Bei mir ist das Ganze nach dem 4. Bandauftritt praktisch komplett verschwunden.
Lampenfieber als solches gibts bei mir nicht mehr.
Aber: Dafür etwas ganz anderes, Wichtiges: Wenn ich vor vielen Leuten einen Song rüberbringen will, dann entwickle ich viel mehr Emotionen, als im kleinen Kreis.
Ich will das Feeling, die Message des Songs verbreiten.
Und das gibt mir irgendwie den Kick.
Das "Lampenfieber" reduziert sich dann auf ein kurzes flaues Gefühl in der Magengegend, mehr ein Aufflackern von Selbstzweifeln, die sofort wieder getilgt werden.
Was mir bei den letzten Auftritten immer durch den Kopf ging:
50% der Anwesenden hören dich nicht richtig, weil sie besoffen sind, die Akustik sch**iße ist und/oder es zu laut ist, und sie keine Ohrstöpfel tragen.
33% der Anwesenden haben null Musik im Blut, und nehmen deine schiefen Töne eh nicht wahr.
Der Rest stellt nur noch einen Bruchteil dar, darunter Leute, die musikalisch kompetent sind, aber gerade aus diesem Grund ihre Ansprüche sehr niedrig ansetzen -
So dass du sie locker erfüllen kannst.
Naja, und dann gibts vielleicht noch ein paar klägliche Überreste von Neidern und Leuten, denen dein Gesang aus irgendeinem anderen Grund nicht zusagt.
Diese beschimpfst du im Kopf als Dummdeppen, denen man es nie Recht machen kann.
Oder du ignorierst sie.
Dann kannst du dich umso mehr dem restlichen Publikum zuwenden:
Auf diese Art und Weise könnte ICH persönlich immer mehr Feeling in den Liveauftritten rüberbringen, als in den Proben/Generalproben etc.
Und je mehr Leute, desto mehr Feeling.
Noch was: Lass dir nichts erzählen!!!
Du musst NICHT jeden Zuhörer 100% zufrieden stellen. :screwy:
Was zählt ist, dass du selbst mit deinem Auftritt zufrieden warst; ob du die Message, deiner Ansicht nach, vermitteln konntest.
Und dann in zweiter Linie, ob es der Mehrheit gefallen hat.
Ein paar Kritiker (begründet oder nicht...) haben schließlich selbst die talentiertesten Über-Stars, nicht wahr.
