Mach das – aber meine Versuche mit kostenlosen IRs waren nicht sehr erfolgreich. Ich fand die wenigsten davon wirklich gut. Es könnte also sein, dass du eine ganze Weile stöbern musst, bis du was gefunden hast, was wirklich passt und in deinen Ohren tatsächlich besser klingt als die Boxensimulation deines Modellers.
Meine Erfahrung mit bezahlten IRs ist:
– Ownhammer: Riesige Flut an IRs. Wenn es einem um feinste Nuancen geht, ist man hier richtig. Wenn man ohne viel Ausprobieren etwas Passendes finden will, kann die große Auswahl ein Hindernis sein. ABER: Es gibt für jede Box auch mehrere "Sweet Spot"-Mixes, mit denen man bedenkenlos anfangen kann. Bisschen am Ampmodel tweaken und schon sollte was Vernünftiges bei rauskommen. Qualitativ ist Ownhammer über jeden Zweifel erhaben. Sehr empfehlenswert ist hier das (r)Evolution-Debut Bundle. Für 30 $ sind hier mehrere Klassiker dabei.
– Celestion: Geil! Die Pakete sind deutlich reduzierter als bei Ownhammer, was die Auswahl schneller macht. Gut klingen tun sie definitiv auch.
– 3Sigma Audio: Deutlich reduzierte Auswahl an IRs pro Box, aber trotzdem gefallen sie mir sehr gut. Die Klangbeispiele geben schnell Aufschluss darüber, welches Boxenmodell einem gefallen könnte. Vorteile: Wenn man ein Boxenmodell findet, das einem gefällt, kommt man schnell zu guten Ergebnissen. Außerdem kann man für 10 $ einfach mal ein einzelnes Boxenmodell kaufen, ohne gleich ein riesiges Paket kaufen zu müssen. Wenn man also was Bestimmtes sucht (ob als Ergänzung zu dem, was man eh schon hat, oder um erstmal mit wenig anzufangen oder einfach einen konsistenten Sound zu haben, wie das bei Verwendung einer einzigen Box auch wäre), kommt man hier verhältnismäßig günstig bei weg. Wenn man mehr Auswahl sucht, sollte man aber definitiv bei anderen Herstellern nach Bundles suchen. Mein persönlicher Favorit ist bei 3Sigma Audio übrigens das Cab "Sup112". Ich finde, damit klingt ungelogen nichts schlecht und so ziemlich alles gut. Überraschenderweise ist dieses Vintage-Ding ein echter Allrounder im positivsten Sinne. Und damit meine ich wortwörtlich von komplett clean über Mid-Gain bis hin zu High-Gain mit Downtunings. Es gibt jeweils Spezialisten, die das ein oder andere "besser" können, aber ich find das Ding schon
ziemlich geil.
(Krieg gerade direkt schon wieder Bock, damit zu spielen.) Ist aber natürlich wie immer auch Geschmackssache.
Um mal auf deine eigentliche Frage zu sprechen zu kommen: Das lässt sich nicht so ganz pauschal beantworten. Manche IRs eigenen sich
tendenziell eher für cleanes oder verzerrtes Spielen. Z.B. sind V30-Lautsprecher einfach nicht für ihren Cleansound bekannt. Das heißt aber nicht, dass die clean schlecht klingen würden. Meiner Meinung nach ist es so: Ab Mid-Gain treten Unterschiede zwischen Lautsprechern stärker zu Tage, weil sie sich in den Obertönen besonders stark unterscheiden können. Soweit zumindest meine Theorie. Fender-Speaker z.B. können dann sehr, sehr kratzig werden. ABER!!! Vielleicht gefällt dir ja genau das. Ich hab das schon bewusst so eingesetzt. Wenn man den Sound dann noch ein wenig mit nem High Cut und/oder EQ feinjustiert, kann das schöne, einzigartige Ergebnisse abwerfen. Anders, als wenn man immer nur die typischen Vertreter wählt á la Fender-Speaker für clean, Greenbacks für Plexi-Brett und V30 für High Gain.
Falls du live bzw. in einer Band spielst, kann es hilfreich sein, dass du keine allzu große Bandbreite an Sounds lieferst, vielleicht mit ein paar speziellen Ausnahmen. In dem Szenario würde ich dir empfehlen, dass du erstmal mit einer IR anfängst, die deinem bisherigen (Wunsch-)Sound am ehesten entspricht, und ein bisschen daran arbeitest, dass deine Cab-Einstellungen bei jedem Verzerrgrad, den du verwendest, ordentlich klingen. Später kannst du dich immer noch erweitern.
So, ich hoffe, ich hab nicht zu viel palavert und konnte dir weiterhelfen. =)
P.S.: Die Klangbeispiele von 3Sigma Audio könnten dir übrigens sofort zeigen, wie unterschiedliche IRs mit unterschiedlich starker Verzerrung klingen! Geh mal auf Youtube und hör rein. =)