Üben in der Mietwohnung in einer „Schallzelle“

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JP: The Primal Beeing
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Hallo liebes Forum,

ich ziehe bald aus dem Einfamilienhaus in meine erste eigene Wohnung zur Miete. Ich bereite mich auf ein Saxofon-Studium vor. Dazu muss ich sehr viel üben. Der Plan ist früh morgens vor der Arbeit, dann direkt, wenn ich zu Hause bin und abends nach dem Abendessen, damit ich auf einige Stunden am Tag komme.

Das einzige Problem ist der Lärm. Meine Lösung wäre: Eine Zelle aus Spanholz-Platten installieren, auf eine dicke Gummimatte gestellt, um sie vom Boden zu entkoppeln, den ganzen Spaß von drinnen auskleiden mit diesem Schaumstoff zur Schalldämmung.

Hat das jemand schon ausprobiert oder darüber gelesen, ob das den Schall auf Zimmerlautstärke reduziert?
Reicht vielleicht auch schon die Variante mit nur Boden und zwei Wänden, sodass ich in eine Art Schall-Fänger spiele?
(Eine solche Zelle im WG-Zimmer ist doch etwas sperrig, wenn man die Größe eines in Berlin finanzierbaren Zimmers bedenkt)
Würde mich sehr freuen, dazu Meinungen, Erfahrungen oder auch sehr gerne bessere Ideen zu hören.

Vielen Dank schonmal!
 
Ich habe mal aus Spanplatte eine Kabine mit Doppelwand ringsum gebaut (Wände, Boden Decke) Das hat die Außenlautstärke auf Zimmerlautstärke reduziert, so dass die Wände zu den Nachbarwohnungen gereicht haben, dass da keiner gestört wurde.
Mit Lüftung trotz ca. 5-6 m² Grundflache.
 
Reicht vielleicht auch schon die Variante mit nur Boden und zwei Wänden, sodass ich in eine Art Schall-Fänger spiele?
Nein, das wird nicht helfen. Beim Saxophon kommt der Ton aus allen Löchern, nicht nur aus dem Trichter. Das ist hinter dem Spieler fast so laut wie davor. Wenn Du den Schall abdichten möchtest, dann muss das auf 6 Seiten zu sein. Da Du dann aber noch atmen musst, brauchst Du eine halbwegs schalldichte Lüftung, die auch die Luftfeuchtigkeit aus der Kammer transportiert. In einem kleinen geschlossenen Raum wird das sonst schnell stickig.

Schaumstoff zur Schalldämung ist gut, hilft bei hohen Tönen aber mehr als bei tiefen. Das macht zum Einen eine unangenehme innere Akustik und ist von Außen auch zu hören. Bei tiefen Tönen hilft eigentlich nur Masse und Material das selbst den Schall schlecht leitet. Spanplatten sind relativ Schallhart. Sie transportieren Schwingungen gut. Besser wäre eine Rahmenkonstruktion mit beidseitiger Verkleidung in Gipskarton. Idealerweise würde man den Zwischenraum mit Sand füllen, aber das macht die Konstruktion natürlich schwer wie Beton und solltest Du das mal abbauen müssen, gibt es eine ordentliche Sauerei. Mineralwolle oder mineralische Isolationsplatten sind aber auch geeignet.

In Summe wirst Du unter 5cm Gesamt Wandstärke kaum weg kommen. Aber das Material gibt's im Baumarkt zu vertretbaren Kosten, ohne dass man viel Spezialzeug benötigt. Ob man den Innenraum "schalltot" macht, oder eine angenehme Raumakustik implementiert ist neben Geschmack auch eine Kostenfrage. Den Schall "weg" zu bekommen ist eigentlich der billigere Teil an der Sache. Wenn Du mit Mikro und Kopfhörer übst und Dir die Akustik im Audio Interface mischst, ist das vermutlich billiger als dem Innenraum eine Opern Akustik zu verpassen, während es außen still ist.

Hier hat jemand eine "Gesangskabine" in dieser Manier gebaut.
 
ist kein kleines Problem das Saxophon leiser zu bekommen, was eine Kabine angeht ist oben schon beschrieben wo die Haken sind.
In meiner Studentenzeit bin ich in einen naheliegen Wald gefahren, öfters zur Verwunderung und auch Erheiterung von Spaziergängern, war leider auch keine auf Dauer gute Übemöglichkeit.

Vielleicht solltest du auch mal über so was nachdenken oder ev auch mal ausprobieren:


Was mir noch gerade einfällt, ich habe vor einiger Zeit in den ebay Kleinanzeigen ein Inserat gelesen, wo ein Trompeter eine Garage zum Üben sucht.
Vielleicht auch eine Möglichkeit etwas zu finden wo falsche und richtige Töne niemand stören.

Grüße
atrofent
 
Danke für die schnellen Antworten.

Scheint echt ein Problem zu sein mit der Lautstärke gerade bei den Holzbläsern. Blechbläser haben ja nur ein Loch, dass man schön zustopfen kann.


Noch einen Idee: Wie wäre es, das Zimmer mit dem Schaumstoff zu verkleiden? Vor die Tür und die Fenster dann Gipskarton oder ähnlichen Platten mit Schaumstoff drauf zum Abmontieren bei Bedarf. Decke auch Schaumstoff, auf den Fußboden einen/zwei Stück schön dicken Teppich.

Realistisch gesehen, ist in einem Zimmer kaum Platz für eine ausreichend große Kammer. Das wäre eine Alternative, die zwar von der Optik her Geschmackssache ist, aber keinen großen Platz raubt. Wie ist das dann mit Feuchtigkeit in den Wänden, ist so ein Schaumstoff atmungsaktiv genug? Ich will ja auch keinen Schimmel verursachen.

Übungsraum ist so eine Sache, weil teuer und ich zum Üben dann hinfahren muss. Angehöriger der Musikhochschule bin ich ja auch noch nicht, wo das kostenlos geht.

Ich weiß ja auch nicht, wie lärmtolerant die Nachbarn sein werden...
 
In meiner Studentenzeit bin ich in einen naheliegen Wald gefahren, öfters zur Verwunderung und auch Erheiterung von Spaziergängern
War das hier in Karlsruhe? :D Habe das oft hier erlebt.
Vielleicht auch eine Möglichkeit: Ich schaue hier wenn ich aus dem Fenster schaue auf die evangelisch Stadtkirche. In ihrem Turm haben die verschiedene Proberäume die sie auch an Musiker vermieten. Vielleicht mal dort nachfragen, falls bei dir vorhanden?
 
Noch einen Idee: Wie wäre es, das Zimmer mit dem Schaumstoff zu verkleiden? Vor die Tür und die Fenster dann Gipskarton oder ähnlichen Platten mit Schaumstoff drauf zum Abmontieren bei Bedarf. Decke auch Schaumstoff, auf den Fußboden einen/zwei Stück schön dicken Teppich.
Das funktioniert definitiv nicht so, wie du es dir vorstellst. ;)
Es braucht einen „Raum im Raum“, mindestens so wie von @chris_kah beschrieben.
Ein Bekannter (unterrichtet Sax in so etwas) hatte erst eine solche DIY Lösung und dann eine professionelle Kabine günstig aus dem Bestand einer Schule.
Klanglich lagen Welten dazwischen, preislich auch... üblich sind gebraucht wohl 2-5k€.
Dafür ist der Schall tatsächlich weg aus der Umgebung, aber eben auch der Raum selbst... und der Aufenthalt in der Kabine ist imho keineswegs angenehm.

Insofern lohnt es sich wirklich über eine externe Lösung nachzudenken und auch unkonventionelle Ansätze zu verfolgen, ähnlich dem og Kirchturm oder Industrie Bereiche.
Für‘s eigene Zimmer wäre noch eine Midi Lösung denkbar, afaik gibt es das auch für „richtige“ Saxophone. Damit gehen zwar keine Blatt Techniken, aber zumindest grifftechnisch ist es identisch. Die Sounds sind heute relativ gut im Vergleich zu früheren Jahren.
 
Wie @bebob99 schon geschrieben hat, der Krach kommt beim Saxophon aus allen Löchern. Wenn der Boden, Wände, Wasserleitungen... etc nicht schallentkoppelt sind, bringt es nicht viel.
Zu Saxmute: Diese Dämpferkisten stehen statisch auf einem Ständer. Du steckst deine Hände in ein luftdichtes Behältnis.... das Ding dämpft frequenzabhängig...
Erstens kannst Du Dich beim Spielen nicht mehr bewegen. Zweitens läuft Dir nach wenigen Minuten der Schweiss über die Hände. Drittens, wie in dem Video beschrieben, ändert das Teil deinen Sound.
Nichts, aber auch gar nichts davon wird Dich zum Üben motivieren.
Du hast nicht geschrieben, in welcher Richtung Du studieren willst... aber wenn Du in Richtung Klassik gehst, dann weisst Du wie wichtig Sound, Farbe, Intonation etc. sind. Gilt aber auch für Jazz.
Imho ist das einzige, wozu diese Teile geeignet sind, sich den Ansatz zu versauen.

Ich kenne ein paar Leute, die sich so ein Teil wider besseres Wissen gekauft haben - keiner davon nutzt es noch.

Beim Saxophon musst Du mit dem Instrument spielen und hören können, was rauskommt.
Eine professionelle Schallschutzkabine wäre wahrscheinlich das beste. Ansonsten eben Überaum oder dergleichen.
Übrigens halte ich es für ein Missverständnis, dass Saxophon immer laut sein muss: Entsprechende Technik vorausgesetzt, kannst Du ein Saxophon auch mit Zimmerlautstärke spielen. Aber: das reicht nicht aus, man muss ein Verständnis für die Lautstärke entwickeln. Was ist ein ppp, was ein fff und was muss ich mit den Ansatz machen, dass die Intonation bei beiden Lautstärken und auch dazwischen passt. Auch laut spielen können ist wichtig...

Grüße,

Kokopelli
 
ch ziehe bald aus dem Einfamilienhaus in meine erste eigene Wohnung zur Miete.
Ich hab es im Grunde umgekehrt gemacht. Von der Eigentumswohnung im Mehrparteienhaus ins Eigenheim im Grünen. Auch WEGEN des Sax Übens.

Natürlich gibt es eine gesetzliche Regelung zum Thema Hausmusik und Üben. Nur muss man das immer noch mit den Mitbewohnern abstimmen. Wenn die nicht mitspielen hast Du vielleicht gesetzliche Rechte, musst aber mit den Nachbarn auch außerhalb der Übezeit irgendwie zusammenleben.

Eine Variante wäre "im Keller" üben wenn es da betonierte Räume gibt wo nicht alle Heizungsrohre durch laufen. Wenn es ein Kellerabteil gibt, kann man so eine Kabine auch da hinein bauen - wenn man auf den Keller verzichten kann. Aber das geht meist leichter als den gleichen Platz in der Wohnung zu erübrigen.

Garage ist manchmal eine Möglichkkeit, aber die müsste man akustisch auch etwas nacharbeiten.

Übungsraum ist so eine Sache, weil teuer und ich zum Üben dann hinfahren muss. Angehöriger der Musikhochschule bin ich ja auch noch nicht, wo das kostenlos geht.

So ist das Leben. Niemand hat Dir versprochen, dass alles gratis ist.

Wichtig wäre bei Deinen Ambitionen, Kontakt zu anderen Musiker/innen aufzubauen, die in "Öffinähe" erreichbar sind. Alle haben das gleiche Problem und viele haben es schon gelöst. Eventuell kann man etwas gemeinsam nutzen.

Der Plan ist früh morgens vor der Arbeit, dann direkt, wenn ich zu Hause bin und abends nach dem Abendessen, damit ich auf einige Stunden am Tag komme.

Abhängig davon was Du arbeitest: Oft liegt der Arbeitsplatz nicht im Wohngebiet und es gelten dort andere Lärmschutz Bedingungen. Wenn sich die Übezeit vor und nach der Arbeit im Umfeld des Arbeitspletzes organisieren lässt, ist es vielleicht einfacher als im Wohnbereich. Früher zur Arbeit und später heim, aber auch das wäre machbar.
 
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Habe ich das aus deinen anderen Posts richtig in Erinnerung: du warst bis voriges Jahr Schüler und strebst ein Kompositionsstudium an einer Musikhochschule an mit instrumentalem Hauptfach Klavier und Zweitfach Saxophon?

Wenn du jetzt aus dem Elternhaus ausziehst und arbeiten gehst, wirst du dich ja sicher auf die Aufnahmeprüfungen vorbereiten. Dazu zählt also mehr als Saxophon üben, denn Klavier und evtl. Gesang wird ja vielleicht auch nötig werden. Wenn du dich auf die Aufnahmeprüfung vorbereitest, hast du irgendwo Musiktheorie- oder Kompositionsunterricht. Und genau dort sollte man dir Übungsräume zur Verfügung stellen können. Z.B. kommunale Musikschulen kennen die Problematik der notwendigen Übungsräume durchaus, da solltest du mal vor Ort mit den entsprechenden Leuten sowie deinen Lehrern reden.

Alternativ kannst du deine Region bzw. deine Stadt schreiben, dann gibt es vielleicht auch konkretere Empfehlungen hier. Da du künftig arbeiten gehst, verdienst du ja auch Geld, das du direkt zur Vorbereitung deines Kompositionsstudium nutzen kannst (also z.B. für eine Übungsraum-Mietbeteiligung).
 
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Wir hatten mal in der Wohnung über uns eine Saxophonistin. Die hat täglich geübt. Sie hat uns freundlich gefragt und hat sich an die Ruhezeiten gehalten. Sie übte meist zwischen 17.00 und 21.00 Uhr, aber nur für 1 Stunde.

Ich denke, ein ext. Proberaum in der Nähe ist die einzige, vernünftige Lösung. Und Du teilst ihn Dir ja mit ner Band, oder so. Die Kosten sollten sich dann bei unter 50,- Euro im Monat belaufen (je nachdem, in welchem Ort Du bist und wieviele Mitmusiker sich den Raum teilen).
Dann kannst Du auch am WE oder Abends (meist nur bis 22.00Uhr in der Stadt) rein und üben.
 
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Hallo, ganz genau.
Ich hatte mal Komposition im Kopf als Studienwunsch.

Ich werde zusätzlich Klavierunterricht nehmen und mir Saxophon ausbauen, um mich auf ein Saxophophonstudium vorzubereiten. Nach zahlreichen Gesprächen und einer längeren Findungsphase ist es das Spielen selbst, das für mich die Faszination an der Musik ausmacht. Ich hoffe, mal auf Konzertbühnen stehen zu können, wo Menschen abends Geld für bezahlt haben.
Außerdem waren viele Komponisten oft zuerst Konzertmusiker. Schließt sich ja nicht aus.


Zum Ort: Berlin ist meine erste Wahl. Ich bin gerade dabei, mir Job und Zimmer zur organisieren. Saxophonunterrixht bekomme ich bei einem Dozenten dort oder seinen Studenten. Klavier in der Musikschule oder auch privat.
 
Wir hatten mal in der Wohnung über uns eine Saxophonistin. Die hat täglich geübt. Sie hat uns freundlich gefragt und hat sich an die Ruhezeiten gehalten. Sie übte meist zwischen 17.00 und 21.00 Uhr, aber nur für 1 Stunde.

Ich werde zusätzlich Klavierunterricht nehmen und mir Saxophon ausbauen, um mich auf ein Saxophophonstudium vorzubereiten. Nach zahlreichen Gesprächen und einer längeren Findungsphase ist es das Spielen selbst, das für mich die Faszination an der Musik ausmacht. Ich hoffe, mal auf Konzertbühnen stehen zu können, wo Menschen abends Geld für bezahlt haben.

Wie lange spielst Du schon und auf welchem Level?
Wenn Du in Richtung Saxophon als Hauptfach gehen willst, solltest Du Dich eher auf 5-10 Stunden üben am Tag vorbereiten... Na gut, nicht alles mit Lautstärke, Musiktheorie und Gehörbildung können leise gemacht werden. Ich habe nicht selbst Musik studiert, aber nach allem, was ich so höre, reicht 1h üben am Tag bei weitem nicht aus!

Grüße,

Kokopelli
 
Scheint echt ein Problem zu sein mit der Lautstärke gerade bei den Holzbläsern. Blechbläser haben ja nur ein Loch, dass man schön zustopfen kann.
Jo, aber mit Dämpfer kannst Du nur ziemlich eingeschränkt und damit zu Not üben, nicht in dem Umfang und auf die Klang- und Intonationsqualität ausgerichtet, die im Studium oder professionellen Ensemblespiel erforderlich ist.

Ich würde mir Kollegen suchen und zusammen ein freistehendes Haus mieten, dann kann man sich über das Üben leichter verständigen.

Gruß Claus
 
....Ich würde mir Kollegen suchen und zusammen ein freistehendes Haus mieten, dann kann man sich über das Üben leichter verständigen.
.....
Frei stehendes Haus mieten in Berlin...:eek:
Der Kollege scheint am Anfang zu sein und Geld ist wohl eher knapp.
Dann doch lieber in einen bestehenden Proberaum mit einmieten.
 
Ich hatte ich in meiner Studiumzeit teilweise das Vergnügen, finanzierbar war es auch anno dunnemals nur mit solidem Jobben nebenher.
Bei Proberäumen kann ich mich an ziemliche Unterschiede erinnern, gut bezahlbar und gut zugänglich war allerdings "eher selten".
Für die Suche wünsche ich natürlich viel Glück.

Gruß Claus
 
Scheint echt ein Problem zu sein mit der Lautstärke gerade bei den Holzbläsern.
Jo. Ich habe während Studium/Promotion Maschbau auch im Altbau gewohnt. Letztendlich habe ich das Sax drangegeben, weil ich in der Zeit andere Prioritäten als Musik hatte, und keine Lösung brauchbar war oder nur ansatzweise Spaß gemacht hat war. Silentbag hat nicht viel gebracht und war extrem unangenehm, in den offenen Kleiderschrank spielen hat auch nur bedingt geholfen. Proberaum oder Kabine waren beide vom Aufwand nicht angesagt...
Realistisch gesehen, ist in einem Zimmer kaum Platz für eine ausreichend große Kammer
Das wäre aber wahrscheinlich noch der geeignetste Kompromiss, wenn du flexibel sein willst, aber noch unter halbwegs menschenwürdigen Bedingungen Üben willst.
Übungsraum ist so eine Sache, weil teuer und ich zum Üben dann hinfahren muss.
Das erfordert sicher am meisten Planung und ist unflexibel, aber von der Übesituation selbst sicher am produktivsten. Vielleicht ergeben sich bei einem geteilten Proberaum auch Möglichkeiten für musikalische Projekte, die Dich auch weiterbringen können?
Zum Ort: Berlin ist meine erste Wahl.
Nur als Anekdote: Meine Mutter hat in den 60ern Klavier studiert, und war sich dabei für keine Lage und Wohnsituation zu schade, wenn sie dort nur Klavier üben konnte...

Gruß,
glombi
 
Berlin ist groß und bietet viele Möglichkeiten.
Sich in einen bestehenden Proberaum "einzumieten" muss nicht teuer sein, denn die Hauptmiete zahlen die Bands und die proben abends und am Wochenende. Tagsüber sind die leer, mit Ausnahme von den drummern und keyboardern. Mit denen kann man sich arrangieren. Für die Bands ist das sozusagen ein angenehmer finzieller Mitnahmeeffekt.

Wenn Du Dich auf ein Musikstudium vorbereitest, solltest Du auch da die Augen und Ohren aufhalten - da sollte es auch Möglichkeiten geben sich mit Kommoliton*innen zusammen zu tun.

Arbeit ist die dritte Möglichkeit, sich umzutun - gerade außerhalb der Kernarbeitszeiten ist da einiges möglich.

Großer Vorteil von Deinem Instrument ist, dass es mobil ist und Du es ohne weitere technische Umgebung spielen kannst: nutze diese Vorteile - drummer, E-Gitarristen, Klavierspieler und Basser beneiden Dich.

In der eigenen Wohnung proben zu können, hat einige Vorteile, aber eben auch Nachteile. Es ist gut, sich damit schon mal zu beschäftigen und es kann sein, dass das unkomplizierter ist als vermutet - aber zeitgleich würde ich alle anderen Optionen gleichzeitig verfolgen.

Viel Glück und Erfolg!

x-Riff
 
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Wie lange spielst Du schon und auf welchem Level?
Ich spiele seit etwa neun Jahren, habe zwischendurch einige Zeit nur wenig geübt, im letzten Jahr wieder deutlich mehr. Im Moment komme ich auf etwa drei Stunden reines Spielen am Tag, zusätzlich Klavier eine Stunde und Gehörbildung ebenfalls eine Stunde. Dazu kommt dann noch Musiktheorie, was ich oft mit Klavier verknüpfe (Kadenzspiel, die Beispiele nachspielen und Harmoniverläufe erkennen lernen)

Mein Level ist noch nicht ausreichend der Dozent, den ich gesprochen habe, meinte allerdings, dass er eine Aufnahme nächstes Jahr für realistisch hält, wenn ich mich mit 4-6h Musik am Tag anfreunden kann.
Ich würde mir Kollegen suchen und zusammen ein freistehendes Haus mieten, dann kann man sich über das Üben leichter verständigen.
Wäre natürlich mega cool, allerdings kurzfristig eher schwer machbar.
Probenraum schon eher. Die kritischen Zeiten sind morgens (vor der Arbeit) und spät abends. Nachmittags dürfte das sicher kein Problem sein, zumal es sicherlich gesetzlich such definitiv erlaubt und im Rahmen der Ruhezeiten im Haus liegt. Da wäre ein Probenraum auf dem Weg zur Arbeit genial. Dann nochmal nachmittags ranklotzen und der arwst geht dann halbwegs leise. Ein E-piano und ein Buch machen kaum Krach, denke ich.


Ich werde mal öffentlich Einrichtungen anfragen. Die Kirche war echt ein heißer Tipp. Das würde ich gerne verfolgen. Für den ein oder anderen Beitrag zum Gottesdienst als Nachspiel, wenn alle rausgehen oder Vorspiel, wenn alle sitzen, darf ich sicherlich auch in der Kirche oder deren Räumen üben, wenn ich lieb frage.
Bräuchte nur Vertrauen und einen Schlüssel, die Kirche hat fast jeder irgendwie vor der Tür.


Vielen Dank für die schnellen und vor allem vielen Antworten. Ich. in immer wieder überrascht, wie toll dieses Forum ist
 
Schaumstoff zur Schalldämmung
Der Schaumstoff dient der ->Dämpfung, also dem Beruhigen des Innenlebens. Leiser wird es dadurch draussen kaum. Die Höhen, die der Schaum absorbiert, werden ansonsten innen hin und her geschoben, bis sie totgelaufen sind. Was du bekämpfen musst, ist das, was durch die Zimmerwände gehen würde, also so 1kHz abwärts und das erfordert schon ein wenig Masse. Eine Kabine aus massiven Platten ist da erforderlich. Da das Sax nicht so basslastig ist, hast du da gute Chancen. Boden entkoppeln wird nicht unbedingt nötig sein. Eine doppelte, oder dreifache Spanplatte und das Ganze auf Teppich könnte reichen. Wenn du willst, das Ganze halt auf Gummidämpfern, wie bei Waschmaschinen üblich. Allerdings dann enger Abstand, wegen Lastverteilung. 30cm maximal, dann in jedem Fall 3fach Spanplatte. Die drei Raummaße so wählen, dass sie andere Moden produzieren: Höhe 2,10 Breite 1,10, Tiefe 1,70

Da das innen dann ziemlich laut wird, kannst du mit einem Trick arbeiten: Sax über Mikro in ein kleines Effekt-Mischpult, Raummoden per EQ reduzieren und trockenen Großraumklang draufgeben (wenige späte Reflektionen) und alles mit noise-canceling-Kopfhörer abspielen. Dann klingt das nicht so eingesperrt und man kann Musik zuspielen zu der man "live" üben kann - gfs das vom E-Piano.

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