Umbau eines alten Klavieres

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Hallo an alle Fachleute,

ich habe zu Hause ein wunderschönes (ur)altes Klavier mit Wurzelholzgehäuse, Kerzenleuchtern, Intarsien usw. stehen. Leider ist es nicht mehr als Klavier zu gebrauchen. Die Stimmung ist instabil und viel zu tief. Ein Klavierstimmer hat vor Jahren nochmal eine Stimmung 1 ganzen Ton tiefer hingekriegt. Seitdem habe ich immer mal selbst dran rum gestimmt, aber die Stimmung hält eben nicht. Außerdem zerfällt die Tastatur so nach und nach in ihre Einzelteile.

Das Klavier steht nun schon seit Jahren ungespielt im Wohnzimmer, aber nur, weil es so gut aussieht.

Die "Innereien" würde ich nun gerne einer Totaloperation unterziehen. Aber zum Umbau in eine Bar kann ich mich aus ethischen Gründen nicht entschließen. Schließlich ist das ein Klavier und keine Schrankwand!

Meine Idee ist nun, ein Masterkeyboard + Klangerzeuger oder ein Digitalpiano aus ihrem schnöden Blech- und Plaste- und Elastegehäuse zu befreien und in das alte Klavier einzubauen. Die Lautsprecher sollen auch im Gehäuse sitzen. Ich möchte sowenig wie möglich am alten Holz verändern.

Hat jemand schon mal so einen Umbau gemacht oder wenigstens gesehen? Klingt das hinterher auch noch nach Klavier? Welchen Aufwand müsste man für einen halbwegs vernünftigen Sound betreiben? Wie gesagt, die Lautsprecher sollen ins Gehäuse.

Für alle Anregungen und Tips wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Thomas
 
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Wenn es passt könnte man ggf. einfach eine Einbautastatur (z.B von Fatar: FATAR) einbauen und dann per MIDI irgendeinen Klangerzeuger (PC, Rack, etc) ansteuern. Standardmäßig könnte man den auf "Piano" einstellen, so daß beim Einschalten immer ein Klavier erklingt. Falls das Klavier oben eine Klappe hat, könnte man dort vielleicht die Steuerelemente unterbringen, so daß man notfalls auch noch was umschalten kann.
Problematisch wird wohl die Klangabstrahlung. Da wirst Du nicht drum rum kommen, Löcher oder Schlitze ins Holz zu bohren/fräsen, was natürlich nicht so doll aussieht. Evtl. könnte man die Klangabstrahlung zur Seite hin machen, so daß die Front nicht zerstört wird. Ob das toll klingt, ist eine andere Frage.
Oder Du überlegst Dir, ob Du nicht doch lieber externe Boxen aufstellst.
 
Böhmorgler schrieb:
Problematisch wird wohl die Klangabstrahlung. Da wirst Du nicht drum rum kommen, Löcher oder Schlitze ins Holz zu bohren/fräsen, was natürlich nicht so doll aussieht. Evtl. könnte man die Klangabstrahlung zur Seite hin machen...
Vielleicht kannst Du die Schlitze kaschieren: bei unserem Klavier z.B. ist "ab Werk" ein fast 5 mm breiter Spalt zwischen Korpus und Deckel extra für den Schallaustritt, evtl. kannst Du auch bei Dir mehrere solche Schlitze an unauffälliger Stelle "einbauen"?
 
Ja, das geht - sogar professionell die Idee

jaja, das sind wir.
da wir das ganze professionell betreiben sag ich jetzt erstmal, klar, man kann das machen,
aaaaaaaber:
es ist sauschwierig,
... fast unmöglich.
... ich würde die finger davon lassen.
(und statt dessen eins von unseren umgebauten kaufen, haha)

aber jetzt mal im ernst:
klar geht es.
es sehr viel handwerkliche feinarbeit nötig, die tastatur einzupassen
und die bedienelemente geschickt unterzubringen.
und irgendwann kommt dann auch ein ton raus.
... und der ist mit sicherheit erstmal sehr endtäuschend.
wo es nämlich richtig schwierig wird, ist die wahl der klangerzeugung
(verstärker und lautsprecher) und deren platzierung und einstellung.
hier kommt man um eine feinjustierung mit einem spectrumanalizer und einem guten equalizer nicht drum rum, daman sonst irgendwelche unkontrolliert rumschwirrenden frequenzen nicht in den griff kriegt.

ganz generell kann man wohl sagen:
kauf dir nur die wirklich ALLERBESTEN komponenten für dein projekt ein.
der einbau wird eine schweinearbeit, und alles andere als das maximal
erreichbare (sound und tastatur) ...wäre schade für die viele arbeit.
 
@loudpipe:
ganz generell kann man wohl sagen:
kauf dir nur die wirklich ALLERBESTEN komponenten für dein projekt ein.
der einbau wird eine schweinearbeit, und alles andere als das maximal
erreichbare (sound und tastatur) ...wäre schade für die viele arbeit.

Jetzt mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Was wären denn die ALLERbesten Komponenten? Vielleicht als Bausatz aus Unterfranken ...

Von mir (nördlich Berlin) bis nach Unterfranken sind es ca. 500 km, da wird mir die 2-malige Spedition zu teuer. Oder ist das marginal in Relation zu den Umbaukosten?
 
@loudpipe:

Jetzt mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Was wären denn die ALLERbesten Komponenten? Vielleicht als Bausatz aus Unterfranken ...

Von mir (nördlich Berlin) bis nach Unterfranken sind es ca. 500 km, da wird mir die 2-malige Spedition zu teuer. Oder ist das marginal in Relation zu den Umbaukosten?

ja .... , äh ...., schwierig zu sagen.
erstens ist das natürlich ein GROSSES GEHEIMNIS ;-)
zweites sind die kundenwünsche hier sehr unterschiedlich.
gerade bei den ALLERbesten sachen kommt da natürlich auch mit ins spiel, wieviel der kunde bereit ist insgesamt auszugeben. da gibt es dann zugegebnermaßen schon
recht drastische kompromisse.

es ist natürlich auch ein grosser unterschied, ob man sowas für sich selbst baut, oder im auftrag.
bei mir ist das ja alles ein bisschen anders, ich baue auf kundenwunsch, wobei hier
hauptsächlich die tastatur gefragt ist und grundsätzliche fragen, wie
--- position des bedienfeldes, falls vorhanden,
--- zusätzliche ein- und ausgänge
--- schallabstrahlung nach hinten oder vorne, herausnehmbare boxen, ...


bei dem letzten, das ich umgebaut habe habe ich eine schöne yamaha-tastatur eingebaut, es ist die, die auch in den p-modellen drin ist. die klangerzeugung ist auch von yamaha.
lautsprecher sind fertige boxen, die man auch mal rausnehmen kann.
(das war ein riesenproblem, da die mistdinger natürlich außen komplett anders klingen als innen)
es ist auch ein line-in vorhanden für cd- oder mp3-player.
der kunde wollte das so.

ach ja, nochwas: bevor du was besorgst, messe dein klavier sorgfältig aus, mir ist es in der pionierzeit passiert, dass ich ein schweinegeld für eine döpfertastatur hingelegt habe, die dann von der tiefe her einfach nicht ins klavier gepasst hat.
das ist richtiger mist.

schon daher scheidet leider die idee "bausatz aus unterfranken" leider aus.
schade, wäre auch eine klasse geschäftsidee.

zu den kosten kann man aus den oben genannten gründen nicht viel sagen,
es kommt immer drauf an .....
ich würde mal ganz grob sagen, die arbeitszeit ist ungefähr so teuer wie das zeug, das eingebaut wird. wenn die arbeitszeit wesentlich teurer ist als die verbauten komponenten stimmt meiner meinung nach was nicht.
 
In einem größeren Musikgeschäft in Berlin habe ich den Tip bekommen, dass man die Lautsprecher wie bei einem Digitalpiano (zumindest gibt es solche) hinter der Tastatur einbauen könnte. Es müsste wahrscheinlich noch eine Box mit hergestellt werden, damit eine einigermaßen funktionierende Abschottung Richtung Klavier da ist. Die Lautsprecher würden dann nach unten abstahlen, so wie es auch bei den DPs funktioniert. Vorausgesetzt, der Platz ist vorhanden, könnte man dann nicht einfach ein DP (z.B. aus der unteren Preisschiene Casio PX-...) zerlegen und einbauen? Oder klingt das ganz grottig im alten Klaviergehäuse?

Mir ist schon klar, dass da kein Steinway draus wird. Ich suche nur eine Möglichkeit, dass das Klavier wieder als solches zu gebrauchen ist.
 
ich denke, du meinst UNTER die Tastatur, wenn es nach unten abstrahlen soll?
Das geht wahrscheinlich nicht, da die Höhe des Spieltisches gerade so ausreicht, um die Tastatur unterzubringen. Wir haben sogar schonmal den Spieltisch nach unten ein paar Zentimeter ausfräsen müssen, um die Tastatur reinzukriegen, da wäre wirklich kein Platz mehr für Lautsprecher.

Du meinst, ein "billiges" komplettes Digipiano kaufen, zerlegen das Gehäuse wegschmeissen und die Teile einbauen?
Ja klar könnte das gehen, wenn es auch vielleicht ein bisschen wehtut, ein Neugerät zu zerlegen.
(Übrigens, es tut auch besonders weh, bei dem alten Klavier die Innereien rauszubauen, ich könnte jedesmal losheulen, wenn ich mit dem Seitenschneider die Saiten rauszwicke, das nur mal als Warnung für sensible Menschen)

Generell fände ich, wenn du das vorhast keine schlechte Wahl das Casio zu nehmen.
Ich spiele selbst in der Band das PX-310 und bin sehr zufrieden damit.

Es ist auch prinzipiell vielleicht kein verkehrter Gedanke ein komplettes funktionierendes System (Tastatur-Klangerzeuger-Verstärker-Lautsprecher) zu nehmen und einzubauen.
Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, dass, wenn man zu mickrige Lautsprecher und einen zu schwachen Verstärker benutzt, die Spielfreude nicht so recht aufkommen will.
Die Verstärkerleistung in einem Stagepiano wie dem PX mag zum üben o.k. sein, aber wenn man vor einem "echten" großen Klavier sitzt, ist es einfach zu leise und zu dünn.
Ich denke, das ist ein mentales Problem. Riesen Klavier und gerade so Zimmerlautstärke ohne Klangvolumen in den tieferen Lagen, das passt nicht so recht.
 

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