Übungen neben Unterricht gesucht

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Julian1609
Julian1609
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Hallöchen liebes Musiker-Board.

Ich als frischer Einsteiger in die Schlagzeug Welt (derzeit E-Drum) hatte letztens meine erste Schlagzeugstunde :)
Dort wurden mir ein paar Rudiments gezeigt (Single/Double/Triple Stroke, Paradiddle etc.) und die bin ich auch in der Woche fleißig am Üben (meine armen Beine dürfen meistens hinhalten :D).

So ganz unerfahren im Instrument lernen bin ich nicht, ich spiele seit ca. 3 1/2 Jahren Gitarre und Bass und singe nebenher noch.
Mir ist aufgefallen, das ein Schlagzeug 100x mehr Übung erfordert als die anderen Instrumente, jedoch finde ich nebenher noch nicht so ganz den Anschluss.
Wenn ich "spielen" will höre ich mir derzeit Lieder meiner Playlist an, bei denen ich denke, dass diese nicht allzu schwer werdne können, scheitere jedoch kläglich.
Mir fehlt es derzeit noch an verschiedenen Beats zu denen ich ausweichen kann, im Refrain der Lieder spiele ich meistens dasselbe und wiederhole mich ständig.
Gibt es ein "Ultimate Guitar" auch für Schlagzeug ? Quasi etwas, wo mir verschiedene Beats angezeigt werden, Noten zum mitspielen auf dem Schlagzeug.
Ich bin eher so eine Person die sich das meiste Wissen außerhalb des Unterrichts aneignet, da ich hier ohne Zeitdruck arbeiten kann.

Irgendwelche grundlegenden Seiten, die jeder Schlagzeugspieler kennen sollte, ich denke Anfängersongs finde ich genug, aber woher bekomme ich gute Noten für diese her ?

Hoffe ihr könnt meine lange Fragestellung nachvollziehen haha :)

MfG Julian
 
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Hey Julian,

zuerst mal glaube ich nicht, dass Schlagzeug jetzt unbedingt schwieriger zu erlernen ist als andere Instrumente. Ich kenn eben nur selbst das Gefühl, sich vorzukommen wie der letzte Mensch wenn man, nachdem man einige Jahre lang ein Hauptinstrument hatte, ein zweites anfangen möchte...insofern: Kopf hoch, ist alles kein Hexenwerk :D

So unglaublich variieren muss man am Anfang ja nicht zwangsläufig. Wichtig wäre, die Time zu halten. Rudiments sind schon mal eine coole Sache, mit denen du langfristig dann deinen Spaß haben wirst, wenn's um Beatsbauen geht :)

Seiten explizit für Drumgrooves kenne ich nicht, aber auf Ultimate-Guitar oder 911-Tabs sind hier und da auch die Drumspuren ordentlich ausgearbeitet.
Auch auf Youtube wirst du unendlich viele Fills, Licks und Grooves finden...ich fürchte aber fast, dass das für den Moment noch etwas too much wäre.
Ich würde die Sache anders angehen und selbst erstmal experimentieren. Mit Sicherheit hast du neben den Rudiments schon den "Standard-Beat" gezeigt bekommen (Viertelnoten auf der Hihat, auf der Eins die Bass, auf der Drei die Snare). Wenn nicht, frag mal nach - ist selbsterklärend und in wenigen Minuten gelernt.

Damit hättest du schonmal ein Gerüst: Viertelnoten auf der Hihat und die Zählzeiten 1-4 (dass 4/4 gängig sind brauche ich dir an dieser Stelle ja nicht zu erklären, denke ich).
Auf diese Zählzeiten kannst du Bassdrum, Snare oder beides bzw. eine Pause verteilen. Beispielsweise die Bass auf 1 und die 2, oder mal die Snare auf 3 und 4 -> Zack, zwei neue Beats. Damit bist du denke ich erst mal ein bisschen beschäftigt und am Ende kommen sicher ein paar nette Sachen bei rum.

Ähnlich verhält es sich mit Fill-Ins. Für den Anfang lasse ich meine Schüler immer vier Takte Beat und zwei Takte Fill spielen (alles in Viertelnoten).
Heißt logischerweise, dass du für dein Fill-In acht Schläge zur Verfügung hast, die du beliebig verteilen kannst. Vorwiegend auf Snare und den Toms, später vielleicht zwischen Snare, Toms und Bassdrum.

Ist alles länger beschrieben als es im Endeffekt dauert zu spielen, aber ich hoffe du weißt was ich meine.
Wenn nicht - ich gebe Dienstags in Ober-Erlenbach (quasi bei Bad Homburg) Unterricht, da kannst du gerne mal unverbindlich reinschneien wenn du möchtest :)
 
Haha danke für das angebot, ich habe allerdings einen Lehrer (außer du kannst die 15€ die std unterbieten ha ha) ^^

Das mit dem unterschiedliche Beats bauen mache ich schon die ganze Zeit, ich kann auch neben dem Grund-Beat, den Blast Beat und verschiedenste Bassdrum rhythmiken ^^

Mir geht es eher darum, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll/weiterarbeiten soll, es ist quasi wie ein schokoüberzogener Apfel, man weiß nicht wo man als erstes reinbeißen möchte :)

bzw. um dir zu zeigen wie "weit" ich als blutiger anfänger bin, hier ein kleiner Track von mir (alles), der allerdings von den Drums her ziemlich untight ist aber zeigt, welche grooves ich mehr oder weniger kann^^.

https://soundcloud.com/julian-sajak/blablabla-rejection
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Julian,
ich hab mir mal dein Track angehört, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass du erst angefangen hast mit Schlagzeug zu spielen. Das hört sich richtig gut an ist meine Meinung. Den ich bin noch Anfänger und so weit bin ich noch lange nicht.

MFG
Thomas
 
Haha danke, ist auch zu ca 40% quantisiert.. Aber nein, ich spiele wirklich erst seit jetzt 2 wochen wirklich Schlagzeug, davor habe ich einfach ab und zu mal vor oder nach einer Bandprobe versucht, die Beats in meinem Kopf nachzuspielen, der Track ist auch meiner Meinung nach ziemlich eintönig vom schlagzeug, weswegen ich neue Beats usw. lernen will, deswegen frage ich ja ^^
 
Hallo Julian,

ne Menge Sachen hören sich schon gut an, aber ...

Timig und Tightness ist halt die Hauptaufgabe des drummers (ich will hier als auch Mehrfachmusikant nicht sagen, dass das bei anderen Instrumenten nicht auch wichtig ist - aber beim drum ist es das, was man als Hörer zuerst wahrnimmt und verorten kann und in einer Band ist man als drummer eben Taktgeber).

Also: wichtig sind die Basics.
Lege da Dein Hauptgewicht drauf und Du wirst Dir erst mal nicht so viel Gedanken machen müssen, wie Du Dein Repertoir erweitern kannst ...

Andersrum:
Worum geht´s Dir beim drumspielen?
Darum, ein neues Instrument von Grund auf zu lernen und Dich da richtig reinzufräsen?
Weil es Dich reizt und weil es Spaß macht?
Weil Du eigene songs machst und mit dem Gedanken spielst, selbst das drum einzuspielen oder die musikalischen Ideen weiterzuentwickeln?

Das sind unterschiedliche Ansprüche und Dein Trainingsprogramm wird Dich nur beglücken, wenn es was mit Deinen Zielen und Deiner praktischen Anwendung zu tun hat.

Da Du e-drum spielst:
Das ist schon mal ne prima Voraussetzung, weil Du immer ein Metronom an Bord hast.
Hast Du bei dem dazugehörigen soundmodul auch songbeispiele drauf, wo Du die drums auf backing-Tracks einspielen kannst?
Hast Du die Möglichkeit, eigene songs mit USB-Stick da drauf zu laden oder mitlaufen zu lassen?
Hast Du die Möglichkeit, bei eigenen songs oder covers so ein backing-Track herzustellen und dazu drums zu spielen?

Das wären alles sehr klasse Möglichkeiten, wie Du zum wichtigen wichtigen wichtigen Üben der basics mit Timing und Tightness etwas mehr Schwung und Variation reinbringen kannst, und: da drums ein Begleitinstrument sind, macht es halt auch automatisch mehr Laune. Wenn Du zu backingtracks von bestimmten songs / covern spielst, hast Du auch gleich genug an beats zu üben: das sind die, die auf den songs / covern drauf sind oder dazu passen.

Das sollte dann dicke für den Anfang reichen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Dankeschön ja das reicht denke ich ^^

Schlagzeug spielen hat mir selbst damals bei Guitar Hero richtig bock gemacht und jetzt wo ich halt meine Songs habe, will ich versuchen, meine Drum fähigkeiten auf das Level meines Gitarrespielens zu bringen :)

Das mit dem Timing habe ich echt gemerkt und übe alle 2-3 Tage immer mit Metronom, den ich merke wenn ich schneller spiele, fühlt es sich irgendwie so an, als würde der ganze Song schneller werden, obwohl es nicht so ist ^^

Backing-Tracks zum drüberspielen sind kein Problem, ich verbinde mein E-Drum immer an mein Audiointerface und spiele mit den Sounds von EZDrummer2, von meinen Songs habe ich mir extra Drumless tracks besorgt, allerdings wüsste ich nicht, wie ich neue Songs, welche ich noch nicht kann, anfangen soll zu lernen ? Zum Beispiel jetzt Last of the american girls von Green Day (), wo finde ich da gute Tabs oder Noten ? :)

Und noch eine Frage, wie handhabe ich es, wenn es in Songs Tombs oder ein China gibt, also Equipment welches ich überhaupt nicht besitze, was spiele ich stattdessen ?

Gruß
Julian
 
Zum song:

Ab etwa 0:37 ist es klar ein durchgehenden Bum Bum Tack, davor bin ich mir nicht so sicher, der gleiche beat würde aber auch passen. Du kannst da mal variieren, vom Bum Tack, den der dürssen schon erwähnte, bis zum Bum Bum Tack, das kann auch variieren, mal ein Bum Bum Bum Tack eingeschoben sein oder insgesamt eine Sequenz sein, wie etwa Bum Tack Bum Bum Tack Bum Tack Bum Bum Bum Tack - da musst Du schauen, was den song am meisten unterstützt und musst die richtige Mitte finden zwischen Eingängikeit und Dynamik ...

Ein, zwei tricky Sachen gibt´s da noch: 1) bis 0:37 spielt der drummer auf dem Video die Hi Hat, ist aber auf der Aufnahme nicht zu hören - da musst Du schauen, ob Du eher Deinem Gehör traust / nachspielst, was zu hören ist oder das, was zu sehen ist (Bei Studioaufnahmen wird die Hi Hat gerne in den Hintergrund gemischt, aber beim Einspielen gepielt.). Ist auf jeden Fall eine super Übung: Du spielst Fuß und snare OHNE Hi Hat - und Du wirst merken, wie schnell Dein Timing unsicher wird ... So was sollte man aber timingsicher drauf haben.
2) ist da noch bei diesem Bum Bum Tack ab 0:37 die Kiste mit der kurz geöffneten und dann geschlossenen Hi hat, was dieses Ffffft-sleazy Geräusch machst. Du musst dazu 4/4 auf der Hi Hat spielen und wenn das fffft mit dem snare-Schlag endet, beim Offbeat die Hi Hat mit dem linken Fuß auf machen und mit dem snare Schlag schließen. Bei dem song läutet die kurz geöffnete Hi Hat die 1 ein, wird also kurz nach dem Snare Schlag geöffnet und parallel zur 1 auf dem rechten Fuß geschlossen. Kurz: Du bist hier mit allen 4 Extremitäten unterwegs und diese Koordinierung ist auch nicht ohne, gehört aber auch zu den basics. Das Öffnen und Schließen der Hi Hat ist ein wesentlicher Effekt beim drum, den man drauf haben sollte.

Mit diesen beiden Sachen wirst Du schon ein bißchen zu tun haben, eh die sicher, in time und vor allem locker und im Fluß kommen.

Und das ist schon das nächste wichtige Element beim drum: egal, wie viel oder wenig Du spielst, wie kompliziert oder schnell, laut oder dynamisch es ist: es muss alles locker klingen, es muss alles wie aus einem Guß kommen - sonst klingt es eben nicht so wie es soll.

Das sind alles Elemente der songdienlichen Funktion eines drum und seine weitere Hauptaufgabe (was wiederum nicht heißt, dass das drum nicht auch wirklich komplizierte Sachen spielen kann oder auch einen song tragen kann oder eine Eigenständigkeit haben kann - die Kiste ist eher die: was wann zu genau welcher Zeit, um die Wirkung des songs zu verdichten.)

Du wirst dann auch merken, dass bei so songs alle Instrumente und natürlich auch und vor allem das drum tight und in time gespielt werden müssen, damit es nach vorne geht.

An 2:51 hören wir einen weiteren Klassiker des Rock- und Popdrum, die Betonungen werden genau gegenläufig zum beat gespielt, dadurch entsteht ein anderes Grundgefühl, die Aufmerksamkeit wird gesteigert, der Part wird herausgehoben. Es ist weiter ein 4/4 und der Grundbeat dafür ist:
Tack Bum Bum Tack Bum Bum Tak Bum (das Ganze durchgehend, das heißt auf jede Zählzeit einen Schlag).

Dieser Beat kann unterschiedlich aufgeteilt werden, das Tack wird dabei normalerweise immer auf der snare gespielt, manchmal verstärkt durch Becken oder Hi Hat, aber das Bum kann mit dem rechten Fuß und/oder auf einer Tom gespielt oder auch gerne mal ausgelassen werden, so dass nur die snare zu hören ist, weiterhin kann man das mit einer durchgehenden Hi Hat begleiten oder die Schläge auch auf der Standtom ausführen - das kommt eben gerade darauf an, was besser kommt.

Mit den paar Geschichten solltest Du schon mal genug Übungen haben für die nächste Zeit und damit solltest Du den song auch adäquat auf dem drum begleiten können - wenn Du dann noch die paar Akzente setzt, die ebenfalls zu hören sind, und wenn Du das ganze timingsicher, tight und locker runterspielen kannst, dann hast Du schon ordentlich was geschafft.

Wenn Du halt auf dem edrum kein China-Becken oder so hast, nimmst Du das nächstliegende oder machst mal ein update auf Deinem edrum oder kaufst Dir dafür ein etwas besser ausgestattetes modul. Was übrigens auch mal ein ding ist: Gehe mal alles möglichen Drumbelegungen und -sounds auf Deinem Modul durch und dann stellst Du Dir für den jeweiligen song, den Du spielst das dazu passende drum zusammen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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