Tweed Deluxe Endröhre u. Kondensator abgeraucht - Amptechniker in Köln?

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Hallo zusammen,

mein Tweed Deluxe ist wegen einer kaputten Endröhre abgeraucht und es hat einen Kondensator mitgerissen. Wahrscheinlich eine recht einfache Geschichte, den Kondensator zu tauschen, aber ich möchte das dennoch am Liebsten nicht selbst machen.

Wenn gibt es denn noch in Köln der sowas machen kann? Ampete sagt, sie reparieren nur noch eigene Produkte, der Tonehunter hat dicht gemacht. Ampservice scheint auch nicht mehr zu existieren. Baldringer ist von mir aus nur sehr umständlich zu erreichen. Ich habe noch von einem Herrn Kristkeitz gelesen, dessen Seite aber wie es scheint seit Äonen nicht gepflegt wurde.

Kennt ihr noch jemanden direkt in Köln?

Danke und Grüße
Micha
 
Eigenschaft
 
Wenn sicher ist, dass nur der Kondensator kaputt ist, sollte dies jeder "Feld- und Wiesen-Radio- und Fernsehtechniker austauschen können. Ein solcher sollte ansonsten auch kein Problem mit der Fehlersuche bei einem solchen Gerät mit "Anno-tuck-Technik" haben. Das ist kein High-Tech.
Oder man kennt jemanden, der löten kann. Kondensator aus- und einlöten kriegt jeder Hobby-Elektroniker hin.
 
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Wenn sicher ist...

Das ist der Knackpunkt. Den offensichtlich durchgeschmorten Kondensator könnte ich zur Not baugleich auch selber tauschen.

Allerdings weiß ich halt nicht ob das wirklich alles ist und habe weder Wissen noch Tools das herauszufinden.

Unabhängig davon wäre es aber auch interessant, wer aktuell in Köln noch professionell Amps wartet...
 
war ja nur so ne Idee.
Aber wie gesagt, das sollte für einen Radio- Fernsehtechniker kein Problem sein. Da gibt es doch bestimmt noch irgendwelche kleinen Werkstätten. In einer Stadt wie Köln würde mich alles andere doch sehr wundern.
 
Wo wohnst du denn in Köln, wenn es dir zu umständlich Ist zum Baldringer zu fahren? Ich fahre da immer von der Südstadt aus hin.
Ansonsten beim Musicstore fragen.
 
Ist @Bierschinken nicht jetzt in Köln?
 
mein Tweed Deluxe ist wegen einer kaputten Endröhre abgeraucht und es hat einen Kondensator mitgerissen

Lass mich raten, es hat den 25uF/25V ganz links auf dem PCB (der den dicken Keramikwiderstand daneben hat) zerlegt?
Falls ja wurde der von eben dem Keramikwiderstand weichgekocht und ging deswegen kaputt und riss die Endröhre(n) mit, das ist ein ziemlich gängiger Fehler weil irgendwie keiner kapiert dass man die zwei nebeneinander mit etwas Abstand verbaut und nicht als Huckepack oder Schmusepärchen. Den Tausch kannst Du dann auch selber machen, musst halt aufpassen das Du die Polarität richtig hast (normalerweise - oben im 5E3 Standard Layout) und dass es eine 105° Type ist und am besten 1cm Abstand zum Widerstand...
 
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...Ich habe noch von einem Herrn Kristkeitz gelesen, dessen Seite aber...


Geh ruhig zum Jürgen Kristkeitz. Meine erste Wahl was Amps angeht.
Der hat richtig Ahnung, faire Preise und repariert nur das, was auch wirklich nötig ist.

Nicht erschrecken von seiner Webseite, die sieht aus wie aus dem letzten Jahrhundert:

http://www.kristkeitz.net/

LG
 
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Wo wohnst du denn in Köln, wenn...

Noch ein ganzes Stück weiter im Süden, wir haben schon eine andere Vorwahl. Und ich bin auf Öffis angewiesen, von daher ist Opladen tatsächlich etwas umständlich...

Lass mich raten, es hat den 25uF/25V ganz links auf dem PCB (der den dicken Keramikwiderstand daneben hat) zerlegt?
Falls ja...

Genau so sieht das aus :D
Danke für die Ferndiagnose!
Ich glaube ich probiere das dann mal, das sollte ich hinbekommen...

Geh ruhig zum Jürgen Kristkeitz...: http://www.kristkeitz.net/...

Danke für den Hinweis, es ist gut und beruhigend zu wissen, dass da noch jemand in der Nähe ist, zu dem man guten Gewissens gehen kann! Ich war doch etwas irritiert, dass die Adressen aus dem angepinnten Thema https://www.musiker-board.de/thread...aerker-und-zubehoer-nach-plz-geordnet.447629/ größtenteils streichbar sind. Traurig eigentlich...

Vielen Dank jedenfalls euch allen für die Tipps und Ratschläge, ihr habt mir sehr geholfen!
 
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Moin,

ist zwar schon was her hier der Thread, ich möchte aber noch einmal zu der Techniker Empfehlung des Herrn Jürgen Kristkeiz eingehen.

Ich habe einen Mesa Boogie Clone aus Japan der eine Red Plating in der Endstufe aufwies. Ich habe selber grundlegende Kenntnisse der Elektronik gehabt und zu der Zeit Ingenieurswissenschaften studiert und mir die Kenntnisse in Elektrotechnik angeeignet. Ich bin dann zunächst selbst auf Fehlersuche gegeangen und habe alle Widerstände in der Endstufe und die Kondensatoren im Netzteil und im Bias Schaltkreis gegen TAD Gold Caps getauscht. Außerdem bekam jede Röhre einen 1 Ohm Messwiderstand eingebaut. An dem Problem des Red Plating änderte sich aber nichts. Das gemessene BIAS war für die Anodenspannung von 520V mit ca 30mA Ruhestrom recht hoch. rechnerisch wäre hier ein Wert von ca. 22-24mA angebracht bei einer Röhren Auslastung von 70% und einer erwarteten Leistung pro Röhre von 18 Watt.

Hier bin ich jedoch nicht hinter den Fehler gestiegen und habe mich auf Empfehlung zu besagtem Techniker gemacht. Als ich den Amp dann nach einem Jahr abgeholt habe, wurde mir erzählt, dass die schon eingebautem Goldcaps und Widerstände von ihm eingebaut worden sind, obwohl da noch die Staubschicht von meiner Wohnung drauf war, da der Amp in meiner Wohnung längere Zeit offen stand. Zudem war eine der vier Endröhren gegen ein anderes Fabrikat getauscht worden. Also waren nun 3 russische 6L6GC (6N3C) und eine JJ 6L6GC verbaut. Der Amp lief dann aber augenscheinlich bei einem kurzen Antesten. Zudem wurde behauptet, dass Lötstellen fehlerhaft waren und nachgelötet worden sind, hier stellt sich aber auch im späteren Verlauf raus, dass diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht. Angeblich wurde der Verstärker auch stundenlang getestet ohne das ein Fehler festgestellt werden konnte. Außerdem wurden auf verdacht alle Kondensatoren der Vorstufe ausgewechselt, was ich auf Grund des Originalzustands eigentlich vermeiden wollte, wenn dies nicht unbedingt nötig ist.

Zu Hause angekommen, spielte ich den Verstärker eine halbe Stunde bis ich wieder ein starkes Ansteigen von Störgeräuschen vernahm. Ein Blick hinter den Verstärker zeigte wieder ein Red Plating der Röhren. Also das Ding nochmal auf die Werkbank bei mir zu Hause. Erstmal fielen mir einige kalte Lötstellen auf, die an vom Techniker eingebauten Bauteilen bestanden. Ein Widerstand im Biaskreis war mit zu wenig Lötzinn eingebracht und fiel beim anfassen mit der Pinzette aus der Fassung. Habe diese dann alle selber nachgelötet. Anschließend habe ich mich dann auf Fehlersuche gemacht. Den Bias Strom nochmal mit zwei Multimetern für die beiden Röhrenpärchen aufgenommen. Hier viel mir auf, dass der Ruhestrom im Betrieb langsam aber kontinuierlich stieg, genau wie vor der Abgabe des Amps. Hier kam mir der Verdacht, dass die Diode im Bias Schaltkreis nicht richtig sperrt. Mein Multimeter sagte mir aber, dass die Diode Funktionstüchtig ist. Im Internet stieß ich dann auf eine Widerstandsmessung die man durchführen kann, wenn man kein Osziloskop besitzt. Bei Vergleich mit Dioden gleichen Typs wich diese ab und die Vergleichsdioden haben alle gleiche Werte aufwiesen.

Also habe ich den Amp wieder zum Techniker gebracht und nochmals mit ihm Rücksprache gehalten. Wir haben dann zusammen den Amp geöffnet und ich habe ihm dann erklärt, wo der Fehler des steigenden Ruhestroms liegt. Diese hat dann auch grundsätzlich am Osziloskop keine Störungen mehr verursacht. Er wollte dann den Amp nochmal dabehalten und gucken ob alles zuverlässig funktioniert. Außerdem wollte er nochmal Geld von mir haben für weitere Reparaturen und Arbeitszeit. Da habe ich ihm direkt widersprochen mit den Angaben über den Einbau von meinen Teilen, die auf der Rechnung ja eigentlich nicht auftauchen sollten und dem Einbau von WIMA´s seinerseits wo der Kostenpunkt im Centbereich liegt. Er sagte dann, dass er sich ja immer mit Schrott auseinander setzen muss und das ja auch immer würfeln ist ob das läuft oder nicht. Da frage ich mich einerseits nach der Fachlichkeit und andererseits nach der Motivation diesen Job auszuführen. Vielleicht rechnet man damit, dass die Kunden keine Ahnung haben und Geld für scheinbare Reparaturen ausgeben. An dieser Stelle habe ich ihm auch klar gemacht, dass ich mich nicht über den Tisch ziehen lasse, was ich eventuell auch durch meine leicht gereizte Art verdeutlicht habe. Nach 3 Monaten habe ich den Amp dann abgeholt und mir wurde freundlich versichert, dass jetzt noch einiges restauriert worden ist und der Verstärker einen halben Tag Probe lief und keine Fehler mehr aufgetreten sind. Also wieder nach Hause gefahren, dass Ding angeschlossen und wieder das gleiche Problem: Rot glühende Röhren. Aber direkt sechs Minuten nach dem Einschalten.

Also Faust in die Tasche gesteckt Amp wieder aufgemacht und dann angefangen selber nachzudenken. Also die ausgebauten original Kondensatoren, die glücklicherweise nicht entsorgt worden sind selber überprüft und an den Originalpositionen wieder eingesetzt. Die gewechselten Koppelkondensatoren ließ ich allerdings verbaut, da die originalen zu weit voneinander abwichen. Anschließend untersuchte ich den Bias Schaltkreis. Der Ruhestrom blieb stabil, war aber für die Röhren viel zu hoch. Hier hat der Techniker den Widerstand hinter der Diode den Widerstand von 470 Ohm auf 2 Ohm geändert. Dies wurde realisiert mit zwei parallel übereinander verbratenen Widerständen realisiert. Diesen habe ich dann direkt ersetzt. Anschließend habe ich mich mit der genauen Funktion des Bias Regelkreises auseinandergesetzt und über den in Reihe geschalteten Widerstand hinter dem Bias Poti so angepasst, dass der geforderte Regelbereich erreicht wird. Anschließend habe ich mir bei Beyers Musik zwei gebrauchte Röhren organisiert und den Amp Probe gelaufen. Jetzt läuft der Amp ohne Probleme. Das Bias ist im Rahmen und die Werte bleiben auch nach 2 Stunden im Betrieb stabil.

Also im Grunde genommen hätte ich mir das Geld sparen können. Habe jetzt Geld investiert und die eigentliche Arbeit von Herrn Kristkeiz übernommen. Durch das Testen ist natürlich auch ein Satz neuer Röhren fällig, obwohl diese bei Abgabe des Amps neu waren. Eine gute Sache hat das ganze jetzt aber doch, wie ein Röhrenverstärker funktioniert, habe ich jetzt durchexerziert. Dementsprechend ist mein Selbstbewusstsein hinsichtlich solcher Reparaturen gestiegen und werde diese an meinen Geräten demnächst selber durchführen. Also meine Empfehlung: Nach anderthalb Jahren Aufenthalt beim Techniker habe ich den Verstärker am Ende innnerhalb einer Woche selber überholt. Vor diesem Hintergrund kann ich keine Empfehlung aussprechen. Ich werde an dieser Stelle auch keine Reklamation machen, da er beim letzten Mal schon leicht pampig geworden ist, als ich ihn auf sein Fehlverhalten hingewiesen habe und ich kein Lust habe das mir Körperteile entgleiten. Also haltet euch fern!

Viele Grüße

Friedbach
 
Seltsam, ich hatte in den letzten 20 Jahren mehrere Röhren-Amps bei Herrn Kristkeitz
(Fender Twin, Marshall Jubilee und Peavey Classic 30) und alle Reparaturen bzw. Überholungen waren Top.

LG
 
Guten Morgen,

habe mich hier extra angemeldet, weil ich auch durch diesen Thread überzeugt worden bin dahin zu gehen. Bin eigentlich in der Regel Mitleser, weil ich mir die Informationen auf unterschiedlichen Wegen sammel und meistens alle Fragen hinreichend im Internet beantwortet werden. Also falls ihr das seltsam findet kein Problem. Ist meine Erfahrung die ich da gemacht habe und das war eben kein schlechter Tag o. ä. sondern einfach unzureichend. Naja und ich dachte mir bevor jemand die gleiche Erfahrung macht, teile ich meine Erfahrung einschließlich technischer Begründung, also würde mich freuen wenn mich einer korrigiert wenn ich da falsch liege. Ist mein erster Beitrag jup, aber bevor ich mich jetzt hier groß vorstelle dachte ich, ich fange direkt mit Fachlichkeit an und nicht mit unnötigem blabla über Einstellungen und Bauchpinseln etablierter Techniker. Außerdem gehts hier ja nicht irgendwem die Kunden auszuspannen oder wen schlecht zu machen, sondern um Erfahrungsberichte die dazu verleiten den Amp zu einem bestimmten Techniker zu bringen und da Geld auf den Tisch zu legen. Kann ja immer noch jeder selber Entscheiden. Ich habe mich ja auch an Foren und Internetbeiträgen orientiert und dachte eigentlich, dass ich da einer zufriedenstellende Lösung erhalte. Wie das jetzt jeder wertet und ob er/sie seinen AMP dahin bringt, dass kann ja immer noch jeder selber entscheiden kann, da mach ich mir jetzt auch nicht so großartige Gedanken. @Dr_Martin ich glaube dir das auch, sonst wäre er mir ja auch nicht empfohlen worden, nur die Realität zeigt leider ein anderes Bild. Diese Info hatte ich auch von mehreren Leuten, deswegen war ich über das Ergebnis sehr verwundert, weil der ja normalerweise komplexere Sachen auf dem Tisch hat. @Rostl find ich auch seltasam :unsure:.
 
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Ich sag mal stellvertretend: Herzlich willkommen im Musiker-Board!

Wäre schön wenn Du bleibst und mit Deiner Kompetenz hier gute Beiträge zur Verstärkertechnik schreibst.
 
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@Friedbach :
Zunächst herzlich willkommen an Bo(a)rd :hat:.

Alles gut - wir freuen uns immer über Erfahrungsberichte, und Du scheinst ja obendrein auch "gewisse Kompetenzen" zu besitzen ;). Und ja, die dürfen auch mal Tadel enthalten - selbst, wenn es mal unseren Sponsor betreffen sollte. Unterm Strich obliegt es ja doch jedem selbst, sich den eigenen Reim aus allen statements zu machen.
Was @Rostl 's "Grübelei" anbetrifft, so darf angemerkt werden, dass im Laufe der Zeit durchaus auch -sagen wir mal- "merkwürdige Anekdoten" im Zuge kritischer Beiträge von Neu-Usern zu verzeichnen waren. Je länger man hier mitliest/aktiv ist, umso "sensibler"kann man dann auch schonmal auf den einen oder anderen Aufschlag eines Newbies reagieren. Aber: Hier war's sicherlich keine böse Absicht und Deine Ergänzung liefert genug Argumente zum "Einlenken" :).

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Was @Rostl 's "Grübelei" anbetrifft
ja, es gab schon viele die wollten nur ihre Frust hier loswerden und danach hat keine mehr von denen gehört
Nichts für ungut @Friedbach und auch von mir Herzlich willkommen :prost:
 
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Sorry, für die späte Antwort, ich bin derzeit im Master sehr eingespannt. Werde mich aber sobald ich Zeit habe auch mehr im Forum beteiligen, da kommen bestimmt wieder ein paar Projekte zusammen! Danke euch für die Aufnahme! @Rostl @Bassturmator @C_Lenny
 

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