Umgang mit Reflux

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Hallo zusammen,

eine befreundete Sängerin (28) hat ein gesundheitliches Problem: Seit etwa sechs Jahren hat sie mit Reflux-Symptomen zu kämpfen, also mit dem Fluss von Magensäure in die Speiseröhre. Vermutlich besteht dieses Problem schon viele Jahre länger, blieb aber unerkannt. Die Symptome schwankten damals wie heute zwischen einem Kratzen im Hals und einer Kehlkopfentzündung.

Auslöser ist in ihrem Fall eine Zwerchfellhernie (Zwerchfellbruch). Jedenfalls fiel dieses Stichwort; allerdings ist das Zwerchfell wohl von Geburt an nicht voll ausgeprägt, einen Bruch im Sinne von "jetzt ist da was kaputt gegangen" gab es wohl nie. Das Problem liegt auch in der Familie; eine Oma hatte ähnliche Symptome. Die anderen Ursachen, die der Schulmedizin bekannt sind (z.B. soll es auch bakterielle Auslöser geben) wurden ausgeschlossen.

Verschiedene Fachärzte raten von einer OP mangels Erfolgsaussichten ab. Die Therapie beschränkt sich auf das tägliche Einnehmen von Tabletten.

Das Hauptproblem ist, dass die Symptome - und damit die Beeinträchtigung der Sprech- und Singstimme - trotz strenger Diät (Verzicht auf Alkohol und verschiedene Lebensmittel, Essen nur in kleinen Portionen) und ohne erkennbaren Anlass manchmal deutlich stärker werden. Solche schlechten Phasen dauern teilweise Monate.

Mit dem Problem waren schon mehrere Ärzte und diverse Alternativheilkundler befasst. Daher hier mal die Frage in die Runde: Weiß jemand Rat? Was könnte die "Schübe" auslösen? Gibt es alternative Heilkunden, die in einem solchen Fall ausprobiert werden könnten?

Vielen Dank
Pida
 
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Ob Du mit dem Thema nicht besser in einem Heiler-Forum oder sowas aufgehoben wärest? Die haben vielleicht einen besseren Blick, was es an Heilsachen so alles gibt :) Das ist ja nun ein eher gesundheitliches Thema, mit singen hat das eigentlich nur durch die Auswirkungen zu tun. Und ich fürchte, in diesem Fall hilft der schönste Gesangsunterricht wenig :nix:

Gute Besserung jedenfalls für Deine Freundin.
 
Das ist ja nun ein eher gesundheitliches Thema, mit singen hat das eigentlich nur durch die Auswirkungen zu tun.
Ja, es geht auch im Wesentlichen um die Auswirkungen auf die Stimme. Sie ist eigentlich austherapiert; ich fürchte, dass die Ursache nicht effizient bekämpft werden kann. Ich hoffe daher in erster Linie, dass andere SängerInnen oder Menschen mit "Sprechberufen", die ähnliche Probleme haben, Wege gefunden haben, gegen die Symptome oberhalb der Speiseröhre anzugehen. Dabei könnte ich mir vorstellen, dass ein betroffener Sänger besonders intensiv nach Wegen sucht, wenigstens die Symptome abzumildern. Bei der befreundeten Sängerin ist das schon der Fall, aber so ganz reichen die Maßnahmen nicht aus.

Daher diese Frage im Vocals-Forum. Sie hat schon Mediziner verschiedener Schulen kontaktiert. Bei meiner Frage nach alternativen Heilkunden habe ich daran gedacht, dass vielleicht jemand ein vergleichbares Problem hat/kennt und einen sehr speziellen Hinweis geben kann.

Danke für deine Antwort!
Pida
 
Denke auch, nichts für ein Musiker-Board, schon gar nicht über Dritte.
Ich kann nur raten verschieden Fachärzte aufzusuchen.
An einer OP führt bei anhaltenden Beschwerden kaum ein Weg vorbei. Stichwort sollte hier die lapraskopische Fundoplicatio sein.
Also ein Zentrum suchen, das sich auf die Schlüssellochchirurgie bei der Behandlung von Hiatushernien spezialisiert hat.
 
Ich weiß nicht, ob ich grade einen Reflex auslöse (mit Medizinthemen zum Arzt!) oder mich missverständlich ausgedrückt habe: Intensive medizinische Betreuung ist sichergestellt und soll durch diesen Thread nicht ersetzt werden. Vielleicht werden wir hier auf einen Experten oder ein weniger gängiges Verfahren aufmerksam, vielleicht auch nicht. Im letzteren Fall ändert dieser Thread gar nichts an der Behandlung, im ersteren würde er eine Alternative zu den bisher angewendeten/ angedachten verfahren bringen, die leider weder Ursache noch Symptome der Erkrankung in den Griff bringen konnten.

Freu, die Stichworte werde ich weiter geben (leider haben grade von der laparoskopischen Fundoplicatio bisher zwei Experten abgeraten, wenn ich mich nicht irre).

Danke
Pida
 
Das Problem ist mir bekannt. lch leide seit 2009 immer wieder unter Reflux-bedingten Symptomen, die auch das singen beeinträchtigen.

Meiner Erfahrung nach ist eine entsprechende Diät gegenüber allgemein als vernünftig anerkannter Ernährung kaum überlegen. Stress-Reduktion ist in meinem Fall das Zauberwort.

Sehr schlecht sind ständige Umstellungsversuche der Ernährung. Das bewirkt das Gegenteil.

Allgemeine Ratschläge:

- nicht mit vollem Magen schlafen gehen
- maßvoller Genuß von Alkohol, süssem und fettigen
- Ärger, Stress und Überforderung so wie es geht vermeiden
- immer wieder mal 7-tägige Omeprazol-Kuren durchführen (auch mal länger bei Bedarf)
- eine Eiweiss-lastige Ernährung scheint mir am verträglichsten zu sein (probiere noch rum)
- strukturierte Tagesabläufe und ausreichend Schlaf
- aufgestautes Adrenalin und evtl. vorhandene Ängste durch Sport abbauen

Wie gesagt - ich lerne selbst noch damit umzugehen. Kann mich hier und da irren.
 
Ohne sie zu sehen und zu kennen, kann man natürlich nur allgemein was sagen oder von sich selbst berichten, was auf sie nicht zutreffen muss. Bei deiner Freundin scheint die Indikation für eine OP noch nicht gegeben, schätz ich. Wenn ich nicht kurz vor einem Barrett-Ösophagus stehe, würde ich mich auch nicht operieren lassen wollen. Viele denken eine OP ist nur ein bißchen schnippschnapp und schwupps geheilt, kennen das Verhältnis Risiko-Nutzen nicht und dass man konservativ auch sehr gute Ergebnisse erzielen kann ohne entsprechendes Risiko hinterher tot aufzuwachen.
Die beste Methode gegen Reflux ist wie bei ganz vielen anderen internistischen Krankheiten die Umstellung zu einer "gesunden" Lebensweise. Allerdings schaffen das auch nur die wenigsten den inneren Schweinehund zu besiegen. Es erfordert viel Disziplin und Durchhaltevermögen. David_MiS hat da sehr gute Ratschläge gegeben. Diät und Pantozol alleine hilft oft nicht. Stressreduktion und insgesamt Balance im Leben sowohl für Körper und Geist sind wichtig. Wenn deine Freundin Komplementärmedizin mag, kann sie sich ja was suchen, das ihr dabei hilft eine für sie gesündere Lebensweise zu führen. Aber dann wie gesagt dabei bleiben und nicht jede Woche von Heiler zu Heiler und Arzt zu Arzt hoppen.
Wünsche ihr ebenfalls Gute Besserung.
 
Tritt das Problem mit Tabletten überhaupt auf?

Ich hab da oft mit zu kämpfen, bei mir allerdings bedingt durch starkes Übergewicht. Kurzfristig helfen z.b. Talcid, aber oft auch nicht sehr lange.

Wenn ich allerdings Opremazol nehme tritt das Problem selbst bei wirklich süßer oder fettiger Nahrung nicht auf. Dennoch ist es natürlich keine Dauerlösung.

Kann mich den Vorrednern nur anschließen, gerade die von David_MiS genannten Punkte würde ich nochmal alle überprüfen.
 
Danke für die Antworten.

Eine gesunde Lebensweise (Ausdauersport, diszipliniertes Essen kleiner Portionen, Totalverzicht auf Kaffee, Alkohol, fettiges Essen und einige weitere Lebensmittel, die sich als problematisch herausgestellt haben) ist gegeben. Stress ist leider berufsbedingt nicht völlig vermeidbar - leider ist die Sprechstimme übrigens auch im Beruf wichtig. Sie geht damit aber m.E. so gut um, wie das eben geht (strukturierter Tagesablauf, ausreichend Schlaf).

Das Problem tritt trotz Tabletten auf, es wurden schon zig Medikamente getestet. Ohne Tabletten geht gar nichts; mit Tabletten ist der Reflux meistens stark abgeschwächt. Es gibt aber auch 'Schübe', die trotz (ärztlich verordneter) Verdoppelung der Medikamentendosis Woche bis Monate dauern können.
 
Also.. da hab ich zweierlei Sachen zu. Zunächst einmal fallen mir da Bert McCracken und ChesterBennington ein, beides Profi-Sänger (The Used und Linkin Park) die das selbe Syndrom hatten. Die haben sich beide Operieren lassen.

Was die Krankheit betrifft: Das Binden der Magensäure mit Tabletten ist lediglich eine Bekämpfung des Symptoms, nicht der Ursache. Außerdem ist das ständige Einwerfen von Tabletten auch nicht grade gut für den Magen. Eher das Gegenteil. Was mir besonders zu denken gibt, ist die Tatsache, dass es wie du sagst "Schübe" gibt, die trotz doppelter Medikamentendosis auftreten. Was hier passiert ist ein Wettrüsten mit der Krankheit und ihren Symptomen, keine Heilung.

Ohne jetzt großartig in die Esoterik-Schiene abzudriften: Deine Freundin sollte es vielleicht mal mit einem Psychologen versuchen. Grade bei Magenkrankheiten ist es oft so, dass unser Körper uns was sagen will. Wenn du ständig irgendwelche Sachen "runterschluckst" bei denen dir die "Galle hochkommt", hast du ganz schnell mal Probleme mit dem Magen. Die gesunde Lebensweise, die du nennst, scheint mir lediglich äußerlich appliziert zu sein. Wenn die Probleme tatsächlich von da kommen, hat man meistens über Jahre hinweg was falsch gemacht und wird das erst los, wenn man seine Lebenseinstellung in einigen Punkten komplett überdenkt.
 
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Meine Rede...

3 Wochen Stress gehabt - auf Ernährung geachtet - Omeprazol eingeschmissen = akute Gastritis bekommen, Reflux etc.

1 Woche Ruhe - gegessen was ich wollte - sogar wieder Bier getrunken = fast keine Probleme mehr


Das hat auch nichts mit Esoterik zu tun. Bei Stress verändert sich die Durchblutung der Organe. Dadurch wird der Verdauungstrakt anfälliger für Störungenn.

Ich habe das jetzt natürlich etwas extrem gehandhabt mit Fast Food Müll essen & Alkohol. Das kann ich pauschal so nicht empfehlen. Allein schon wegen der Figur nicht ;) Ich wollte nur verdeutlichen, dass die Ernährung manchmal einen geringeren Anteil an solchen Beschwerden hat, als man meinen würde.
 
Die Frage ist jetzt nur, wie man sich diese Ruhe für stressige Zeiten bewahrt. Stressresistenz ist etwas, dass man trainieren kann und auch sollte. Einfach mal morgens ne halbe Stunde früher aufstehen, in Ruhe frühstücken, ein bisschen auf dem Balkon sitzen und nicht gleich die verdammten Emails checken - das hilft schon ungemein. ^^

Lg
Paul :)
 

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