Untersteg Piezo mit Metallsteg?

  • Ersteller don pepe
  • Erstellt am
D
don pepe
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
23.09.15
Registriert
29.08.08
Beiträge
557
Kekse
687
Ort
CCAA
Das wars auch schon. Ich möchte bei einer akustischen Gitarre die einen UnterSteg Piezo hat einen MetallSteg einsetzten.

Machbar oder nicht?
 
Eigenschaft
 
Ja, hatte ich auch zeitweise. Eine Yamaha mit Metall-Stegeinlage. Konnte keine negativen Auswirkungen feststellen.
 
Kann man machen - muss man aber nicht. Ich finde Metallstege eher ... aquired taste. Keine strukturellen Vorteile gegenueber Knochen oder TuSQ und klanglich eher ... naja. Nehmen kann man nur Aluminuim oder Elektron. Alles andere fuegt da zu viel Masse hinzu und klingt eher sehr bescheiden.
 
Hier noch ein lesenswerter beitrag von @Richelle zum thema spezifisches gewicht / schwingungsdämpfung.

Gruss, Ben
 
@Corconian, du meinst sicher: "acquired taste".

Ja, da bin ich beruhigt. Mich interessiert der Klang aufgrund der Härte des Materials.
Danke

` / : - )>
 
Ja, aber die Härte ist nicht wirklich der einzige den Klang bestimmende Teil. Das Gewicht ist auch ein sehr einschränkender Faktor, denn die Schwingungsenergie der Saite ist beschränkt. Je schwerer das Konstrukt Steg/Decke wird, desdo schwerer ist es in Schwingung zu versetzen und dementsprechend verändert sich das Klangbild.
Guter Knochen oder sogar TuSQ - obwohl weicher als Metalle - haben die besten Klangeigenschaften. Wobei "beste" wiederum natürlich immer subjektiv ist.

Aus eigener jahrzehtelanger Erfahrung kann ich aber sagen, daß das Gehör eine sehr leicht zu beinflussende Größe ist. Wir hören das, was wir hören wollen. Sehr, sehr subjektiv.

Was eigentlich alle falsch machen ist, daß mehr als eine Variable verändert wird. Also: wir wechseln die Stegeinlage. Und weil wir gleich dabei sind, gibt's noch ein Setup dazu - also andere Saitenlage - und ggf. auch noch neue Saiten und dann, nach 1 Stunde arbeit, dann kling die Gitarre sooooo anders, geradezu eine komplette Veränderung, vom Sperrholz zu Edelholz.

Stimmt natürlich nicht. Unser "Klanggedächtnis" ist nämlich extrem mies. Und wir wollen die Verbesserung hören. Deswegen hören wir sie auch. Auch wenn sie nicht da ist.

Veränderungen im Stegeinlagenmaterial haben eine bestenfalls sehr subtile Klangänderung zur Folge.

Betrachten wir die Härte:
Von Chinaplastik "Marke Extraschlabber" zu TuSQ ist schon hörbar. Von TuSQ zu toter Kuh ... das hört man nur noch bei angestrengtem zuhören unter akustischen Reinraumbedingungen. Tote Kuh zu totem Wasserbüffel (der beste "lebende" Knochen) ... das ist mehr Glaubensfrage. Wasserbüffel zu fossilem Elfenbein - das höre ich persönlich nicht mehr. Fossiles Elfenbein zu fossilem Walroß - nein, auch da höre ich selbst unter Studiobedingungen keinen Unterschied. Wobei wir hier allgemein von Materialien mit vergleichbarer Dichte reden. Falls Du also versuchst durch weitere Erhöhung der Härte etwas zu reissen, was jenseits von fossilem Walroßdentin liegt - vergiss es.

Was das Gewicht der Stegeinlage angeht, empfehle ich mal zwei Münzen mittels Blue Tack auf den Steg zu kleben. Profis hören unter Studiobedingungen einen kleinen Unterschied. Im "wirklichen Leben" hört man da genau gar nix.

Und, ganz ernsthaft: Wenn Du nicht vordringlich eine reine Akustikspur unter professionellen Studiobedingungen aufnimmst, sondern tatsächlich in akustisch "schmutzigen" Umgebungen, also im weitesten Sinne "live" spielst ... dann ist es eh Latte. Live kannst Du nämlich keine Sigma DR28 von einer Martin D28 unterscheiden. Obwohl die Martin das 10 Fache kostet.

TL;DR: Decke und Deckenbeleistung haben größeren Einfluß auf den Klang als das Stegeinlagenmaterial.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Corkonian,
deine Ausführung klingt sehr plausibel! Besten Dank.
Eigensinnig wie ich nun mal bin, werde ich trotzdem den Test mit Aluminium und PlexiGlas anstellen.
Was sich manche GitarrenHersteller bei dem Einbau von "Chinaplastik Marke Extraschlabber" denken, wird mir wohl auf ewig verschlossen bleiben.

`/ : - )>
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sich manche GitarrenHersteller bei dem Einbau von "Chinaplastik Marke Extraschlabber" denken, wird mir wohl auf ewig verschlossen bleiben.

Lass mich dich erhellen:
Die denken "Hey, das Plastik kostet uns 2€ weniger in der Produktion, und bei 10000 Gitarren die wir produzieren macht das 20000€ mehr Gewinn für uns".
Und: "99% unserer Kunden merken sowieso keinen Unterschied, und es interessiert sie nicht"

;-)
 
Genau. Der Profit der Hersteller, dass ist es was ich wohl nicht mehr verstehen will.

;-)
 
@Richelle,

... Wenn schon bei der Herstellung eines Instruments das Ziel eines Standardklangspektrums verwirklicht wird, dann gäbe es auch keinen Bedarf etwas im Nachhinein anzupassen) --> dann gäbe es viele identisch klingende Gitarren mit Standardklangspektrum --> dies ist glaube ich nicht unbedingt wünschenswert und auch im 21. Jahrhundert utopisch :D.

Ein wirklich entwaffnendes Argument, weil wahr !

`/ : - )>
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben