335LA nichts zu tun.
Die 8335 und ihre Varianten (8345 als large bore, 8335RGS mit reversed leadpipe und Goldmessing usw.) gehören zu den besten Allround Trompeten, die ich mir vorstellen kann, sie sind für jede Musikrichtung bestens geeignet.

Aber die 8335LA teilt zwar einen äußerst ähnlichen Namen, gehört aber aufgrund einer ganz anderen Konstruktion überhaupt nicht zu dieser Familie.

Sie wurde als Custom Instrument für Wayne Bergeron entwickelt, der zuvor längere Zeit eine Kanstul 1600 spielte.
Für die 8335LA nahm man als Ausgangspunkt eine 8310Z, also das weiter entwickelte Bobby Shew Modell, an der dann ein paar grundlegende Dinge geändert wurden.

Das Ergebnis 8335LA ist eine betont offene Trompete mit warmen Grundklang.
Ihr geringer Widerstand in der Höhe gefällt allerdings nicht jedem Spieler. Viele sind mehr Widerstand gewohnt und haben daher auf der 8335LA das Gefühl, sich beim Spielen zu sehr zu verausgaben.

Ich bin mit den "normalen" Widerständen oder engen Trompeten nie wirklich gut zurecht gekommen und fand sie anstrengend und begrenzend.
Als ich dann 2004 das erste Mal eine (relativ seltene) Callet Jazz anspielen durfte war mir klar, was ich eigentlich brauche.

Meine erste wirklich offene Trompete war dann eine extrem leicht gebaute Kanstul F. Besson Meha, sie ist konstruktiv sehr eng verwandt mit der Benge.
Zwei Jahre später erwarb ich eine Kanstul 1500B, an der Bach Stradivairus 37 orientiert, aber trotzdem sehr offen.

Meine mehrjährige Suche nach einer schönen gebrauchten Schilke X3 (bekannt "offen" konstruiert) war leider nicht vom Erfolg gekrönt, als ich vor vier Jahren durch einen spontanen Gelegenheitskauf zu meiner 8335LA kam.
Wie der Zufall so will konnte ich letztes Jahr auch an eine sehr gut erhaltene Jerome Callet Jazz bekommen, sie wurde Anfang der 90er Jahre von Kanstul gebaut.
https://www.callettrumpets.com/previous_models.htm

Meine erste "richtige" Trompete, eine Bach Stradivarius 37S, habe ich nach mehreren Jahren im Koffer letztes Jahr verkauft.
Mit 1.000 EUR bekam ich dafür praktisch den gleichen Preis, den ich mich vor fast 30 Jahren mit knapp 1.000 USD bezahlt habe.

Gruß Claus
 

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