Den Herbert habe ich nur kurz anspielen können, vom Sound her definitiv eher Richtung Marshall, gefällt mir richtig gut.
Vom Sound her muss beim VH4 beachten, dass es ihn mit unterschiedlicher Endstufenröhrenbestückung gibt, in meinem verrichten vier EL34 ihren Dienst und ich finde ihn schon recht "klassisch" vom Sound her - mit Rectos komme ich persönlich z.B. leider überhaupt nicht klar.
Mit 6L6 klingt der VH4 dagegen schon wieder anders, in der Hinsicht muss man wissen was man möchte, da es "den" VH4 nicht gibt.
Die Zerre meines alten Savage 120 war glatter, zumindest im Smooth-Kanal. Der VH4 wirkt auf mich generell etwas durchdringender. Gerade im Bandgesamtsound merkt man dann, dass sich der Peter Diezel durchaus Gedanken gemacht hat.
Die Klangregelung ist sehr wirkungsvoll, man erreicht eine große Bandbreite an Sounds, von Funk, AC/DC, klassischem Rock oder Metal bis hin zum sehr modernen oder brutalem Higainsound. Kanal 3 erreicht schon eine sehr dichte Zerre und ist für (Metal-)Rythmusgitarren als auch für Soli absolut geeignet. Kanal 4 setzt darauf nochmal einen drauf, komprimiert mehr ist empfiehlt sich für wirklich sahnige Leads. Generell reagiert der Amp auf unterschiedliche Instrumente und deren Charakteristik sehr deutlich, ist also kein "Gleichmacher". Für mich das auch ein Pluspunkt, weil damit die Bandbreite an Sounds nochmals deutlich steigt.
Sehr praktisch sind die vier Inserts in jedem einzelnen Kanal, z.B. in Kanal 1 Kompression und Chorus/Reverb für dicke Cleansounds, in Kanal 4 ein NoiseGate.
Der VH4 hat zwei Sends, der erste davon läuft zu jedem Zeitpunkt mit, der zweite Send ist für schaltbar, dazu noch seriell oder parallel verkabelbar.
Eine Art zweite Masterlautstärke erreicht man am mit einer speziellen Verkabelung des zuschaltbaren Sends, steht im Handbuch und funktioniert wunderbar.
Die Midifähigkeit ist integriert mitsamt Phantomspeisung über's Midikabel, man muss also lediglich eine Trampelkiste dranhängen die Saft über das Kabel bezieht, dann entfällt das Netzteil dafür - sehr praktisch. Das war immer das erste Kabel, welches ich unfreiwillig gekappt habe.
Einen Midi-Thru gibt's hinten am Amp auch noch. Auf welchem Midikanal der VH4 horchen soll, kann man natürlich auch einstellen (Omni oder eben einzelne Kanäle). Zu guter letzt sei noch der Input-Thru auf der Voderseite neben der Inputbuchse genannt.
Die Midischaltbarkeit bezieht sich auf die Kanalwahl, auf die Inserts in den jeweiligen Kanälen, auf den zweiten Sendkanal und auf den Muteknopf welcher die Endstufe stummschaltet - praktisch für Gitarrenwechsel ohne lästig Knackser.