Umstieg von A- auf E-Gitarre - Fragen zu Fingerpicking, Abdämpfen und Bending

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Jetzt habe ich aber noch ein paar Fragen zur Spieltechnik:

-Ich spiele mit den Fingern, Plektrum kann ich nicht so gut und schaffe nicht die Geschwindigkeit und Präzision wie mit den Fingern, insbesondere bei Sprüngen über mehrere Saiten. "Schnellere" (habe nicht so viel Referenz bis jetzt) Läufe klappen bis jetzt ganz gut mit den Fingern (1 Finger pro Saite bzw. auch zwei Finger pro Saite, das ist aber problematisch bei Wechseln vom "normalen" Spiel zum Lauf). Kann man mit Fingern ohne spezielle 4-Finger-Tremolo-Techniken auf eine für die meisten Solos ausreichende Geschwindigkeit kommen oder ist dazu zwingend ein Plektrum nötig? Tapping und Alternative Hammer-Ons/Pulloffs mal außen vor gelassen.

-Was ich von der Akustik gar nicht gewohnt bin ist das Abdämpfen. Irgendwie hallt es oft nach, besonders beim Abziehen von Fingern von Saiten oder auch bei schnellen Läufen. Mit der Handfläche der rechten Hand kriegt man aber besonders beim Spiel mit den Fingern nur die untersten Saiten abgedämpft. Bei den Läufen habe ich es raus, immer mit dem Finger die darunterliegende, vorher angeschlagene Saite leicht mit berühren. Problematisch ist das aber bei bestimmten Saitenwechseln auf höheren Saiten bei denen der Zeigefinger gerade woanders ist. Ein Barreegriff zum dämpfen scheidet auch meistens aus, weil ich dann mit dem Ringfinger nicht mehr zwei Bünde weiter runter komme...Dämpft ihr mit dem kleinen Finger der Greifhand? Oder wie macht ihr das so?

-Bending: Auch hier das gleiche Problem, es entstehen ständig Nebengeräusche wenn die Finger die nächste Saite berühren. Ich bin dazu übergegangen mit Ring- und Mittelfinger die Bending-Bewegung aus dem Handgelenk zu machen, während der Zeigefinger etwas weiter unten platziert wird um zumindest die nächste Saite darunter abzudämpfen. Trotzdem entstehen beim abziehen oder wenn sich die Finger/nägel (schon sehr kurz geschnittenen) in der nächsten Saite verhaken öfters mal ungewollte Töne. Der Zeigefinger sollte aber doch nur eine Saite weiter abdämpfen und Zeige- und Ringfinger auf der Saite die gebendet wird, weil sonst zu wenig Grip vorhanden wäre...? Haltet ihr die Finger beim Bending eher flach oder steil? Sehe ich da etwas falsch?

Danke schon mal!
 
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Beruhige dich. :D Ich spiele E-Gitarre seit 20 Jahren nicht mehr mit Plektrum. Es hat mich mehr gestört als dass es genutzt hätte
 
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Also ich finde es schon leichter, die Nebengeräusche zu minimieren, wenn ich mit Plektrum spiele. Weil ich mit dem Handballen näher an den Saiten sein kann. Weil ich immer die drei übrigen Finger der rechten Hand zum Abdämpfen frei habe. Auch schnell spielen ist mit Plek viel einfacher. Klar, Paco konnte mit Al di Meola mithalten, also muss es gehen, aber ich brauche für sowas ein Plektrum.
Das ist natürlich eine gewaltige Umstellung und erfordert Üben. Aber es ist nicht sonderlich schwer, man muss sich halt daran gewöhnen.
Allerdings gibt es, neben Schmendrik, noch ein paar Gitarristen, die mit den Fingern E-Gitarre spielen - Mark Knopfler und Andy vom ProGuitarShop zum Beispiel... Von letzterem gibt es viele Videos, in denen man seine Technik gut sehen kann, obwohl das Reviews von Gitarren, Amps oder Effektgeräten sind.
 
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Danke dir! Hilft mir jetzt aber auch nur bedingt weiter, da ich mit Plektrum einfach nicht so klar komme. Mit den Fingern bin ich im Endeffekt sogar deutlich schneller als mit Plektrum und das obwohl ich fast nur mit 1 Finger pro Saite spiele....liegt mir eher. Ich komme ursprünglich vom Klavier...

Weiß denn sonst keiner der mit Fingern spielt Rat auf meine Fragen (vgl. #1)?

-Was ich von der Akustik gar nicht gewohnt bin ist das Abdämpfen......Dämpft ihr mit dem kleinen Finger der Greifhand? Oder wie macht ihr das so?

-Bending: Auch hier das gleiche Problem, es entstehen ständig Nebengeräusche wenn die Finger die nächste Saite berühren. Ich bin dazu übergegangen....Haltet ihr die Finger beim Bending eher flach oder steil? Sehe ich da etwas falsch?

Oder auch nur ein Link zu einem hilfreichen Guide, Video etc.? Das dämpfen bei Single-Note Solos und Riffs macht mir ziemlich zu schaffen, wie ihr seht. :(
 
Ich glaub mit finger picking im high gain Bereich bist du eher ein Exot. Ohen es selbst zu machen würde ich es größtenteils wie beim Legato/Tapping spielen regeln.

Sofern es geht dämpft der Handballen die unteren Saiten, ansonsten hast du denke ich 1 Finger pro Saite und der daumen hat 2. Dann müssen die benachbarten Finger die Saiten leicht zum dämpfen berühren. Links ist es ja das gleiche wie mit Plek. Da dämpfst du die hohen automatisch beim greifen mit indem das Fleisch die Saiten leicht berührt und nach dem die Note erklungen ist bleibt der Finger noch kurz da, um die Saite zu muten.

Viel mehr Möglichkeiten sehe ich da nicht.
 
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*edit: Vollzitat entfernt - Bezug direkt darüber*

Also meinst du die oberen Saiten mit den einzelnen Fingern der rechten Hand dämpfen? Oder mit der linken (Greifhand)? Letzteres habe ich schon probiert, das macht das Spielen aber viel komplexer da man immer umgreifen muss. Der Handballen dämpft bei mir ja eh die unteren drei, bei Pausen auch mal gerne alle. Das klappt aber halt nur wenn genug Zeit ist die Hand umzulegen, die Problematik besteht beim (schnelleren) Solospiel von einzelnen Noten. Mit der rechten Hand mit einzelnen Fingern zu dämpfen (ich glaube das hast du gemeint, stimmt's?) muss ich aber mal probieren, die Finger die nichts anschlagen sind ja schon mal frei... Ich benutze den Daumen mal auf der untersten, mal auf den untersten 3 Saiten.

Danke jedenfalls. Ich freue mich über jede Hilfe! :)
 
Grund: siehe Edit im Text (grün) - C_Lenny
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Mit den oberen Saiten meinst du die hohen Saiten oder? Die hohen Saiten dämpfe ich mit der linken Hand (Greifhand). Alle sagen high gain wäre einfacher, aber jeder vergisst, dass abdämpfen im high gain Bereich nicht super easy ist. Muss man üben, damits weniger Nebengeräusche.

Genau der Handballen dämpft bei mir die tiefen so habe ich quasi ein Fenser, das ich verschiebe. Die hohen Saiten macht die Greifhand zu und die tiefen Saiten macht der Handballen von der rechten Hand beim Plektrumspiel jetzt gesehen. Wenn du beim Fingerpicking den Handballen nicht verwenden kannst, bleibt dir eigentlich nur der Daumen oder ein anderer freier Finger von der linken Hand oder eben freie Finger von der rechten Hand. Je nach Lauf ist es halt unmöglich beides mit der linken Hand zu bewerkstelligen. Wenn du leicht schräg mit der linken Hand greifst, so dass das Fleisch immer die hohen Saiten berührt brauchts nicht viel Umstellung und du hast recht leicht die hohen Saiten ruhig gestellt. Das geht auch bei Shredd Soli ohne Probleme. Die tiefen musst du dann eigentlich mit der rechten machen, da bei schnellen Soli ja quasi der nächste Finger schon bereit steht und nur wartet Druck auszuüben für den Ton. So gehen dir bei der linken wohl zu schnell die Finger aus.
 
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Also meiner Erfahrung nach ist das Abdämpfen eine ziemlich komplexe Sache und sehr von der Situation abhängig. Lass dich nicht entmutigen, bis das alles automatisch passiert ist viel Übung erforderlich...

Zum einen dämpft man wie du schon geschrieben hast mit der rechten Hand: ich benutze für die tiefen Saiten den Handballen und für die hohen (manchmal) den kleinen Finger. Wenn du mit Fingerpicking (Wechselschlag?) spielst, ist das vielleicht nicht so machbar, aber andererseits hast du ja dann den Daumen frei (?), den könntest du auch nutzen.

Bei der linken Hand sollte ja eigentlich kein Unterschied bestehen. Da sehe ich drei Varianten, die je nach Situation und Handhaltung zur Anwendung kommen:
- Der Greiffinger dämpft die beiden benachbarten Saiten durch Berührung.
- Der Daumen dämpft die tiefe E Saite, ggf. auch A, je nachdem.
- Die "übrigen" Finger dämpfen die hohen Saiten, durch "sanftes Aufliegen".

Noch eine Anmerkung zum Bending: da kann man doch wunderbar mit dem kleinen Finger die höheren Satien dämpfen. Den nutze ich nie zum Bending.

Mich wundert ein wenig, dass du beim Akustik Spiel nicht mutest. Klar - bei High Gain ist das natürlich viel wichtiger aber ich spiele auch ein wenig Akustik und selbst bei Lagerfeuerakkorden versuche ich die ungewollten Saiten zu dämpfen.
 
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da ich mit Plektrum einfach nicht so klar komme.
Wie lange hast du es denn versucht? 1 bis 2 Jahre? 2 Wochen? Wieviele Stunden pro Tag? Letztendlich kommt es darauf an, was man mit der Gitarre vorhat. Will man Sachen spielen, die üblicherweise mit dem Plektrum gespielt werden, und dabei auch so klingen, wie man es von anderen kennt, dann sollte man das Spiel mit dem Plektrum üben. Sieht man sich als Innovator, der einen neuen HighGain-Fingerstyle ins Leben rufen will, sollte man nach Wegen suchen, sein Vorhaben zu verwirklichen.

Spätestens im HighGain-Bereich gilt: Alles, was keinen Ton von sich geben soll, muss man irgendwie festhalten. ;) Nutzt man ein Plektrum, gibt es diverse Techniken, die das unterstützen. Beschäftigt man sich damit, fühlt es sich irgendwann ganz natürlich an und man denkt nicht mehr darüber nach, was man wann womit abdämpft.

Vielleicht würden hier Techniken weiterhelfen, die man bei Spielern von 6-saitigen Bässen kennt. Bei diesem Instrument fangen ungedämpfte Saiten ebenfalls gern passende Obertöne auf, geraten in Schwingung und würden ewig lange klingen, wenn man sie nicht daran hindert. Daher dämpft man ungespielte tiefere Saiten (Tonhöhe ist gemeint, nicht Position) mit dem rechten Daumen, höhere Saiten durch die linke Hand. Spielt man bespielsweise auf der C-Saite (die höchste, wäre auf der Gitarre die hohe E-Saite), dann wird die G-Saite durch die anschlagenden Finger gedämpft, die Dämpfung der anderen 4 Saiten übernimmt der Daumen.
 
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*edit: Vollzitat reduziert (Bezug direkt darüber)*

Wie lange hast du es denn versucht?....

Naja, wie lange hab ich es versucht? Ich hatte mal für 1 Monat Gitarrenunterricht und der Lehrer war Plektrum-Fan. Daher 1 Monat, bevor ich zum Spiel mit den Fingern zurückgekehrt bin. Für mich zählt deshalb weniger Innovation als Gewohnheit und Geschmack. Klar, im Zweifel wird Rythmusgitarre mit den Fingern nicht so gut klappen wie mit Plektrum, da man auf der E-Gitarre mit den Finger schwerer strummen kann als auf der Akustischen, aber ich übe z.B. zur Zeit an "wind cries Mary" von Jimi Hendrix. Das klingt zwar in den (eigentlich) gestrummten Parts nicht genau so wie mit Plektrum, aber lässt sich trotzdem durch gleichzeitiges Anschlagen aller Noten der Akkorde so spielen dass es (zumindest für mich) nicht schlecht klingt. Insgesamt spiele ich aber eher Lead-Gitarre bzw. Fingerstyle. Strumming und Rythmusgitarre generell habe ich bisher
eher wenig gespielt...was sich aber ändern könnte, da ich zur Zeit ziemlich Lust auf Jimi Hendrix-Stücke habe... Also falls jemand gute Bearbeitungen von Hendrix kennt, immer her damit! :great:

Übrigens wurde der Titel vom Moderator falsch gewählt, ich frage ja nicht zum Plektrum-Spiel sondern zum Fingerpicking auf der E-Gitarre.

Edit: Ich habe die anderen Posts erst jetzt gesehen...

@Silenzer Die tiefen 3-4 Saiten kann ich mit dem Handballen erreichen, das mache ich auch auf der akustischen Gitarre wenn nötig (nur halt selten nötig @Katuta ). Dämpfen braucht man ja manchmal im Fingerstyle bei "stumpfen" Anschlägen der Basssaite(n). Problem dabei ist halt dass bei wechselndem Anschlag von 2 oder mehr dieser 3-4 Saiten das Ganze unpräzise werden kann. Daher ist es bei schnellen Läufen über mehrere Saiten und "hin und her" zwischen den Saiten nicht ganz geeignet. Mit den Fingern dämpfe ich von oben herab, greife mit dem Zweiten viel Barree, den ich bei Bedarf abhebe und wieder senke, je nachdem ob die Saite klingen soll oder nicht. So weit, so gut, aber bei Läufen die sehr schnell gehen wird das eben schwierig. Oder eben bei Bendings und auch bei schnellen Griffwechseln bei denen keine Zeit bleibt für ein abgleiten lassen nach oben/unten um die Schwingung zu stoppen.

Ich habe jetzt mal auch die Nägel der rechten Hand kurz geschnitten, um mit dem Fleisch näher an den Saiten sein zu können.

Ich habe mir auch mal ein paar Videos von dem Herrn Andy angesehen, die Technik sieht gut aus. Ist halt Übung, ich kriege meinen Ring- und Mittelfinger nicht so flach auf den Boden. Mal schauen ob ich das noch mal vertiefe...
 
Grund: siehe Edit im Text (grün) - C_Lenny
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Übrigens wurde der Titel vom Moderator falsch gewählt...
Nobody is perfect :hail:. Aber ggfs. erforderliche Korrekturen kann man per Melde-Button (Klingel-Icon unter jedem Beitrag) ganz schnell von der Moderation vornehmen lassen. Das ist zielführender als (beiläufig) im Text drüber zu hadern ;).

LG Lenny
 
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Grund: siehe Edit (grün) - C_Lenny
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dubbel
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Erledigt
Klar, im Zweifel wird Rythmusgitarre mit den Fingern nicht so gut klappen wie mit Plektrum, da man auf der E-Gitarre mit den Finger schwerer strummen kann als auf der Akustischen, ...
Ich finde das kein bisschen schwerer, es klingt nur anders. Weicher, nicht so höhenreich...
Wie gesagt, schau dir mal Andy vom Pro Guitar Shop an:

Schwer finde ich, mit den Fingern schnelle Soli zu spielen - das, finde ich, geht mit Plektrum leichter und klingt auch besser. Aber auch das kriegt der Andy mit den Fingern gut hin ...
Irgendwann erreicht man halt eine Grenze, wo echt schnell nur noch mit Plektrum geht. Paco de Lucia ist da die einzige Ausnahme, die ich kenne.
;-)
 
Alan Morse von der Band Spock's Beard spielt ausschließlich Fingerstyle, auch im Rockkontext. Vielleicht bringt es dir ja was, ihm mal auf die Finger zu schauen.
Ohne Plek ist man an der E-Gitarre halt ein Exot, und für Exoten gibt es oft keine “offizielle“ Lehrmeinung oder Schule ;).
 

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