UAFX Golden Reverberator - Ich find es klasse, ich schick es zurück...

W
wary
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.04.25
Registriert
30.10.03
Beiträge
5.729
Kekse
23.220
Hi,

ein kurzer Erfahrungsbericht/Meinung verbunden mit der Bitte um Input zu meinem Entscheidungsprozess.

Ich liebe Reverb.

Ich habe neben diversen Federhall-Einheiten in Amps (die alle zwischen brauchbar bis gut schwanken) ein Anasounds Federhall, den ich großartig finde (https://anasounds.com/produit/element-reverb/) Neben dem reinen Reverb gibt das Ding eine schippe Elfenstaub auf den Sound, eine leichte Kompression und Mittenboost. Cool, dass schafft kein Reverb in einem meiner Amps.

Dazu ein par digitale Vertreter... die alle OK aber nicht der Rede wert waren.

Ich habe mir im Angebot das UAFX Heavenly für 99 Euro gekauft und bin begeistert. Das Ding bietet alle Modi des Plate-Reverbs aus dem großen golden Reverberator, die einzige Einschränkung ist mono und "nur" ein Tone Regler statt getrennt Bass und Treble. Beides für mich kein Game-Stopper.

Trotzdem hat mich das angefixt das große Pedal, also den golden Reverberator zu kaufen. Kostet mehr als das dreifache, dafür aber dann auch drei Grundsounds (Federhall, Plate und Lexicon 224), Stereo, ein Preset speicherbar und mehr EInstellmöglichkeiten.

Mein Eindruck:

1. Federhall

Klingt durchaus nach einem Federhall. Alle Grundsounds brauchbar und auch sinnvoll anzupassen, aber nichts was irgendwie magisch wäre. Beim Anasounds mit echten Reverb Tank ist das einfach viel besser, diesen Modus würde ich einfach nicht nutzen. Zwar durchaus gute Sounds, aber auch etwas langweilig und für mich im Ergebnis völlig uninteressant. Fairerweise muss man sagen, dass das Anasounds mit dem Tank fast soviel kostet wie der Golden Reverberator und natürlich viel unflexibler ist.

2. Plate

Großartig. Von dezent (allways on) bis zu Ambient Sound alles drin, mit einem tollen, leicht metallischen Touch. Kannte ich ja schon vom Heavenly, ist hier genauso gut. Stereo habe ich nichtmal probiert, wird bestimt nochmal besser sein. Ist mir aber zu viel Geraffel und Live würde ich das nicht nutzen.

3. Lexicon

Geil. Irgendwie fast schon cheesy sobal man es etwas vordergründig einstellt, aber halt Edel-Käse. Für dezent durchaus auch einstellbar, aber richtig lebt das Ding auf, wenn man es ein wenig (!) modellieren lässt und dem Effekt mit seinem Spiel den notwendigen Raum gibt. Bestimmt in Stereo nochmal geiler, aber...

Warum nicht einfach den UAFX Evermore kaufen, wenn ich doch den Federhall nicht will und Stereo nicht nutze? Weil das Evermore keinen einstellbaren Predelay sondern nur aus und fixer Wert hat. Was soll das? Ich finde Predelay wichtig, weil es sowohl Mulm entegegenwirkt und dem Effekt eine andere Textur verleit. Darauf möchte ich nicht verzichten. Was soll das UAFX? Warum entwertet ihr das an sich geile Evermore?

Warum ich den Golden Reverberator wohl zurückschicken werde? Weil ich nicht sehe, dass ich die Vielfalt sinnvoll nutzen werde. Das DIng kann genau einen Preset speichern, hat kein Midi und keine Möglichkeit irgendwas zu erweitern. In der Kiste sind tausende geile Sounds, aber nur zwei sind "speicherbar." Ich finde das beim Heavenly nicht schlimm, weil "what you see is what you get". Beim Golden Reverberator zahle ich aber die Vielfalt mit und ich sehe mich einfach ständig daran nur hin und herregeln. Und gleichzeitig hätte ich immer das Gefühl das Teil sonst nicht voll auszunutzen.

Und weil mir am Ende der an sich tolle Lexion Sound zu speziell und keine extra 250 € wert ist.

Nachvollziebar? Anregungen, Gedanken oder eigne Erfahrungen? Ich finde das UAFX sehr geile Sounds anbietet, die Produkte aber vom Konzept schon speziell sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich liebe Reverb.
+1

Passen schon deine Überlegungen.
Ähnliche Überlegungen bei mir zum ganz hervorragendem "nur" mono UAFX Orion Tape Echo für 99,-- vs. UAFX Galaxy '74 Tape Echo Rev. zu 299,-- .
 
Beim Orion Tape Echo würde mich vor allem das fehlende Tap Tempo stören.

Generell finde ich die Produktpolitik von uafx nur so semi toll.

Gleiche Algorithmen in mehreren Geräten, dann aber immer Mal wieder essentielle Funktionen weglassen, in einer App verstecken...

Irgendwie weder wysiwyg noch so richtig programmierbar. Für manchen vielleicht best of both worlds, für andere eben weder Fisch noch Fleisch.

Um dann irgendwann evtl. doch das große, voll programmierbare Gerät auf den Markt zu bringen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Na dann, mich nicht und schon gar nicht beim Tape-Echo. Habe ein Delay mit einstellbaren bpm das ist interessant wenn es genau sein soll.

Gleiche Algorithmen in mehreren Geräten
Das gibt es auch bei anderen Pedal-Schmieden bzw. mono/stereo/Kombinations-Versionen der Pedale, wie zb Walrus, OBNE . . .
 
Zuletzt bearbeitet:
Na dann, mich nicht und schon gar nicht beim Tape-Echo. Habe ein Delay mit einstellbaren bpm das ist interessant wenn es genau sein soll.

Verstehe ich und natürlich braucht nicht jedes delay zwingen Tap Tempo. Brauch ich auch 90 Prozent der Anwendungsfälle nicht. Was mich einfach stört: im Starlight ist es vorhanden, es hätte also wohl kaum Aufwand oder relevante kosten verursacht, dass ins Orion zu übernehmen.

Für 99 Euro OK, für 189 Euro m.e. nicht.

Künstliche Verknappung zur produktplatzierung ist nichts neues, hier schmeckt es mir irgendwie nicht.

Ehrlicherweise wäre das beim Orion auch keine Gamestopper für mich gewesen, wenn es das Starlight nicht gäb. Ist vielleicht etwas albern...

Die Sounds sind aber hervorragend.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das gibt es auch bei anderen Pedal-Schmieden, wie zb Walrus, OBNE . . .

Klar, ist ja auch nichts schlechtes. Nur die Umsetzung finde ich halt nicht ganz gelungen.

350-400 für das große dreier effekt in stereo, 189 für das Einzeleffekt in mono finde ich ok... Aber dann bitte nicht wesentliche Funktionen (einstellbares predelay, Tap Tempo) bei den Einzeleffekte weglassen.

So muss ich dann doch das "grosse" Pedal kaufen, wo ich dann zwar alle Sounds drin aber mangels programmierbarkeit (nur ein preset) nicht sinnvoll abrufbar habe.

Aber das ist halt meine Meinung. Für sich genommen sind das fraglos hervorragende geräte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Pedal-Stereo-Versionen müssen heute schon sein, gerade bei Delays/Reverbs. Von daher sehe ich das optional mit den Pedal-Versionen mono/stereo/features je nach Bedarf, Anwendung und Budget.
 
Die Produktpalette mit Mono und Stereo ergibt aus meiner Sicht total Sinn.

Für mich und meinen persönlichen Geschmack sind halt sowohl die "großen" (Golden, Starlight) als auch viele der kleinen nicht ganz zu Ende gedacht (oder eben doch, aber mehr von der Herstellersicht als der Kundensicht)

Die großen bieten extrem viel, lassen sich aber nicht bzw. nur für ein Preset programmieren. 50-100 € Aufpreis um dafür die ganze Vielfalt auch nutzen zu können? Gerne.

Die kleinen Pedals sind für mono sehr interessant, aber dann möchte ich nicht auf weitere sinnvolle Features verzichten.

Aber das ist eben mein Geschmack und den muss man weder teilen noch erhebe ich den Anspruch, dass ein Hersteller den zu erfüllen hat. Am Ende kauft man halt das, wo es für einen am Besten passt.
 
Genauer gesagt ein preset und eben die an den potis eingestellte Variante.

Und stimmt, zig Presets brauche ich bei einem Reverb auch nicht. Selbst mit drei wäre ich schon glücklich (drei Presets + das was eingestellt ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn dich eh nur Plate und das 224 interessieren, dann holste dir für je 99€ halt das Evermore und das Heavenly und gut ist. Stereo benutzt Du ja eh nicht und für einen Effekt, den man eh nur ab und zu benutzt (224) sind doch 99€ voll ok.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi, wie gesagt: am evermore kann das predelay nicht variabel eingestellt werden. Und ich habe bislang nicht mal raufinden könnene, welchen Wert "Predelay an" dann hat. Klang für mich in den Videos schon nach recht langen Predelay.

Aber ja: 99 Euro sind voll ok. Kosten jetzt aber erstmal auch wieder 179 Euro (jedenfalls bei Thomann). 99 € sind sogar nicht nur OK, sondern m.E. für die gebotene Qualität überragend.

Aber Stand jetzt werde ich das Heavenly behalten und eben schauen, was UAFX in Zukunft auf den Markt bringt. Es sei denn, ich verlier mich doch noch in der Stereo-Funktion.

Und auch 349 Euro für den golden reverberator sind für das Gebotene absolut ok. Mit geht es also überhaupt nicht darum, hier irgendwas schlechtzureden. Ich persönlich finde aber, dass die meißten Reviews weitestgehend aus Lobhudeleien oder Verrissen bestehen.

Nach meiner Erfahrung sind die Geräte aber fast nie nur Super oder schlecht, sondern es kommt eben auf den Fokus und den Einsatzzweck an. Deswegen wollte ich meinen Eindruck trotz der Begeisterung über die Sounds möglichst differenziert widergeben.

Wer die Kritikpunkte nachvollziehen kann, hat vielleicht eine bessere Entscheidungsgrundlage gewonnen. Wer die Kritik nicht teilt aber die Sounds genau so gut findet, kauft sich guten Gewissens das jeweilige Pedal - so denn Bedarf besteht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Vielleicht noch zur Klarstellung warum ich die fehlende Programmierbarkeit beim Heavenly OK finde, beim Golden aber etwas schwierig.

Beim Heavenly hat jeder Regler eine klare Funktion. Ich kann mit einem Blick erkennen, wo ich gerade bin und woran ich drehen muss, um etwas zu verändern.

Beim Golden Reverberator ist das zunächst auch so, wenn ich im Plate-Modus bin. Schalte ich aber auf den Lexicon-Mode, wird Decay zu Bass Decay, Bass zu Mid-Decay und Treble zu Treble-Decay.

Habe ich also gerade einen Plattenhall mit viel Decay und wenig Bass-EQ eingestellt, wird daraus beim Umschalten viel Bass-Decay und wenig Mitten-Decay. Also ein völlig andereres Verhalten als vorher. Ich kann also nicht mit "ähnlichen" Einstellungen einfach die Modi hin und herschalten. Dazu muss ich je nach Modi die Potistellung völlig anders lesen.

Insofern wäre die Kombi aus evermore und heavenly für mich eigentlich ideal gewesen. Zwei Einstellungen die ich bei Bedarf auf einen Blick anpassen kann. Dazu die möglichkeit beide über ein switching System zu schalten. Und sogar wenn es abgefahren werden soll zu kombinieren.

Am Ende bin ich wahrscheinlich nur grumpy über die fehlende predelay funktion des evermore 🤪
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Frage ist, ob dein Anspruch der sein sollte, alles vom Golden unbedingt nutzen zu müssen.
Ich spiele grundsätzlich keinen Spring Reverb, weil ich den nicht mag. Klingt in vielen Sounds, gerade bei allem westernmäßigen richtig authentisch, aber darum geht es mir nicht...
Trotzdem ist in vielen Reverbpedalen eben Spring, Plate, Room usw. enthalten. Manche mögen sagen "haben ist besser als brauchen".

Ein anderer Punkt ist bei Boards natürlich immer der Platzfaktor. Das Evermore ist ein gutes Stück schmaler als das Golden.
Wenn der Platz vorhanden ist, würde ich persönlich beim Golden bleiben, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass die zusätzlichen Möglichkeiten in Zukunft interessant werden können und der Sound ist unübertroffen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Frage ist, ob dein Anspruch der sein sollte, alles vom Golden unbedingt nutzen zu müssen.

Nein, alles muss ich nicht nutzen.

Ich bin fein damit, einen Federhall an Board zu haben, den ich nicht brauche. Aber ich würde schon ganz gerne die unterschiedlichen Varianten aus Plate und Lexicon direkt im Zugriff haben. Gib mit 3-5 Presets und ich bin soweit zufrieden.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

und der Sound ist unübertroffen.

Ja, der Sound ist hervorragend. Beim Heavenly aber (bis auf Mono) nicht weniger.

Mal sehen, ein paar Tage habe ich ja noch Zeit zu entscheiden, welches Pedal zurückgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde genommen ist das Pedal ja ein Plugin Container...

Die Frage ist doch immer, was man braucht und wie anpassbar es im Gebrauch sein muss.

Ich nutze außer Röhtrenfederhall des Amps und Slapback Delay live gar nichts. Wenn man viele Delays und Reverbs braucht, wäre schon eine größere Effekteinheit wichtig.

Nur zu Hause oder im Studio bietet sich ein 19" Effektgerät an.

VG
Ray
 
Im Grunde genommen ist das Pedal ja ein Plugin Container...

Was nichts anderes darstellt als jedes andere digitale Effektgerät.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nur zu Hause oder im Studio bietet sich ein 19" Effektgerät an.

Die Bauform ist mir da relativ egal. Ich habe sowohl schon 19 Zoll Geräte Live als auch Pedals im Studio benutzt. Warum auch nicht?

Gerade im Studio würden die Bedienungs"einschränkungen" des Golden Reverberators ja nicht ins Gewicht fallen. Aber da kann ich auch gleich die Plugins verwenden.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Frage ist doch immer, was man braucht und wie anpassbar es im Gebrauch sein muss.

Wenn es danach geht... wirklich brauchen tue ich von dem Geraffel sehr wenig. Aber es gibt so viele schöne Sounds... und manchmal inspirieren sie einen ja.

Ernsthaft: Rein pragmatisch habe ich mit Heavenly und dem Anasounds Element mehr Optionen, als ich benötige. Ich kann mir nichts vorstellen, was ich nun ohne den Lexicon-Teil partout nicht mit einem brauchbaren Sound spielen könnte. Aber er liefert eben doch eigene, sehr gute Sounds...
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben