Truss Rod halb draußen- absägen? besonderes Problem!

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Hallo Freunde,

ich bin neu hier, allerdings schon seit 15 Jahren am Instrument. Ich habe ein sehr schwieriges Problem. Ich habe den eigentlich schon 1000fach angesprochenen Fall, dass meine Trussrodschraube (6kant) durchgedreht ist, was ja nicht unbedingt ein Todesurteil ist. Es ist eine 12 Jahre alte Johnson es 335 (noch aus Korea und mit dem alten Schriftzug) die ich gebraucht bekommen habe, One way truss rod, 4 mm Standard Mutter. Allerdings kommt der "Hammer" noch.

Folgendes habe ich getan, um dem Problem Herr zu werden (was bis jetzt nicht gelang):

-WD 40 -> zur Lockerung der Mutter -> nichts
-Torx eingeschlagen (vorsichtig) -> nichts
- Schraubendreher eingeschlagen -> nichts

Das komische dabei, das sich die Mutter in keine der beiden Richtungen bewegt! Wie festgeschweißt! teilweise hatte ich wirklich schon richtig Drehmoment drauf, aber nichts rührt sich.

Also letzendlich fast alles, was möglich ist ohne das Griffbrett abzunehmen. Gitarre schon fast aufgegeben (eigentlich ein super erhaltenswertes Instrument- für den Gang zum Gitarrenbauer zum Trussrodwechsel aber wirtschaftlich unrentabel)

Nun habe ich das letzte Register gezogen und einen imbuss eingeklebt, als sich darauf wieder nichts rührte habe ich vorsichtig versucht mit einem kleinen Gummihammer den Imbus vorsichtig wieder aus der Mutter zu klopfen. Darauf hin ist der gesamte Truss Rod mit aus dem Hals gekommen!:gruebel:
Weiter als ca. 6 cm ging es nicht, was wohl daran liegt, das er wohl noch im inneren des Halses gespreißt ist. Jetzt sieht es so aus, dass der Kopf der Schraube am Gewinde festgeschweißt ist (als ob ein einstellen nie vorgesehen war).

Aber nun zu meiner Frage: Ich habe dadurch den absolut günstigen Fall (für diese Situation;)), das ich super an alles am oberen Ende des Truss rods rankomme ohne auch nur in die nähe vom griffbrett kommen zu müssen, da der Rod wie gesagt schon 6 cm aus dem Hals raus ist. Nun habe ich überlegt, ob ich den kopf komplett absäge -> sich dadurch die spannung löst und ich einen neuen truss rod nur einschieben brauche. was meint ihr?

Ich habe schon vorher bei Johnson Deutschland angefragt-> es ist ein unverankerter Oneway truss rod verbaut worden, daher können wir davon ausgehen, das ich nichts ausgebrochen habe und somit eigentlich einen neuen einschieben kann. Auch eine gerade Nut ist vorhanden.

Ich werde versuchen noch ein Bild von dem ganzen Spass reinzustellen.

Danke für eure Hilfe und vor allem Ideen wies vielleicht noch einfacher geht..
 
Eigenschaft
 
HI

Ich bin Instrumentenbauer...

Mir kommen bei Deiner Schilderung allerdings ein paar Sachen komisch vor. Eine gerade Nut und ein Single-Rod passen eigentlich nicht zusammen - normalerweise ist die Nut gebogen, was die Probleme beim Herausziehen erklären kann.
Problem 2...wenn Du den Rod draußen hast...wie willst Du dann nen neuen Reinbekommen? Normalerweise sind die mit einem Anker im Fuß verschweißt.

Egal... bitte unbedingt mal nen Foto machen, damit ich mir nen Bild davon machen kann, was das genau für ein Halsstab ist.

Griffbrett abnehmen ist eigentlich die besste Variante, ist aber sehr problematisch zu reparieren. Wenn tatsächlich nur die Kopfplatte im Weg ist, könnte man darüber nachdenken sie in einem schrägen Winkel abzusägen und hinterher wieder anzubauen.

Aber bevor Du zum Chirurg wirst, erstmal nen Foto posten bitte.

Grüße,
Martin - Rock Guitar's Hospital, Berlin
 
hey,

danke schonmal für deine schnelle Antwort. Gibt es nicht einen Unterschied zwischen single truss rod und One way truss rod.Heißt doch nur, das der One way in eine Richtung "verformbar ist" oder nicht? Einen Anker haben die doch nicht oder? Ich werde heute Abend mal ein Bild machen. Denn ich denke, dass er nicht verankert ist oderwar, da nichts klappert. Wäre er kaputt, was bei einer Verankerung ja der Fall wäre, wenn der Rod bereits 6 cm draußen ist, könnte man doch sicher etwas klappern hören oder? Die Information, dass es eine gerade nut hat, kommt direkt von Johnson. Aber da du offensichtlich der Profi bist, schicke ich lieber nochmal ein Foto, bevor ich mir hier mit gefährlichem Halbwissen die Hilfsbedürftigkeit selbst entziehe;)

Vielen Dank und hoffentlich bis später mit deiner Fachmeinung dazu!!
 
Ich will mich jetzt auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen ohne Foto :D

Also ein Single-Action-TR wird in eine gebogene Nut gelegt und besteht aus einer einfachen Metallstange ohne irgendwelche Besonderheiten. Er besitzt an einem Ende das Gewinde und am anderen Ende einen "Anker", der im Holz sitzt. Klappern muss da nix, wenn der Anker gut sitzt.
Für gewöhnlich kann man die nicht rausnehmen, aber es gibt immer mal Ausnahmen.

Ein Double-Action-TR besteht aus zwei prallelen Stäben und hat oftmals einen Inbus-Kopf (aber auch nicht immer). Diese Stabe lassen sich in beide Richtungen verstellen und sitzen in einer gerade Nut. Die kann man manchmal auch einfach herausziehen und ersetzen.
 
""Also ein Single-Action-TR wird in eine gebogene Nut gelegt und besteht aus einer einfachen Metallstange ohne irgendwelche Besonderheiten. Er besitzt an einem Ende das Gewinde und am anderen Ende einen "Anker", der im Holz sitzt. Klappern muss da nix, wenn der Anker gut sitzt.""

Naja, ob der bei mir noch sitzt, wenn der Rod schon 6 cm aus dem hals oben raus guckt:D - ich habe, denke ich, keinen Anker, denn ich habe nicht mit einem Presslufthammer, sondern vorsichtig mit einem kleinen Gummihammer kontrolliert geklopft. Ich glaube kaum, dass sich da ein Metallstab in der Verankerung so löst oder reist, das er aus dem Halskanal gekrochen kommt.

Wenn ich ihn komplett raus bekäme ,dann einen neuen T-Rod hätte der passt, könnte ich den wahrscheinlich vorsichtig so reinbekommen, wie der alte gerade zu fliehn versucht- einfach in den Kanal einklopfen (vorsichtig). Jedenfalls scheint es sich bei double ACTION um 2 Stangen zu halten, ebenso beim One WAY, allerdings kann man hier nur in eine Richtung Gegenzug erreichen. Is ja auch wurscht

Aber erstmal muss der störrische Alte raus! Da die die Mutter sich aber wie gesagt in keine Richtung zwingen lässt, ist einer der beiden Stäbe noch im Hals gewölbt und stemmt sich von innen im Hals fest. Daher wollte ich den ganzen Kopf des Rods absägen, damit er keine Spannung mehr aufbauen kann- dadruch gerade wird und ihn dann einfach rausziehen. Denn so ausgenudelt und störrisch, wie der alte T-ROD ist, wäre ein Neuer (und dann vielleicht sogar ohne das Griffbrett abzulösen) natürlich richtig geil!:great:

Aber heute Abend mit dem Bild mehr:great:
Danke

SO liebe Freunde,

anbei 2 Fotos des Problems! Zum einen die allgemeine Situation: Trussrod (Mutter maltretiert von den Löseversuchen, die ich oben beschrieb) der mit rausgeklopft wurde, bis er dort nicht mehr weiter wollte:

http://img404.imageshack.us/img404/6224/dsc00776f.jpg

Zumanderen Dieses Detailfoto von der Seite: Hierbei ist zu sehen, das die Mutter (Metallische Farbe)mit der Stange (Schwarze Farbe von der Kunststoffummantelung verschweißt ist. Muss das so? Ich meine wie soll die Mutter sich dann drehen. Bei tagelangen googleaktionen habe ich auch keinen T-Rod gefunden bei dem der Mutterkopf fest an der Stange war! Eure Meinungen bitte!

http://img827.imageshack.us/img827/4835/dsc00778mu.jpg


Danke euch!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So...alles klar.... achso, ich habe dein "one way" als Single-Action-TR verstanden...

Du hast also einen Double-Action-TR - dabei sind zwei parallel laufende Stangen oder Profile miteinander verbunden und werden zueinander verschraubt. Abgedeckt wird die Sache in Deinem Fall mit einem schicken schwarzen Schrumpfschlauch. Der hat tatsächlich keinen Anker und wenn er nirgendwo anstößt, lässt er sich (theoretisch) herausziehen. Er ist ja nun schon ein Stück weit draußen.

Folgendes Kannst Du jetzt machen:

1. Den Stab in einen Schraubstock spannen oder mit einer guten Zange halten und versuchen ihn herauszuziehen. Das kann unter Umständen sehr, sehr viel Kraft erfordern, aber müsste gehen.

2. Sollte Kraft nicht reichen kannst Du ihn dort wo der schwarze Bereich beginnt mit einer feinen Trennscheibe (Stichwort Dremel) quasi zerschneiden. Dann verliert er an Spannung und müsste in sich zusammenfallen.

Ich gehe davon aus, dass er einfach unter Spannung steht und daher ein bisschen verkeilt ist. Aufsägen oder die Stäbe voneinander trennen bringt definitiv Erfolg, falls einfaches Ziehen nicht reicht.

Grüße

PS: So ganz verstehe ich den Schweißpunkt an der Seite auch nicht...aber ohne Schrumpfschlauch sieht man manchmal mehr ;) - vielleicht hat aber auch ein Vorbesitzer Hand angelegt?! Wer weiß...
 
Gedreht wird nicht das silberne Ding, das ist nur die Kapsel für die eigentliche Schraube in dem Silberteil. Der runde Stab wird dann da rein, oder rausgereht und durch den zweiten, flachen Stab, mit verbogen. Das Teil hier stammt aus einer Billigstgitarre:

20120810_193733.jpg 20120810_193815.jpg

So sieht er ohne die schwarze Hülle aus. Wenn sich die Mutter noch bewegen lassen würde könnte man ihn, wie schon gesagt, evtl. noch zur Kooperation bewegen, aber so würde ich auch die Hülle aufschneiden und versuchen die Schweißnaht, zwischen den beiden, zu durchtrennen.
 
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Hallo,

also ich werde am Wochenende wohl keine andere Wahl haben, als die kleine dremelflex anzusetzen. ich werde berichten, trotzdem auch nochmal danke für die ärztliche zweitmeinung:) wünscht mir glück!
 
Hallo Zusammen,

ich kann schonmal (sehr glücklich) mitteilen, dass der Rod draußen ist und alles soweit heil geblieben ist! Ich musste die Säge nicht mal anmachen, denn nachdem ich erst nochmal mit etwas mehr Kraft versucht habe, den rod zu ziehen, hat das ganze hin und her in Verbindung mit dem wd40 dazu geführt, das der stab sich doch nocheinmal zu einer umdrehehung zwingen ließ und lockerer wurde, wodurch ich Ihn dann rausziehen konnte! Als er dann draußen war, war dann zu sehen, das er total verzogen war...also für den Müll! Nun nochmal eine Frage zum wiedereinbau eines neuen:

Wenn der neue drin ist, wie gehe ich nun vor? Saiten spannen?? Hab Angst, dass mir der Hals weggeht. Oder den Trussrod schon vorspannen und dann erst die Saiten?

Danke
 
Ich gehe nicht davon aus das der Hals "weggeht", wo soll er auch hin:D

Nein im Ernst, wenn der Trussrod wieder eingebaut ist würde ich ihn soweit spannen bis der Hals ohne Saiten drauf schon gerade ist.
Da bist Du auf der sicheren Seite und mit dieser Vorspannung musst Du später wahrscheinlich nur noch leicht korrigieren wenn Du Saiten drauf hast.
 
Nein im Ernst, wenn der Trussrod wieder eingebaut ist würde ich ihn soweit spannen bis der Hals ohne Saiten drauf schon gerade ist.
Da bist Du auf der sicheren Seite und mit dieser Vorspannung musst Du später wahrscheinlich nur noch leicht korrigieren wenn Du Saiten drauf hast.

Jap, da brauchste garnichts beachten....einschieben und gut ist. Du erleichterst Dir ein wenig das spätere Nachspannen, wenn du es wie im Zitat beschrieben ohne Saiten schonmal gerade oder sogar ein wenig "negativ" spannst.

Verwende ordentliche Inbusschlüssel, damit sich der neue Inbus nicht gleich aufleiert. Am Besten vorne Planschleifen so dass eine scharfe Kante entsteht.
 
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Verwende ordentliche Inbusschlüssel, damit sich der neue Inbus nicht gleich aufleiert. Am Besten vorne Planschleifen so dass eine scharfe Kante entsteht.

Das ist ein super Tipp mit dem Planschleifen des Inbusschlüssel, kannte ich noch nicht:great: Ich benutze hier einen (teuren) Satz mit Kugelkopf der bisher auch super funktioniert hat.
 
Ok! Truss Rod ist bestellt! Ich habe im Nachhinein beim rumdoktorn mal die Seriennummer überprüft. Das Teil ist von 1996. Mann mann. Also noch eine von den richtig Guten, bevor die gesamte Produktmarke verscherbelt und nach china verlegt worden ist. Sogar sehr selten das Instrument und ziehmlich krasse Qualität und Verarbeitung. Schwein muss man haben;) Sound gefiel ja eh sofort:)
Ein Grund mehr nochmal Danke zu sagen an alle die hilfe angeboten haben!
:rock::hail:
 
Ok! Truss Rod ist bestellt! Ich habe im Nachhinein beim rumdoktorn mal die Seriennummer überprüft. Das Teil ist von 1996. Mann mann. Also noch eine von den richtig Guten, bevor die gesamte Produktmarke verscherbelt und nach china verlegt worden ist. Sogar sehr selten das Instrument und ziehmlich krasse Qualität und Verarbeitung. Schwein muss man haben;) Sound gefiel ja eh sofort:)
Ein Grund mehr nochmal Danke zu sagen an alle die hilfe angeboten haben!
:rock::hail:

Zu spät gelesen. Den gleichen oder ähnlichen Truss Rod hättest Du auch bei Göldo oder Rockinger bekommen.
 
Moin,
keine Angst, ich habe den Weg zum Rockinger auch allein gefunden! Dennoch danke:great:
 
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http://img404.imageshack.us/img404/6224/dsc00776f.jpg

Zumanderen Dieses Detailfoto von der Seite: Hierbei ist zu sehen, das die Mutter (Metallische Farbe)mit der Stange (Schwarze Farbe von der Kunststoffummantelung verschweißt ist. Muss das so? Ich meine wie soll die Mutter sich dann drehen. Bei tagelangen googleaktionen habe ich auch keinen T-Rod gefunden bei dem der Mutterkopf fest an der Stange war! Eure Meinungen bitte!

http://img827.imageshack.us/img827/4835/dsc00778mu.jpg


Danke euch!


Shice, das sieht für mich genauso schlimm aus, wie ein offener Beinbruch..
 
Jap, das war schon nicht ohne, allerdings ist der Patient ja jetzt auf dem Weg der Besserung:ugly:
 
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