Unterschied zw. Workstation & Stage Piano

redtie
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Hallo, wiedermal eine Anfängerfrage von mir, weil ich immer noch auf der Suche nach einem zweiten Keyboard (neben meinem Roland FP7-f) bzw. nach einem besseren Live-Setup bin.

Ich habe mir das erst erschienene Roland RD-2000 angekuckt und da hat sich für mich die Frage aufgetan, was macht eigentlich den Unterschied zwischen einer Workstation, einem Stage-Piano und einem Synthesizer aus?

Bei Thomann ist beispielsweise das RD-2000 unter Stage-Pianos zu finden, z.B. der Montage unter Workstations UND Synthesizer.

Ich bin halt ein FP7-f gewohnt, aber ich finde die Features vom RD-2000 klasse! Was kann der Montage alles, was ein RD-2000 nicht kann?
 
Eigenschaft
 
Mit dem Montage hast du dir ein unglückliches Vergleichsobjekt ausgesucht. Generell hat eine Workstation einen Sequenzer und auch die Möglichkeit eigene Samples zu laden und zu bearbeiten. Eine Workstation hat einfach mehr Features. Beim Stage Piano ist der Schwerpunkt generell auf den Pianos und der Rest ist eine Zugabe. Es muss aber gesagt werden, dass die Grenzen heute eher fließend und manchmal schwer überschaubar sind.
 
Im Regelfall hat ein Stage Piano auch noch eine Hammer Action-Mechanik mit Druckpunkt - nicht nur eine gewichtete Synth-Tastatur.
 
Druckpunkt ist eigentlich eher die Ausnahme. Eine Hammermechanik ist wirklich die Regel, mit sehr wenigen Ausnahmen.
 
Es gibt auch Workstations mit 88er Tastatur, aber die ist dann wahrscheinlich - ich selbst habe damit keine Erfahrung - etwas leichter gewichtet, damit man auch die zig Tonnen anderer Sounds außer Klavier spielen kann. Und natürlich auch noch Aftertouch-fähig, zumindest bei den gehobenen Geräten (wohingegen ein Stage-Piano nicht unbedingt Aftertouch braucht, es sei denn, es hat ebenfalls schon ein paar Synth-Sounds an Bord oder wird als Masterkey mit Synth-Expandern verwendet).

Dass eine Workstation User-Samples laden oder gar vollständig sampeln kann, ist eher ein Merkmal der neueren Zeit. Die alten Exemplare aus den 90er Jahren konnten das meist nicht.
Was aber alle Workstations von Stage-Pianos abhebt ist ihre Möglichkeit, Sounds bis ins kleinste Detail editieren und multitimbral mit dem internen Sequenzer (oder auch externen, falls man das bevorzugt) ansteuern zu können. Sprich, man kann ganze Musikstücke damit komponieren, arrangieren und wiedergeben.
 
Workstations sind so 90er...
 
Es gibt auch Workstations mit 88er Tastatur, aber die ist dann wahrscheinlich - ich selbst habe damit keine Erfahrung - etwas leichter gewichtet, damit man auch die zig Tonnen anderer Sounds außer Klavier spielen kann.
Eher nicht. Die 88er Versionen aller gängigen Workstations haben eigentlich durchweg eine "Hammer action"-Tastatur, also klavierartig. Bei den mittleren Größen (73/76 Tasten) gibt es je nach Hersteller Hammermechanik oder leichtgewichtet. Und es gibt Ausnahmen wie den neuen Kronos LS, der 88 leichte(re) Tasten anbietet - allerdings als Variante neben dem Standardmodell mit 88er Hammermechanik.
 
Bei einem Stage Piano (generell bei einem Digitalpiano) liegt der Fokus auf dem Live-Spiel mit möglichst leichtem Zugriff auf fertige Sounds und da wiederum auf zumeist akustischen Natursounds, allen voran Klavierklängen. Gegenüber anderen elektronischen Instrumenten kann die Anzahl der Parameter, die verändert werden können, ziemlich reduziert sein, um die Bedienung nicht unnötig zu verkomplizieren, denn die Zielgruppe sind Pianisten und nicht Synthfreaks. Ein Stage Piano hat immer eine Tastatur mit Hammermechanik und fast immer 88 Tasten, jeweils wie ein richtiges Klavier.

Synthesizer ist ein sehr weiter Begriff, auch wenn der Besuch in kleineren Musikgeschäften (die sich auch nicht auf Synthesizer spezialisiert haben, Schneiders Laden gilt also nicht) das nicht suggerieren sollte. Generell haben Synthesizer gemeinsam, daß alle Parameter der Klangerzeugung durch den Nutzer nach seinen Wünschen (im Rahmen dessen, was die Klangerzeugung kann, natürlich) verändert werden können, daß man also nicht ausschließlich (oder auch mal gar nicht) an fix und fertige Sounds gebunden ist, sondern sich von Grund auf seine ganz eigenen Sounds bauen kann.

Da gibt's die verschiedensten Arten. Die älteste Art Synthesizer ist der Analogsynthesizer, der keine Natursounds wie Klavier, echte Bläser oder echte Streicher kann, aber dafür ganz eigene Sachen, die für sich wieder zum Kult geworden sind. Den trifft man in kleineren Musikgeschäften seit den späten 80ern nicht mehr an. Virtuell-analoge Synthesizer gibt es in der Form erst seit Mitte der 90er; die sind komplett digital, aber darauf ausgelegt, Analogsynthesizer zu imitieren. Beide sind eher was für elektronische Musik und Progressive Rock.

Wer sich in kleineren Musikgeschäften und nicht gerade in Synthfreak-Kreisen bewegt, wird an Synthesizern am ehesten auf den Rompler stoßen. Der hat im Prinzip die gleiche samplebasierte digitale Klangerzeugung drin wie ein Stagepiano, die ist aber in allen Punkten beliebig verstellbar. Der Fokus liegt hier nicht komplett auf dem Spielen fix und fertiger Werkssounds und mehr auf dem Umarbeiten vorhandener Sounds (leider auch nicht so sehr auf dem Komplettneubau von Grund auf).

Die Workstation ist zunächst mal das, was ich unter Rompler beschrieben habe, und zwar uneingeschränkt, geht aber noch weiter. Eine Workstation ist 16fach multitimbral, kann also bis zu 16 unterschiedliche Sounds gleichzeitig unisono und/oder völlig unabhängig voneinander erzeugen. (Ausnahme: Korg M1, aber das würde hier zu weit führen.) Außerdem hat eine Workstation einen eingebauten mehrspurigen Sequencer, der mindestens für jeden der 16 Multimode-Parts eine eigene Spur hat. Die ursprüngliche Idee der Workstation, die es seit den späten 80ern gibt, war, ein einziges Gerät zu haben, auf dem im Prinzip bis auf die Audioaufzeichnung eine ganze Produktion gefahren werden konnte.

Workstations gibt es meistens in unterschiedlichen Tastaturgrößen von 61 ungewichteten oder leicht gewichteten Synthesizertasten bis 88 Klaviertasten mit Hammermechanik.


Martman
 
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Bin von den Sounds des Roland RD2000 sehr begeistert. Neben den Klavieren hat er sehr gute Pads, Streicher, Bläser. Jedoch ist mir diese Stagepiano (88 Tasten?) recht schwer und es hat eine Klaviertastatur, mit der ich nicht so klar komme. Bin halt kein Pianist. Weiß jemand, ob es die wirklich selben Sounds in einem anderen kompakteren Roland-Teil gibt? Also ein Roland Jupiter 50 oder 80 kommt da nicht mit!

Somit zu der Frage nach eine Zweikeyboard. Auch ich suche ein Zweitkeyboard, mit dem ich Bläser, Pads, Streicher pp. spielen kann. Zur Zeit habe ich ein Nord Electro 5 D, bin als mit Oreln und Pianos gut bedient. Daneben einen alten Motif ES 6, mit dem man ganz schön viel machen kann.
Wenn ich mit meinem Beitrag hier falsdch sein sollte, sorry!
 
Soll heißen: einem Zweitkeyboard! Sorry!
 
Vllt mit dem nord ein roland integra soundmodul ansteuern?
 

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