Ungewöhnliches Störsignal

[_michl_]

Hallo,

zwei Freunde und ich betreiben ein kleines Tonstudio.
In letzter Zeit ist uns ein Störsignal aufgefallen, dessen Ursprung uns unerklärlich ist und deshalb hoffen wir, dass ihr uns villeicht weiterhelfen könnt.

Das Störsignal tritt ca. alle 5 Sekunden auf allen Audiogeräten auf(Gitarrenverstärker, DI-Box,....) und ist auch auf allen Aufnahmen zu hören. Wir haben uns gedacht, dass es an einem Gerät in unserem Studio liegt und haben deshalb der Reihe nach alles vom Netz getrennt und auch alle Sicherungen nach der Reihe nach ausgeschaltet. Ohne Ergebnis.
Das Problem tritt auch bei Gitarrenverstärkern auf, die bereits vom Netz getrennt sind, die jedoch noch durch den Reststrom, der in den Kondensatoren gespeichert ist, laufen.

Auch bei unseren Nachbarn tritt das Problem auf(Test durch Verstärker an normaler Haussteckdose).
In unserem Studio ist der Strom jedoch mit einer sauberen Phasentrennung verlegt und alle Signalkabel sind von stromführenden Kabeln getrennt.
Aus diesem Grund schließen wir einen Defekt/Störung im Stromnetz aus.

Ein Nachbar wies uns aber darauf hin, dass in näherer Umgebung ein privater Hobbyfunker eine Antenne hat. Wir vermuten also, dass das Problem durch äußere Einflüsse(z.B. elektromagnetische Wellen, Funkwellen,...) entsteht.
Wäre das überhaupt möglich?

Eine Testaufnahme des Störsignals, aufgenommen, durch ein nur in die DI-Box eingestecktes Klinkenkabel ist im Anhang.

Wir hoffen, dass uns jemand weiterhelfen kann. Danke im Vorraus.

 

[Basselch]

Hallo,

ich selbst hatte schon ähnliche Geräusche, allerdings etwas weniger schnarrend, wenn ich mal einfach das Mobiltelefon aufs Pult gelegt hatte. Tritt das Problem rund um die Uhr auf oder ist eine Übereinstimmung zwischen Auftreten der Störung und dem Funkbetrieb des Hobbyfunkers feststellbar?
Grundsätzlich ist die Störung durch Funk möglich. Vor vielen Jahren war es aufgrund des Kurzwellensenders ("Deutsche Welle") hier in der Nähe praktisch nicht möglich, ohne massive Entstörungsmaßnahmen fernzusehen (gut, das war noch schwarzweiß... ), aber auch aus meinen Band-Anfangszeiten kenne ich das alte Pausenzeichen des Senders noch sehr gut (über die Gitarrenverstärker).

Viele Grüße
Klaus

 

[pico]

Tip ins Blaue - könnte auch ein Lan-over-Stromnetz Dingens sein - oder so ein Babyphon für in die Steckdose

Funkamateure senden eher selten so rhythmische Signale

 

[topo]

Auch ein Tipp ins Blaue: man kann so ein Störsignal "künstlich" herstellen, wenn man eine falsche Gain Struktur wählt. Ist mit selber (dummerweise) vor ein paar Tagen passiert. Da hatte ich auch so ein "zirpen" im Signal.

Topo

 

[RaumKlang]

Eine Testaufnahme des Störsignals, aufgenommen, durch ein nur in die DI-Box eingestecktes Klinkenkabel ist im Anhang.

Klingt interessant
Einen direkten Tip habe ich auch nicht, Ihr solltest aber mal folgende Dinge in Betracht ziehen:

- Gibt es bei Euch in der Nähe einen Flughafen und tritt das Geräusch zufällig immer dann auf, wenn die/eine Radarantenne in ihrer Drehung bei Euch "vorbeikommt"? Alternativ kommen auch (See-)Häfen in Frage ;-)

- Gibt es in Eurem Gebäude WLAN, "Stromnetzwerke", Bluetooth oder liegt irgendwo ein Handy/UMTS/GSM-Gerät mit schlechtem Empfang rum?

- Ist das Geräusch auch da, wenn der/die Computer im Studio aus ist/sind? Ich hatte durchaus ähnlich klingende Störgeräusche von Computern. Einmal vom Notebook, da trat das immer beim Bewegen des Mauszeigers auf und zwar ganz ohne Lautsprecher offenbar durch irgendein hochfrequent vibrierendes Bauteil.
Dann auch mal auf Grund eines defekten Netzteils an einem Pentium 100, der ziemlich genau bei 99,2 MHz (hier WDR2) in sämtliche Radioempfänger einstreute. Gemerkt habe ich das erst, als Vattern damals schon gut 50m vor dem Haus auf einmal massive Störungen im Autoradio hörte...

Ich habe mir das grade nochmal in Wavelab angeschaut und das ist _so_ perfekt rythmisch, dass da wirklich fast nur Radar oder eine Industrieanlage in der Nähe in Frage kommt.
Mittels Bandpass vom Brummen befreit, zeigt sich immer wieder die gleiche Wellenform, irgendein Puls mit Maxima bei etwa 8 und 11kHz.
Rein aus Interesse habe ich das grade mal an meinen Radar-Spezi weitergeleitet. Mal sehen was der sagt.

---------- Post hinzugefügt um 17:24:32 ---------- Letzter Beitrag war um 13:45:27 ----------

So, hier schon mal eine Antwort aus Amiland (zu lang für eine Ergänzung, daher neuer Beitrag):

"Nach Radar hoert sich das nicht an, da wuerden die Bursts an und
abschwellen.

Taschenradio nehmen und auf der unteren Mittelwelle eine freie Frequenz
einstellen. Da sollten die Stoerungen jetzt zu hoeren sein. Dann mit der
Ferritantenne ausnullen und in diese Richtung losmarschieren. Leider
gibt es zwei Richtungen und man muss die rauskriegen wo die Stoerung
lauter wird. Und nicht in den Schneehaufen ausrutschen

Wenn das nicht klappt dann einen Kopfhoererverstaerker nehmen, zwei
Stueck Draht in den XLR (oder einen bei Klinke unsymmetrisch) bis man
die Stoerung gut genug hoert, und lostapern. Das ganze koennte zum
Beispiel kommen von: Alarmanlage, elektrischer Weidezaun,
Heizungsanlage, Fixiereinheit eines aelteren Laserdruckers, irgendeine
neue Form von GSM Handynetz (Irgendwo so eine komische Antenne in der
Gegend?).

Wenn ich das aufdrehe habe ich den Eindruck die Stoerung ist auch in den
Pausen da, nur wesentlich leiser. Das deutet auf ein Schaltnetzteil
Marke Asbach Uralt hin welches kurzzeitig stark belastet wird und die
meiste Zeit fast gar nicht. Das hatte ich mal bei einem Laserdrucker.

Falls alles nicht hilft, der Reihe nach dies versuchen: Alle Handys im
Gebaeude mal abschalten. Dann die DECT Telefonanlage stillegen falls
vorhanden. Danach WLAN abschalten. Viele Funknetze senden Bursts raus wo
der Zentrale Punkt bzw. Router miteilt "Hey, ich bin immer noch da". In
nicht so guten oder aelteren Audioanlagen wird die HF davon ein wenig
gleichgerichtet und kann im Audiobereich enden."

Vielleicht hilft das ein wenig?