Übersicht Funktionstheorie Akkorde

S
salbei
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.12.20
Registriert
28.09.08
Beiträge
42
Kekse
0
Hi,
hab ne kurze Frage und dazu im Internet bisher nichts gefunden:
Überall findet man Tabellen und Grafiken von leitereigenen Akkorden und welche Funktion sie nach der Funktionsanalyse haben (T, S, D, Tp, Sp usw.). Gibt es auch eine Übersicht aller Tonarten oder zumindest einer Tonart in Bezug auf alle verfügbaren (Grund-)Akkorde?
Also ein kurzes Beispiel in C-Dur. Überall findet man:
C-Dur = T
dm = Sp
em= Dp
...
aber mich würde auch eine Übersicht interessieren die in Bezug auf C-Dur die nicht leitereigenen Akkorde enthält und in Bezug auf C-Dur funktional einordnet:
Z.B.
D-Dur = DD
Bb-Dur = SS
Db-Dur = sn
 
Eigenschaft
 
Das kann man so pauschal denke ich garnicht sagen. Immerhin kann D-Dur nicht nur die Dominante der Dominante sein, sondern auch ein paralleler Akkord aus C-Lydisch, oder chromatischer Mediant. Viel wichtiger, als irgendwelchen absoluten Akkordfolgen nachzuschlagen, finde ich, die relativen Bezüge zu verstehen. Wenn ich weiß, ich bin in X-Dur, dann möchte ich nicht erst in eine Tabelle gucken müssen, ich will die Systeme verstehen, die gerade angewand werden.
 
M.E. hat die Funktionstheorie auch einen umgrenzten Bereich der sinnvollen Verwendung.
Sie ist aber nicht das Schweizer Taschenmesser der Harmonielehre und Popmusik oder Jazz liegen oft genug außerhalb der Definition, wie der Hinweis des Kollegen auf Modal Interchange schon zeigt.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gibt es auch eine Übersicht ... einer Tonart in Bezug auf alle verfügbaren (Grund-)Akkorde?

Aus meiner Harmonielehre -->

upload_2020-6-17_9-39-36.png
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Dazu muss man vielleicht auch erwähnen, dass viele Akkorde ja durch eine Alteration entstehen. (z.B. der sN Akkord)
Das Verständnis dieses Vorgangs ist ziemlich wichtig für das Verständnis von Musik

Ein nicht leitereigener Akkord ist ja nicht einfach da. Sondern er hat eine Entstehung. Sowohl in der technischen Herleitung, als auch historisch. Der sN z,b, ist schon ein paar hundert Jahre alt, und ist immer noch ein saucooler Akkord.

Also: das Verständnis von harmonischen Prozessen ermöglicht dir, auch in noch nicht vertrauten Tonarten, den sN selber herzustellen. Egal mit welcher Theorie

Und natürlich auch jeden anderen Akkord

Also, ein bisschen Beschäftigung mit Theorie ist nicht verkehrt.:D

Ich würde mit der klassischen anfangen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jetzt könnte ich total falsch liegen aber ich glaube du verstehst da was falsch:gruebel:

Gehen wir mal deine Doppel Dominante an und schauen einfach mal auf unseren Quintenzirkel und schauen uns die Beziehung mal an :

D ist die Dominante von G
Somit nicht von C.
Die "durchlaufende" Dominante Wirkung entsteht nur, weil G zufällig auch die Dominante von C ist.
Schauen wir nun in den Quintenzirkel fällt uns auf, dass die Tonfolge ab D immer links rum läuft.
Ergo ging die Doppel Dominante G->C->F auch, da wir einfach nur weiter den Quintenzirkel gegen den Uhrzeigersinn entlang gehe .

Wie ging die dreier Gruppe weiter?
C-F-B
F-B-ES
B-ES-AS
ES-AS-DES
AS-DES-GES
DES-GES-H
GES-H-E
H-E-A
E-A-D (!)
A-D-G (!!)
D-G-C (!!!)
G-C-F

Dabei ist die eigentliche Beziehung immer nur eine Quinte runter, nächste Beziehung eine Quinte runter, nächste Bez.... Wir Speed Daten Das jetzt ;)

Ging das den Quintenzirkel auch mit dem Uhrzeiger entlang?
Wären ja auch nur Quinten....
Natürlich nicht den hier fällt nicht mehr die Dominante in die Tonika (das "es löst sich auf" Gefühl) sondern wir gehen von der Tonika in die Dominante (wir bauen Spannung auf).

Ist nun D die Terz Dominante von F?
Ist nun D die Quinten Dominante von F?
Ist nun D die Septim Dominante von F?

Du, das klingt so fachlich das es stimmen könnte, dabei hab ich einfach intervalle statt Zahlen genommen:gruebel::D

Aber schauen wir uns die gegenüberliegenden Punkte im Zirkel an :

C - > FIS / GES

Oder in ganzen Akkorden gesprochen :

C-E-G-C - > FIS-B-CIS-FIS

Hier wirst du schwer eine Beziehung finden.

Auch im Tonleitern Vergleich
C-D-E-F-G-A-H-C
FIS-GIS-AIS-H-CIS-DIS-EIS-FIS

keine Beziehung:nix:

Liebe ist heutzutage ein schwer zu findenes Gut geworden... :opa:

Denn was zeichnet Beziehungen aus?
Gemeinsamkeiten!

Und die finden sich wie Zwillinge (C und C', alles gleich nur die Höhe ändert Sicht).
Oder wie Liebende (alle Akkorde der Tonleiter bilden sich aus tönen der Tonleiter und kommen daher in vielen Akkorden vor.)
Manchmal sind es auch eher Freunde (man hat mal ein oder mehrere Töne innerhalb seiner Leiter gleich. Wenigstens ein oder zwei Akkorde sind gleich, aber der eine bringt den anderen neue Einflüsse, neue Akkorde).

Wie du siehst, C und Fis sind sich "Spinne Feind", denn hier sind keine Töne gleich, es bilden sich nicht ein gleicher Akkord. Feindlicher kann man sich gar nicht gegenüber stehen.

Die beiden werden nie zusammen kommen.
Aber eine heftige Affäire ist drin, denn die "Durchlauferende dominant Wirkung" erfolgt irgendwann doch weil Fis die dominate zu H ist, was die dominate zu E ist, was die dominante zu A ist.... Usw.

Jetzt könntest du meinen, ich reite da ein bisschen auf der doppel dominante rum....

D Moll ist die Tp zu F Dur (wow, wir haben 2 gleiche Töne im Akkord), was die Subdominante zu C Dur ist.
G Moll ist die Doppel Tsp ("Tonikasubdominantparalelle"? Ich bin bisschen aus dem Wording raus) zu
C Dur.

Wo entsteht die Beziehung?
Gmoll - > Cdur?
G-B-D - > C-E-G?
Sicher nicht, aber die Tonleitern teilen sich einige Töne.

Aber die eigentliche Beziehung findet zwischen Gmoll - > Dmoll sowie Dmoll - > Cdur (oder Amoll).

Was wir machen ist "Modulieren", in dem wir von einem Ton (D) über einen anderen Ton (G) auf einen Zielton (C) zugehen.

Du könntest, Quintenzirkel sei Dank, irgendwo in E Dur stecken und möchtest nun in C Dur weiter spielen?
Kein Problem : Edur-Fismoll-Hmoll-Gdur-Cdur

Funktionen von E Dur in C Moll?
Quattro dominate?

Einen geübten Höhrer schockierst du damit nicht, egal ob du den Kind unbedingt einen Namen geben willst oder nicht.
 
Hi,

entschuldigt bitte, ein kurzer Einwurf meinerseits.

....
Die "durchlaufende" Dominante Wirkung entsteht nur, weil G zufällig auch die Dominante von C ist.
.... Wir Speed Daten Das ...

Ist nun D die Terz Dominante von F?
Ist nun D die Quinten Dominante von F?
Ist nun D die Septim Dominante von F?

... einfach intervalle statt Zahlen ...
Aber ...aus dem Wording raus...
... nicht egal ....

Ich kann mich dem etwas falsch verstehen nicht anschließen. Sicher sind meine Kenntnisse bei weitem nicht ausreichend, um damit einen Vortrag zum Besten zu geben. Das was ich mir bislang angelernt habe ist mir allerdings zu wichtig, um es mit Ignoranz als Nichtig abzuhaken. Ich finde es toll, wenn die Materie erklärt wird . Und es ist immer wieder interessant neue Gedankengänge zu entdecken. Auch ist mir klar , dass verbale - ohne non-verbale Kommunikation das Erkennen von Rhethorik erschwert.

Ich wollte eure Diskussion nicht stören, aber das hat mich gestört.

Mit irritiertem Gruss
:twisted:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das was ich mir bislang angelernt habe ist mir allerdings zu wichtig, um es mit Ignoranz als Nichtig abzuhaken.
Oh das wollte ich definitiv nicht Aussagen, sorry wenn das so rüber kommt. :redface:

Weil du "nur" und "zufällig" fett gemacht hast :
Natürlich ist das kein Zufall, es soll halt verdeutlichen das die Doppel Dominat Wirkung nur Eintritt, weil es eben die Dominate der Dominant zur eigentlichen Tonart ist.
Das ist aber keine besondere Beziehung, weil die Dominante der eigentlichen Tonart ebenfalls die Doppel Dominate einer anderen Tonart ist.
Ja selbst die Tonika ist von irgendeiner anderen Tonart die Dominante.
Das geht halt den Zirkel lang rund, bis man wieder am den gleichen tönen angekommen ist, bei denen man gestartet ist.
Deshalb hab ich versucht den Beitrag etwas als "roll back" zu gestalten, damit klar wird dass es sich um einen Kreislauf handelt.
Entschuldige, dass scheint mir nicht gelungen zu sein:)

Mir passiert es zb oft, dass ich die komplizierteste Lösung suche und versuche "groß zu denken" dabei ist das gute oft so naheliegend.
In den Fall zb das die DD ihre Wirkung nicht durch eine Beziehung (Funktion) zur Tonika erhält, sondern einfach durch ihre profanen Position zur Dominante.

Das macht aber in einem Kreislauf keine besondere Funktion aus, sondern geht mit jedem Ton / Funktion.

Mehr wollte ich gar nicht sagen:great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben