...wurde die Methode ursprünglich genutzt, um den Inputpegel vorm Amp zu erhöhen und damit auch zerrschwächeren Verstärkern gainmäßig Feuer unterm Hintern zu machen.
Das ist aber nur einer der Anwendungsgebiete eines Boosters. Auch bei modernen HiGainern betreiben viele Gitarristen einen TS oder ähnliches vor ihren Amps. Hierbei geht es nicht mehr um zusätzliche Zerr-Reserven, denn über diese verfügen die modernen Amps dieser Spezies ja ohnehin ausreichend, sondern darum bestimmte ungewünschte Frequenzen rauszufiltern. Der Booster erfüllt also einen ähnlichen Zweck wie ein EQ. Der klassische TS zB sorgt idR dafür, das das Gitarrensignal von lästigen Frequenzen im Bassbereich bereinigt wird, das Signal wird gewissermaßen "schlanker" gemacht. Durch diesen Effekt wird gerade bei HiGain der unerwünschte Bassmulm vermieden.
Auch beim Solosound kann ein Booster sehr sinnvoll sein. Ich nutze meinen TS zB nur beim Solo, um meinem Rhythmussound zum einen ein bisschen Mehr Gain zu verpassen und vor allem um ihm ein deutliches Mehr an Kompression zuzufügen (indem ich den Driveregler am TS weiter aufdrehe als beim "normalen" Boosten üblich). Das Resultat ist ein wunderbar singender Solosound.
Zum Boosten kannst du neben Overdrives wie dem TS auch sehr gut einen EQ verwenden, hier hast du sogar den Vorteil einzelne Frequenzen noch genauer anpacken und verändern zu können. Gerade für Rhythmussounds bieten sich hier ultraflexible Möglichkeiten. Für solche Sologeschichte wie eben geschildert ist meiner Meinung ein TS oder ähnliches aber immer noch unschlagbar. Hier wäre zB der BadMonkey von Digitech eine wirklich gute Alternative zu den Ibanezkisten, und das zu einem geradezu unschlagbaren Preis (40 Euro!).
Du siehst: es gibt diverse Möglichkeiten einen Booster sinnvoll einzusetzen, probier es einfach mal aus, aber vorsicht: einmal angefixt kommt man nicht mehr davon los! Mein TS schleicht sich seit nun fast 15 Jahren immer wieder in mein Setup rein...