Gerngeschehen, ist für mich immer ne gute Übung
Danke fürs Lob
Ich kann mal grob erklären was ich alles gemacht hab, jedoch in den Einzelspuren würde ich vermutlich nicht in allen Dingen gleich vorgehen.
Nach dem zerlegen deines Mixes hatte ich 4 Stereospuren zur Verfügung:
-Drum
-Bass
-Vocals
-Other
Also zuerst hab ich mich der Snare gewidmet, weil die sonst alles Andere niederdrückt. Vorher hatte ich noch keine Ahnung wie ich weiter vorgehen soll, da ich vorher noch kein richtigen Gesamteindruck des Mixes bekommen habe.
So um die 140..150Hz rum sitzt der dominante Übeltäter der Snare. Dort hab ich mit einem dynamischen EQ sehr stark abgesenkt, allerdings den Treshold so eingestellt, dass der nur kurz absenkt wenn die Snare spielt, und gleich wieder hochkommt. Sonst werden die anderen Drum-Bestandteile zusehr in mittleidenschaft gezogen, wenn man mit einem statischen EQ dauerhaft absenkt.
So nun hab ich nen Eindruck vom Mix
Ich bleib grad bei den
Drums. Jetzt klingt die Snare zu leise, bzw zu wenig dominant, ist natürlich auch meiner Absenkung verschuldet
Aber in den oberen Mitten und Höhen wird schnell klar, dass die HiHat viel präsenter als die Snare ist. Dieses Ungleichgewicht konnte ich leider nicht wirklich beheben. Ich hab oberhalb 10kHz die Drums auch noch stark angehoben, um sie offener zu machen, was dem Problem bestimmt auch nicht hilfreich war, jedoch war mir wichtiger den Drums mehr Air zu geben. Bei der Kick hab ich bei so 50Hz ziemlich stark geboostet. Um mehr Druck im Mix zu erzeugen, und auch um mit dem Bass mehr Ordnung zu schaffen. Bei 100Hz hab ich die Drums etwas abgesenkt, und Bass auch bei 100Hz geboostet, auch um Bass/Kick besser zu trennen.
Wie du richtig gehört hast, nöchster Schritt: die Transienten ne gute portion angespitzt
Multibandtransientshaper, 2 Bänder 0-400Hz und 400-20kHz. Mehr Attack in beiden Bändern damits mehr knallt. Weniger Sustain im unteren Frequenzband, damit's Lowend definierter wird. Mehr Sustain im oberen Frequenzband, damit das ganze bisschen rockiger/schmutziger klingt.
Nach dem Transientshaper noch nen Kompressor ums noch bisschen kontrollierter hinzubekommen. Aber achtung die Transienten nicht wieder plattwalzen
Attackzeit hab ich so um die 25ms gewählt, da gehen die Transienten noch durch, und erst danach regelt der Kompressor runter. Die Releasezeit hab ich auf 0ms. Der soll sofort wieder offenen, damit der "Schmutz" und der Raum nochmal etwas mehr hochkommt.
So und nun steht mir das Schlagzeug in der Tiefenstaffelung viel zu weit vorne im Mix, daher ne gute Portion Hall auf die Drums. So 40%Wet-Anteil. kleiner Raum. 0.8s Nachhall. 10ms Predelay. Dann nur den Hall mit einem EQ bearbeitet: Höhen raus, alles eberhalb so 4kHz weggecuttet (zischeln, macht den Hall sehr unauffällig wenn man die Höhen raus nimmt.) Bei 300Hz hab ich den Hall hingegen geboostet, damits bisschen voluminöser klingt.
Die
Bassspur:
Mit R-Bass Plugin eine Subharmonische erzeugt um mehr Lowend zu bekommen und Anteile davon hinzugefügt. 100Hz geboostet u ordnung mit der Kick zu schaffen, und bei 1kHz um die Saitengeräusche etwas zu betonen. Danach Auf- und Abwärtkompression. Damit das Ding stetig schiebt. Mit Stereospreader im Stereopanorama verbreitert, jedoch Lowend bleibt Mono. Bisschen heikel einzusetzen wegen Phasenproblemen, daher Bassbereich unbedingt Mono belassen beim verbreitern. Die Breite im Stereopanorama ordned den Bass mMn besser in die Tiefenstaffelung ein, und schafft der Stimme in der Mitte des Panoramas Freiraum.
Die
Vocalspur:
hier finde ich die Roboterstimme zu laut gegenüber der Leadstimme und sie nimmt zu viele Freuenzen ein. Da Roboter und Leadgesang nicht gleichzeitig singen, hab ich das in einzelne Parts zerschnitten, und die Stimmen dann auf zwei separate Spuren gelegt. Bei der Roboterstimme: Leiser gemacht. Mit EQ Highcut bei 2kHz, und Lowcut bei 400Hz. Dann stark komprimiert, damit die Robostimme trotzdem präsent bleibt.
Die LeadStimme: So um die 350Hz geboostet, jedoch mit nem dynamischen EQ damit das nicht aus dem Ruder läuft.. In den Höhen, hast du richtig gehört, so um die 5..6kHz rum geboostet. Und mit einem Highshelf oberhalb 12kHz geboostet. jetzt kleiner Trick den ich ziemlich cool finde bei den Vocals, um sie sehr luftig und offen zu machen: Ein DeEsser auch mit einem Highshelf bei 12kHz der absenkt, was vorher angehoben wurde. Und das dann mehrmals hintereinander, immer abwechslungsweise mit EQ anheben, mit DeEsser wieder absenken, bis die Stimme genügend "airy" klingt
Danach die Stimme auch komprimiert.
Die Otherspur:
Um ehrlich zu sein, da sind zuviele verschiedene Instrumente auf dieser Spur um dait was einigermassen Vernünftiges anzustellen. Hab mich vorwiegend den Gitarren gewidmet, und bin nicht auf Violine und Piano eingegangen. Der Gitarre hab ich so um die 150Hz was gegeben um bisschen mehr Body zu bekommen, und bei 8kHz angehoben. Kompressor.
So das wars grob
Nun kann man sich bestimmt auch besser denken woher all die Artefakte in meinem Mix herkommen nach all den Eingriffen