Unterschiedliche Tonerzeugungsweisen, Artikulation und Spieltechniken

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MOEDIT: ausgelagert aus https://www.musiker-board.de/conversations/welches-holz-und-atemtechnik.1715587/

Und noch ein Tipp von mir bezüglich Flöte für Deine kleine 3jährige:

Kay Schumacher (Chef von www.flautissimo.de aus Aachen) hat die Kunststoff-Anfänger-Flöten modifiziert, so dass sie luftiger werden, mehr Blasdruck vertragen, so dass das gerade für eine kleines Kind, das noch nicht so sehr Atemkontrolle hat, interssant sein könnte.

Für unsere Flautissimo Kunststoff-Sopranflöte haben wir eine Flöte genommen, die auf dem Yamaha 20-er Sopranflöten-Modell basiert. Diese wird in unserer Werkstatt handwerklich intoniert (Eingriffe an Windkanal, Bohrung und Tonlöchern).
Die Flöten haben dann auch bei kräftigerem Atemdruck noch vernünftigen Klang und die Töne bleiben selbst in der tiefen Lage stabil, bei guter Grundstimmung und sauberer Intonation.

Für mich als Erwachsenem haben sie zu viel "Chiff" - klingen eher wie meine Kunststoff TinWhistle - vertragen aber gerade im untere Register deutlich mehr Blasdruck ohne zu "überschlagen".
 
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leo sagt dazu "Anblasgeräusch".
 
Ah! Danke! Darunter kann ich mir etwas vorstellen. :great:
 
@Ralinem: Das mit den Flöten und dem hohen Anblasdruck, wäre natürlich eine super Möglichkeit für die Kleine. Wobei wir das ja nicht lange am Stück machen. Vielleicht 10 Minuten oder so. Macht den Plastikdinger zum Glück nichts aus. Gestern war sie ganz happy, dass es tatsächlich mit den zwei Griffen gut geklappt hat. Die von Dir vorgeschlagene Flöte habe ich im Hinterkopf- Danke!

"Chiff"- kann ich mir darunter das Problem vorstellen, was Querflötenanfänger grundsätzlich haben, nämlich das neben dem Ton auch noch jede Menge Geräusch- durch die nicht optimale Lippenstellen- hinzukommt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Chiff"- kann ich mir darunter das Problem vorstellen, was Querflötenanfänger grundsätzlich haben, nämlich das neben dem Ton auch noch jede Menge Geräusch- durch die nicht optimale Lippenstellen- hinzukommt?
Ja so ungefähr. Also Luftverwirbelungen am Labium, wobei ich mir nicht sicher bin, was nur ich als Spieler höre und was für einen Zuhörer in etwas größerer Entfernung zu hören ist.

Ich glaube, Geri Bollinger hat auch im mundstellung.pdf (oder in einem anderen Küng FAQ) darüber geschrieben, dass der Ton auch durch Zahnstellung und Anblastechnik verändert werden kann und so gewollte Luftverwirbelungen erzeugt werden können. Aber so weit bin ich in der Blastechnik nicht - ich bin froh, wenn ein möglichst reiner Ton rauskommt. Dadurch dürfte das Obertonspektrum beeinflusst werden können.
 
Ja so ungefähr. Also Luftverwirbelungen am Labium, wobei ich mir nicht sicher bin, was nur ich als Spieler höre und was für einen Zuhörer in etwas größerer Entfernung zu hören ist.

Diese Nebengeräusche heißen "Rauschen" und treten -abhängig von der jeweils gespielten Flöte- auch bei perfekter Technik in gewissem Maß immer auf. Aber deine Vermutung stimmt: Davon hören die Zuhörer meist gar nichts -wiederum abhängig von der Größe des bespielten Raumes (liegt man dir zu Füßen oder gibt es doch eine gewisse Respektdistanz:))

Ich glaube, Geri Bollinger hat auch im mundstellung.pdf (oder in einem anderen Küng FAQ) darüber geschrieben, dass der Ton auch durch Zahnstellung und Anblastechnik verändert werden kann und so gewollte Luftverwirbelungen erzeugt werden können. Aber so weit bin ich in der Blastechnik nicht - ich bin froh, wenn ein möglichst reiner Ton rauskommt. Dadurch dürfte das Obertonspektrum beeinflusst werden können.

Darum ist es so wichtig, möglichst von Anfang an einen guten ANSATZ zu erwerben.

Auf die Schnelle ein paar Tipps:

Vor dem ersten Ton:
- Gähne stumm bei geschlossenem Mund oder stell dir vor, du hättest eine zu heiße Suppe gelöffelt...
Beides wird dein Gaumensegel hoch, die Zunge tief und den Rachenraum weit stellen. Genau das brauchst du!

-Artikuliert wird ausschließlich mit der ZungenSPITZE, die in Parkstellung etwa am Übergang der oberen Schneidezähne zum Gaumen liegen sollte. Der Rest der Zunge wird beim Spiel nicht bewegt!

- Schultern locker hängen lassen.
- Völlig gelockert stehen, aber sich wie ein Baum fest "geerdet und verwurzelt" fühlen.
- NIEMALS durch die Nase einatmen
- NIEMALS mit dem Unterkiefer "Kaubewegungen" o. ä. vollführen, und sei die Passage noch so romantisch schön. *GG*
Selbstkontrolle in einem (kleinen) Spiegel hat sich bei mir bewährt.

- Ganz bewusst langsam in den Bauch hinein einatmen, nicht überhastet in die Lungenspitzen/Schultern!

Nur so mal als unsystematische Anregungen gedacht...
 
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-Artikuliert wird ausschließlich mit der ZungenSPITZE, die in Parkstellung etwa am Übergang der oberen Schneidezähne zum Gaumen liegen sollte. Der Rest der Zunge wird beim Spiel nicht bewegt!

Ausschließlich? Es gibt Artikulationsformen, bei denen das nicht stimmt. Aber die kommen erst später dran.
 
Ja! Danke für die Präzisierung.
Ich hätte "... vorerst für längere Zeit erst einmal.." dazu schreiben müssen. Pardon!
 
Diese Nebengeräusche heißen "Rauschen"(..)
Über Rauschen hatten wir schon in anderen Threads gesprchen, ich versuchte den Begriff noch etwas anschaulicher zu beschreiben.
Das merkt man auch, wenn man einen Spitzmund macht und durch die Zähne bläst, hört man ein deutliches Windgeräusch, im Gegensatz dazu mit Lippen direkt an den Zähnen und geöffneter Mund (fast) ohne Blasgeräusch. Hält man die Zunge in den Zwischenraum der Zähne kommt dann ein Zischen.

(..) und treten -abhängig von der jeweils gespielten Flöte- auch bei perfekter Technik in gewissem Maß immer auf. Aber deine Vermutung stimmt: Davon hören die Zuhörer meist gar nichts -wiederum abhängig von der Größe des bespielten Raumes (liegt man dir zu Füßen oder gibt es doch eine gewisse Respektdistanz:))

Wahrnehmung: Da bin ich ja beruhigt und das dachte ich ja auch schon, da in den Aufnahmen von den TinWhistles deutlich weniger rauschen (was in Irland dann als Chiff bezeichnet wird) zu hören ist, als ich beim Spielen subjektiv wahrnehme.

Das Rauschen von Flöten hatte ich insbeondere bei den irischen TinWhistles und bei meiner Aulos Tenor beim Überblasen bemerkt.
 
Das Rauschen von Flöten hatte ich insbeondere bei den irischen TinWhistles ... bemerkt.

Genau das ist es, was mir meine Tin Whistle vermiest. Bei Aufnahmen höre ich das nicht.
 
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Wie weit man den Block mit den Lippen kippen kann, hängt davon ab, wie man den Block mit Hilfe einer Rändelschraube auf der Rückseite des Flötenkopfes eingestellt hat. Das für mich spannende war, zu hören, wie sehr die Position und somit die Weite des Kernspalts den Klang der Flöte veränderte.

Damals fiel mir auch auf, dass das Rauschen der Blockflöte je nach Blockeinstellung unterschiedlich stark war. Je enger der Windkanal um so schwächer das Rauschen. Im Gespräch erfuhr ich, dass manche das Rauschen ganz toll finden und den Block ganz bewusst dementsprechend einstellen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wenn ein möglichst reiner Ton rauskommt. Dadurch dürfte das Obertonspektrum beeinflusst werden können.

Ich schreib mal von meinen Erfahrungen, da ich schon lange Obertöne singe und auch auf meinen Flöten viel probiert habe.
Man kann das Obertonspektrum beeinflussen, aber auf der Sopran- oder Sopranino steht dir nur ein schmales Spektrum zur Verfügung. Je größer die Flöte und weiter im Windkanal, um so einfacher. Aber die Modulation auf der Blockflöte hat seine engen Grenzen, den der Block steht da auch irgendwie "im Weg."

Querflöten und Spaltflöten sind für die Beeinflussung der Obertöne einfacher zu handhaben. Aber ob man auch davon einen Nutzen ziehen kann hängt nach meiner Meinung von der Beweglichkeit und Flexibilität des Mundraumes ab. Für mich ist mein Mundraum ein Instrument, an das man dazu noch eine Flöte anschliessen kann :rolleyes:

In der Spielpraxis würde ich mir um den reinen Ton nicht so viele Gedanken machen. Sowieso ist dieser fliessend und rational nicht zu erfassen. Den Job übernimmt genau so wie den freien Lauf der Finger das Hirn und automatisiert es mit der Zeit... und du kannst dich auf dein Spiel konzentrieren. Verlass dich drauf, um so schneller entspannst du dich. ;)

Und an dieser Stelle setzen für mich denn auch die Tipps von
Auf die Schnelle ein paar Tipps:
ein. Ob man nun diese nimmt, oder seine eigenen bastelt, die Richtung kann ich bestätigen.

In der Ruhe liegt die Kraft, viel zitiert, doch selten hat es wer geschafft...:rolleyes:

...gerade den Mundraum beweglicher machen kann schon enorm helfen. Der Unterkiefer ist bekannt dafür, dass er bei Stress und Belastung sich verkrampfen und verhärten kann, was sich auf das Spiel auch auswirken kann.
Das passiert öfters wie man denkt, die Extremform ist dann das "Zähneknirschen."
Man kommt schneller als manchem lieb ist an den Punkt: "Zen beim Flötenspiel"... oder so :D
Aber das ist ja auch nur eine Form von dem was @Bernhard_Baptist in seinen Tipps erwähnt.
Man darf mit dem Kopf ruhig im Himmel schweben, wenn man mit den Füssen fest auf der Erde steht.

So ich :m_flute:mal wieder ein wenig :D
 
Hallo,

ich dachte, ich mache dazu mal einen Thread auf*. Wer mag, kann dazu ja mal was erklären. Mir ist jedenfalls beim Ansehen von Profi-Flötist/innen-Videos aufgefallen, wie unterschiedlich sie Töne erzeugen.
Manche haben fast die ganze Zeit die Lippen an der Flöte, andere setzen oft ab. Manche scheinen viel mit der Zunge zu machen oder mehrere Möglichkeiten zu verbinden. Letztens hatte ich auch den Eindruck, dass manche Verzierungen, etc. über das Einblasen machen (Zunge?) und andere über die Finger.

Also wer mag, kann ja gerne mal was dazu schreiben.

Viele Grüße, Dora.


* Mod Edit: Der Thread ist inkl. Titel integriert worden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In der von Dir gestellten Frage stecken verschiedene Themen:
- Artikulationstechniken auf der Blockflöte
- Atemtechnik beim Flöten
- Spieltechniken der Hände
> Griffverbindungen bei Verzierungen
> Effekte (z.B. mit den Klappen schlagen oder mit den Fingern auf die Grifflöcher schlagen)​
 
Öh,....ja welche Zusatzthemen nehmen wir denn jetzt?

Alle? Hm.

Öhm,....such Dir was aus. :nix:
 
Also ich glaube, mich würden die Punkte 1, 2 und 4 am Meisten interessieren.
 
Da es ja zum Thema Atemtechnik nun einen Diskussionsthread gibt, würde ich vorschlagen dass hier nur zu verschiedenen Spiel- und Artikulationstechniken mit Fingern (z. B. Fingerglissando) und Zunge (z. B. Flatterzunge, Doppelzunge) diskutiert wird.

Viele Grüße
Musicanne
 
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Ja, in Ordnung. Brauche ich nur die Anderen für, weil ich davon noch zu wenig Ahnung habe. :nix:
 

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