Übungen für Fortgeschrittene?

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Shizmo
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Ich spiele schon seit einigen Jahren E-Gitarre, hauptsächlich Metal-Sachen, hatte auch ein paar Jahre Unterricht. Momentan bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich einfach nicht mehr weiß, was ich spielen soll.
Auf ständig nur Songs lernen habe ich einfach keine Lust mehr. Ich nehme meistens die Gitarre, spiele ein paar Sachen und das war's, ich denke so komme ich nicht wirklich weiter.

Was übt ihr so? Was motiviert euch?

Ich hätte mir gerne vorgenommen, so ca. 7-8 Stunden in der Woche zu spielen und diese auch sinnvoll zu nutzen. Man findet vermutlich unendlich viele Sachen zu "Übungen für Fortgeschrittene", jedoch was ist sinnvoll, wo fängt man an.
Stilmäßig will ich eigentlich in der Richtung Rock/Metal bleiben (Versuche mich gerade in Songwriting), es soll herausfordernd, trotzdem jedoch nicht zu schwer, auch nicht zu einfach sein.

Freue mich auf jeden Tipp!
LG
 
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Hallo Shizmo,

es gibt so unendliche viele Dinge die man üben kann, das es wirklich manchmal schwer fällt, herauszupicken, was man jetzt genau üben soll. Hier ein paar Anregungen:

1.) Problemstellen und -techniken:
Bei den Songs, die du so spielst, gibt es bestimmt Stellen, die schlechter funktionieren als andere. Das sind die Bereiche auf die man sich konzentrieren sollte, wenn man nicht weiß, was man üben soll. Wichtig ist die Frage: Was genau funktioniert nicht? Kann ich mir die Stelle schlecht merken, weil ich den Fingersatz für die zugrunde liegende Tonleiter nicht kenne? Spiele ich schlecht intonierte Bendings im Solo, sollte ich daran arbeiten? Usw....

2.) Improviasation:
Ein unendliches Betätigungsfeld! Hier kommt alles zusammen: Theorie, Griffbrettkenntnis, Spieltechnik, Kreativität. Hier fällt dir schnell auf, was du nicht kannst oder was du nicht kennst. Keine Möglichkeit über einen bestimmten Akkord zu spielen? Übe die entsprechende Tonleiter oder das Arpeggio. Du spielst immer nur hoch und runter? Übe Tonleiterübungen (Quarten, Qinten, Dreiklänge, 3er-Sequenzen). Du spielst immer nur 16tel, hast keine anderen Rhythmen und Pausen kommen gar nicht vor? Übe Rhythmus (Rhythmuspyramide, Vierteltriolen, Schlagzeug-Etuden...)!

3.) Kombiniere Stilfremdes:
Durch die Überlegung, Stilfremde Elemente in deine Musik einzubauen, bekommst du auch eine Menge Ideen für neuen Übungsstoff. Du spielst Metal. Warum nicht Hybrid Picking lernen und das in dein Spiel einbauen, so wie das neben vielen anderen sehr guten Gitarristen z.B. Brett Garsed macht. Oder du sagst dir, ich möchte Bebop-Licks in den Metal einbauen, das bringt dich dazu, dich ein wenig mit Jazz zu beschäftigen. Auch hier sind die Möglichkeiten schier grenzenlos.

Auch ein Lehrer kann dir neue Anregungen geben. Oder du lässt dich durch ein Buch oder eine DVD, ein Gitarrenmagazin oder eine Youtube-Video inspirieren.
Dann gibt es noch Rhythmusübungen & Timing. Gehörbildung & Musiktheorie. Akkorde, Skalen & Arpeggios.

Vielleicht musst du dich erstmal fragen, wo genau du hin willst, um einen Weg festzulegen. Das kann einem die Motivation geben, nach der du gefragt hast. Oder du lässt dich eine Zeit lang einfach von Thema zu Thema treiben, probierst alles mal kurz aus, um dann vielleicht das zu finden, was dich richtig fesselt.

Ich mache genau das alles, wovon ich geschrieben habe. Außerdem habe ich einen Lehrer, der mir immer sehr, sehr viele Anregungen gibt, auf die ich allein vielleicht nicht gekommen wäre (schonmal 5/8tel-Linien über einen 4/4tel Blues improvisiert?).

Viel Erfolg und liebe Grüße,
Zap-O!
 
hallo,
was mich an Rock/Metal etwas stört, ist das Spiel von denselben Mustern, insbesondere bei den Impros, oft nur sinnloses Geziehe von domi Tönen oder schnelles Geeiere ohne Idee dahinter.
Jazzrockgitarristen haben unendlich viele Möglichkeiten, nutzen sie dann leider oft auch alle gleichtzeitig.

Viell. übst Du Dich in sinnvollen Impros, jede Strophe oder mehrere gute Ideen gut weiter verarbeitet ! Ein Gitarrist von Miles konnte das, aber frage mich nicht, wer ...

:)
 
Hey vielen Dank für eure Antworten, das klingt doch schon mal super.
Habt ihr irgendwelche Referenzen von denen ihr aus übt (bzw. Erfahrung damit habt), also Online-Bücher, Kanäle von YouTubern, etc. die ihr empfehlen könnt, gerne auch englisch.
 
Wenn ich einfallslos bin oder keine Lust habe Sachen zu wiederholen und Bekanntes zu spielen, beschäftige ich gerne etwas mit Theorie und Harmonielehre.
Ich übe dann mal so als Beispiel sehr gerne Arpeggios und da du nach einem YT Kanal gefragt hast: Da gibts natürlich viele, ich selbst schaue mir gelegentlich den an und das gefällt mir ganz gut:



Bücher?????? :) Ich habe einige, möchte aber nur 2 nennen, auf die ich immer mal wieder gerne zurückgreife:
Joachim Vogel Jazz Guitar basics und Jazz Guitar secrets.
Aber ob du was damit anfangen magst/kannst, weiss ich nicht. Hat nix mit Rock/Metal zu tun, aber lässt sich natürlich auch dafür benutzen.
Und Theorie ist Theorie :)
 
Kanäle von YouTubern
Music Is Win. is ein relativ neuer Kanal von einem 27 (?) Jährigen Berklee-Absolventen. befasst sich mit Rock und Metal, also auch von dem her für dich ideal
 
Ich machs auch so wie @Zap-O! sagt. Ich merke wo meine Schwächen sind oder mein Lehrer merkt es und man übt daran, um weiter zu kommen. Dabei spielt auch mal nicht die Lieblingsrichtung. Improvisieren und selbst versuchen zu schreiben kommt auch immer ganz gut :D Da merkt man auch schnell, wenn man über seinen Grenzen was zusammenschreibt und wo geübt werden muss. Ansonsten benutz ich auch noch ganz gern Bücher zum weiterkommen.
 
Ich glaub ich werde mir ein Buch zulegen und dieses systematisch durcharbeiten. Aber da gibt es ja tausende, also wenn ihr gute kennt, immer her damit.
Also ich will vor allem mehr Penatoniken/Skalen lernen, mein Solospiel stark verbessern,...
Habe im Jazz Bereich absolut gar keine Erfahrung, wäre aber vielleicht auch keine schlechte Idee da was ein bisschen zu machen.
 
Also wenn du Technik pur willst dann Speed Mechanics for Lead Guitar von Troy Stetina oder Rock Dicipline von John Petrucci. Da gibts wirklich nur Theorie zu Technik und Übungen. Darunter auch der Flight of the Bumblebee bei Stetina. Skalen lerne ich garnicht so genau, da es nur eine Begrenzte Anzahl an Sequenzen gibt wie du deine 4 Finger bewegen kannst. Davon gabs auch mal von Petrucci ein Video dazu. Ich benutz Skalen nur zum schreiben oder improvisieren udn weniger als Technik Übung.

Schau auch mal in die Klassik, wenn du dich damit einigermaßen arragieren kannst. Da gibt wirklich gute Stücke und die Noten gibts überall. Ganz interessant auch mal ein Bach, Mozart oder Paganini auf Gitarre zu spielen. Für Feel würd ich dich noch bei Vai mal reinschauen.
 

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