Frage: Azathoth hat sich ja durch seinen kurzen Ausflug als Haarmodell bei vielen Leuten zum Gespött gemacht. Bist du der Meinung, dass diese Geschichte dem Ruf von DARK FORTRESS geschadet hat? Schließlich konnten danach, laut einer Menge Posts in verschiedensten Foren, viele DARK FORTRESS nicht mehr als Dunkelheimer ernst nehmen.
Ich kann diese blöde Geschichte ehrlich gesagt nicht ernst nehmen, und Leute, die sich an sowas aufhängen, auch nicht. Es soll ja auch true Black Metaller geben, die im bürgerlichen Leben Kindergärtner sind. Auch Sozialhilfeempfänger, die sich mit Misanthropie und Systemhass aufplustern, entbehren einer grundlegenden Glaubwürdigkeit. Die selbsternannte Black Metal-Truenesspolizei konnte uns eh schon immer gestohlen bleiben. Vielleicht gibt's tatsächlich Leute, die zum Frühstück ausschließlich kleine Kinder essen, aber die brauchen nicht unbedingt Black Metal zum Evilsein, scheint mir. Und die Vergangenheit beweist, dass durchgeknallte Mörder sicher nicht die beste Musik abliefern....
Mir persönlich geht die Meinung anderer über mich in erster Linie erstmal am Arsch vorbei. Black Metal und auch Satanismus, Ketzerei und Rebellion entspringen doch eigentlich bedingungslosem Individualismus, sowie der Weigerung, mit dem Strom zu schwimmen? Wie kann eine solche Szene dann sowas von ultra-konformistisch und reaktionär werden? Bei der kleinsten Veränderung gibt's sofort großes Geschrei, und "Trueness" besteht oft nur aus der Frage, wie genau man seine Idole kopiert. Sind mangelndes musikalisches Talent, geistlose Klischeehaftigkeit und beschissener Sound wirklich das, worum's im Black Metal geht?
In solchen Fragen lob ich mir DARKTHRONE und andere alte Recken, die den Black Metal ja immerhin mit erfunden haben, die immer wieder beweisen, dass ihnen die Welt den Buckel runterrutschen kann.