übungsmotivation

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teecee
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hi,

ich hoffe, ich bin jetzt hier im richtigen brett. wenn nicht, bitte ich um harte und gerechte bestrafung ;-)

folgender fall:

mein junior (14) spielt seit 5 jahren schlagzeug mit unterricht an der hiesigen musikschule. die letzten 1-2 jahre stelle ich sehr geringe übungsmotivation fest. darauf angesprochen, meint er, schlagzeug spielen mache ihm sehr viel spass und er möchte den unterricht unbedingt weitermachen. es gab tatsächlich auch nicht einmal, wo er vor dem unterricht gesagt hat: "ich hab heut keine bock". aber zuhause eben tut sich nicht viel. auch ein gespräch mit zielfestlegung zusammen mit dem lehrer brachte nur eine kurzfristige verbesserung. hat jemand von euch aus eigener erfahrung als schüler oder lehrer ideen, wie man das ganz wieder aktivieren kann? hilft vllt. auch mal ein wechsel des lehrers?

ich freue mich auf eine rege diskussion und danke schonmal für eure hilfe!

gruss
teecee
 
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Hi,

da kannst du mit (auch mit weichem) Zwang nicht viel beitragen. Mit 14 Jahren motiviert man sich selbst oder wird von außen motiviert. Damit sind aber nicht Eltern oder andere Erziehungsvertreter (Lehrer) gemeint, sondern Vorbilder/Idole, Freunde, eine Idee vom eigenen Musikmachen etc.
Ein Lehrerwechsel kann was bringen, kommt aber sehr drauf an, wie stark sich dein Sohn mit einer neuen Person identifizieren kann.
Ich würde die Zügel an dieser Stelle sehr locker lassen. Das einzige, womit du wirklich subtil aber wirkungsvoll Einfluss nehmen kannst, ist deine Vorbildfunktion. Wenn du selber Musik machst, lasse deinen Sohn immer ganz zwanglos daran teilhaben. Die Saat der Eigenmotivation (auch durch Nachahmung) ist ein zartes Pflänzchen, sie gedeiht am besten ganz ohne gezielt formende Einflussnahme von außen.

Und damit du weißt, von was ich spreche... ich habe selber zwei Söhne, die jetzt in den frühen Zwanzigern sind. Beide sind recht ambitionierte Musiker, aber nicht, weil sie als Kind Klavier- und Gitarrenunterricht bekommen haben - sondern trotz des Unterrichts! Der war hinterher betrachtet in vielen Aspekten eher kontraproduktiv und demotivierend, bis zur kompletten Aufgabe sämtlicher musikalischer Ambitionen. Die sind erst ein paar Jahre später wieder aufgekommen, ganz ohne weitere Einflußnahme.

Grüße
falcone
 
danke, falcone, für deine schnelle antwort.

mit zwang geht nix, das ist mir schon klar, sonst würde ich ja auch nicht hier um hilfe bitten ;-)

näheres zu meiner situation:

ich spiele selber bass in einer band, proberaum ist bei uns im keller, der junior übt auf dem amtlichen drumset unseres drummers. der lütte versucht bei jedem unserer gigs dabei zu sein und geniesst die atmosphäre (wir sind ne metal-band).
wenn nach dem soundcheck noch zeit ist, setzt er sich auch gerne an die schiessbude und haut ein solo raus.

manchmal jammen wir auch zusammen im keller oder ich nehme ihn mit auf die jam-session in der kneipe hier in der nähe.

was mir an der stelle nicht klar ist, ist der punkt, dass er sagt, es macht ihm spass - aber er übt nicht. wenn ich ihm dann sage, ok, wenn du nicht übst, brauchen wir auch keinen unterricht, dann kannst du es für dich selbst machen, wird er wild und sagt: nein, nein den unterricht möchte ich weitermachen....
 
Achso, das klingt ja schon ganz anders. Eher so, als wäre dein Sohn an einem Punkt, wo er einfach neue Herausforderungen braucht, die ihn zum Üben motivieren. Erster Gedanke wäre eine eigene Band bzw. gleichaltrige, mit denen er was (eigenes) machen kann.
 
Das mit der Band halte ich auch für die beste Idee.

Da hat er Gleichaltrige, die ihn motivieren, aber auch fordern, ein Ziel, die Möglichkeit seine Erfahrungen aus dem Untericht in die Praxis umzusetzen (und umgekehrt Probleme oder Inspiration aus den Proben mit in den Untericht zu bringen) und im besten Falle nen A.... voll Spaß!

... und er hat in Dir direkt jemanden, der ihn unterstützen und beraten kann.

Supi!!!
 
Ich würde es auch mal so versuchen, dass man ihm neue Herausvorderungen bietet. Ich glaube ihm fehlt irgendwo ein Anreiz und vielleicht ist das Verhältnis zum Lehrer auch eher freundschalftlich als auf eine richtige Ausbildung ausgerichtet? Ich kenne ja den Lehrer nicht, aber möglicherweise hat dein Sohn ihn bald eingeholt... oder der lehrer selbst bedient nur Rock und Pop und kocht in seinem eigenen musikalischen Brei (was Lehrer niemals tun sollten).

Vielleicht mal einen gänzlich neuen Musikstil (Reggae, Jazz). Vielleicht auch mal ein neues Schlaginstrument - etwa Xylophon oder Marimba

Wenn er in 4 Jahren vielleicht Abi macht kann er damit locker Schlagzeug studieren. Dazu ist aber wahrscheinlich dann regelmäßiger Besuch bei einem neuen lehrer der auf Klassik ausgerichtet ist notwendig. Man kann als Orchesterschlagzeuger wirklich ne ganz andere musikalische Welt entdecken:


Viele Kids ziehen Ihre motivation aus Vorbildern. Vielleicht braucht er nen neuen Helden. Von Portnoy bis Brubeck

ps: im Falle dass er mal Musik studieren will kann er auch praktisch sofort Klavier lernen (am besten gleich mit klassischen Lehrer)
 
Vom richtigen Lehrer hängt tatsächlich wahnsinnig viel ab. Das kann in einem Fall heißen "nichts wie weg", es kann aber auch ein großer Fehler sein voreilig zu wechseln! Ich habe auch jahrelang überhaupt nicht geübt und weiß nicht, ob mich in der phase irgendetwas hätte motivieren können. Ich war aber von Anfang an goldrichtig bei meinem Lehrer. Hätte ich damals gewechselt, wäre vieles anders gelaufen und wahrscheinlich hätte ich eher noch ganz aufgehört.Das mit dem Musik studieren klingt für dich als Vater vielleicht nicht so toll, aber es wäre jetzt die richtige Zeit einfach mal zu fragen, was dein Sohn sich in Zukunft so vorstellt und ob Musik eine Option ist. Ich bin auch erst darauf gekommen als mein Lehrer mich das plötzlich gefragt hat. Am gleichen Tag hab ich angefangen zu üben!
Unabhängig davon bin ich ganz Fastels Meinung, Schlagzeug ist bei weitem nicht nur Drumset! Wenn das im Unterricht bisher anders war (was nicht für den Lehrer spräche), würde ich fast wetten, dass richtiger Schlagzeugunterricht mit Pauken, Mallets, kleiner Trommel, etc die Motivation hebt.
 

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