Übungen für die linke Hand

Airwolf89
Airwolf89
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Hi Leute,

ich hab da so nen Gedanken und mich interessiert was ihr dazu denkt.

Mein Problem: Beim spielen habe ich mit meiner linken Hand (bin Rechtshänder) teilweise Probleme was Koordination und Geschwindigkeit angeht, besonders bei beispielsweise Vibrato oder Trillern (richtiges Wort? meine sowas wie |--5h7p5h7p5h7--|). Da krieg ich meine Hand teilweise nicht dazu dass du tun was ich möchte.

Meine Theorie: Wenn ich die Beweglichkeit meiner beiden Hände, bzw. deren Finger, vergleiche, beispielsweise bei Übungen wie nen Rhythmus mit mehreren Finger zu klopfen oder andere ähnliche Übungen, dann bin ich da mit der rechten Hand erwartungsgemäß sehr viel besser und habe sehr viel mehr Kontrolle über meine Hand bzw. die Finger.

Es geht in der Frage nicht darum wie ich die oben genannten Techniken lerne oder am besten gespielt kriege, dazu gibt's genügend Tutorials und eigentlich weiß ich in der Theorie ja auch wie es geht.

Die Frage ist, würde es helfen wenn ich meine linke Hand gezielt trainiere, also abseits vom Gitarre spielen. Oder sogar soweit gehe und, bis zu einem gewissen Grad, mich selber auf Linkshänder zu trainieren. Ich stelle mir vor, dass ich dann durch gesteigertes Gefühl und Kontrolle in der linken Hand, Techniken auf der Gitarre leichter lernen kann (Übungen an der Gitarre bleiben natürlich nicht aus)

Was haltet ihr davon? Habt ihr davon schon gehört, dass beispielsweise bekannte Gitarristen ihre linke Hand auf diese Weise speziell trainiert haben oder gibt es da bekannte Übungen für die linke Hand um sowas zu erreichen? Bzw. könnt ihr euch überhaupt vorstellen dass sowas helfen würde? Oder sagt ihr, hilft alles nix, setz dich hin und üb halt die Techniken an der Gitarre bis du sie kannst =)

Es geht halt wie gesagt nicht um eine spezielle Technik, sondern dass man durch solche Übungen bzw. das teilweise umlernen auf Linkshänder Techniken mit der linken Hand leichter erlernen kann.
Bin gespannt auf eure Meinung

Grüße
 
Eigenschaft
 
Es geht im Wesentlichen um Koordination.
Die "Triller" sind nur ein Teilproblem. In der nächsten Stufe benötigst du
dabei auch noch den präzisen Anschlag im richtigen Timing mit Rechts um dein
Repertoire zu erweitern.

Ein wenig Gymnastik für beide Hände schadet aber nicht.
Unabhängikeitsübungen sind auch nie verkehrt.
 
Ich bin selbst gerade/immernoch dabei meine linke Hand nach einer längeren vor ein paar Monaten beendeten Spielpause wieder zu traineren.

Das Gefühl und die Koordination sind dabei nur ein Teil.
Wichtig ist auch, deine Muskeln an sich und dein Muskelgedächtnis im speziellen aufzubauen. Mit zu wenig Kraft wirst du über ein gewisses Tempo nicht hinaus kommen und das Muskelgedächtnis hilft dir, komplexe
Fingerübungen ohne Nachzudenken auszuüben.

Man kann seine Kraft und Geschicklichkeit mit der Linken Hand auch effektiv ohne direkt Gitarre zu
spielen traineren, z.B. auch unterwegs mit einem Handtrainer. Davon gibt es sowohl
einfache Sportvarianten als auch extra für Gitarrenspieler konzipierte.

Dein Muskelgedächtnis wirst du aber immer nur an der Gitarre trainieren können,
denn diese Abläufe sind einmalig und abseits der Gitarre kaum bis garnicht zu simmulieren.
 
Hallo Leute,

danke für eure Meinungen dazu.

Ich hatte diese Frage auch noch in nem anderen Portal gestellt (StackExchange) und bin dort mit einem User auch zu der Ansicht gelangt, dass die Bewegungen und Muster auf einer Gitarre zu speziell sind als dass sie von solchen Übungen profitieren würde, dass man damit halt zwar die anderen Bewegungsabläufe verbessert, nicht aber die, die auf der Gitarre nötig wären.

Möchte euch die Antwort natürlich nicht vorenthalten:
http://music.stackexchange.com/q/43638/24260
 
Hi, Deinem Post zufolge mutmaße ich, dass du noch nicht solange spielst und meiner Einschätzung nach noch zu viel Kraft aufwendest. Ein Profi spielt dasselbe wahrscheinlich doppelt so schnell und es sieht auch noch mühelos aus, weil es genau das ist. Der Profi hat nicht dreimal so viel Kraft wie du, sondern er spielt dasselbe mit nur einem Bruchteil des Kraftaufwands. Praktisch jeder Einsteiger spielt zuerst mit viel zu viel Kraftaufwand, trainiert sich das aber mit der Zeit ab.

Da ich demzufolge nicht glaube, dass du ein Koordinationsproblem hast, nützen da mMn auch keine Übungen.
 
Hallo, naja, ich spiele jetzt seit ungefähr 2 bis 3 Jahren Gitarre, seit nem knappen Jahr auch mit Lehrer Unterstützung. Ihn hatte ich zu meiner Theorie noch nicht befragt. Was das mit der Kraft angeht, ja, das kann durchaus sein. Ich versuche auch verstärkt drauf zu achten dass ich nicht mehr Kraft aufwende als unbedingt nötig um dadurch nicht zu verkrampfen, aber ich denke das braucht halt Zeit da das richtige Gefühl für zu kriegen.

Wie gesagt, das war eher ne Theorie die mir irgendwann mal in den Kopf geschossen ist und wollte mal die Meinung anderer dazu hören. Ging gar nicht um Probleme mit einer konkreten Technik.
 
Na, dann bist du ja auf dem besten Weg. Ich denke, wie du selbst schon geschrieben hast, du brauchst nur noch ein bisschen mehr Zeit. Ich sehe keinen Sinn in gesonderten Übungen, aber das ist nur meine Meinung.
 
Hi, Deinem Post zufolge mutmaße ich, dass du noch nicht solange spielst und meiner Einschätzung nach noch zu viel Kraft aufwendest. Ein Profi spielt dasselbe wahrscheinlich doppelt so schnell und es sieht auch noch mühelos aus, weil es genau das ist. Der Profi hat nicht dreimal so viel Kraft wie du, sondern er spielt dasselbe mit nur einem Bruchteil des Kraftaufwands. Praktisch jeder Einsteiger spielt zuerst mit viel zu viel Kraftaufwand, trainiert sich das aber mit der Zeit ab.

Da ich demzufolge nicht glaube, dass du ein Koordinationsproblem hast, nützen da mMn auch keine Übungen.

Ich wäre mit der Aussage vorsichtig.
Es ist richtig, dass man beim Gitarre spielen locker sein und
nicht mit voller Kraft auf die Saiten oder mit dem Daumen auf die Rückseite des
Halses drücken sollte.

Für ein schnelles Gitarrenspiel braucht es trotzdem einiges an Kraft in den Fingern.
Einerseits sind damit Bendings, Hammer-Ons und Pull-Offs wesentlich einfacher und präziser ausführbar, andererseits werden auch die generelle Geschwindigkeit und
möglichst punktgenaues Spielen besser, um so kräftiger die eigenen Finger sind.

Man sollte sich die eigenen Finger am besten wie 4 Tänzer vorstellen,
dann kann man erahnen, was nötig ist für eine rundum "perfekte" Technik.
 
Hehe, was Bendings angeht, da hab ich ordentlich trainiert =)
Hatte jetzt nen Jahr oder so 12er Saiten auf meiner Klampfe.. hab jetzt mal auf nen 10/11er Saitensatz gewechselt... das geht alles sooo leicht^^
 
So isses
und immer schön clean üben,
dann flutschts mit Zerre ganz easy.
 
@Verdigris für Bendings braucht man tatsächlich Kraft und da können Übungen sicher helfen, aber Airwolf89 kann nach nur 2-3 Jahren schon 12er Saiten benden. Er muss eher aufpassen, dass er sich nicht versehentlich den Hals abreißt. :D

Für HOs und POs braucht man aber Schnellkraft, also eine andere Art von Kraft. Die Muskeln sind entspannt und werden nur ganz kurz und punktuell eingesetzt und danach sofort wieder entspannt - wenn möglich. Das trainiert man am besten direkt am Instrument, weil man gleichzeitig auch die Koordination der rechten Hand mittrainieren kann.

Diese Quetschbälle und Handfedern/pressen sind mehr für die Kraft für Bendings oder für Gurkengläser öffnen oder an Kletterwänden abhängen. Auf mein Spiel wirken sie sich negativ aus, weil meine Muskeln verspannt sind und deutlich schneller ermüden. Am besten jeder testet das für sich selber, vielleicht nicht gerade zwei Stunden vor einem Auftritt. :D
 
Ich glaub auch, dass Beweglichkeit und Koordinationsvermögen wesentlich wichtiger sind als Kraft. Und wenn man den Kraftaufwand mit anderen Instrumenten vergleicht (z.B. Cello), haben es die Pfoten beim Gitarre spielen doch sehr leicht, finde ich.

Sieht man ja bei den kleinen Mädchen, wo man schon beim Handschlag aufpassen muss dass es nicht mehrfach knackt.
Z.B. bei der jungen Dame, kraftvoll sieht anders aus...Klick :)
 
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@Verdigris für Bendings braucht man tatsächlich Kraft und da können Übungen sicher helfen, aber Airwolf89 kann nach nur 2-3 Jahren schon 12er Saiten benden. Er muss eher aufpassen, dass er sich nicht versehentlich den Hals abreißt. :D

Für HOs und POs braucht man aber Schnellkraft, also eine andere Art von Kraft. Die Muskeln sind entspannt und werden nur ganz kurz und punktuell eingesetzt und danach sofort wieder entspannt - wenn möglich. Das trainiert man am besten direkt am Instrument, weil man gleichzeitig auch die Koordination der rechten Hand mittrainieren kann.

Diese Quetschbälle und Handfedern/pressen sind mehr für die Kraft für Bendings oder für Gurkengläser öffnen oder an Kletterwänden abhängen. Auf mein Spiel wirken sie sich negativ aus, weil meine Muskeln verspannt sind und deutlich schneller ermüden. Am besten jeder testet das für sich selber, vielleicht nicht gerade zwei Stunden vor einem Auftritt. :D


Was die ersten zwei Absätze angeht stimme ich dir voll und ganz zu. :)
Wenn sich das Training mit Handtrainern, das Airwolf woll echt nicht mehr benötigt,
negativ auf deine Geschindigkeit auswirkt, hast du wahrscheinlich entweder das regelmäßige dehnen deiner Muskeln vergessen, oder mit zu schwereren Handtrainern gearbeitet. ;)

Das ist wie der Unterschied zwischen Kraft und Ausdauersport. Mit kurzem, aber intensivem Training
steigert man die pure Kraft und erhöht die Muskelmasse wesentlich. Mit langem, nur leicht
anstrengendem Training erhöht man die Muskeldichte und die Ausdauer/Geschwindigkeit und das dehen macht die Muskeln geschmeidig und locker.

Ich glaub auch, dass Beweglichkeit und Koordinationsvermögen wesentlich wichtiger sind als Kraft. Und wenn man den Kraftaufwand mit anderen Instrumenten vergleicht (z.B. Cello), haben es die Pfoten beim Gitarre spielen doch sehr leicht, finde ich.

Sieht man ja bei den kleinen Mädchen, wo man schon beim Handschlag aufpassen muss dass es nicht mehrfach knackt.
Z.B. bei der jungen Dame, kraftvoll sieht anders aus...Klick :)

Die Dame spielt aber auch mit einem sehr dünnem Saitensatz und ich bezweifle,
dass du die (richtig weil auf Dichte nicht Masse trainierten) verantwortlichen Muskeln
durch einen Ärmel erkennen kannst. ;) Schonmal Bruce Lee mit T-Schirt gesehen? :tongue:

Nein, es ist natürlich richtig, dass man nicht ewig die Kraft in den Fingern traineren muss,
gerade am Anfang ist das aber sehr wichtig. Dass Airwolf aber schon über diesen Punkt
hinaus ist, wissen wir ja jetzt. ^^

Ich hab früher auch mit einer 013er Westerngitarre geübt,
die habe ich aber im Moment leider an einen Freund verliehen, der erst angefangen hat zu spielen.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt eine geniale Übung für die Unabhängigkeit/ Geschwindigkeit der Finger der linken Hand.
Greife mit allen 4 Fingern der linken Hand den 9ten 10ten 11ten und 12ten Bund der g Saite (können auch andere Bünde auf allen anderen Saiten sein, aber da find ichs am gemütlichsten)--> wichtig: wirklich alle 4 Bünde mit den Fingern runterdrücken.
Nun hebst du (nur) den Zeigefinger an, während alle anderen Finger liegen bleiben, anschließend "hammerst" du kraftvoll wieder im 9ten Bund auf. Das selbe dann mit dem Mittelfinger. Anheben und "draufhammern". Aber erst nachdem der Zeigefinger wieder auf dem Griffbrett ist. Diesen Wechsel vollziehst du dann so schnell du kannst (so 30 bis 40 mal). (!!!IMMER NUR DEN EINEN FINGER ANHEBEN, DER REST BLEIBT LIEGEN!!!)
Anschließend machst du diesen Wechsel zwischen Zeige und Ring-, dann zwischen Zeige und kleinem Finger.
Danach zwischen Mittel- und Ringfinger, Mittel und kleinem Finger.
Und zu guter letzt zwischen Ring und kleinem Finger. (das ist dann wirklich abartig schwer für Anfänger, aber es hilft sehr sehr gut).

Wichtig: überanstreng Ding nicht. Bevor du die Fingerpaare wechselst kanst du deine Hand kurz ausschütteln und runterhängen lassen, das hilft sehr gut zur Regeneration der linken Hand. Diese ganze Übung sollte eigentlich nur so 5 Minuten dauern, aber am Anfang ist man natürlich sehr langsam und es kann länger dauern.

Probiere das doch mal aus und versuche danach nochmal einen Triller zu spielen. Du wirst sehen, dass es beinahe nach dem ersten mal Erfolge zeigt :D
 
Ich glaub auch, dass Beweglichkeit und Koordinationsvermögen wesentlich wichtiger sind als Kraft.
Yes
Ich versuche auch verstärkt drauf zu achten dass ich nicht mehr Kraft aufwende als unbedingt nötig um dadurch nicht zu verkrampfen, aber ich denke das braucht halt Zeit da das richtige Gefühl für zu kriegen.
Das Problem ist nicht alleine die Kraft, sondern vielmehr die Kombination aus Kraft und Koordination (= Bewegung) und die hast du (dein Gehirn) an der Stelle noch nicht verinnerlicht. Du hast es schon formuliert und wie hier bei den Antworten schon erwähnt benötigt man nicht nur Kraft, sondern vor allem muß man die Bewegungsabläufe verinnerlichen. Ich habe/hatte dasselbe Problem bei Legatoläufen und mache schon seit geraumer Zeit (1,5 Jahre) immer wieder Übungen dazu und würde sagen, daß ich mit der Zeit ein gutes Stück weiter gekommen bin und Dinge, die anfangs noch aufwendig waren, jetzt mit einer gewissen Leichtigkeit von der Hand gehen. Dabei ist mir aufgefallen, daß ich natürlich einerseits viel weniger Kraft aufwende, vor allem aber denke ich über gewisse Abläufe aber nicht mehr nach, auf die ich mich zu Beginn völlig konzentrieren musste. Ich bin also dahin gekommen Bewegungsabläufe ins Unterbewusstsein zu verbannen.

Das Blöde an der Sache ist, daß es eine Zeit lang dauert, bis man das intus hat. Man muß nur stumpf dranbleiben und zu Anfang wirklich langsam (da bin ich auch der erste der so was sagt :rolleyes1:) anfangen und der Birne wirklich Zeit geben den Ablauf „aufzunehmen“.

Eine schöne Analogie hierzu ist übrigens wie man eine Bierflasche zum Hals führt. Das ist neurologisch ein hochkomplexer Vorgang. Flasche steht auf dem Tisch, anvisieren, Arm danach ausstrecken, Finger öffnen, Flasche umfassen, jetzt rechtzeitig die Armbewegung abbremsen, sonst schmeißt du die Flasche einfach um, Finger schließen, festhalten, Bewegung umkehren, den Arm jetzt zum Kopf führen, Arm anwinkeln, Flasche schon mal etwas kippen, aber nicht zu viel sonst läuft vorher schon alles raus, Mund öffnen, auch hier wieder zielen und abbremsen … usw. Und das Beste: nebenher kann man noch aufrecht sitzen (jedenfalls vor dem ersten Bier); das passiert auch nicht von alleine, sind aber alles Bewegungsabläufe, die man mal gelernt und ins Unterbewusstsein verbannt hat. Wäre auch blöde wenn alle schon unterm Tisch liegen und man selbst immer noch damit beschäftigt ist nichts zu verschütten.

Deswegen meine ich, daß es am meisten hilft wenn du genau die Übungen machst welche die entsprechenden Abläufe trainieren.
 
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