Ursachen für Leakage Noise

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heinz102
Guest
Hallo zusammen,

habe hier meine M-100 (die ich vor ein paar Wochen erstanden habe) immer noch offen stehen, da ich zum einen noch an einen Anschlus für ein SOLTON DOPLERTONE 150 bastle zum anderen aber "General-Überholung" noch nicht für abgeschlossen habe.

Mir ist jetzt aufgefallen das bei einzelnen Tönen ein starkes Leakage zu hören ist (16" G (obere Lage) dann wieder beim C darüber).
Wenn ich mir die Signale der Tone-Wheels im Oszi anschaue, ist auch zu erkennen, dass (zumindest) eines keinen Sinus sondern eine deutliche Überlagerung liefert. Wobei ich mir auch nicht ganz sicher bin, wie man an den Filtern der Tone-Wheels misst...

Was sind denn eurer Erfahrung nach für gewöhnlich Kandidaten für Leakage (außer den Kondensatoren (btw: habe Red-Caps))?

Gruß, Dirk
 
Eigenschaft
 
Hallo Dirk,

die Filter bestehen ja nicht nur aus den Red-Caps, sondern auch aus einer Spule und Widerstand und die unterliegen ebenfalls einer Alterung, wenngleich nicht so stark wie die alten Papierkondensatoren.
Die Folge ist, wie bei veränderten Kondensatoren, dass das Filer verstimmt ist, somit u.U. das eigentliche Nutzsignal bedämpft anstatt das Übersprechen anderer Frequenzen zu verhindern.

Der Vorteil eines Abgleichs mittels neuer Kondensatoren wäre, dass alle Alterungseinflüsse (auch der Spule, etc.) mitberücksichtigt werden und die Filter wieder die richtige Mittenfrequenz besitzen.

Gruss Helmut
 
Hi Helmut,

HelmutN":hjxxjnhc schrieb:
Hallo Dirk,
Der Vorteil eines Abgleichs mittels neuer Kondensatoren wäre, dass alle Alterungseinflüsse (auch der Spule, etc.) mitberücksichtigt werden und die Filter wieder die richtige Mittenfrequenz besitzen.

wie würde man den Filter komplett anpassen? Da müssten ja dann auch die Spulen (Transformatoren) berücksichtigt werden?

Bei allem was ich im Netz so gefunden habe (Bspw. http://www.stefanv.com/electronics/hammond_tonewheel_capacitors.html
wird lediglich der Kondensator getauscht und dann die Amplitude (durch Einstellen der Magnete) angpasst.

Aber nochmal zurück zu meiner Initial-Frage:
Ist es möglich, dass ein "zerfressener" Maunual-Kabelbaum (http://www.musiker-board.de/klavier...h-so-schaedlich-bei-den-hammond-konsolen.html) zu Leakage-Effekten führen kann?

Gruß, Dirk
 
Hallo Dirk,

was der da im Web veröffentlicht hat, ist schlichtweg Murks ! - Man kann nicht einfach einen Satz Kondensatoren kaufen, die wahllos einlöten und dann glauben, dass nun alles besser ist als vorher.
Kondensator und Spule bilden einen Resonanzkreis, der nur dann funktioniert, wenn alles genau zusammenpasst.
Ich habe zu dem Thema mal einen Workshop abgehalten, den ich hier bald veröffentlichen will - ich muss nur noch klären wie ich das mache, da ich den nur für Forumsmitglieder zugänglich machen möchte.

Leakage ist ein leichtes Übersprechen von Tönen. Verharfungsdrähte, die durch den Schaum angefriffen wurden, verursachen Kurzschlüsse, die dafür sorgen, dass mehrere Töne gleichzeitig erklingen - das ist viel schlimmer als Leakage. Mit einer derart beschädigten Orgel kann man nicht mehr Spielen.

Gruß,
Harald
 
Dirk":foaebkrb schrieb:
wie würde man den Filter komplett anpassen? Da müssten ja dann auch die Spulen (Transformatoren) berücksichtigt werden?

Ich will jetzt Haralds Ausarbeitung, die bald hier eingestellt wird, nicht vorgreifen. Deswegen nur eine kurze Antwort. Es werden nicht 1:1 alte gegen neue Kondensatoren mit gleichen Werten getauscht. Sondern die Werte der neuen Kondensatoren berücksichtigen die Alterungseinflüsse der im Filter beteiligten Bauelemente.
Die Intonation der Orgel, ein Arbeitsgang der zwangsläufig nach den Kondensatortausch gemacht werrden sollte, eröffnet dann die Chance eine Orgel ganz nach den persönlichen Klangvorstellungen abzustimmen. Bryan Davenport hatte 2008 die Möglichkeiten mittels zweier Orgeln (B3 und A100 Chop) auf der Musikmesse Frankfurt mal aufgezeigt - sehr beeindruckend.

Gruss Helmut
 
Hallo zusammen,

erst mal ein dickes Danke für die aufklärenden Hinweise bzgl. der halbwissenden Vorschläge, die man so im Netz findet.
Auf den Workshop-Beitrag freue ich mich sehr.

Bzgl. meines Leakage-Problems bin ich auch weiter gekommen:

So wie es sich im Moment darstellt, mikrophoniert eine der 6AU6A Röhren des AO-29, so dass beim lauteren Spielen Rückkopplungen entstehen. Nicht schrill, hoch und laut wie man das bei der Kombination Lautsprecher zu Mikrofon kennt.
Was sich hier auftut, ist ein gedämpfter Schwingkreis mit definierter Ressonanz. Fatalerweise resoniert das System mit einem relativ warmen und tiefen Ton, den man so durchaus als Einstreuung eines tiefen Tonewheels einordnen könnte und das auch nur wenn von aussen mit der richtigen Frequenz angeregt wird ;-)

Werde mir jetzt die entpsr. Röhre besorgen, tauschen und dann weiter hier berichten.

Gruß, Dirk
 

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