Eine Füllung mit Ahorn statt Kunststoff ist m.E. vorzuziehen, der Job von Mike Lull ist vorbildlich. Hingegen, wie Jaco in Heimarbeit die Bünde herausreißen, die Lücken mit Füllmasse verschmieren und dann Bootslack drauf: naja... Man sollte schon alleine deswegen zum Gitarrenbauer gehen, um begutachten zu lassen, ob das Griffbrettmaterial nicht zu weich ist (wird nicht nur weggefressen wie nix, sondern bringt u.U. auch nicht den gewünschten Klang), und ob der Hals überhaupt dafür geeignet ist, denn bundierte Bässe verzeihen noch so manche kleine Unsauberkeit, die beim Fretless zu schlechter Intonation und sogar Tonsprüngen führen können.
Tung-Öl kann helfen, das Griffbrett etwas widerstandsfähiger zu machen (und Nickel-Roundwounds, geschweige Compression Wounds, Halfrounds oder Flatwounds sind schonender, Nylonwounds hingegen töten den guten Ton). Ob man, und mit was, lackiert, ist wie so oft sehr Geschmackssache. Für mich klingt etwa Jaco schon etwas arg synthetisch mit Bootslack, Stainless Steel (Rotosound Swing Bass) Saiten und dann auch noch Acoustic Heads. Klassisch ist ein Ebenholzgriffbrett, bei sehr guten Bässen kann man hier durchaus auch einen Austausch erwägen.