Ich sehe das wie oeatschie, dass Thema ist sehr umfangreich und Du solltest Dir ein anderes Thema als Referat suchen.
Dennoch will ich versuchen dir einen Überblick zu verschaffen, und klarmachen das so gut wie garnichts ähnlich ist.
Es gibt viele technische Unterschiede, vorallem in Pro Tools.
Ebenso Gründe, weshalb sich die ein oder andere DAW mehr für Planung, und die andere besser für Post production eignet.
Da spielt vorallem Übersicht, der Arranger, workflow Gewohnheiten und bereits getätigte Investitionen eine ziemlich große Rolle. Auch der Umfang von Midi oder Audio features einer DAW ist keineswegs ähnlich, entweder sie werden unterstützt, oder eben nicht. Und die Konfigurierbarkeit einer DAW, die Gruppierungsmöglichkeiten und flexible routings lassen zum Teil immer noch zu wünschen übrig.
Der visuelle Aufbau einer DAW ist bereits auf Mixerebene vollkommen anders strukturiert. Das hat aber meistens einen Hintergrund.
In PT zum Beispiel vermissen einige Neueinsteiger den Master im Mixer, der ihnen auch so schon etwas Gewöhnungsbedürftig erscheint.
Das liegt aber unter anderem daran, weil man vermeiden wollte, dass Fehler beim mixen über den master reguliert werden können. Also bietet man ihn erstmal nicht an und überlässt solche Einstellungen dem User.
Denn Fehler im Mix werden auf Kanalebene gelöst und nicht über den Master. Ein weiterer Grund ist das Gainstaging, weil clear sound
ebenfalls die Aufgabe vom Mix ist. Avid wollte das UI ursprünglich auf sinnvollen analogen Konzepten aufbauen, und danach digitale
Anpassungsmöglichkeiten anbieten. Wie man zu dem Mixer UI und den Ideen dahinter steht, da gehen die Meinungen auseinander.
Ein ganz wesentlicher Unterschied ist aber die Architektur von Pro Tools und die damit verbundene Plug in Struktur.
In ProTools Native läuft alles über einen 24 bit Multiplexer während die Engine auf 48 bit arbeitet. Jedes Signal im Mixer braucht also
2 Kanäle um über den Bus zu gehen. Die Channelclippings zeigen, was beim bouncen (konvertieren) auf Disk passiert ,
während der Master nur das aktuelle clipping anzeigt. Man darf nicht vergessen , dass es Pro Tools auch mit einer 32bit engine gibt,
und die meisten RTAS auf 32 bit aufbauten, wodurch über den 24bit TDM Bus eine weitere Signalkonvertierung nötig wird, und sich somit auch auf das metering auswirkt. Ich will das jetzt nicht dramatisieren, aber eine moderne Architektur und Genauigkeit sieht etwas anders aus. Das hat man mittlerweile auch bei Avid erkannt und bewegt sich endlich im 64 bit Umfeld, was ihnen auch ermöglicht, sich von der alten Plugin Architektur zu lösen. HD, HDX und AAX ist eine eigene Welt, da ähnelt sich nichts.
Avid kommt historisch bedingt aus der Hardware Ecke, mit Softwarebasierten DAWs konnten sie eigentlich nichts anfangen,
hier war viel eher Steinberg ein Pionier , allein durch die Entwicklung von vst und variaudio haben sie eine Tür aufgemacht,
von der Avid PT und Apple Logic nur träumen konnten. Das erste was Apple natürlich gemacht hat, war Steinbergs VST zu blockieren.
Sie wollten was eigenes und keine möglich erfolgreichen Standards der Konkurrenz zulassen, an die sich Produzenten ja gewöhnen könnten. Das ist alles sehr lange her, ist aber um die Software/Hardware aufbauenden DAWs sowie VST und AU Unterschiede zu verstehen nicht ganz uninteressant.
Wichtig ist heute aber eigentlich nur eine Sache, dass für Produzenten und Käufer die DAW den eigenen Anforderungen und erwarteten workflows entsprechen.
Es gibt Produzenten, die je nach Verwendungszweck nicht nur eine DAW einsetzen. Wenn sie zum Beispiel an aufwendigen Arrangements arbeiten, gibt es einige die Logic bevorzugen, parallel dazu aber Pro Tools für post production einsetzen. Sie nutzen eben die workflow Stärken der DAWs, denn auch die sind leider alles andere als ähnlich.