Ungewachste Pickups für Metal nicht zu gebrauchen wegen Feedback? Immer?

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Hallo zusammen,

ich besitze eine Gibson Les Paul, auf der ich mir gerne ein Set Seymour Duncan Seth Lovers montieren möchte. Die sind ja bekanntlich ungewachst.
Ich spiele allerdings auch nebenbei in einer Metalband und möchte die Gitarre dafür auch nutzen. Heißt aber: Hohe Lautstärke, Highgain.
Ich mache mir Sorgen um das Feedback. Also nicht das "musikalische Feedback", das entsteht wenn die Saiten in Schwingung gesetzt wird, sondern das Pfeifen, das angeblich bei ungewachsten Pickups aufgrund der Spulenbewegung entsteht.

Meine Frage:
Haben ALLE ungewachsten Pickups IMMER das Problem? Oder ist das Problem nur bei den "billigen" der Fall? Kann ein Noisegate hier Abhilfe schaffen oder funktioniert das Noisegate bei dieser Art von Feedback nicht?
Hat hier jemand Erfahrung explizit mit den Seth Lovern bei dieser Thematik?

Bevor folgendes vorgeschlagen wird, anbei schonmal meine Antworten:
- Möchte die Seth Lover nicht wachsen. Ich höre da einen klaren Unterschied zwischen gewachst und ungewachst, konnte in der Vergangenheit ein paar AB Tests machen.
- Bin mir bewusst, dass die Seth Lover wenig Output haben und für Metal auf den ersten Blick nur semioptimal erscheinen. Ich habe aber mit underwoundigen Pickups in meinem Setup die besten Ergebnisse erzielt. Ist also so gewollt

Wünsche euch ein schönes Osterfest! :)

Gruß
Mantas
 
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Hi,

da muss man leider sagen, dass das schon ein bisschen Glückssache ist. Es gibt ungewachste HB, die unempfindlich sind, und andere, bei denen es wirklich nicht laut werden darf.

Haben ALLE ungewachsten Pickups IMMER das Problem? Oder ist das Problem nur bei den "billigen" der Fall?
Definitiv nicht. Es ist halt schwieriger, das Pfeifen ohne Wachsen in den Griff zu bekommen. Sowohl bei Gibson als auch bei Duncan gibt es trotz (unterstellt) sorgfältiger Fertigung der PUs schon mal Ausreißer, die fiepen wie Sau. Umgekehrt gibt es durchaus etliche Spieler, die Seth Lovers, Antiquities oder ungewachste Burstbucker laut und mit viel Gain spielen.

Lautstärke ist dabei nicht selten mehr das Problem als das Ausmaß der Zerre. Ich war bisher immer zu geizig für Amber PUs, aber die scheinen das ganze aus Sicht ihrer Fans (und einiger Tester) sehr gut im Griff zu haben, obwohl die bekannten Modelle mWn immer ungewachst sind. Ich gehe davon aus, dass das ganze mit der Wickeltechnik zu tun hat - ist der Draht sehr sauber geführt und die Lagen liegen dicht an dicht, pfeift es nicht so leicht, denn verursacht wird das ganze letztlich durch mechanische Bewegungen loser Stücke des Spulendrahts. Oder sogar der PU-Haltefedern, habe ich auch schon erlebt. Letzteres ist natürlich am einfachsten zu beseitigen, durch Abkleben der Federn oder im Extremfall einen Wechsel zu Silikonschläuchen, wie sie Fender oft für SCs verwendet.

Ob ein HB pfeift, kann aber auch einfach an den Kappen liegen - sind die nicht perfekt aufliegend befestigt, bildet sich ein kleiner Luftspalt und es kann pfeifen. Ohne Wachs kann man aber oft schon Abhilfe schaffen, indem man die Kappe mit doppelseitigem Klebeband auf den Spulen fixiert. Mitunter lohnt es sich auch, zusätzlich dünnes Klebeband innen auf die Seitenflächen der Kappe zu geben, damit die Kappe selbst nicht schwingen kann. Eine andere Variante ist es, nicht den ganzen HB zu wachsen, aber die Kappe. Ablösen, die Löcher mit eine Streifen Klebeband abdichten und dann Paraffinbröckchen in der Kappe schmelzen und den PU fest hineindrücken (Achtung, die Kappe wird heiß, also sind isolierende Handschuhe und/oder eine hölzrene Schraubzwinge eine gute Idee). Für das Wachsen von Kappen findet man im Netz genug Videos. Manche benutzen auch Silikon, dazu habe ich aber keine eigenen Erfahrungen gemacht.

Ein Noisegate ist nach meiner Erfahrung leider keine Lösung. Seine Wirkung basiert ja darauf, dass das Signal der Gitarre ohne Anschlag unter einen bestimmten Schwellenwert fällt, worauf das Gate dann vollends zu macht. Mikrofonie verhindert aber genau das - sie produziert durch das Nachschwingen loser Teile (Wicklung oder Kappe) ein Signal, selbst wenn Du die Saite abdämpfst.

Falls Du es doch einmal mit einem gewachsten PU versuchen willst: Duncan verwendet ja gerne ein und dieselbe Wicklung für mehrere PUs, und der Seth Lover ist nach vielen Quellen (SD sagt natürlich nix genaues dazu...) nur ein ungewachster '59 mit einem A2 statt A5-Magneten. Letzteren gegen einen A2 auszutauschen ist ja kein Hexenwerk, Du könntest sogar ganz vintagemäßig einen roughcast A2 versuchen. Vielleicht kommst Du mit einem gewachsten PU doch besser zurecht als gedacht. Hast Du denn tatsächlich mal den gleichen PU mit únd ohne Wachs verglichen? Die meisten haben halt doch noch einige andere Abweichungen, und ich finde es nicht immer so einfach, den Soundunterschied dann bestimmten Specs zuzuordnen.

Ich persönlich spiele ja auch am liebsten HB mit wenig Output, obwohl ich mit dem Gainregler nicht gerade zimperlich bin. Meine Favoriten für HB, die noch einen gewissen Vintage-Vibe haben, sich aber auch Metal-tauglich gezeigt haben, sind in der Reihenfolge ihres Outputs: PRS 57/08, Pearly Gates mit UOA5-Magnet, Dimarzio 36th Anniversary PAF Bridge, Burstbucker 3 mit UOA5 und Duncan '59/Custom-Hybrid mit UOA5.

Gruß, bagotrix
 
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meine erfahrung.....ungewachst pfeift wie sau, auch bei hochwertigen pickups.
 
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Ich weiß, du willst es eigentlich nicht hören, aber:

Ist es dir wirklich so wichtig, ungewachste Pickups zu spielen?
Du weißt, es wird Probleme machen für deinen Sound. Scheint das nicht kontraproduktiv?
Was sind die Charakteristiken von ungewachsten Pickups, die du magst und meinst im ärgsten High Gain trotzdem rauszuhören?

Alles nicht böse gemeint, aber nachdem ich selber High-Gain-Spieler bin und hin und wieder so herumspinnen will mit "ungewöhnlichen" Pickups, Humbuckern die "nicht zu arg komprimieren" und "Bässe nicht beschneiden und offene Höhen haben" usw.
Am Ende schnallt man dann ohnehin einen Tube Screamer oder andere Booster vor den Amp, weil der Sound nicht definiert genug ist, PAF-style Pickups oft ein Mittenloch haben, das man für die Durchsetzungsfähigkeit stopfen muss und Singlecoils/P90s rauschen, also muss ein Noise Gate in ein Rig, das vielleicht gar keins bräuchte.
Hat schon seine Gründe, wieso man im Metalbereich gern Humbucker mit ein bisschen Dampf spielt, aber jedem das Seine. ;)
 
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Dem stimme ich zu.

Ungewachste Pickups mögen etwas mehr "atmen" und "offener" klingen, diese Attribute sind in Genres, wo hauptsächlich Hi-Gain-Sounds gefragt sind aber nicht unbedingt von Nöten. Ich habe aber auch nichts gegen Experimente, um seinen eigenen Sound zu finden, wobei der weniger vom Equipment als von seinen Fingerfertigkeiten abhängt.

Klar, die heißen Pickups wurden damals entwickelt, um den wenig zerrfreudigen Amps mehr aus der Vorstufe zu entlocken, als mit PAFs nötig war. Die Kompression war damals auch eher hilfreich. Heutige Amps haben soviel Gain, das man teilweise gar nicht nutzen kann, wenn man nicht gerade Noise spielt. Da reicht dann auch ein PU mit weniger Wicklungen auf der Spule, das Outputmonster kleistert da schnell alles zu und es klingt "flach". Man kann bei diesen Amps aber auch das Gain zurückdrehen oder den Crunchkanal nutzen und mit einem TS boosten.

Die Metal-Stile haben sich über die Jahre so entwickelt, dass oft sehr tief gestimmt wird und komplexe Sachen trotzdem noch klar, sauber, straff und mit Druck wiedergegeben werden sollen. Da kann ein "offen" klingender PU schon helfen. Trotzdem muss man sich nur mal den Markt für PUs ansehen. Die Hersteller haben natürlich auf diese Entwicklungen reagiert und neue Modelle auf den Markt geworfen, dabei fällt auf, dass das aber auch nicht gerade PAFs sind. Viele Modelle haben auch Widerstände über 13K und verwenden starke Keramikmagnete. Gewachst sind diese in der Regel auch.

PAFs können auch funktionieren, hier sollte man sich die Modelle aber genau ansehen. Ein SH-1 '59 hat z.B. ein riesiges Mittenloch, was nicht gerade förderlich für die Durchsetzung im Bandkontext ist. Mit einem anderen Magneten (Alnico 8), hat man schon einen weitaus geeigneteren PU, auch für härtere Stile. Viele Alnico 2-PAFs haben z.B. eher "schwammige" Bässe, die nun nicht gerade förderlich für präzise, schnelle Singlenotelinien sind. Ein SH-2 Jazz Bridgemodell könnte dagegen schon ein Geheimtipp für tiefergestimmte Metalsounds sein.
Ein Bareknuckle The Mule macht sich auch sehr gut für Metalsounds.

Mit Lowoutput-PUs kann man sehr gut zum Ziel kommen, gerade weil sie flexibel für viele Stile eingesetzt werden können, hier sollte man sich aber ein passendes Modell raussuchen, was auch die gewünschten Metalsounds gut rüberbringt. Da sind viele Vintage-PUs nicht unbedingt die beste Wahl (z.B. aufgrund der "matschigen" Bässe), aber man kann fündig werden. Ich würde aber dabei auf ungewachste PUs verzichten. Lieber ein klein wenig Dynamik einbüßen, als ein Pfeifkonzert bei viel Gain und Lautstärke.
Es wird immer irgendein Kompromiss eingegangen werden müssen. Das totale Metalbrett wird bei Vintagesounds nicht mit einer 59er Les Paul konkurrieren können und die 59er Les Paul wird bei den ganz harten Sachen wieder Abstriche machen müssen. Will man keine Kompromisse, sollte man über zwei Gitarren nachdenken. Ich habe bis jetzt noch keine Gitarre gespielt, die in wirklich allen Disziplinen glänzt.

Was natürlich auch interessant ist, was für Metal soll denn mit der Gitarre gespielt werden? Hair Metal u.ä. Stile, die schon länger existieren, wurden damals auch mit solchen PUs gespielt, möchte man aber Sachen wie Technical Death Metal spielen, könnte der Seth Lover aber suboptimal sein.
 
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Klar, die heißen Pickups wurden damals entwickelt, um den wenig zerrfreudigen Amps mehr aus der Vorstufe zu entlocken, als mit PAFs nötig war. Die Kompression war damals auch eher hilfreich. Heutige Amps haben soviel Gain, das man teilweise gar nicht nutzen kann, wenn man nicht gerade Noise spielt. Da reicht dann auch ein PU mit weniger Wicklungen auf der Spule, das Outputmonster kleistert da schnell alles zu und es klingt "flach". Man kann bei diesen Amps aber auch das Gain zurückdrehen oder den Crunchkanal nutzen und mit einem TS boosten.
Später im Post wirds noch klarer, aber dieser Absatz ist etwas missverständlich.

Bei den meisten Metal Pickups geht's mit dem Output v.a. darum, die Vorstufe härter anzuschieben, was mit der Definition und Direktheit hilft. Es geht nicht unbedingt drum, mehr mehr Verzerrung zu erzeugen, wie früher.

Mit einem Booster macht man grundsätzlich auch nichts anderes. Es klingt unterschiedlich, ob man ein stärkeres Signal in den Amp reinfährt oder den Gainregler weiter aufdreht.
Ebenso das Voicing, das bei Metal PUs oft auf tighte Bässe und eine flacher Tonalität ausgelegt ist.

Du kannst eine schön direkte Ansprache auch mit Alnico 2 Pickups und PAFs erzeugen, wenn du entsprechende Pedale vor den Amp hängst, die das Signal boosten, Mittenlöcher stopfen und schwammige Bässe wegschneiden.

Und dann kann man noch definierte High Gain PUs verwenden in Kombination mit Boostern und High Gain Amps und es funktioniert erfahrungsgemäß sogar noch besser. Wie gesagt, hat schon Gründe, wieso es viele so machen.

Auf der anderen Seite gibt's ja jetzt von Dimarzio z.B. die Gojira Signature Pickups, die nicht zu viel Output, aber immer noch ein moderneres Voicing haben. Und wie du erwähnst, gibt's auch genug Low Output PUs die auch im Metal eine gute Figur machen.


Lange Rede, kurzer Sinn: ungewachste PAFs trotzdem nicht empfehlenswert. ;)
 
Bei den meisten Metal Pickups geht's mit dem Output v.a. darum, die Vorstufe härter anzuschieben, was mit der Definition und Direktheit hilft. Es geht nicht unbedingt drum, mehr mehr Verzerrung zu erzeugen, wie früher.
Der Trend ist aber halt, den Output wieder zu reduzieren, weil der Charakter entscheidend ist, nicht der Output.
Und der klare Klang kommt eben vom Klangcharakter des Tonabnehmers, nicht vom Output - das ist ein Nebeneffekt der verwendeten Materialien.
 
Der Trend ist aber halt, den Output wieder zu reduzieren, weil der Charakter entscheidend ist, nicht der Output.
Und der klare Klang kommt eben vom Klangcharakter des Tonabnehmers, nicht vom Output - das ist ein Nebeneffekt der verwendeten Materialien.
Würde nicht sagen, dass die klassischen High Output Pickups frei von Charakter sind, außer vielleicht wenns um den EMG 81 geht.

Weiß auch nicht ob ich das mit dem niedrigeren Output so unterschreiben kann, die letzten Reihen an Duncans für Metal kam doch mit 13-16kOhm daher, im selben Bereich sind auch High Output Klassiker wie der Distortion oder Super Distortion beheimatet. Fishman Fluence sind ja auch recht modern geworden und haben bis zu 20kOhm.
 
Später im Post wirds noch klarer, aber dieser Absatz ist etwas missverständlich.

Bei den meisten Metal Pickups geht's mit dem Output v.a. darum, die Vorstufe härter anzuschieben, was mit der Definition und Direktheit hilft. Es geht nicht unbedingt drum, mehr mehr Verzerrung zu erzeugen, wie früher.

Mit einem Booster macht man grundsätzlich auch nichts anderes. Es klingt unterschiedlich, ob man ein stärkeres Signal in den Amp reinfährt oder den Gainregler weiter aufdreht.
Ebenso das Voicing, das bei Metal PUs oft auf tighte Bässe und eine flacher Tonalität ausgelegt ist.

Du kannst eine schön direkte Ansprache auch mit Alnico 2 Pickups und PAFs erzeugen, wenn du entsprechende Pedale vor den Amp hängst, die das Signal boosten, Mittenlöcher stopfen und schwammige Bässe wegschneiden.

Und dann kann man noch definierte High Gain PUs verwenden in Kombination mit Boostern und High Gain Amps und es funktioniert erfahrungsgemäß sogar noch besser. Wie gesagt, hat schon Gründe, wieso es viele so machen.

Auf der anderen Seite gibt's ja jetzt von Dimarzio z.B. die Gojira Signature Pickups, die nicht zu viel Output, aber immer noch ein moderneres Voicing haben. Und wie du erwähnst, gibt's auch genug Low Output PUs die auch im Metal eine gute Figur machen.


Lange Rede, kurzer Sinn: ungewachste PAFs trotzdem nicht empfehlenswert. ;)
Da ist vielleicht etwas missverständlich. Ich persönlich spiele die härteren Sachen aber auch lieber mit etwas "kräftigeren" PUs. Meine Telecaster mit Tonerider TRT-2 am Steg (der ist auch schon etwas heißer gewickelt und hat kein Mittenloch) klingt mit Hi-Gain zwar auch richtig gut, den gleichen Punch wie z.B. meine Dean mit Black Winter am Steg entwickelt sie aber nicht. Ist einfach noch einmal ein anderes Spielgefühl, obwohl beide Wege zum Ziel führen.

Der Fortitude, den DiMarzio für Joe Duplantier entwickelt hat, basiert aber auch auf dem PAF 36th Anniversary. Der ist gar nicht mal so schwach auf der Brust. DiMarzio hat m.E.n. sowieso die Eigenschaft, gut mit viel Zerre zu harmonieren. So konnte ich es jedenfalls feststellen, kenne mich mit DiMarzio aber auch nicht so gut aus. Gibson Burstbucker 3 und Classic '57 fand ich hingegen nie wirklich gut geeignet. Klar, mit einem Tubescreamer bzw. EQ kann man da nachhelfen, aber ideal finde ich es nicht.

Aber um auch mal zum Output zu kommen, den wir gerne in kOhm messen. So einfach lässt sich das auch nicht vergleichen. Ein SH-4 JB und ein BKP Holy Diver haben vergleichbare kOhm-Werte und schlagen vom Voicing her in in die gleiche Kerbe (mittiger 80s-Metalsound), spielen und fühlen sich aber unterschiedlich an. Der JB ist vom Gefühl her "heißer" und "komprimierter". Das ist aber bei vielen Bareknuckle so. 15-16kOhm kommt einem so vor, wie bei anderen Herstellern etwas um 12kOhm. Liegt vielleicht auch am Scatterwound. Da muss man immer vorsichtig sein. Leider gibt es kein einheitliches System, um PUs unterschiedlicher Hersteller zu vergleichen. Die mV-Werte berechnen die Hersteller auch unterschiedlich.

Charakter hängt aber auch nicht unbedingt mit dem Output zusammen. Gibt auch genügend PAFs, die nach "nichts" klingen. Ich hab in meiner Dean die Stock-HBs aus Korea auch schnell rausgeworfen. So heiß waren die nicht gewickelt, haben aber auch mit Boost und verschiedenen Ampsettings nie den gewünschten Sound geliefert.
 
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Würde nicht sagen, dass die klassischen High Output Pickups frei von Charakter sind, außer vielleicht wenns um den EMG 81 geht.
Der ist ja zeitlos.
Nimm aber mal n Super Distortion oder Dirty Fingers, den benutzt heut kaum noch einer im modernen Metal.
Zwischenzeitlich gabs ja so beknackte Teile wie den SH13, selbst Dean MLs wird der nicht mehr so aggressiv gegeben wie früher.
Weiß auch nicht ob ich das mit dem niedrigeren Output so unterschreiben kann, die letzten Reihen an Duncans für Metal kam doch mit 13-16kOhm daher
Ohm ist nicht Output, da hängt die Dicke des Drahts und der Magnet noch dran. Heute passt man idR schon darauf auf, dass die Teile noch Clean können - anders als beim SH13 :)
 
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Hi zusammen,

zunächst vielen Dank an Euch
@crazy-iwan
@Stratz
@JesusCrisp
@DarkStar679
@bagotrix

Konnte mich leider wegen gesundheitlichen Problemen erst jetzt melden.

Um die Diskussion und Tipps bzgl. PAF für Metal nochmal aufzunehmen:
Ich spiele nebenbei in einer Metalband, zu Hause spiele ich aber auch sehr viel Blues/Rock, daher die Idee meine Gibson dafür "fit" zu machen.
Meine Hauptgitarre für Metalgeschichten ist meine ESP Horizon, die High Output Pickups hat und meine LTD, die aktive EMGs hat.
Daher möchte ich die Gibson eher zu einem "One Trick Pony" (im positiven Sinne) machen, trotzdem mit ihr aber noch unter hoher Lautstärke mit meiner Metalband auftreten können.

Ich habe mir aufgrund eurer Kernaussage: "Kann pfeifen, kann auch nicht pfeifen, trotzdem ist es wahrscheinlicher als bei Waxed PUs" folgende Gedanken gemacht:
Ich könnte mir ja umgewachste Pickups kaufen und sie ZUR NOT nachträglich wachsen. Würdet ihr sagen, dass der Plan aufgeht? Oder gibt es da etwas zu beachten?
Ich hatte in einem amerikanischen Forum gelesen, dass die Seth Lover bspw. wegen irgendeinem verwendeten Material nachträglich nicht gewachst werden können. Angeblich kam diese Aussage vom Kundenservice von Seymour Duncan selbst.
Ist dem so? Bzw. gibt es auch andere Pickups bei denen so etwas sein könnte?

Zur Bagotrix Frage:
Ich konnte tatsächlich mit einem Freund einen AB Vergleich mit ungewachsten/gewachsten PUs machen. Ist aber schon eine Weile her.
Mein Kumpel hatte damals eine (gute) Les Paul Copy und hatte umgewachste PUs. Wir haben damit Soundsamples aufgenommen und sie danach gewachst bzw. wachsen lassen. Grund war ebenfalls die Mikrophone. Danach haben wir nochmal einen Vergleich im gewachsten Zustand gemacht, indem wir das identische Soundsample nochmals aufnahmen -> Es gab einen nicht zu überhörenden Unterschied. Bei Highgain, wie ihr bereits vermutet habt, gab es zwar keinen Unterschied, bei Blues, Rock und Clean allerdings sehr wohl. Und darum geht es mir. Will die Gibson ja eher für solche No bzw. Lowgain Sachen einsetzen.

Ich kann übrigens auch gerne nochmal nach den Soundsamples fragen, habe sie leider nicht auf meinem Rechner.
Habe in der Zwischenzeit aber ein YouTube Vergleich von Throback gesehen, indem derselbe Test durchgeführt wird und unser damaliges Ergebnis bestätigt.

Viele Grüße
Mantas
 
Ich könnte mir ja umgewachste Pickups kaufen und sie ZUR NOT nachträglich wachsen. Würdet ihr sagen, dass der Plan aufgeht? Oder gibt es da etwas zu beachten?
Ich hatte in einem amerikanischen Forum gelesen, dass die Seth Lover bspw. wegen irgendeinem verwendeten Material nachträglich nicht gewachst werden können. Angeblich kam diese Aussage vom Kundenservice von Seymour Duncan selbst.

Hi,

das Problem dürfte eher sein, es als (selbst erfahrener) Laie richtig zu machen. PU-Hersteller wachsen heute oft unter "Vakuum" oder korrekter, stark reduziertem Luftdruck. Dadurch tritt in den Spulen eingeschlossene Luft aus und das Wachs kommt auch wirklich überall hin. Wer hat schon die Gerätschaften für sowas zu Hause?

Ich persönlich mache es auch deshalb nicht, weils mir zu gefährlich ist. Man braucht die richtige Wachsmischung bzw. üblicherweise Paraffin, und aus dem Zeug macht man sonst auch - Kerzen. Und die man macht nun mal deshalb aus Wachs, weil es brennbar ist. Wenn man es also zu stark erhitzt, können üble Unfälle passieren. Abgesehen davon, dass es gerne spritzt, kann es auch zu Verpuffungen kommen, die zu üblen Verbrennungen führen, die Wachsdämpfe können sich entzünden und regelrecht explodieren... Man muss die Temperaturen also genau kontrollieren und wissen, wie hoch sie mindestens sein müssen bzw. höchstens sein dürfen.

Bei den Seth Lovers könnte es vielleicht noch etwas schwieriger sein, weil die Spulenkörper aus "Butyrate" gefertigt sind, das den alten Materialien entsprichen soll. Gemeint ist wohl CAB, zu deutsch Zelluloseacetatbutyrat, oder ein ähnlich altertümlicher Kunststoff. Die meisten dieser Materialien hitzeempfindlicher als moderne Kunststoffe und können sich beim Erhitzen leicht verziehen. Man sollte also schon genau wissen, was man da tut, sonst hat man surrealistische Spulenkörper á la Salvador Dalí...

Ich halte das auch ehrlich gesagt nicht für den besten Weg. Dass ein ungewachster HB nach der Prozedur nicht mehr so geklungen hat wie vorher, will ich gar nicht in Abrede stellen. Selbst die Art der Lackisolierung des Spulendrahts hat ja einen gewissen Einfluss auf den Sound.

Nur denke ich nicht, dass daraus zwingend folgt, dass alle gewachsten PUs für Deine Zwecke schlechter klingen müssen. So, wie ein Seth Lover vom Hersteller als ungewachster PU abgestimmt ist, werden wieder andere angeboten, bei denen von vornherein klar ist, dass sie am Ende gewachst werden sollen. Ein guter Hersteller wird das berücksichtigen, zB dabei wie stark "scatterwound" der PU ist oder wie unterschiedlich stark die Spulen gewickelt werden, was ebenfalls einen offenen, transparenten Vintage-Sound fördert. Ich finde zB nicht, dass ein Pearly Gates zu wenig lebendig klingt. Und schon gar nicht die wirklich hervorragenden 57/08 von PRS - auch die sind gewachst, ebenso die Mules von Bare Knuckle. Das sind doch alles sehr offen und transparent klingende HB mit starker Vintage-Schlagseite. Wenn ein 57/08 in irgendeiner Les Paul nicht gut klingt, liegts bestimmt nicht an den PUs.

Ich würde mich also nicht auf ein einzelnes technisches Detail versteifen, das noch dazu für Dein Anforderungsprofil nicht ganz unproblematisch ist. Viele Wege führen nach Rom.

Gruß, bagotrix
 
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Ich kann keine Erfahrung dazu beitragen und finde sie absurd teuer, aber es gibt hierzulande die NoWaxx Pickups, die auch verschiedene Modelle für Highgain anbieten. Die Demos klingen für meine Ohren jetzt nicht so, als würde man da irgendwo tricksen. Allerdings lösen sie auch keinen Wow-Effekt aus. Aber ein paar Demos durchklicken kannst du ja mal machen.
 
wie schon angedeutet.... ich hatte mir eine gibson SG mit ungewachsten 490R/T pickups gekauft.
das war ein pfeifkonzert. ich mußte 2x wachsen, bis endlich ruhe war.

wachsen ist auch nicht schwer.
- skiwachs ist super geeignet
- in einem töpfchen oder schale das wachs erhitzen.
- temperatur bei ca. 55-65°C, kann man mit einem backofenthermometer während der prozedur messen
- ist das wachs geschmolzen, den pickup hineintauchen und etwa 15-20 min warten, bis keine luftblasen mehr aufsteigen. gerne auch etwas gegen den pickup klopfen damit die luftblasen sich lösen.

sind es pickups mit cover. dann die löcher für die schrauben verschließen und den pickup horizontal aus dem wachsbad heben, damit kein wachs herausläuft.
offene pickups einfach auf einem küchentuch 1-2 stunden erkalten lassen.

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Nur denke ich nicht, dass daraus zwingend folgt, dass alle gewachsten PUs für Deine Zwecke schlechter klingen müssen. So, wie ein Seth Lover vom Hersteller als ungewachster PU abgestimmt ist, werden wieder andere angeboten, bei denen von vornherein klar ist, dass sie am Ende gewachst werden sollen. Ein guter Hersteller wird das berücksichtigen, zB dabei wie stark "scatterwound" der PU ist oder wie unterschiedlich stark die Spulen gewickelt werden, was ebenfalls einen offenen, transparenten Vintage-Sound fördert. Ich finde zB nicht, dass ein Pearly Gates zu wenig lebendig klingt. Und schon gar nicht die wirklich hervorragenden 57/08 von PRS - auch die sind gewachst, ebenso die Mules von Bare Knuckle. Das sind doch alles sehr offen und transparent klingende HB mit starker Vintage-Schlagseite. Wenn ein 57/08 in irgendeiner Les Paul nicht gut klingt, liegts bestimmt nicht an den PUs.

Ich würde mich also nicht auf ein einzelnes technisches Detail versteifen, das noch dazu für Dein Anforderungsprofil nicht ganz unproblematisch ist. Viele Wege führen nach Rom.
Genau so sehe ich das auch. Wenn es unbedingt ein Seth Lover sein muss, könnte man auch mal beim Custom Shop von Seymour Duncan anfragen, ob die nicht eine gewachste Version anfertigen. Wenn man so im Seymour Duncan-Forum querliest, scheint das alles kein Problem zu sein. Das wird aber bestimmt nicht billig (Import usw.) und für weniger Geld bekommt man bei anderen Herstellern schon sehr, sehr gute Pickups.

Die Mules von Bareknuckle kann ich auch nur empfehlen, sofern die Gitarre da mitspielt, da sie sehr offen das wiedergeben, was die Gitarre klanglich zu bieten hat. Ich habe das schon bei einigen PUs mit Alnico 4-Magnet beobachtet. Mit diesem Magneten klingen die PUs doch eher "neutral" und "linear", was aber auch von Vorteil sein kann, wenn man die "pure" Gitarre hören möchte. Metal ist auch kein Problem mit diesen PUs. AFAIK hat Nolly von Bareknuckle mit diesen PUs einige Metalsongs eingespielt.
Etwas "süßlicher" wäre dann z.B. ein Stormy Monday (Alnico 2) und "punchiger" ein Riff Raff (Alnico 5). Der Abraxas wäre dann eine etwas "heißere" Version (14K, aber mit AWG 43 gewickelt, also auch nicht so viel mehr Output als ein PAF) vom Mule.
Dann hätte man z.B. ein One-Trick-Pony, was aber auch gerne mal für die härteren Sachen in die Hand genommen wird.
Es muss natürlich nicht unbedingt Bareknuckle sein, Häussel usw. sind auch gute Kandidaten, die etwas im Programm haben. Die Bareknuckle klingen in meinen Ohren aber immer sehr offen (auch die heißen Modelle), was wohl u.a. auch am "scatterwound" liegt.
 
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es gibt hierzulande die NoWaxx Pickups, die auch verschiedene Modelle für Highgain anbieten.
PS: Sorry for Necroposting, aber hier ist meine Frage IMHO am besten aufgehoben.

Es geht um NOwaxx Pickups und was dahintersteckt.

Auf seiner Homepage geht Martin Hornauer etwas auf seine Philosophie ein und bringt einige Argumente gegen Wachs in Pickups vor, insbesondere den Einfluss der parasitären Kapazität der Tonabnehmerspulen auf den Frequenzgang.

FORMELN UND FAKTEN Für diejenigen, die sich für physikalische Grundlagen interessieren fasse ich kurz zusammen. Wachs ist ein schlechtes Dielektrikum (~Isolator/Kondensator). Es senkt mit Erhöhung der Kapazität Resonanzfrequenz, Güte und Grenzfrequenz und nimmt damit negativen Einfluss auf das Frequenzspektrum des Gitarrentons (Quelle: Wikipedia Thomsonsche Schwingungsgleichung, Tiefpass, Güte). Geht man bei Wachs von einer Dielektrizitätskonstante von 3 aus (~ Mittelwert von Bienenwachs, festem Paraffin, o.ä.), erhalten wir einen massiven Rückgang der Höhen im Gitarrenton. Ungeachtet dessen verschlechtern sich durch das hohe Gewicht und die Elastizität des Wachses die mechanischen Schwingungseigenschaften, was wiederum die Obertonentwicklung, Dynamik und Transparenz des Tonabnehmers hörbar ausbremst.

OK, ohne Wachs ist die parasitäre Kapazität kleiner. Bleibt noch der mechanische Aspekt. Wie er das Feedbackproblem bzw. die Mikrofonie in seinen Pickups löst, wird natürlich nicht explizit verraten (Betriebsgeheimnis). Stattdessen steht da:

LEIDIGES THEMA - RÜCKKOPPLUNGEN Ungewachste Tonabnehmer neigen leider zu unkontrollierbaren Rückkoppeln. Das macht sich bei hohen Lautstärken durch ein unangenehmes, hochfrequentes Pfeifen bemerkbar. Und genau an dieser Stelle kommt die NOwaxx-Technologie ins Spiel! Durch ein ausgeklügeltes System ist es mir gelungen, meine Tonabnehmer ohne Einsatz von Wachs zu "entpfeifen". Dieses Verfahren ermöglicht es, das Feedback weitgehend zu reduzieren und meine Pickups für den Bühneneinsatz zu wappnen - und das ohne Einschränkungen in Ton und Dynamik.

Könnte es nicht sein, dass das "ausgeklügelte System" zum "Entpfeifen" einfach nur ein Vergießen mit einem anderen Material beinhaltet, also Kunstharz oder etwas Vergleichbares, welches einen besseren Dielektrizitätskoeffizienten, eine geringere Dichte und eine geringere Elastizität als Wachs hat, um die "Obertonentwicklung, Dynamik und Transparenz des Tonabnehmers" weniger "auszubremsen"?
 
Das würde mich auch interessieren. Da ich jetzt nicht unbedingt einen seiner Tonabnehmer kaufen möchte, um den dann zu zerlegen (dafür sind die zu teuer), würde ich mich für die Wissenschaft zur Verfügung stellen, und mal testweise einen Tonabnehmer in Nitrolack tauchen und mir mal das Ergebnis anschauen. Ich würde dann vor dem Nitrobad mal die Resonanzfrequenz vorher und nachher messen. Und als Kontrollgruppe einen Tonabnehmer mit denselben Werten in Wachs baden. Ergebnisse kann ich gerne dann in meinem Kleinfirmen-Thread posten. Falls Interesse hierzu besteht.
 
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Da gibt es wohl Backlackdrähte die (vermutlich mit Hitze) miteinander verbacken werden.

 
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