Auch wenn die Definition von deeper_purple in formaler Hinsicht nicht unklug ist: Eine klare Trennung gibt es letztlich nicht. Die Vielfalt der Musik lässt sich nicht in Schubladen pressen.
Es gibt dermaßen viele Schnittmengen und Verschmelzungen zwischen Blues, Jazzblues, Fusion, Rock'n'Roll, Country, Countryrock etc... Die USA sind da aufgrund ihrer vielfältigen kulturellen und sozialen Unterschiede schon immer der Schmelztigel schlechthin in Sachen Musik gewesen. Man ziehe mal 3 Tage durch Clubs in New Orleans - da scheitert jedes deutsche Definitionsverlangen von "Was ist eigentlich..:" schnellstens.
Interessanter als die Schubladenversuche ist: Fast alle Basics und Entwicklungen kamen aus der "schwarzen" Musik. Swing und Bepob waren schwarz, bis ihn die Weißen adoptiert und kommerziell perfektioniert haben. Und der Blues der Schwarzen fand in Europa zunächst über weiße Musiker Zugang (Stones, Clapton u.a.), die ihn quasi importiert haben.
Und während die Weißen Europäer und Amerkaner dem Blues und Rock und Bluesrock frönten, waren die Schwarzen in den 60ern bis 80ern schon bei der nächsten Nummer: Funk und Soul und Fusion-Jazz. Rap? Kam in Reinform bereits Ende der 80er von den Schwarzen aus den Großstädten, die nach nach neuen Ausdrucksformen suchten (Z.B. Curtis Stigers) . Was heute weiße Schülerbands nachäffen und für hip halten, ist 15 Jahre alt.
Was ich damit sagen will: Die Suche nach Einordnungen ist musikwissenschaftlich und -historisch interessant. Als Musiker sollte man sich damit beschäftigen, um zu verstehen, wie und aufgrund welcher Einflüsse man selber musikalisch sozialisiert ist. Beim Musikmachen selber sollte man das allerdings komplett vergessen und ausschließlich seinen Empfindungen und Neigungen folgen.