Unterschiedliche Lernvorlieben / Verarbeitungsprozesse?

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Hallo,

ich lerne erst seit ein paar Wochen Klavier und habe festgestellt, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, mit dem beidhändigen Spielen umzugehen:

Man spielt erst den Part der einen Hand, bis der einigermaßen flüssig geht und dann den Part der anderen. Dann braucht man das nur noch zusammenzusetzen.

Und genau das funktioniert nicht immer oder bei jedem. Wenn ich die Noten mit einer Hand einigermaßen spielen kann, ist genau das weg, sobald ich beide Hände benutze. Das Zusammensetzen scheint was völlig anderes zu sein als das Einzelnspielen.

Also fange ich gleich an, ein neues (Anfängermini-) Stück beidhändig zu lernen, kann dann aber auch schlecht den Part von nur einer Hand spielen.

Ich lerne also vertikal, nicht horizontal, um es mal etwas plakativ auszudrücken.
Ich habe rumgefragt und es scheint tatsächlich solche und solche Lerner zu geben.

Wie geht es euch, wie studiert ihr eure Stücke ein? Ändert sich das mit zunehmendem Können? Ist eine Methode besser als die andere?

Interessierte Grüße
philomela

Meine Freundin
 
Eigenschaft
 
Es kommt wohl auch darauf an was du spielst.
Ein Klassik Werk, das zwei komplett unterschiedliche Linienführungen in beiden Händen hat, ist etwas anderes, als ein Rock-Song, der in der linken Hand nur Akkorde klopft.

Wahrscheinlich ist es wahr, dass es solche und solche gibt. Allerdings hört man immer wieder von erfahrenen Pianisten, dass es sinnvoll ist, ein Stück in allen Varienten zu
können (also auch jede Hand einzeln). Ich bemerke es auch an mir ständig. Bin eher der Lerntyp wie du, der beides synchron schneller lernt. Das Problem ist, dass ich das
Stück dann NICHT als abfolge von Noten (als Musik also) im Kopf habe, sondern als Bewegungsablauf in der Hand. Wenn ich dann versuch nach Noten zu spielen komm ich schnell draus und verliere
den Faden. Also: Um ordentlich nach Noten zu spielen und die Musik zu lernen (nicht die Bewegungen), immer beides Üben.

mfg
C-Arp
 
Ich bin auch eher der Typ, der am schnellsten lernt, wenn er gleich alles zusammen übt. Es kommt natürlich stark auf die Struktur des Stückes an, ob es Sinn macht, zunächst einzeln zu üben, aber im Großen und Ganzen tendiere ich eher zum vertikalen Üben.

Ich glaube, die Sache ist einfach die, dass musikalisches Lernen am Instrument immer auch (aber nicht nur) motorisches Lernen, also das Einüben von Bewegungen ist. Und das Körpergefühl ist beim Spiel mit beiden Händen einfach mal ein völlig anderes als das Spiel mit nur einer Hand. Deswegen muss ich jedesmal, wenn ich die beiden Hände einzeln geübt habe, quasi wieder von vorne anfangen, wenn ich sie zusammensetze. Das geht dann zwar schneller, und ich kann die Musik auch besser verstehen, aber um den Prozess des gezielten Gemeinsam-Übens komme ich nicht herum. Deswegen beschränke ich das Einzeln-Üben auf die Abschnitte, wo es wiklich Sinn macht.

Ganz abgesehen davon erschließt sich so mancher harmonischer Zusammenhang auch viel leichter aus dem kompletten Satz, da er aus einer einzelnen Stimme oder Hand meistens nicht sofort eindeutig erkennbar ist.
 
Ihr habt recht, es ist am sinnvollsten, beides zu üben, horizontal und vertikal. Mir fällt vertikal zunächst leichter,allerdings ist es, wie C-Arpeggio schreibt: das Spiel nach Noten fällt mir dann schwer.
 
also da ich alles sowieso nur auswendig lerne... (ich hasse es wenn man beim spielen aufs blatt starrrt)... finde ich es sinnvoll für mich, beide hände erstmal einzeln zu üben... und dann zusammenzufügen... und ich weiß, das zusammenfügen klingt leichter als es ist.. wenn man beide hände einzeln kann, heißt es nicht das man sie zusammen spielen kann...
wichtig ist es sich blitzschnell abwechselnd auf beide hände zu konzentrieren...

das is wie beim gucken, man sieht eigentlich nur nen ganz kleinen teil komplett scharf... aber durch das ständige hin und her gucken von einem punkt zum anderen, sehen wir die ganze welt scharf.... und dieser relfex ist im prinzip sein kindheit antrainiert...

beim klavierspielen ist es genauso, nur das man nicht ständig von links nach rechts guckt, sondern sich so darauf konzentriert...
 

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