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johnrecording21
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Ist bei Euch so, dass ihr alle Eure Lieder cool findet? Oder eher schrecklich? Ich als Hobbymusiker habe nämlich ein Problem, dass ich auf meine Lyrics so unglaublich stolz bin und deshalb bewerte ich sie wahrscheinlich viel zu "gut". Ich denke, das kann doch nicht sein, auch wenn ich kein Perfektionist bin. Bei 10 Texte kann man doch noch keinen guten schreiben, oder? Ok, manchmal gucke ich auf die Charts und sehe, wie simpel aufgebaut sind. Mit meinem Gesang bin ich eigentlich zufrieden. Ich sage immer, dass ich singen kann. Gut ? traue mir nicht zu. Bisher nur gute Feedbacks von Freunden und Familie. Geiler Akzent und so... Wie sieht's mit Euch? Zweifelt ihr oft an Euch selbst und Eure Musik ?
 
Eigenschaft
 
Ich kenne eigentlich keinen guten Musiker, der nicht an sich zweifeln würde. Zumindest phasenweise und immer wieder.
 
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Ich versteh den Thread ansich nicht wirklich...
Ich probiers mal:

Zu Beginn des Musik machens, ist "man" meistens recht enthusiastisch, und neigt dazu, seinen eigenen Kram als "Ultrasuperhastenichgesehn" zu empfinden. Ein Text schreiben und einen Text schreiben, sind schonmal 2 Paar Schuhe.
Was macht einen "guten Text" aus???
Ich kann mich auch an einem Abend hinsetzen und mach 10, 15 Texte, bzw Lyrik (Reim). Die empfinde ich auch als gut, der Punkt dahinter ist dann, und das macht dann den Sänger aus:
Kann ich das, was der Text vermitteln soll/innehat, auch mit meiner STIMME rüberbringen? Da gehts dann nicht primär darum, jeden Ton explizit und aufs 100tel zu treffen, sondern das Gesamtbild zu transportieren.
DANN ist es erst mMn wirklich GUT.

Freunde und Familie sind ja nur "EINE SEITE" der Medaille. Fremde, die Dich nicht kennen, werden bzw würden Texte und Musik auch anders (be)werten. Ist logisch auch abhängig vom Genre usw.
Je älter man wird, und je länger man Musik macht, d.h. Erfahrungen sammelt, ausprobiert, sich immer wieder neu entdeckt, umso "anders" werden auch die Songs, und man (so ists zumind. bei mir) wird selbstkritischer.

Ganz davon abgesehen, dass ein Text alleine, noch kein Lied ausmacht.
Ist die Musik unpassend, oder scheisse arrangiert, oder "falsche" Instrumente, geht die ganze Stimmung flöten.
 
@Jakari und immer wieder muss man Erfahrungen sammeln bla, bla, bla
 
Na wenn Du es soooo megamässig drauf hast, und Deine Texte DER Knaller sind, wozu fragst Du dann?

Und ja, Erfahrungen sollte man sammeln, wenn die Kunst nicht stagnieren will.
 
In der heutigen Welt meckern alle, dass Musik scheißer geworden und Schlechte nicht mehr von Guten zu unterscheiden ist. Wir haben keine Chance mehr, 'gute' Musik zu machen.
 
Man muss sich heutzutage halt mehr Mühe geben. Popmusik zitiert sich nur noch selbst, es ist auch das meiste schon gesagt - aber vielleicht doch noch nicht alles.
 
Hast Du schlecht gefrühstückt?
Oder warum gehst Du gerade so ab @johnrecording21?
Du hast eine Frage gestellt und Dir passen die Antworten nicht?
Dann ist ein Forum der falsche Platz für Deine Frage!

Ich fand meine ersten Texte auch wirklich gut, meine Familie auch, meine Band damals auch und trotzdem hatten wir nicht den großen Erfolg.

Heute, mit entsprechend "Abstand" gefallen mir viele Texte nicht mehr.
Die Zeit hat sich geändert, ich habe mich geändert.
Meine Lieder von heute haben andere Themen und Inhalte.

Die Songs müssen zu Dir, bzw. zum Sänger passen und mit echtem Gefühl autentisch rübergebracht werden.
Man muß glauben/nachvollziehen können was da gesungen wird, dann passt es zu Dir und wird auch das passende Publikum erreichen.

Also gib Gas, freu Dich an dem was Du tust und bring es entsprechend rüber ;)

Und eines ist sicher:
Man kann zu jeder Zeit gute Musik mit guten Texten machen!

Kritiker und welche mit anderem Geschmack wird es immer geben,
aber es gibt auch die, die zuhören und die man erreicht!
 
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Popmusik zitiert sich nur noch selbst, es ist auch das meiste schon gesagt - aber vielleicht doch noch nicht alles
"Es ist ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem" - Karl Valentin, wenn ich mich nicht täusche :)
 
Ist bei Euch so, dass ihr alle Eure Lieder cool findet? Oder eher schrecklich?
Nein nicht alle, nur die 20 aus den letzten 2 Jahren. Schrecklich finde ich nur das Zeug was ich so mit 16 geschrieben habe, also die ersten Kompositionsanfänge. Die Sachen die ich ein paar Jahre später geschrieben habe find ich heute mit 30 Jahren Abstand verbesserungswürdig (insbesondere aus Arrangementsicht) aber immer noch OK was die Grundkomposition betrifft.
Ich als Hobbymusiker habe nämlich ein Problem, dass ich auf meine Lyrics so unglaublich stolz bin und deshalb bewerte ich sie wahrscheinlich viel zu "gut"
Durchaus möglich, aber genauso ist man manchmal auch überkritisch gegen die eigenen Sachen. Wie Bell schon schrieb:
Ich kenne eigentlich keinen guten Musiker, der nicht an sich zweifeln würde. Zumindest phasenweise und immer wieder.
Wer nie an sich zweifelt wird überheblich, wer es ständig tut bekommt Minderwertigkeitskomplexe ....ist wie die Wahl zwischen Pest oder Cholera :D
Mit meinem Gesang bin ich eigentlich zufrieden. Ich sage immer, dass ich singen kann.
Geht mir ähnlich. ;)
Zweifelt ihr oft an Euch selbst und Eure Musik ?
Zweifel wäre zuviel gesagt, aber alles was ich erschaffe stelle ich kritisch auf den Prüfstand. Das Feedback von Freunden und Familie ist hierfür nur bedingt tauglich, weil sie befangen sind. Manchmal schaffe ich es Leuten etwas von mir "unterzujublen", ohne das von vornherein klar ist dass es von mir ist oder ich das bin. Und ansonsten natürlich auch Feedback einholen von Wildfremden denen du egal bist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Familie und Freunde frage ich nie. Die mögen mich und sind daher viel zu befangen. Aber eigentlich frage ich außer mir selbst sowieso niemanden, und ich glaube, ich bin gnadenlos ehrlich zu mir. Womit wir dann wieder bei den Selbstzweifeln wären ;)
 
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Womit wir wieder bei den Selbstzweifeln wären
Müssen ja nicht gleich Selbstzweifel sein, aber Selbstkritisch schadet nie ... inbesondere wenn man seine eigene "Quality Assurance" ist.:)
 
, inbesondere wenn man seine eigene "Quality Assurance" ist.:)

Na ja ... was soll es denn bringen, irgendwelche Leute zu fragen, wie die deine Sachen finden ? Die einzigen, die etwas dazu sagen (dürfen), sind die Bandmitglieder/Begleitmusiker, die müssen das Zeug schließlich spielen. Besser gesagt, spielen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Einem Publikum will man doch auch vorspielen. Auch als Hobby. Nur für sich zu spielen ist...
 
Ich glaube @Bell meint was anderes. Wenn man es vor Publikum ist es ja sozusagen "schon zu spät". Es geht eher darum ob man Feedback einholt bevor man es veröffentlicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Na ja ... was soll es denn bringen, irgendwelche Leute zu fragen, wie die deine Sachen finden ?
Du hast Recht, sobald man mal sattelfest ist macht es keinen Sinn mehr für jeden Song Feedback einzuholen ob das so passt. Mach ich in dem Fall auch nicht. Aber ich habe schon mal radikal das Genre gewechselt und da habe ich mir dann Feedback eingeholt.
 
Ist bei Euch so, dass ihr alle Eure Lieder cool findet?

Als ich zwischen 16 und ca. 23 war, fand ich fast alles von mir großartig. Danach setzte ein gewisser Realismus ein und ich musste mir eingestehen, dass ich bestimmte Sachen gut kann, aber auch Grenzen habe. Und auch andere Eltern gute oder sogar bessere MusikerInnen hervorgebracht haben.

Das heißt nicht, dass ich mich danach in Selbstzweifel und Depressionen verloren habe. Ich habe dann meist eine (nicht vorsätzllich geplante, sondern zufällige) künstlerische Pause eingelegt - die konnte gut auch zwei, drei Jahre dauern. Der Zufall, neue Milieus oder Menschen haben dann meistens für neuen Input gesorgt. Und auch dafür, dass ich meine Talente neu zu schätzen und zu inszenieren gelernt habe – allerdings ohne die irreale Selbstüberschätzung meines früheren Teen/Twen-Ichs.

Oder eher schrecklich?

Es gibt ja nun auch Graustufen und nicht nur kacke oder cool. Es gab eine Zeit (noch vor der kompletten Digitalisierung), wo ich allein mit Recording, MIDI und Samples experimentiert habe. Ich musste aber feststellen, dass weder mein Können, noch die Technik ausreichten, meine Visionen final umzusetzen. Ich wollte etwas zu viel. Das führte dazu, dass nichts richtig fertig wurde. Aber "schrecklich" fand ich die Ergebnisse nun auch nicht.

Erleichterung brachte die Rückkehr zu Minimalismus und Einfachheit.

Bei 10 Texte kann man doch noch keinen guten schreiben, oder?

Doch - mitunter schon, allerdings nicht bei dir. Du hast hier ja schon einen Text vorgestellt und da sag ich mal: Du solltest die von x-riff geäußerte Kritik annehmen und noch ein bisschen länger üben, statt "auf Zeit" im Akkord zu texten ;)

Ok, manchmal gucke ich auf die Charts und sehe, wie simpel aufgebaut sind.

Simpel heißt nicht unbedingt schlecht.

Die Charts sind aber auch kein Maßstab für Qualität, sondern nur für einen messbaren temporären Konsens, der näher betrachtet sogar recht überschaubar ist. Wenn zb eine Million Deutsche in einem kurzen Zeitintervall Helene Fischer konsumiert/gekauft haben, heißt das im Umkehrschluss aber auch, dass geschätzte 49 Millionen* potenzielle Konsumenten Helene Fischer doof finden oder sich nicht näher dafür interessieren. Was diese 98% stattdessen hören, ist nicht ermittelbar. Aber darunter wird es schon einige Milliönchen geben, die weniger simpel aufgebaute Musik bevorzugen (die durchaus auch mal in den Charts gewesen sein kann, aber nicht muss).

* Ich hatte mir das schon mal genauer ausgerechnet (Gesamteinwohnerzahl minus Säuglinge/Kleinkinder minus Gehörlose usw). Die genaue Zahl weiß ich nicht mehr, aber die Aussage ist ja klar. Eine Million ist kommerziell gesehen zwar relevant, aber im Verhältnis zur Gesamtheit ein ziemlich kleiner Posten. Sogar dann noch, wenn man nur die unsinnige "Werberelevante Zielgruppe der 14-49jährigen" mit 34 Mio als Grundlage nähme.

In der heutigen Welt meckern alle, dass Musik scheißer geworden und Schlechte nicht mehr von Guten zu unterscheiden ist. Wir haben keine Chance mehr, 'gute' Musik zu machen.

Sie ist nicht "scheißer" geworden, sondern vorhersehbarer, akademisierter und vor allem: Dank Internet inflationär verfügbar und damit wertlos. Das heißt: Ihr habt mehr Möglichkeiten denn je, "gute Musik" zu machen: Equipment ist billiger denn je, an jeder Ecke gibt es Tutorials und Foren, die einem vermitteln, wie man das angeblich "richtig" macht und auch das Lehrangebot ist ungleich vielfältiger. Aber da ihr diese Musik eben verschenkt, wird es kaum jemanden kümmern, da der Konsument eben die Wahl hat zwischen euch und zig Millionen anderen, die die gleiche gute Musik machen.

Es hat sich bei mir oft so ergeben, dass ich musilkalisch etwas anderes gemacht habe, als die meisten (zumindest im lokalen Mikrokosmos), wodurch ich einen Aufmerksamkeitsvorteil hatte. Das ist heute kaum mehr möglich. Und komischerweise scheint das auch niemand mehr zu wollen. Lieber will man wissen, wie man es "richtig" macht – und "richtig" heißt dann eben: So, wie es die meisten machen.

EDIT: Zusammengefasst: Das musikalische Grab schaufelt ihr euch selbst durch:
  • Entwertung durch kostenloses Verbreiten
  • Angst, etwas anders und damit "falsch" zu machen.
Das ist sogar nachvollziehbar. Damit verschenkte Musik überhaupt eine Chance hat, sich irgendwann doch auszuzahlen, braucht man Millionen Plays/Follower. Da ist die Risikobereitschaft natürlich nicht besonders hoch.
 
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Doch - mitunter schon, allerdings nicht bei dir. Du hast hier ja schon einen Text vorgestellt und da sag ich mal: Du solltest die von x-riff geäußerte Kritik annehmen und noch ein bisschen länger üben, statt "auf Zeit" im Akkord zu texten ;)

Hahah, guck mal doch hin, das ist mein erster Song.:) Mein 10. ist anders.
 

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