Tune-O-Matic Piezo Brücken

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Seit einiger Zeit gibt es Tue-O-Matic Brücken, wo die Saitenreiter mit Piezos ausgestattet sind.
Sinn des ganzen ist, mit einer entsprechend ausgestatteten E-Gitarre den Sound einer elektrisch verstärkten Akustikgitarre zu produzieren.
Einsetzbar bei allem, was vom Hardwareaufbau wie eine Les Paul, SG, oder ES ausgestattet ist.

Auf dem Markt gibt es da 2 verschiedene Syteme.
Beiden gemein ist ein Kapel, welches, wenn man nicht durch die Decke bohren will, am besten durch eine Kerbe im Rahmen des Bridge-Pickup in das Korpusinnere gelegt wird.
Aber es gibt konstruktive Unterschiede.
Bei dem Einen sitzen die Piezoelemente oben auf den Saitenreitern (Bild 1), bei dem anderen unsichtbar darunter (Bild 2).

Hat irgendwer schon Erfahrungen damit gemacht und kennt die qualitativen und klanglichen Unterschiede?
Ist das überhaupt eine ernstzunehmende Pickupvariante oder einfach nur Schrott/Spielerei?

Mir ist durchaus bewusst, dass es noch einen großen Unterschied macht, wie man das Ganze dann in die Schaltung integriert, aber ich möchte hier den Fokus auf den Pickup selbst legen.
 

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Ich habe erst ein mal eine solche Brücke für einen Kunden in eine Gretsch eingebaut und zwar das Modell von Schaller. Der Kunde fand es perfekt, wollte allerdings dem E-Gitarrenklang nur etwas sparkle hinzufügen und keineswegs eine Akustische Gitarre simulieren.

Der geschätzte Kollege @murle1 hat so etwas öfter verbaut und zwar als aktives System also mit zusätzlich verbautem preamp. Vielleicht mag der ja noch was dazu sagen...

*
 
So eine Bridge wie auf dem ersten Foto habe ich zuvor noch nie gesehen. Die Google Bildersuche (jetzt Google Lens) listet zu diesem Bild nur Ebay- und China Ware auf.
Das, was ich da sehe, finde ich äußerst merkwürdig. Die Piezoreiter haben keine Kerben. Es sieht so aus, als wären Piezo-Elemente oben auf die Reiter geklebt. Diese Elemente bestehen aus Kristalle oder Keramik. Ob man da einfach ein paar Kerben reinfeilen kann??? Und ohne Kerben werden die Saiten bei Bendings über den Reiter rutschen. Diese Bewegung wird mit Sicherheit in ein Signal umgewandelt.
Aber noch irritierender finde ich, dass die sechs einzelnen Signale schon in dem Bauteil zu einem einzigen Ausgangssignal gebündelt werden. Die Ghost oder LRBaggs Piezo Bridges führen alle sechs Signale zu einer Schnittstelle, um damit Synthesizer oder virtuelle Instrumente steuern zu können. Und das ist auch der einzige mir bekannte Grund für die Einzelabnahme der Signale. Wird einfach nur ein weiteres Signal für den ordinären E-Gitarre-zum-Verstärker-Weg gesucht, ist die Lösung auf dem zweiten Foto das robustere System, da nur ein statt sechs Tonabnehmer verbaut wird/werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ben zen Berg
Das Foto ist leider sehr klein, aber im Bild 1 sind Kerben in den Elementen drin, nur nicht so scharfkantig, sondern eher ne Mulde für die Saite.
Der andere (Bild 2) hat auch 6 einzelne Piezoelemente, die aber unter den Saitenreitern angebracht sind. In beiden Fällen ist unter der Brücke eine Platine, wo die Elemente zusammengefasst werden.
Übrigens haben soweit ich weiß auch die meisten Piezos für Westerngitarren auch mehrere Elemente, die direkt miteinander gekoppelt sind.
Klar, wenn alle einzeln herausgeführt sind, kann man natürlich hexaphonisch ganz andere Spielchen machen.
Und ja, die kommen beide aus China.

@Bassturmator
danke auch für deinen Beitrag. Bin mal gespannt ob @murle1 mir dazu noch was sagen kann.

Ich habe mir einfach in den Kopf gesetzt mal eins dieser Teile unter die Klangdrähte meiner ES zu klemmen.
Einen Preamp habe ich noch,um das Signal aus der Brücke bearbeitet zur PA schicken zu können,
Dann wird aber alles erstmal nur drangehängt, nicht fest eingebaut.
Das Ergebnis entscheidet was danach passiert.

Mir geht es in diesem Thread wirklich nur darum eine Entscheidungshilfe zu bekommen, welchen Typ ich order.
Der aus Bild 1 kostet etwa 70€ inkl. Versand und Steuern, der aus Bild 2 etwa 50€.
 
Komme erst heute dazu, eine Antwort zu geben. Erst einmal: ALLE Piezobrücken aus Metall sind nur ein "Behelf", besonders die TOM Brücken. Ein wirklich identischer Akustikton kann damit nicht erzeugt werden. Einzig solche flachen, mit der Grundplatte aufliegenden Brücken ( ABM, Fishman o.ä.) sind brauchbar, wenn es dann noch eine Decke ist, die ein wenig schwingen kann, ist es akzeptabel. Daher fertige ich alle Telemodelle, die eine Decke bekommen sollen (aus optischen Gründen) mit Hohlkammern an. Was zusätzlich noch das Gewicht verringert und das Sustain verlängert. Wenn dann eine Piezobrücke verwendet werden soll, hinterfrage ich immer, worauf mehr Wert gelegt wird. Ist das der "normale" Ton, ist eine Metallbrücke besser, auch wegen der Intonation. Soll überwiegend akustisch gespielt werden, ist eine Holz- Akutikgitarrenbrücke von Vorteil. Also, meine bescheidene Meinung: Eine TOM Piezobrücke kann keinen "vernünftigen" akustischen Sound erzeugen. Und ohne Preamp so wie so nicht. Es bringt einen anderen Ton - aber akustisch...? Und ich habe schon mehr als 30 Hybridgitarren gebaut, und das sind meine Erfahrungen.
 
@murle1
Vielen Dank für die Info.
Was den "identischen Akustikton" anbelangt.... den gibt es wohl eh nur, wenn ich eine Akustikgitarre mit einem Mikrofon abnehme.
Dass ein Vorverstärker gebraucht wird ist mir auch klar.

Ich spiele hin und wieder die Epiphone Les Paul Ultra3 eines Kollegen. Die Klampfe hat einen Shadow Nanomag Pickup am Halsende, mit dem (Elektronik machts möglich) ein akustikähnlicher Sound erzeugt werden kann.
Für Akkordschrammeln ok, für Picking sicher nicht. Aber ich finde die Option, beim Begleitspiel beide Sounds gleichzeitig zu produzieren gut. Bei Spaßgigs, wo es nicht so auf den Sound ankommt, hat man beides zur Verfügung ohne das Instrument zu wechseln.

Als ich dann diese Tune-O-Matic Piezo Bridge gesehen habe, dachte ich das könnte eine Alternative zu dem Nanomag darstellen, und es reizt mich herauszufinden, ob das ggf. besser klingt als der Nanomag.
Durch wechseln der Bridge mache ich ja an der Gitarre noch nichts Kaputt. Die Verkabelung dafür wird für den Test erstmal nur außerhalb der Gitarre vorgenommen.
 
Ist das überhaupt eine ernstzunehmende Pickupvariante oder einfach nur Schrott/Spielerei?
Mal anders gefragt: Piezo-Pickups in Brücken jeglicher Bauart sind seit vielen Jahren erhältlich - von den unterschiedlichsten Anbietern. Ob das für Floyd-Rose-, Vintage-Vibrato, Telestyle- oder eben auch Les-Paul-Style-Brücken ist. Es gibt einige Seriengitarrenmodelle, die bereits fertig installierte Systeme an Bord haben. Gibt es einen bestimmten Grund, dass Du nur nach den eher "fragwürdigeren" Varianten fragst, von denen es nur pixelige Fotos gibt, anstatt nach den bewährten Systemen von Fishman, GraphTech oder Schaller (unter anderem)?

Als Antwort zur Ausgangslage: Google z.B. einfach mal, was John Petrucci dazu bewogen hat, sein Sig-Modell damit ausstatten zu lassen. Oder auch "guitarists playing piezo bridges on electric guitars" oder irgendwas in der Richtung. Da wirst Du eine Menge Eindrücke erhalten. In der Regel ist die Nutzung eine sehr bewusste Entscheidung, um das tonale Spektrum im Livebetrieb (oder auch im Studio) zu erweitern und nicht den gewohnten physischen Rahmen verlassen zu müssen. Oder auch, um - wie oben erwähnt - ein wenig mehr Sparkle zu bekommen.

Eine Antwort auf die von dir speziell gewählten eher "exotischeren" Modelle muss ich schuldig bleiben. Ob die was taugen, ... keine Ahnung.

EDIT: Sehe gerade, Du triffst eine Preisentscheidung. Muss also relativieren: Ob genau die was taugen, ... keine Ahnung.
 
Eine Antwort auf die von dir speziell gewählten eher "exotischeren" Modelle muss ich schuldig bleiben. Ob die was taugen, ... keine Ahnung.

EDIT: Sehe gerade, Du triffst eine Preisentscheidung. Muss also relativieren: Ob genau die was taugen, ... keine Ahnung.
Danke zunächstmal.
Das mit der Preisentscheidung bitte ich relativ zu sehen.
Ich war zufällig auf diese beiden Fernost-Modelle gestoßen, und das hat mein Interesse geweckt. Dass Fishman, Schaller und einige andere namhafte Hersteller auch sowas anbieten war mir nicht bewusst.
Gegoogelt hab ich danach erst jetzt und bin von der Preisspanne sehr überrascht: Duesenberg 75€, Fishman 255€. Graphtech und Schaller werden wohl irgendwo dazwischen liegen.
Wenn der Unterschied im Klang wirklich gravierend ist, dann lohnt sich bestimmt auch das hohe Preissegment.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Habe gerade das hier als Rezension für den Duesenberg gefunden:

>>>>Diese Brücke habe ich schon in mehreren Gitarren verbaut, und es werden weitere folgen,
Ohne Vorverstärker klingt sie wie ein Plattenspieler mit Kristalltonabnehmer am Eingang für magnetische Tonabnehmer, und genau das ist es ja auch: Ein hochohmiger Piezo an einem niederohmigen Eingang. Wer hofft, alleine damit einen tollen Akustik-Sound zumischen zu können, wird enttäuscht sein - passiv ist sie ein besserer "Höhendazudreher" (als Gegenstück zu dem auf fast jeder E-Gitarre vorhandenen "Höhenwegdreher").
Trotzdem ist alleine die Brücke ihr Geld wert mit den Stahlreiterchen, und beim Piezo kann man beliebig mit welchen aus der Akustikgitarren-Ecke experimentieren, denn der liegt als Streifen vom Saitenzug eingeklemmt zwischen Grundplatte und Oberteil. Nur die Kabelführung ist mit dem Original einfacher, weil da das Kabel seitlich weggeführt ist, anstelle nach unten. Also nix für Leute mit zwei linken Daumen, oder Angst vor einer Bohrmaschine.
Zu passenden Vorverstärkern kann ich nix sagen, da experimentiere ich selbst noch.<<<<<
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]Was den "identischen Akustikton" anbelangt.... den gibt es wohl eh nur, wenn ich eine Akustikgitarre mit einem Mikrofon abnehme[...]Aber ich finde die Option, beim Begleitspiel beide Sounds gleichzeitig zu produzieren gut. Bei Spaßgigs, wo es nicht so auf den Sound ankommt, hat man beides zur Verfügung ohne das Instrument zu wechseln.
Ich habe meine Hybridgitarren gebaut für Top 40 und Tanzmucker. Damit nicht für verschiedene Songs hin und her gewechselt werden muss - und immer das gleiche "Halsgefühl" bleibt. Da meine Hybridgitarren Stereoausgänge haben, ist es möglich mit einem Y oder Stereokabel die beiden Signale getrennt in zwei Amps oder auf zwei Spuren zu bringen, synchroner kann man nicht spielen. Wenn ich Akustikton meine, dann nicht solcher der mit Mikro in der Gitarre abgenommen wird, sondern solcher wie es bei Akustikgitarren mit Piezo klingt. Und einen solch (ähnlichen) Ton geht nur mit den von mir genannten Brücken UND Preamp. Leider hat Shadow sich von der Piezoelektronik zurück gezogen und mit den Nanomagzeug begonnen. Damit sind viele nicht zufrieden, einer hat mir so ein Teil geschenkt... Dafür habe ich Piezo eingebaut.
 
Grund: Vollzitat reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Leider hat Shadow sich von der Piezoelektronik zurück gezogen und mit den Nanomagzeug begonnen
Dass mich das nicht überzeugt hat habe ich ja auch schon gesagt.

Ich habe meine Hybridgitarren gebaut für Top 40 und Tanzmucker.
Die 3 Buchstaben auf der Kopfplatte sind mir durchaus ein Begriff und von der Bildergalerie bin ich begeistert.
Vor allem dann wenn besondere Hölzer sichtbar zum Einsatz kommen, geht mir das Herz auf.

Da meine Hybridgitarren Stereoausgänge haben, ist es möglich mit einem Y oder Stereokabel die beiden Signale getrennt in zwei Amps oder auf zwei Spuren zu bringen,
Das schwebt mir als Endlösung auch vor.
Ich bin auch d'accord mit dir, dass der Piezo in jedem Fall einen Preamp braucht.

Wie bindest du den ein? Nur über Volume, bei nichtgebrauch leise drehen, oder mit zusätzlichem Schalter?
 

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