Ukulele - Saitenbefestigung Steg

[Wallii]

Hallo Gemeinde,

ich habe mir soeben eine Tenor-Ukulele gekauft - Gretsch G9120 für 185 €. Die Ukulele hat eine schönen warmen Klang - aber
mich irritiert die, für diesen Preis, einfache Stegvorrichtung zur Befestigung der Saiten - es wird ein Knoten in die Saite gemacht, der denn im jeweiligen Schlitz des Stegs verhakt ohne jegliche Hülse. Auch im Preis höhere Ukulelen von Gretsch haben diese 'einfache' Vorrichtung
Da ich Klarinette, Flöte, Akkordeon spiele habe ich keine Erfahrung mit Saiteninstrumenten.
Frage:
Verstimmt sich die Ukulele dadurch eher oder ist das gleich mit anderen Konstruktionen?

Schöne Grüße
Wallii

 

[GEH]

Bei Nylon-Saiten sind mir keine Haken oder Ball-Ends wie bei Stahlsaiten bekannt.

Der "Verknotungsprinzip" wie bei Konzertgitarren wäre mMn die bessere Lösung und quasi bewährt:

Tatsächlich gibt es aber viele Ukulelen, wo mangels geeignetem Steg leider nur ein einfacher Knoten funktioniert, ich hab auch eine mit dem Prinzip:

Das bleibt aber nach einger Zeit auch stimmstabil.
Trotzdem hätte ich das von einer 185€ Ukulele auch nicht erwartet, ja.

 

[Wallii]

. . . vielen Dank für die rasche Antwort

und noch eine Frage:
die G-Saite habe ich in eine Low-G wechseln lassen. Beim Spielen zuhause merke ich nun, dass die Saite schnarrt :-/
gibt sich da noch oder ist das nun einfach doch kein gutes Instrument für diesen Preis?

Schöne Grüße
Wallii

 

[Jed]

Hi, Wallii,

Das Schnarren bei diesem speziellen Saitenwechsel zeugt eher von einem gut gebauten Instrument - so paradox das für dich als Bläser klingen mag!

Es ist so: Bei einem gut eingestellten Instrument liegen die Saiten so tief wie möglich über den Bünden - so lassen sie sich besser greifen. Aber sie liegen widerum so hoch, das sie an den Bünden nicht schnarren. Das Optimum liegt in einem sehr schmalen Bereich.
Und dieser optimale Abstand zwische Bünde und Saite ist jeweils anders für dünne und dicke Saiten. Bei einer gut eingestellten Gitarre oder Mandoline liegen die Basssaiten einenTick höher, als die hohen Saiten. Dieser Unterschied ist vom Instrumentenbauer eingebaut.

So auch bei der Ukulele - die aber hat normalerweise keine richtige Basssaite - alle vier Saiten sind relativ dünn, wobei die 4. Saite sogar die zweitdünnste sein müsste. Nun gehst du her und installierst eine dicke Saite dort, wo eine dünne Saite gedacht ist - und schon stimmt der Saite/Bund-Abstand nicht mehr.

Ironischerweise gäbe es das problem bei einer billigen Uke mit einer zu hohen Saitenlage nicht! Aber sie läßt sich nicht so leicht greifen.

Was du probieren kannst wäre, deine Low-G-Saite an Steg und/oder Sattel mit etwas zu unterlegen - festes Papier oder (wenn du einen Banjoist oder Trommler kennst, ein Fitzelchen Fell). Im Laufe eines langen Musikerlebens habe ich schon Mandolinen und Banjos - jeweils hochwertige Instrumente - zum sauberen Klingen gebracht!
Wenn das klappt, kannst du daran denken, den Steg bzw. den Sattel umarbeiten zu lassen.

Cheers,
Jed

 

[Wallii]

Danke Jed,
die low-G Saite ist dünner, weil eine ummantelte Stahlsaite nicht Nylon. Aber es liegt wohl am Abstand.
Ich habe mich nun für eine andere Uke entschieden - Pukanala PU-SMHT. Besserer Steg, gleicher warmer Klang, 6 % Rabatt und last not least eine bessere Tasche.
Das andere Paket gebe ich zurück.
Wow, ich habe in drei Tagen viel gelernt
Bin angenehm überrascht wie gut dieses Forum klappt.
So long - keep on truckin'
Cheers Walli

 

[GEH]

Nun gehst du her und installierst eine dicke Saite dort, wo eine dünne Saite gedacht ist ...

die low-G Saite ist dünner, weil eine ummantelte Stahlsaite nicht Nylon.

Genau, ich hab am Anfang auch gerätselt, wie das mit der Low-G an Stelle der hohen G denn funktionieren soll, aber die ummantelte Saite ist tatsächlich sehr dünn.
Ich nehme aber an, dass die ummantelte Saite stärker ausschwingt, deshalb kann es bei tiefer Einstellung schnarren.
Unterlegen ist dann eine geeignete Maßnahme.