Über H Mixolydisch spielt man ... ?

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grygal89
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Hallo zusammen,

zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass ich mich hier neu anmelden durfte und nun Teil der Community sein kann. Ich habe mich schon vor Jahren mit der Musiklehre beschäftigt und bin damals bei den Kirchentonleitern ausgestiegen. Irgendwie habe ich das damals einfach nicht kapiert.
Jetzt hat sich neulich aus einer neuen Überlegung, wie sich die Halbtonsätze von Dur und Moll zusammensetzen ergeben, dass in meiner Gehirn ein Schalter von 0 auf I geschaltet hat und ich verstehe endlich, wie sich die Kirchentonleitern zusammensetzen. Zusammen mit meinem Harmonielehrebuch setze ich jetzt 5 Jahre später wieder da an, wo ich damals aufgehört habe. Ich spiele Gitarre.

Jetzt zu meiner konkreten Frage:
Ich habe heute zu folgenden Backingtrack soliert: . Der Track spielt in H Mixolydisch. Wie in der Videobeschreibung angegeben, habe ich zunächst in E ionisch darübergespielt. Dann habe ich mir kurz aufgrund der Halbtonverwandschaft ausgedacht, dass da ja auch noch H dorisch harmonisch darüber passen würde. Letztendlich habe ich dann Cis dorisch gespielt, wobei sich die Skalen hier auch nur um einen Halbton unterscheiden (A und Ais). Jetzt zu meinen Fragen:

1.) Ist es immer so, dass sich eine Skala gut über eine Begleitung spielen lässt, deren Halbtone der Tonleitern nur um einen Halbton unterscheidet? Was wenn sie sich um 2-3 Halbtöne unterscheiden, ist das dann prinzipell falsch?
2.) Der Backingtrack spielt
A section: B, F#m (repeat).. C#m, E
B Section: B, F#m, A, E

Wie würde man vorgehen, wenn man nicht wüsste, dass der Track in Mixolydisch gespielt wird? Ich habe es über die Regel der Stufendreiklänge versucht aber bin zu keinem sinnvollen Schluss gekommen..

Vielen Dank und schönen Abend noch

Grygal
 
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Wie würde man vorgehen, wenn man nicht wüsste, dass der Track in Mixolydisch gespielt wird?
Es ist ganz einfach und ohne viele Regeln erkennbar. Du nimmst einfach von allen Akkorden alle Töne und schmeißt sie gewissermaßen in einen Topf.

Der Backingtrack enthält die Akkorde B, C#m, E, F#m, A.

B (dt. H) enthält die Töne h, dis und fis
C#m enthält die Töne cis, e und gis
E enthält die Töne e, gis und h
F#m enthält die Töne fis, a und cis
A enthält die Töne a, cis und e.

Das Tonmaterial, das durch diese Akkorde gegeben ist, lautet also
h, dis, fis, cis, e, gis, e, gis, h, fis, a, cis, a, cis, e.

Wenn ich doppelte Töne weglasse und das ganze in eine aufsteigende Reihenfolge bringe, ergibt das:

h, cis, dis, e, fis, gis, a, h.

Diese Töne ergeben (u.a.) eine H-mixolydisch-Tonleiter.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ist es immer so, dass sich eine Skala gut über eine Begleitung spielen lässt, deren Halbtone der Tonleitern nur um einen Halbton unterscheidet? Was wenn sie sich um 2-3 Halbtöne unterscheiden
:redface:

Hi grygal89

Ich hab keinen Plan, was du damit meinst. Halbtöne der Tonleiter ??? Bezieht sich das jetzt auf dis-e und gis-a ??? In meinem klägliche Versuch zu dem Track etwas zu spielen, fand ich immer wieder zu den Tönen F - G, welche mir nacheinander besser gefielen als Ais - H. Das war aber nur der Moment, an anderen Tagen kann sich das mit dem Belieben schon wieder anders verhalten.

Gruss
 
Ich hab keinen Plan, was du damit meinst. Halbtöne der Tonleiter ??? Bezieht sich das jetzt auf dis-e und gis-a ??? In meinem klägliche Versuch zu dem Track etwas zu spielen, fand ich immer wieder zu den Tönen F - G, welche mir nacheinander besser gefielen als Ais - H. Das war aber nur der Moment, an anderen Tagen kann sich das mit dem Belieben schon wieder anders verhalten.

Hi Dandy!,

Mit den Halbtönen meine ich, dass sich die Tonleiter von H Mixolydisch und Cis Dorisch in allen Tönen gleichen - bis auf den Ton A bzw. Ais. D.h. diese zwei Töne unterscheiden sich in einem Halbton. Dadurch kann man die Cis Skala über die H Skala spielen und es klingt harmonisch. In meinem Buch wird das als "Halbtonverwandt" beschrieben. Jetzt gibt es aber doch auch Skalen, bei denen mehrere Töne um einen Halbton unterscheiden (z.B. A/Ais, H/C und F/Fis). Kann man bis zu einer Gewissen Anzahl an sich unterscheidenden Tönen sagen, dass diese Skalen übereinandergespielt noch harmonisch klingen?
 
Mit den Halbtönen meine ich, dass sich die Tonleiter von H Mixolydisch und Cis Dorisch in allen Tönen gleichen - bis auf den Ton A bzw. Ais.
H mixolydisch ist der Modus der 5. Stufe von E Dur, was soll da Cis dorisch bringen (Cis Dis E Fis Gis Ais H Cis)?

Nimmst Du Cis Äolisch, dann hast Du die gleichen Töne wie in H mixolydisch in passender Anordnung.
E Dur Modes: E ionisch, Fis dorisch, Gis phrygisch, A lydisch, H mixolydisch, Cis Äolisch, Dis lokrisch

Bevor man im Slalom durch den Skalenwald üwrde ich mich aber zunächst mit den Akkordtönen (Arpeggios) und den dazu möglichen "Approaches & Embellishments" zu beschäftigen, das spart Arbeit und bringt Farbe ins Spiel (= Chromatik).
Hat man Dreiklänge geübt kann mit auch mit Triad Pairs modern klingende Linien erzeugen.

Dann habe ich mir kurz aufgrund der Halbtonverwandschaft ausgedacht, dass da ja auch noch H dorisch harmonisch darüber passen würde.
Was ist bitte "H dorisch harmonisch" (Skalentöne)?
Bilde ich H dorisch H Cis D E Fis Gis A H, dann passt das schon mal nicht wegen des D,
"harmonisch" würde ich als Moll mit Hiatus zur großen Septim übersetzen, also Gis - Ais statt Gis - H, dann habe aber ich schon 2 "falschen" Töne. :confused:

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du Dir die diatonischen Modi der (z. B. C-)Dur-Tonleiter anschaust, also

- C Lydisch
- D Dorisch
- E Phrygisch
- F Lydisch
- G Mixolydisch
- A Äolisch
- H Lokrisch

wirst Du feststellen oder festgestellt haben, daß die alle einen gemeinsamen Tonvorrat haben, sich also in keinem einzigen Ton unterscheiden, nämlich den der C-Dur-Tonleiter. Das ist ja gerade der Witz und Sinn dahinter.

Dennoch tut man sich als in der Sache studierender keinen Gefallen, über einen C-Dur-Akkord nur wegen der scheinbaren Gleichwertigkeit dieser Skalen, F-lydisch oder E-phrygisch zu spielen, und zu denken, nach dem Motto "Ist ja eh egal, haben ja eh alle die selben Töne".

Dabei ignoriert man die fundamentale Bedeutung des Grundtons in harmonischen Situationen. Wenn man etwas über einen C-Dur-Akkord spielen soll, dann muß man auch das C als Grundton dabei denken und fühlen. Jedes Herumgerechne und Ausweichen auf die (scheinbar) identischen, weil aus den selben Tönen bestehenden Skalen, führt da in die Irre, und verhindert Deinen persönlichen Lernfortschritt in Sachen innere Klanvorstellung.

Orientiere Dich also primär einmal an den Akkorden eines Stücks, und identifiziere, welche Skalen auf Basis der jeweiligen Akkord-Grundtöne möglich und passend sind.

LG
Thomas
 
H mixolydisch ist der Modus der 5. Stufe von E Dur, was soll da Cis dorisch bringen (Cis Dis E Fis Gis Ais H Cis)?

Das ist eben genau das, was ich oben gefragt habe. Die beiden Skalen unterscheiden sich nur in dem Ais, also nur in einem Halbton. Laut der Halbtonverwandtschaft müsste das doch dann zusammenpassen oder nicht? Ich versuche mal aus deinem Rat bzgl. der Dreiklänge zu lernen und mir diese Sachen nochmal in aller Ruhe anzuschauen. Das verwirrt mich etwas, da die Akkordstufen und die Kirchentonleitern zusammenhängen, da ist das Verständnis noch nicht ganz da bei mir.

Was ist bitte "H dorisch harmonisch" (Skalentöne)?
Bilde ich H dorisch H Cis D E Fis Gis A H, dann passt das schon mal nicht wegen des D,

Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, mit "harmonisch" meine ich, dass es übereinander passt und einfach rund klingt :D Sorry. Aber da ist es wieder, H dorisch passt lediglich wegen dem D nicht dazu, aber das ist nur einen Halbton entfernt vom Dis. Also Halbtonverwandt und folglich laut meinen überlegungen kombinierbar. Oder irre ich mich?
 
... Die beiden Skalen unterscheiden sich nur in dem Ais, also nur in einem Halbton. Laut der Halbtonverwandtschaft müsste das doch dann zusammenpassen oder nicht? ...

Und was hältst Du von der Idee, das einfach mal zu probieren und Deine Ohren entscheiden zu lassen ?

LG
Thomas
 
Und was hältst Du von der Idee, das einfach mal zu probieren und Deine Ohren entscheiden zu lassen ?

Werde ich natürlich machen aber versuche ja gerade es mir erstmal theoretisch zu überlegen ^^ heute Abend Probier ich es dann mal in der Anwendung
 
Theoretische Überlegungen haben aber nur dann Sinn, wenn man sich das, was man da überlegt, auch klanglich vorstellen kann.

Kannst Du das ?

Falls ja: Gratulation !
Falls nein: Lieber in Gehörtraining investieren, als in theoretische Überlegungen.

Nur meine persönliche Meinung ...

LG
Thomas
 
Schaut doch mal in meinen ersten Beitrag. Ich habe den gestrigen Abend ja mit dem Hören zugebracht und dabei sind mir die obigen Fragen in den Sinn gekommen.
Aber wenn ich hier im Dunkeln Tappe tut es mir leid und wir können den Threat auch gerne schließen.
 
schliessen wieso denn .....? Meine (und turkos) Antwort bezieht sich nur darauf,
das reine theoretische Überlegungen ohne Hörerfahrung wenig sinnvoll sind.

Was sind denn jetzt deine offenen Fragen genau ??
 
Die beiden Skalen unterscheiden sich nur in dem Ais, also nur in einem Halbton. Laut der Halbtonverwandtschaft müsste das doch dann zusammenpassen oder nicht?
Wenn der Backingtrack das Improvisieren mit einer myxolydischen Skala unterstützt und man demnach eine Durskala mit kleiner Septime darüber spielen kann, dann ist im vorliegenden Fall das Ais genau der Ton, den man nicht spielen sollte. Cis-Dorisch ist ein Mode von H-Dur, H-Myxolydisch ist ein Mode von E-Dur.

Die von dir erwähnte "Halbtonverwandtschaft" bezieht sich auf Akkorde und nicht auf komplette Skalen oder Modes.
 
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Kann man bis zu einer Gewissen Anzahl an sich unterscheidenden Tönen sagen, dass diese Skalen übereinandergespielt noch harmonisch klingen?


Kann es sein, dass du dir die Sache etwas kompliziert machst? Bevor du dch mit der Polyharmonie beschäftigst, überleg mal, was dass für ein Gedankengerüst erfordert. Die Stücke, die ich mir dazu vorstellen kann sind alle im klassischen Bereich angesiedelt. Die Dissonanz wird einen stärkeren Eindruck vermitteln als die Konsananz.

Wenn du die Melodien von 'Alle meine Entchen' und 'Fuchs du hast die ganz gestohlen' übereinander stellst, also 2 Stimmen gleichzeitig verschiedenes singen, erfordert das schon eine sattelfeste Überzeugung.

In der modernen Musik findest du das häufig vom DJ so gewollt. Das Mixen von Lieder führt zwangsläufig zu wohl: ' Oh, das klang aber harmonisch' Eindrücken. Die Plattenteller drehen sich weiter, auch wenn der Mix mehr brachiales Chaos vermittelt. Alles in einen starken Beat tauchen und gut ist.

Wie würde man vorgehen, wenn man nicht wüsste, dass der Track in Mixolydisch gespielt wird?

Meine Standard-Laien-Prozedur ist, wenn ich zu einem Stück etwas spielen will, sei es aus dem Radio oder ein You-Tube-Stück, erst einmal einige Töne finden, die sich einpassen. Und dann um diese Töne herum, hin und weg, Intervalle auf die Tauglichkeit untersuchen.

zunächst mit den Akkordtönen (Arpeggios) und den dazu möglichen "Approaches & Embellishments" zu beschäftigen, das spart Arbeit und bringt Farbe ins Spiel (= Chromatik).
Hat man Dreiklänge geübt kann mit auch mit Triad Pairs modern klingende Linien erzeugen.

Halt die Ohren steif!
 

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