Saitenstechen
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Hallo liebe Anfänger!
Da ich mich seit ein paar Monaten sehr intensiv mit dem Gitarrenbau auseinandersetze, möchte ich euch gerne ein paar meiner Erfahrungen vermitteln, die ihr vielleicht nutzen könnt, um eure Einsteigergitarren selbst etwas zu verbessern. Neben den Kenntnissen, die ihr über euer Insturment erlernt, spart ihr (die richtige Durchführung vorausgesetzt ) auch bares Geld.
Wer praktisch tätig werden möchte, sei aber auch vorgewarnt! Ohne das richtige Werkzeug (und einen geeigneten Arbeitsplatz), langsames bzw. bedachtes Vorgehen und etwas handwerkliches Geschick geht es nicht! Für die Umsetzung übernehme ich keine Verantwortung oder Garantie, dass sollte euch klar sein.
Dann kann es losgehen.
1. Teil: Angleichen der Bundstäbchen
Die Wunschgitarre liegt endlich in unseren Händen. Die Saitenlage befindet sich auf fast 3 mm Höhe (gemessen am 12. Bundstäbchen). Nach ein paar Monaten lesen wir dann, dass eine tiefere Saitenlage schneller macht. Also tiefer mit den Saiten und ... die Saiten scheppern eifrig an einigen Bundstäbchen. Der Hals ist jedoch relativ gerade eingestellt. Was jetzt? Das Scheppern aktzeptieren? Die Saitenlage wieder höher stellen?
Das Abrichten der Bundstäbchen, bei dem ordentlich Material entfernt wird sollte man nur mit Erfahrung durchführen oder dem Servicemann bzw. Gitarrenbauer überlassen. Die Gefahr liegt darin, dass man mit der Feile zu viel Material wegnimmt oder ungleichmäßig arbeitet, d.h. keine Verbesserung erzielt und im Extemfall die Gitarre komplett neu Bundiert werden müßte (nachdem wir uns daran ausgetobt haben ). Trotzdem lege ich jedem diesen link ans Herz, um mehr Verständniss über das Abrichten und den Gitarrenhals zu bekommen: http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Buende
Bestellt man sich schon allein das "Fachwerkzeug" (die Feile und die Bundfeile), welches im rockinger workshop angeraten wird, so wäre man schon gute 40,- Euro los. In den Gitarrenbauerforen liest man auch von selbst gebauten Werkzeugen, die mit einem Alu-Vierkantrohr, Sprühkleber und Sandpapier erfolgreich eingesetzt werden. Auch diese brauchen wir nicht.
Unser Problem liegt in aller Regel darin, dass die Bundstäbchen in unserer neuen Anfängergitarre einfach nur in den Gitarrenhals gepreßt und im Anschluss einfach so belassen wurden. Wäre der Bunddraht immer gleichmäßig und das Griffbrett ganz ohne "Wellen" würde diese Methode auch funktionieren. Doch dem ist eben nicht so.
Einige Bundstäbchen sind nun dafür verantwortlich, dass die Saiten im gegriffenen Zustand aufschlagen und so das Scheppern verursacht.
Zuerst solltet ihr natürlich andere Ursachen (Halskrümmung, verzogener Hals, zu tief gekerbter Sattel) ausschließen.
Nun zur Tat:
Folgendes Material empfehle ich für die anfallenden Arbeiten:
wolfcraft Handschleifer rund (ca. 8,- Euro) http://www.twenga.de/angebot/53423/7025582034094823570.html
- das Gerät ist günstig und optimal, da es genügend Eigengewicht, eine breite und gerade Auflage hat und durch den Klettverschluss das Sandpapier ideal hält -
Set aus 280 und 400 Sandpapier für den Handschleifer (ca. 4,- Euro
Stahlwolle 000 (ca. 4,- Euro)
Krepp-Papier (ca. 3,- Euro)
Diese Werkzeuge sind nicht fachgebunden, d.h. ihr könnt sie bei vielfältigen Heimarbeiten wieder einsetzen. Jeder gut sortierte Baumarkt bietet diese Produkte an.
1. Schritt - die Vorbereitung
Die Saiten müssen herunter genommen werden. Der Hals sollte über die Stellschraube so gerade, wie möglich, eingestellt werden - siehe Link -: http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup
Wer ein lackiertes Ahorngriffbrett hat muss das Krepp-Papier (auch als Malerkrepp bekannt) zwischen die Bundstäbchen kleben, um den Lack bzw. das Holz vor dem Metallabrieb zu schützen. Auch bei Palisandergriffbrettern ist dieser Arbeitsschritt ratsam, wobei hier im Anschluß der Abrieb mit Stahlwolle 000 entfernt werden kann und das Holz mit Griffbrettöl behandelt wird.
Die Gitarre legt ihr auf eine weiche, gerade Unterlage. Den Hals stützt ihr an der Kopfplatte (z.B. mit einem passenden Buch) ab. Der Ausbau des Halses (sofern überhaupt möglich) ist für unserer Arbeit nicht notwendig, da wir keinen Druck auf ihn ausüben werden.
2. Schritt - der grobe Abrieb
Jetzt geht es zur Sache. Allerdings sollten wir uns noch einmal verinnerlichen, dass wir nur eine ganz geringe Schicht abnehmen können. Nehmen wir zu viel Material weg, entsteht eine flache Oberfläche auf den Bundstäbchen, die im Anschluss wieder aufwändig verrundet werden muss. Maximal 0,5 mm (siehe meinen ersten Link von rockinger) darf am Ende flach sein!
Zieht auf euren Handschleifer das 280 Schleifpapier auf und setzt den Handschleifer dann auf die ersten drei Bundstäbchen. Nun bewegt ihr den Handschleifer vorsichtig Richtung Korpus und dann wieder etwas zurück. Das Eigengewicht des Handschleifers soll den Druck definieren, ihr übernehmt nur die Führung.
Langsam bewegt ihr euch auch über die anderen Bundstäbchen. Reichten zu Beginn schon wenige gerade Schleifbewegungen (hin und her nicht kreisend!), wird durch die geringeren Abstände der oberen Bundstäbchen mehr Material abgenommen, was nicht durch einen höheren Kraftaufwand, sondern einer längeren Bearbeitungszeit erfolgt. Immer wieder müßt ihr überprüfen, dass ihr so wenig wie möglich Material abtragt und dies gleichmäßig erfolgt (sollte durch die gute Auflage des genannten Handschleifers gewährleistet sein).
3. Schritt - feiner Abrieb
Die Bundstäbchen können nun schon richtig "verkratzt" aussehen, da die 280iger Körnung ordentlich geschrubt hat. Jetzt zieht ihr das 400 Sandpapier auf und führt dieses über ein Stück Holz, um ihm die "Zähne" zu ziehen. Das Sandpapier ist nun weniger aggressiv und sollte nicht selbst "Kratzer" auf den Bundstäbchen erzeugen.
Ihr führt den Handschleifer wieder über die Bundstäbchen, wie im 2. Schritt beschrieben. Allerdings nehmt ihr jetzt kaum Material ab, sondern achtest darauf, dass die Kratzstruktur geringer wird.
4 Schritt - Polieren
Nun werden die Bundstäbchen mit der Stahlwolle 000 in kreisenden Bewegungen poliert. Habt ihr eine empfindliche Haut, dann rate ich euch zu Handschuhen. Besonders müßt ihr darauf achten, dass die Fusseln der Stahlwolle nicht an eure magnetischen Tonabnehmer kommen. Sollte dies doch passieren, dann nehmt etwas Malerkrepp, drückt dieses behutsam auf den Tonabnehmer und zieht es wieder ab. Die Fusseln sollten nun am Krepp hängen (einige kennen diese Prozedur wahrscheinlich unter dem Namen Peelingmaske ).
Glänzen die Bundstäbchen und man sieht keine Kratzer mehr, ist unsere Arbeit fertig. Bei meinen beiden Gitarren, bei denen ich diese Arbeit erfolgreich durchführte, konnte ich feststellen, dass an den Bundstäbchen, an denen ich das Scheppern beobachtete, nun mehr Material abgetragen war (d.h. sie waren etwas flacher).
5. Schritt - Zusammenbau
Nun entfernt ihr das Krepp-Papier, überprüft das Griffbrett (auf Metallsplitter), poliert das Griffbrett mit einem Griffbrettöl und zieht neue Saiten auf. Dann bringt ihr diese in die entsprechende Stimmung. Die gewünschte Saitenlage könnt ihr nun über die feste Brücke oder die Saitenböckchen einstellen.
Scheppert es wieder und die Saitenlage ist höher als 1 mm? Dann kann es sein, dass ihr zu zaghaft gearbeitet habt, d.h. die "überstehenden" Bundstäbchen immer noch für das Scheppern verantwortlich sind. Ein hektisches, unpräzises Schleifen kann natürlich das Problem sogar verstärken. Je tiefer ihr die Saiten bringt, um so mehr wirken sich geringe Unebenheiten aus.
Habt ihr jedoch den Eindruck, eure Durchführung sei äußerst genau verlaufen, aber ihr seid mit der Abflachung der Bundstäbchen schon am Limit (wie bereits beschrieben max. 0,5 mm!), dann müssen die Bundstäbchen doch richtig abgerichtet werden, um das Scheppern zu verhindern. Ob ihr euch das anhand des rockinger workshops selbst zutrauen wollt, ist allein euch überlassen.
In meinen beiden Fällen war dies jedoch nicht nötig. Selbst eine kleine Einkerbungen konnte ich auf die von mir beschriebene Weise aus dem ersten Bundstäbchen entfernen. Deshalb halte ich es für eine geeignete Methode, bei der man (umsichtiges Arbeiten vorausgesetzt) keinen großen Schaden verursachen kann. Schlimmer wird es wohl in den seltesten Fällen werden. Zur Not bleibt immer noch der Servicemann/Gitarrenbauer, der die leicht verschrubten Bundstäbchen wieder in Ordnung bringt (kostet aber leider auch bis zu 80,- Euro).
Wenn ich hier irgendwo etwas zu ungenau dargestellt haben sollte oder sogar richtigen "Bockmist" verzapft habe, bitte ich um Berichtigung und konstruktive Kritik.
Gruß
Andreas
Da ich mich seit ein paar Monaten sehr intensiv mit dem Gitarrenbau auseinandersetze, möchte ich euch gerne ein paar meiner Erfahrungen vermitteln, die ihr vielleicht nutzen könnt, um eure Einsteigergitarren selbst etwas zu verbessern. Neben den Kenntnissen, die ihr über euer Insturment erlernt, spart ihr (die richtige Durchführung vorausgesetzt ) auch bares Geld.
Wer praktisch tätig werden möchte, sei aber auch vorgewarnt! Ohne das richtige Werkzeug (und einen geeigneten Arbeitsplatz), langsames bzw. bedachtes Vorgehen und etwas handwerkliches Geschick geht es nicht! Für die Umsetzung übernehme ich keine Verantwortung oder Garantie, dass sollte euch klar sein.
Dann kann es losgehen.
1. Teil: Angleichen der Bundstäbchen
Die Wunschgitarre liegt endlich in unseren Händen. Die Saitenlage befindet sich auf fast 3 mm Höhe (gemessen am 12. Bundstäbchen). Nach ein paar Monaten lesen wir dann, dass eine tiefere Saitenlage schneller macht. Also tiefer mit den Saiten und ... die Saiten scheppern eifrig an einigen Bundstäbchen. Der Hals ist jedoch relativ gerade eingestellt. Was jetzt? Das Scheppern aktzeptieren? Die Saitenlage wieder höher stellen?
Das Abrichten der Bundstäbchen, bei dem ordentlich Material entfernt wird sollte man nur mit Erfahrung durchführen oder dem Servicemann bzw. Gitarrenbauer überlassen. Die Gefahr liegt darin, dass man mit der Feile zu viel Material wegnimmt oder ungleichmäßig arbeitet, d.h. keine Verbesserung erzielt und im Extemfall die Gitarre komplett neu Bundiert werden müßte (nachdem wir uns daran ausgetobt haben ). Trotzdem lege ich jedem diesen link ans Herz, um mehr Verständniss über das Abrichten und den Gitarrenhals zu bekommen: http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Buende
Bestellt man sich schon allein das "Fachwerkzeug" (die Feile und die Bundfeile), welches im rockinger workshop angeraten wird, so wäre man schon gute 40,- Euro los. In den Gitarrenbauerforen liest man auch von selbst gebauten Werkzeugen, die mit einem Alu-Vierkantrohr, Sprühkleber und Sandpapier erfolgreich eingesetzt werden. Auch diese brauchen wir nicht.
Unser Problem liegt in aller Regel darin, dass die Bundstäbchen in unserer neuen Anfängergitarre einfach nur in den Gitarrenhals gepreßt und im Anschluss einfach so belassen wurden. Wäre der Bunddraht immer gleichmäßig und das Griffbrett ganz ohne "Wellen" würde diese Methode auch funktionieren. Doch dem ist eben nicht so.
Einige Bundstäbchen sind nun dafür verantwortlich, dass die Saiten im gegriffenen Zustand aufschlagen und so das Scheppern verursacht.
Zuerst solltet ihr natürlich andere Ursachen (Halskrümmung, verzogener Hals, zu tief gekerbter Sattel) ausschließen.
Nun zur Tat:
Folgendes Material empfehle ich für die anfallenden Arbeiten:
wolfcraft Handschleifer rund (ca. 8,- Euro) http://www.twenga.de/angebot/53423/7025582034094823570.html
- das Gerät ist günstig und optimal, da es genügend Eigengewicht, eine breite und gerade Auflage hat und durch den Klettverschluss das Sandpapier ideal hält -
Set aus 280 und 400 Sandpapier für den Handschleifer (ca. 4,- Euro
Stahlwolle 000 (ca. 4,- Euro)
Krepp-Papier (ca. 3,- Euro)
Diese Werkzeuge sind nicht fachgebunden, d.h. ihr könnt sie bei vielfältigen Heimarbeiten wieder einsetzen. Jeder gut sortierte Baumarkt bietet diese Produkte an.
1. Schritt - die Vorbereitung
Die Saiten müssen herunter genommen werden. Der Hals sollte über die Stellschraube so gerade, wie möglich, eingestellt werden - siehe Link -: http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup
Wer ein lackiertes Ahorngriffbrett hat muss das Krepp-Papier (auch als Malerkrepp bekannt) zwischen die Bundstäbchen kleben, um den Lack bzw. das Holz vor dem Metallabrieb zu schützen. Auch bei Palisandergriffbrettern ist dieser Arbeitsschritt ratsam, wobei hier im Anschluß der Abrieb mit Stahlwolle 000 entfernt werden kann und das Holz mit Griffbrettöl behandelt wird.
Die Gitarre legt ihr auf eine weiche, gerade Unterlage. Den Hals stützt ihr an der Kopfplatte (z.B. mit einem passenden Buch) ab. Der Ausbau des Halses (sofern überhaupt möglich) ist für unserer Arbeit nicht notwendig, da wir keinen Druck auf ihn ausüben werden.
2. Schritt - der grobe Abrieb
Jetzt geht es zur Sache. Allerdings sollten wir uns noch einmal verinnerlichen, dass wir nur eine ganz geringe Schicht abnehmen können. Nehmen wir zu viel Material weg, entsteht eine flache Oberfläche auf den Bundstäbchen, die im Anschluss wieder aufwändig verrundet werden muss. Maximal 0,5 mm (siehe meinen ersten Link von rockinger) darf am Ende flach sein!
Zieht auf euren Handschleifer das 280 Schleifpapier auf und setzt den Handschleifer dann auf die ersten drei Bundstäbchen. Nun bewegt ihr den Handschleifer vorsichtig Richtung Korpus und dann wieder etwas zurück. Das Eigengewicht des Handschleifers soll den Druck definieren, ihr übernehmt nur die Führung.
Langsam bewegt ihr euch auch über die anderen Bundstäbchen. Reichten zu Beginn schon wenige gerade Schleifbewegungen (hin und her nicht kreisend!), wird durch die geringeren Abstände der oberen Bundstäbchen mehr Material abgenommen, was nicht durch einen höheren Kraftaufwand, sondern einer längeren Bearbeitungszeit erfolgt. Immer wieder müßt ihr überprüfen, dass ihr so wenig wie möglich Material abtragt und dies gleichmäßig erfolgt (sollte durch die gute Auflage des genannten Handschleifers gewährleistet sein).
3. Schritt - feiner Abrieb
Die Bundstäbchen können nun schon richtig "verkratzt" aussehen, da die 280iger Körnung ordentlich geschrubt hat. Jetzt zieht ihr das 400 Sandpapier auf und führt dieses über ein Stück Holz, um ihm die "Zähne" zu ziehen. Das Sandpapier ist nun weniger aggressiv und sollte nicht selbst "Kratzer" auf den Bundstäbchen erzeugen.
Ihr führt den Handschleifer wieder über die Bundstäbchen, wie im 2. Schritt beschrieben. Allerdings nehmt ihr jetzt kaum Material ab, sondern achtest darauf, dass die Kratzstruktur geringer wird.
4 Schritt - Polieren
Nun werden die Bundstäbchen mit der Stahlwolle 000 in kreisenden Bewegungen poliert. Habt ihr eine empfindliche Haut, dann rate ich euch zu Handschuhen. Besonders müßt ihr darauf achten, dass die Fusseln der Stahlwolle nicht an eure magnetischen Tonabnehmer kommen. Sollte dies doch passieren, dann nehmt etwas Malerkrepp, drückt dieses behutsam auf den Tonabnehmer und zieht es wieder ab. Die Fusseln sollten nun am Krepp hängen (einige kennen diese Prozedur wahrscheinlich unter dem Namen Peelingmaske ).
Glänzen die Bundstäbchen und man sieht keine Kratzer mehr, ist unsere Arbeit fertig. Bei meinen beiden Gitarren, bei denen ich diese Arbeit erfolgreich durchführte, konnte ich feststellen, dass an den Bundstäbchen, an denen ich das Scheppern beobachtete, nun mehr Material abgetragen war (d.h. sie waren etwas flacher).
5. Schritt - Zusammenbau
Nun entfernt ihr das Krepp-Papier, überprüft das Griffbrett (auf Metallsplitter), poliert das Griffbrett mit einem Griffbrettöl und zieht neue Saiten auf. Dann bringt ihr diese in die entsprechende Stimmung. Die gewünschte Saitenlage könnt ihr nun über die feste Brücke oder die Saitenböckchen einstellen.
Scheppert es wieder und die Saitenlage ist höher als 1 mm? Dann kann es sein, dass ihr zu zaghaft gearbeitet habt, d.h. die "überstehenden" Bundstäbchen immer noch für das Scheppern verantwortlich sind. Ein hektisches, unpräzises Schleifen kann natürlich das Problem sogar verstärken. Je tiefer ihr die Saiten bringt, um so mehr wirken sich geringe Unebenheiten aus.
Habt ihr jedoch den Eindruck, eure Durchführung sei äußerst genau verlaufen, aber ihr seid mit der Abflachung der Bundstäbchen schon am Limit (wie bereits beschrieben max. 0,5 mm!), dann müssen die Bundstäbchen doch richtig abgerichtet werden, um das Scheppern zu verhindern. Ob ihr euch das anhand des rockinger workshops selbst zutrauen wollt, ist allein euch überlassen.
In meinen beiden Fällen war dies jedoch nicht nötig. Selbst eine kleine Einkerbungen konnte ich auf die von mir beschriebene Weise aus dem ersten Bundstäbchen entfernen. Deshalb halte ich es für eine geeignete Methode, bei der man (umsichtiges Arbeiten vorausgesetzt) keinen großen Schaden verursachen kann. Schlimmer wird es wohl in den seltesten Fällen werden. Zur Not bleibt immer noch der Servicemann/Gitarrenbauer, der die leicht verschrubten Bundstäbchen wieder in Ordnung bringt (kostet aber leider auch bis zu 80,- Euro).
Wenn ich hier irgendwo etwas zu ungenau dargestellt haben sollte oder sogar richtigen "Bockmist" verzapft habe, bitte ich um Berichtigung und konstruktive Kritik.
Gruß
Andreas
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