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DJ Nameless
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Hallo,
seit einiger Zeit beschäftige ich mich auch mit einer Frage, die sich auch der Plagiat-Pranger stellt:
Gerade weil ich als DJ und Musikproduzent sehr viel in diesem Sektor (leichte Unterhaltungsmusik) unterwegs bin, mache ich mir über dieses Problem immer mehr Gedanken: Wird es in Zukunft für Hobby- und sonstige "Durchschnittsmusiker" (also die keine Millionen damit umsetzen) überhaupt noch möglich sein, etwa einen Schlager oder einen Kirmestechno-Track zu komponieren, ohne dabei mit einem Bein im Gefängnis zu stehen?
Mir macht das auch deshalb Angst, weil ich logisch denke: Je mehr Musik in dieser Richtung veröffentlicht wird und je einfacher die Songs gestrickt sind, desto eher passiert es, dass irgendwo anders jemand eine fast oder gar vollständig identische Melodie komponiert. Ein auffälliges Beispiel: das holländische Weihnachtslied "Zie Ginds Komt De Stoomboot" dessen Melodie bis auf wenige Noten mit dem deutschen "Im Märzen der Bauer" übereinstimmt. Welches Lied nun älter ist oder nicht, habe ich nicht rausfinden können, aber da es damals nicht so einfach möglich war, Musiktitel so schnell über so große Entfernungen zu überliefern, ist hier davon auszugehen, dass zwei Komponisten unabhängig voneinander fast dieselbe Song-Idee hatten.
Ich könnte mir vorstellen, dass das auch ein Grund ist, warum in der aktuellen Musik eingängige Melodien immer öfter fehlen und die Songs immer stärker rhythmusorientiert sind: Jeder, der etwa einen einfachen Schlager schreibt, verursacht fast immer eine Urheberrechtsverletzung, weil es fast immer irgendwo irgendjemanden gibt, der schon auf dieselbe Idee gekommen ist ...
Wie ist Eure Meinung?
DJ Nameless
seit einiger Zeit beschäftige ich mich auch mit einer Frage, die sich auch der Plagiat-Pranger stellt:
Plagiatsstreitigkeiten in der Musik sind durchaus häufig, sie haben allein den BGH in den letzten 30 Jahren sechs Mal beschäftigt. Vor allem die Massenware der leichten Unterhaltungsmusik ist oft von so geringer schöpferischer Eigenart, dass mehr oder weniger starke Ähnlichkeiten immer wieder vorkommen und sich der Komponist des älteren Werkes um seinen wirtschaftlichen Erfolg gebracht sieht. Das schwierige rechtliche und praktische Problem besteht darin, die Übereinstimmung der beiden Musikwerke, d.h. den Tatbestand der Entlehnung, nachzuweisen.
Gerade weil ich als DJ und Musikproduzent sehr viel in diesem Sektor (leichte Unterhaltungsmusik) unterwegs bin, mache ich mir über dieses Problem immer mehr Gedanken: Wird es in Zukunft für Hobby- und sonstige "Durchschnittsmusiker" (also die keine Millionen damit umsetzen) überhaupt noch möglich sein, etwa einen Schlager oder einen Kirmestechno-Track zu komponieren, ohne dabei mit einem Bein im Gefängnis zu stehen?
Mir macht das auch deshalb Angst, weil ich logisch denke: Je mehr Musik in dieser Richtung veröffentlicht wird und je einfacher die Songs gestrickt sind, desto eher passiert es, dass irgendwo anders jemand eine fast oder gar vollständig identische Melodie komponiert. Ein auffälliges Beispiel: das holländische Weihnachtslied "Zie Ginds Komt De Stoomboot" dessen Melodie bis auf wenige Noten mit dem deutschen "Im Märzen der Bauer" übereinstimmt. Welches Lied nun älter ist oder nicht, habe ich nicht rausfinden können, aber da es damals nicht so einfach möglich war, Musiktitel so schnell über so große Entfernungen zu überliefern, ist hier davon auszugehen, dass zwei Komponisten unabhängig voneinander fast dieselbe Song-Idee hatten.
Ich könnte mir vorstellen, dass das auch ein Grund ist, warum in der aktuellen Musik eingängige Melodien immer öfter fehlen und die Songs immer stärker rhythmusorientiert sind: Jeder, der etwa einen einfachen Schlager schreibt, verursacht fast immer eine Urheberrechtsverletzung, weil es fast immer irgendwo irgendjemanden gibt, der schon auf dieselbe Idee gekommen ist ...
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DJ Nameless
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