"unfittes" Üben am Klavier

_wini_
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Hi Leute,

aus aktuellem Anlass nur mal eine "blöde Frage":

Wie haltet ihr das eigentlich mit dem Klavierüben wenn ihr nicht so wirklich fit und auf der Höhe seid?
Also das kann erkältungsbedingt sein, aber in meinem Falle ist es eher, weil es die Nacht zuvor wieder nur ~4 Stunden Schlaf geworden sind. Das kommt leider doch relativ häufig im Laufe eines Monats vor (ich sollte doch mal die Wohnung wechseln und irgendwo hinziehen, wo man keine Nachbarn hat ;) - in der Stadt bekanntermaßen etwas schwierig ,-) ).

Nach einem Kaffee, einer Kanne Tee und etwas Studentenfutter habe ich mich doch ans Üben einiger Passsagen gemacht. Aber schon bei den Aufwärmübungen (Skalen), die nicht viel gebracht haben, waren mehr Fehler drin als normal. Meine normalen Übungsstücke auf Geschwindigkeit mit Metronom zu üben habe ich nach kurzem Versuch gleich bleiben gelassen sondern und bin zum Verinnerlichen der Bewegungsabläufe in slo-mo übergegangen und habe danach noch ein wenig geklimpert .... :m_piano1:

Ich frage mich jetzt nur, ob es generell überhaupt Sinn macht, unfit Klavier zu üben oder ob es nicht vom Lerneffekt her besser ist, dann mal einen kompletten Tag Pause einzulegen? Die Pause vom Klavierspielen versuche ich ansonsten eigentlich eher zu vermeiden und nehme sie nur gezwungenermaßen im Urlaub in Kauf ... ;)

Grüße,
Wini
 
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Hallo Wini,

also nachdem so gar keiner was dazu schreibt, werde ich mal meine bescheidende Meinung abgeben: Übungsfreie Tage sind meiner Meinung nach immer sinnvoll, egal ob fit oder nicht. Egal ob bei Musik oder den Sprachen, fleißig sein und dann auch mal einfach nur sacken lassen, bringt bei mir oft noch mal einen größeren Sprung.

Darum würde ich mich nicht grämen, wenn Du mal keine Zeit hast oder Dich nicht gut fühlst.

LG
Kyoto
 
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Ich kann da relativ wenig dazu sagen. Ich übe meistens - wenn nicht gerade ich ein besonderes Programm vorbereiten muß -nach dem Lustprinzip. Meistens habe ich aber mehr Lust als Zeit. :) Wenn ich aber keine Lust habe, übe ich auch nicht. Ich mache auch die ganzen Übungen (Tonleitern, Hanon etc.) nur, weil sie Spaß machen. Besonderen Spaß macht es mir oft, Dinge zu Üben, die ich nicht bzw. überhaupt nicht kann (z.B. - zum Entsetzen meines Umfeldes - Geige. :rofl: :ugly:).

Vielleicht probierst Du mal an Tagen, an denen Du nicht fit bist, nicht auf Technik, sondern auf Musikalität, auf Ausdruck hin zu Üben, z.B. mit sehr leichten Stücken, die Du technisch schon im Schlaf beherrschst. Also nicht das höher, schneller, weiter üben, sondern das schön, wunderbar, herrlich.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hi Leute,

merci für die Antworten. War eher so eine Frage "aus dem Bauch heraus" - eben wie das andere Klavier- oder generell Musikinstrumentspieler so handhaben.

Übungsfreie Tage sind meiner Meinung nach immer sinnvoll, egal ob fit oder nicht.
Kann sein, dass du damit Recht hast. ;)

Ich hatte mal irgendwo aufgeschnappt, dass Musiker davon berichtet haben, dass man 1-2 übungsfreie Tage sofort (selber) merkt wenn man sich wieder an das Instrument setzt (und das war in negativer Hinsicht gemeint). Aber ich glaube meine daraus resultierende persönliche Paranoia, sofort irgendwelche Dinge zu verlernen wenn man sie nicht täglich mindestens einmal durchackert, ist schon übertrieben ....

Also nicht das höher, schneller, weiter üben, sondern das schön, wunderbar, herrlich.
Das liest sich auch gut. Wenn ich also nicht ganz auf das Üben an den unfitten Tagen verzichten will, werde ich mal das Programm umstellen ...

Viele Grüße,
Wini
 
Das ist ein interessantes Thema, zu dem ich auch ein paar Worte sagen möchte.

Bei Krankheit seine Stimme zu schonen ergibt sinn, weil der Körper quasi das Instrument ist. Anders sieht es (in den meisten Fällen) bei anderen Instrumenten aus. Bei den meisten Erkrankungen ist Bewegung im geringen Maße nicht hinderlich zur Genesung, und erst recht nicht die Bewegung, die du beim Spielen von Instrumenten aufbringen musst.

Natürlich gibt es immer Tage, an denen man mal weniger "in Form" ist als an anderen - und gerade, wenn man auch körperlich nicht auf der Höhe ist, kann sowas ja schonmal der Fall sein. Bei sowas hat es mir geholfen, mich von dem "ich muss" Aspekt des Klavierspielens zu befreien. Es geht nicht darum, sich Skalen und Tonleitern reinzuhämmern und total frustriert zu sein wenn es nicht klappt. Jedes Spielen am Klavier ist besser als gar kein Spielen - hast du mal einen schlechten Tag, spiel etwas, was dir leicht fällt oder dir Spaß macht. Wenn du kannst, improvisier etwas - egal, wie einfach es ist. Das hat nachgewiesen unglaubliche Effekte auf das Gehirn und ist somit auch zum Lernen von Routine und Gehör sehr sinnvoll.

Ein Instrument sollte in erster Linie Spaß machen, und wenn du dich nicht selbst quälst, macht es das auch.

Jetzt noch ein Wort zu den übungsfreien Tagen: Ich persönlich spiele nach meinem empfinden am freisten und besten, wenn ich ein paar übungsfreie Tage hatte - ich denke da spielt ein ähnlicher Effekt mit, wie der, dass man im Schlaf das gelernte vom Tag eigentlich erst verinnerlicht. Wohlgemerkt spiele ich aber auch nicht (mehr) nach Noten, sondern improvisiere sehr viel - ich denke übungsfreie Tage können für Leute, die Stücke einüben und Technik lernen, natürlich auch den gegenteiligen Effekt haben.

Viel Erfolg weiterhin beim Spielen und hoffentlich in Zukunft längere Nächte! ;-)
 
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Zitat Till Brönner: "Lieber jeden Tag 5 min üben, als einen Tag 1h"
Werfe ich einfach mal in den Raum. :tongue::D
 
"Lieber jeden Tag 5 min üben, als einen Tag 1h"
Das ist eben eine andere Herangehensweise. ;)

Aber wenn ich so darüber nachdenke dann habe ich, als ich Blues-Harp geübt hatte, lieber mal 5 oder maximal 10 Minuten am Stück geübt. Dafür dann auch mal 3-4x am Tag. Beim Klavier (oder in meinem Fall Stage Piano) ist es da dann schon etwas anders: Bis ich mit den entsprechenden Aufwärm- und sonstigen -übungen fertig bin sind schonmal locker 15 Minuten vergangen....so richtig fit für das Üben der schweren Stellen bin ich aber womöglich auch erst nach 20 oder 30 Minuten....

Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass Trompete eben auch ein sehr sehr einfach zu spielendes Instrument ist. :D (ich hoffe hier lesen keine Bläser mit :engel:)
Oder die Art und Weise es zu lernen ist einfach anders ....
 
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Bitte keine Komplettzitate, wenn der zitierte Beitrag direkt obendrüber steht. Dazu bitte diesen Beitrag lesen.
McCoy
(Moderator)


Klar, wollte einfach mal was zum diskutieren reinwerfen ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Trompete ist ein ganz anderes Problem: Da muß man seinen Ansatz trainieren. Das ist richtiges Traning der Lippen- und Atemmuskulatur. Zum Trompetespielen braucht man Kraft, noch mehr, wenn man hoch spielen will. Wenn man da nicht jeden Tag dranbleibt und trainiert, dann ist ganz schnell der Ansatz weg und man macht nach relativ kurzer Zeit beim Spielen schlapp. Die Lippen wollen dann einfach nicht mehr.
 

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