InTune
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Kein weiterer Frage/Beratungs Fred, sondern ein Erfahrungs/Ergebnisbericht:
Ich habe auch mit mir gerungen, ob ich ein neues Thema aufmache oder es bei "Upgrading my Les Paul" einreihe... wenn es der Moderation da besser aufgehoben scheint, bitte da hin kopieren...
Zur Vorgeschichte:
Diese Gitarre war mein Gibson Erstkontakt und ich bin eher zufällig an diese Les Paul gekommen, weil sie reichlich reduziert im Abverkauf für damals 600€ angeboten wurde. Obgleich "B-Ware", konnte ich nichts Negatives an der Gitarre festellen. Die Studio Worn Faded von 2012 stammt aus dem Zeitraum, als Gibson massive Probleme mit den amerikanischen Behörden hatte und die deren Rosenholzbestände konfisziert hatten. Als "Notlösung" hat man da die günstigeren Modellinien mit "baked" Ahorn Griffbrettern ausgerüsted. Das hat dann bei den Gitarren-"Experten" für ziemlichen Aufruhr gesorgt, aber nich wenige Gitarristen finden gerade diesen Gitarrenjahrgang ganz gut gelungen.
Auch ich habe viel Gefallen an der Gitarre gefungen, wollte dann aber schon bald wissen, was da noch "geht". das Ergebnis war eine R7 aus dem Custom Shop... ein weitere Geschichte...
So fristete die Studio lange mehr oder weniger bei mir ein Dasein als Backup Gitarre. Irgendwann kam mir die Idee, sie vielleicht mal optisch aufzuwerten.
Mit den eingebauten Burtstbucker Pro war ich auch nur zu 95% zufrieden. Ich mag es halt vokal und die Burstbucker Pro haben IMO z.B. im Vergleich zu den Burst Buckern aus dem CS immer etwas "Blechernes" im Ton. Dank der Gibson eigenen Poti-Platine hatte ich aber nie Lust, die PU mal zu wechseln (was im Grunde auch trotz der Platinenbauweise kein wirkliches Proberm ist: Einfachen die alten PU-Stecker abziegen und die neuen PUs wie bei einer konventionellen Verdrahtung an den entsprechenden Stellen an den Potis anlöten...).
Jetzt ist diese Les Paul Studio jedoch noch mal zu neuen Ehren gekommen, weil ich beschlossen habe, die Schlepperei zu den Proben zu minimieren und daher genau diese Gitarre im Probenraum lassen und bei den Proben zu nutzen. Daher der Entschluss doch noch mal etwas an der Gitarre zu machen.
Drei Dinge habe ich durchgeführt:
1. Ersatz der Elektrik Platine durch ein vormontiertes Set von Rockinger mit 50th Wiring. (Schalter und Ausgangsbuchse habe ich weiter genutzt)
2. Tausch der Burst Bucker Pro durch ein Rockinger Alnico II Set (...das war ein echtes Experiment; von den PAF-Ects von Rockinger hört man viel Gutes und die Alnico II sind eine Entwicklung, die auf diesen Typ basiert und noch mehr "Vintage"/zahmer sein soll. Das klang für mich interessant und da die Tonabnehmer vergleichsweise günstig sind, habe ich es einfach mal ausprobiert).
3. Montage eines Bisby B7 mittels des Vibramate Adapter, wodurch die ganz Aktion komplett spurlos zurückgebaut werden kann. (Wenn das genauer interessiert es gibt auf YT genug Videos, die so einen Umbau dokumentiert haben)
Das Ergebnis:
Wahrscheinlich war das Tauschen der Elektrik von geringstem Nutzen/Einfluss. Die Elektrik hat vorauch funktioniert und ich bin doch eher der "alle Potis an der gitarre auch 10 Spieler"...Immerhin so ist's jetzt "richtig".
Das Alnico II Set gefällt mir besser als die Burstbucker. Insbesonder der Halstonabnehmer ist nach meinem Geschmack und ühhht, ähhhht und ihhht viel schöner.
Am Steg ist das schon so eine Sache mit dem "Zahm". Da muss ich noch mal sehen. Auf der einen Seite ist das z.B. für "All right now" von Free oder Stones Sachen schon genau richtig, viel mehr Alarm sollte ein Steg PU da gar nicht machen. Auf der anderen Seite, etwas mehr "Eckzahn" ....? mal sehen, erst mal lass ich es so wie es ist, es funktioniert auf jeden Fall so weit sehr gut.
Nicht wenige Gitarristen schmeissen ein Bigsby von den Gitarren runter, weil das viel Generve verursacht: Probleme mit der Stimmstabilität, Soundeinbußen, zusätzliches Gewicht und umständliches Saitenwechseln.
Aber, es siehr einfach geil aus, wie ich finde!!
In Sachen Stimmstabilität hilft allein schon der Vibramate Adapter eine ganze Menge, weil die Andruckrolle etwa 3-4 mm angehoben wird und der Saitenwinkel/-Druck an der Tunomatic Brücke so in einen sinnvollen Bereich kommt. Klar ist das kein System für Divebombs & Co. Ich nutze 010-052er Saiten auf dieser Gitarre wodurch das ganze schon gut im Gleichgewicht gehalten wird. Bei Halbton-Downbends habe ich nicht mehr Probleme mit Nachstimmbedürfnis, als vorher auch. Eine Les Paul ist da halt nun mal etwas zickiger, als eine Gitarre mit gerader Saitenführung am Headstock...
Das Saitenwechseln ist auch bei einem Bisby keine Tortur, wenn man weiß wie! Mit einer Zange biege ich das Ballend einer Saite etwas um und habe aus einem kleinen Stück Gewebeschlauch ein "Helferlein" gebastelt, der die Saiten dann während dem Aufziehen auf dem Pin hält:
So habe ich nicht länger als sonst beim Saitenaufziehen gebraucht.
Probleme:
Etwas dumm aus der Wäsche habe ich geschaut, als ich die Gitarre erstmals nach dem Umbau an den Verstärker angeschlossen hatte. Es funktionierte zwar alles "irgendwie", aber ich hatte eine wahre 50 Hz Brumorgie. Was war passiert? Ich wollte die Ausgagsbuchse ja weiter nutzen, da sie so schön mit abgeschirmten Kabel angeschlossen ist. Allerdings auch hier mittels eines Stecker für die alte Platine. Den habe ich abgekniffen und fand eine (dünne) grüne Leitung und einen zweiten Leiter mit etwas dickerem schwarzen Geweben ummantelt. Leider ohne die Buchse durchzumessen, habe ich rein optisch geschlossen, dass Schwarz wohl Masse ind Grün der heisse Draht ist. Was natürlich falsch war...
Dann habe ich mich zwar strickt an den Farbcode von Rockinger gehalten und die Humbucker entsprechend angeschlossen, dennoch sind die PUs jetzt out of Phase, wenn sie zusammen betrieben werden. Ich bin mir allerdings noch gar nicht sicher, ob ich das nicht lieber so lasse! Bekanntlich reagiert diese Schaltung sehr darauf, wie die Volumen Potis stehen. Wird eine PU bei der out of Phase Schaltung zurückgeregelt, verschwindet der Effekt. Dadurch ergeben sich in der Mittelstellung des Toggel Switch sehr viel mehr und vor allem auch recht attraktive Soundmöglichkeiten. Abgesehen davon, dass man so diese Peter Green und Jimmy Page Trademark Sound hinbekommen kann.
Resumee:
Der Umbau/Upgrade hat in Summe letztlich fast so so viel wie die ganze Gitarre gekostet (472€, allein das der Vibramate Adapter, der nur eine Mini Aluteil ist 90€ kostet ist eigentlich ein Frechheit, aber es gibt ja keine Alternative. Einen ähnlichen Adapter gibt es noch von Düsenberg, aber nur für das B5 ähnliche kurze Vibrola und das schwebt dann am Heck gut 1 cm über der Decke....), der Nutzwert und die Attraktivität der Gitarre hat sich aber für mich erheblich erhöht und ich freue mich jetzt jede Woche noch mehr auf die nächste Probe mit meiner Band.
Ich habe auch mit mir gerungen, ob ich ein neues Thema aufmache oder es bei "Upgrading my Les Paul" einreihe... wenn es der Moderation da besser aufgehoben scheint, bitte da hin kopieren...
Zur Vorgeschichte:
Diese Gitarre war mein Gibson Erstkontakt und ich bin eher zufällig an diese Les Paul gekommen, weil sie reichlich reduziert im Abverkauf für damals 600€ angeboten wurde. Obgleich "B-Ware", konnte ich nichts Negatives an der Gitarre festellen. Die Studio Worn Faded von 2012 stammt aus dem Zeitraum, als Gibson massive Probleme mit den amerikanischen Behörden hatte und die deren Rosenholzbestände konfisziert hatten. Als "Notlösung" hat man da die günstigeren Modellinien mit "baked" Ahorn Griffbrettern ausgerüsted. Das hat dann bei den Gitarren-"Experten" für ziemlichen Aufruhr gesorgt, aber nich wenige Gitarristen finden gerade diesen Gitarrenjahrgang ganz gut gelungen.
Auch ich habe viel Gefallen an der Gitarre gefungen, wollte dann aber schon bald wissen, was da noch "geht". das Ergebnis war eine R7 aus dem Custom Shop... ein weitere Geschichte...
So fristete die Studio lange mehr oder weniger bei mir ein Dasein als Backup Gitarre. Irgendwann kam mir die Idee, sie vielleicht mal optisch aufzuwerten.
Mit den eingebauten Burtstbucker Pro war ich auch nur zu 95% zufrieden. Ich mag es halt vokal und die Burstbucker Pro haben IMO z.B. im Vergleich zu den Burst Buckern aus dem CS immer etwas "Blechernes" im Ton. Dank der Gibson eigenen Poti-Platine hatte ich aber nie Lust, die PU mal zu wechseln (was im Grunde auch trotz der Platinenbauweise kein wirkliches Proberm ist: Einfachen die alten PU-Stecker abziegen und die neuen PUs wie bei einer konventionellen Verdrahtung an den entsprechenden Stellen an den Potis anlöten...).
Jetzt ist diese Les Paul Studio jedoch noch mal zu neuen Ehren gekommen, weil ich beschlossen habe, die Schlepperei zu den Proben zu minimieren und daher genau diese Gitarre im Probenraum lassen und bei den Proben zu nutzen. Daher der Entschluss doch noch mal etwas an der Gitarre zu machen.
Drei Dinge habe ich durchgeführt:
1. Ersatz der Elektrik Platine durch ein vormontiertes Set von Rockinger mit 50th Wiring. (Schalter und Ausgangsbuchse habe ich weiter genutzt)
2. Tausch der Burst Bucker Pro durch ein Rockinger Alnico II Set (...das war ein echtes Experiment; von den PAF-Ects von Rockinger hört man viel Gutes und die Alnico II sind eine Entwicklung, die auf diesen Typ basiert und noch mehr "Vintage"/zahmer sein soll. Das klang für mich interessant und da die Tonabnehmer vergleichsweise günstig sind, habe ich es einfach mal ausprobiert).
3. Montage eines Bisby B7 mittels des Vibramate Adapter, wodurch die ganz Aktion komplett spurlos zurückgebaut werden kann. (Wenn das genauer interessiert es gibt auf YT genug Videos, die so einen Umbau dokumentiert haben)
Das Ergebnis:
Wahrscheinlich war das Tauschen der Elektrik von geringstem Nutzen/Einfluss. Die Elektrik hat vorauch funktioniert und ich bin doch eher der "alle Potis an der gitarre auch 10 Spieler"...Immerhin so ist's jetzt "richtig".
Das Alnico II Set gefällt mir besser als die Burstbucker. Insbesonder der Halstonabnehmer ist nach meinem Geschmack und ühhht, ähhhht und ihhht viel schöner.
Am Steg ist das schon so eine Sache mit dem "Zahm". Da muss ich noch mal sehen. Auf der einen Seite ist das z.B. für "All right now" von Free oder Stones Sachen schon genau richtig, viel mehr Alarm sollte ein Steg PU da gar nicht machen. Auf der anderen Seite, etwas mehr "Eckzahn" ....? mal sehen, erst mal lass ich es so wie es ist, es funktioniert auf jeden Fall so weit sehr gut.
Nicht wenige Gitarristen schmeissen ein Bigsby von den Gitarren runter, weil das viel Generve verursacht: Probleme mit der Stimmstabilität, Soundeinbußen, zusätzliches Gewicht und umständliches Saitenwechseln.
Aber, es siehr einfach geil aus, wie ich finde!!
In Sachen Stimmstabilität hilft allein schon der Vibramate Adapter eine ganze Menge, weil die Andruckrolle etwa 3-4 mm angehoben wird und der Saitenwinkel/-Druck an der Tunomatic Brücke so in einen sinnvollen Bereich kommt. Klar ist das kein System für Divebombs & Co. Ich nutze 010-052er Saiten auf dieser Gitarre wodurch das ganze schon gut im Gleichgewicht gehalten wird. Bei Halbton-Downbends habe ich nicht mehr Probleme mit Nachstimmbedürfnis, als vorher auch. Eine Les Paul ist da halt nun mal etwas zickiger, als eine Gitarre mit gerader Saitenführung am Headstock...
Das Saitenwechseln ist auch bei einem Bisby keine Tortur, wenn man weiß wie! Mit einer Zange biege ich das Ballend einer Saite etwas um und habe aus einem kleinen Stück Gewebeschlauch ein "Helferlein" gebastelt, der die Saiten dann während dem Aufziehen auf dem Pin hält:
Probleme:
Etwas dumm aus der Wäsche habe ich geschaut, als ich die Gitarre erstmals nach dem Umbau an den Verstärker angeschlossen hatte. Es funktionierte zwar alles "irgendwie", aber ich hatte eine wahre 50 Hz Brumorgie. Was war passiert? Ich wollte die Ausgagsbuchse ja weiter nutzen, da sie so schön mit abgeschirmten Kabel angeschlossen ist. Allerdings auch hier mittels eines Stecker für die alte Platine. Den habe ich abgekniffen und fand eine (dünne) grüne Leitung und einen zweiten Leiter mit etwas dickerem schwarzen Geweben ummantelt. Leider ohne die Buchse durchzumessen, habe ich rein optisch geschlossen, dass Schwarz wohl Masse ind Grün der heisse Draht ist. Was natürlich falsch war...
Dann habe ich mich zwar strickt an den Farbcode von Rockinger gehalten und die Humbucker entsprechend angeschlossen, dennoch sind die PUs jetzt out of Phase, wenn sie zusammen betrieben werden. Ich bin mir allerdings noch gar nicht sicher, ob ich das nicht lieber so lasse! Bekanntlich reagiert diese Schaltung sehr darauf, wie die Volumen Potis stehen. Wird eine PU bei der out of Phase Schaltung zurückgeregelt, verschwindet der Effekt. Dadurch ergeben sich in der Mittelstellung des Toggel Switch sehr viel mehr und vor allem auch recht attraktive Soundmöglichkeiten. Abgesehen davon, dass man so diese Peter Green und Jimmy Page Trademark Sound hinbekommen kann.
Resumee:
Der Umbau/Upgrade hat in Summe letztlich fast so so viel wie die ganze Gitarre gekostet (472€, allein das der Vibramate Adapter, der nur eine Mini Aluteil ist 90€ kostet ist eigentlich ein Frechheit, aber es gibt ja keine Alternative. Einen ähnlichen Adapter gibt es noch von Düsenberg, aber nur für das B5 ähnliche kurze Vibrola und das schwebt dann am Heck gut 1 cm über der Decke....), der Nutzwert und die Attraktivität der Gitarre hat sich aber für mich erheblich erhöht und ich freue mich jetzt jede Woche noch mehr auf die nächste Probe mit meiner Band.
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